Sempre hat geschrieben: ↑Montag 13. Februar 2017, 01:52
Steinmeier ist Bundespräsident.
Wen interessiert es denn, wer in den nächsten fünf Jahren den Grüßaugust der Republik macht?
Bemerkenswert ist doch allenfalls, daß die CDU es nicht geschafft hat, einen eigenen Kandidaten aufzustellen - vermutlich, weil das GG eine Personalunion von Bundespräsident und Bundeskanzlerin noch nicht vorsieht.
Passend der Kommentar von Roland Tichy:
Die absurde Nicht-Wahl
Daraus:
Das einzig Neue daran ist der offensichtliche Niedergang von Angela Merkel und ihrer CDU. Peinlich genug, dass die mit Abstand stärkste Fraktion im Deutschen Bundestag keinen eigenen Mann oder keine eigene Frau aufstellen kann. Das ist unerträglich für die CDU. Wozu braucht man diese Partei noch, wenn sie nicht in der Lage ist, für das Spitzenamt Spitzenpersonal aufzustellen?
Merkel überläßt das Amt der SPD – und die hat jetzt einen Triumphzug sondergleichen, nachdem sie schon mit Martin Schulz einen Mann anbietet, der für Wechsel steht. Denn natürlich ist der Präsident nur in begrenztem Maße überparteilich. Er ist Partei, und nicht zu knapp. Er ist Symbol, in diesem Fall für den Übergang der Macht. Schon länger hat man Angela Merkel als die erste CDU-Kanzlerin einer SPD-Regierung verspottet. Jetzt ist sie auch die beste Wahlkämpferin für die SPD.
(...)
Wird Steinmeier Menschen wieder für die Demokratie begeistern können? Die, die ihm schon zujubeln, werden es weiter tun; andere sind von der Inszenierung einer Pseudowahl abgestoßen. Es geht aber bei der Predigt nicht um die, die in der Kirche sind, sondern um die dort draußen. Und die draußen, die sich nicht mehr als Teil dieses „Systems“ fühlen, erhalten Argumente, von denen sie nie gewagt haben zu träumen. Die Inszenierung einer Wahl, die keine ist.
So steigert man die Parteivordrossenheit zur Staatsverdrossenheit.
Der erste Kommentar dazu, der mich erreicht, hat diesen Text:
Diese Inszenierungen mit den Promi-Wahlleuten, wie sich alle mit denen schmücken und umgekehrt – verstärkt den Effekt, dass da nur eine elitäre abgekoppelte Oberschichten-Show auf dem Oberdeck der Titanic Polonaise tanzt.
Auch in diesem Artikel wird der Niedergang der CDU thematisiert:
Ein Stück Machtwechsel - und die CDU/CSU applaudiert im stehen
Erst Schulz, dann Steinmeier - und schon ist die SPD bei über 30% und fast gleichauf mit der CDU - zumindest bei drei Meinungsforschungsinstituten, die Umfragen im Februar gemacht haben (Emnid, Forsa, INSA), während Allensbach und Forschungsgruppe Wahlen sie im Januar (neuere Zahlen liegen noch nicht vor) noch immer bei 20%+ verorten.
So einfach ist das also.... - und schon gehen bei einigen Ortsvereinen die Parteibücher aus...