martin v. tours hat geschrieben:Wenn ich schon McKinsey lese…
Meine Erfahrung aus der Wirtschaft sagt mir, das man sich meist externe Berater holt um entweder "Dreckarbeit" erledigen zu lassen oder um einen "Schuldigen" zu haben, falls irgendein Vorhaben nicht so funktioniert wie geplant.
Man kann als Auftraggeber dann eben nichts dafür, schliesslich hätte man sich deswegen ja die "Experten" geholt.
Das dürfte in der öffentl. Verwaltung nicht anders sein.
Der Sachverstand und das Wissen um die Möglichkeiten sind in den Ministerien und den nachgeordneten Dienststellen vorhanden. Es macht sich halt besser, wenn die Vorlage nicht auf den "Erfahrungen" der Verwaltung fußt, sondern aufgrund eines Gutachtens durch einen externen "Experten" erstellt wurde. Dann ist es auch für die Opposition erheblich schwieriger, dagegen zu argumentieren.
Das gilt insbesondere, wenn es um politisch brisante Themen wie Rückführung usw. geht. Jeder Sachbearbeiter in der Ausländerbehörde kann erzählen, warum das nicht ausreichend funktioniert, wo die Schwierigkeiten liegen und was getan werden muß. Aber welcher Abgeordnete hört schon darauf - ein gebundenes Gutachten von McKinsey & Co macht sich doch viel besser - und wenn es dann umgesetzt wird, sind 1,8 Mil. gut angelegtes Geld.