kreuzknappe hat geschrieben:"In Mainz ist es so, dass das Domkapitel bei der Auswahl des neuen Bischofs das letzte Wort hat. Erst werden eine ganze Reihe von Vorschlägen nach Rom geschickt, dann prüft die Bischofskongregation die Liste, und schließlich schickt Papst Franziskus über den zuständigen Nuntius in Berlin einen Dreier-Vorschlag nach seinem Geschmack nach Mainz.
Pardon, aber glaubt jemand ernsthaft, nach dem sehr liberalen und beim Publikum beliebten Kardinal Lehmann würde man seitens des Mainzer Domkapitels den eher kantigen, geradlinigen "Konservativen" Kardinal Müller auswählen?! - Aus Mainzer Sicht undenkbar, finde nicht nur ich..."
Vielleicht sieht ja der Dreier-Vorschlag des Papstes so aus: Kardinal Sarah, Kardinal Burke und eben Kardinal Müller?
Obacht!
In Mainz gilt nicht das Preußenkonkordat, sondern das Badische Konkordat. Demnach muß ein Kandidat aus dem eigenen Bistum stammen. Müller stammt zwar aus Mainz, gehört aber nicht dem Mainzer Klerus an.
Anm.: Das Badische Konkordat galt zuerst nur in Freiburg und bestimmte, daß mindestens ein Kandidat aus der Erzdiözese Freiburg stammen muß. Später wurde das Badische Konkordat auch auf andere Diözesen ausgedehnt. Ich gehe davon aus, daß in den anderen Diözesen der Kandidat dann aus der jeweiligen Diözese kommen muß und nicht aus Freiburg.
Die Betonung liegt aber doch hier auf ein Kandidat. Der entsprechende Art. lautet:
Unter Würdigung dieser sowie der durch den Erzbischof jährlich einzureichenden Listen benennt der Heilige Stuhl dem Domkapitel drei Kandidaten, aus denen es in freier geheimer Abstimmung den Erzbischof zu wählen hat. Unter den drei Benannten wird mindestens ein Angehöriger der Erzdiözese Freiburg i. Br. sein.
Art. 14 RKonkordat regelt ja, daß bei Mainz analog zu verfahren sei.
D.h. es reicht, wenn ein weiterer Kandidat in Mainz inkardiniert ist. Zwei dürfen woanders her stammen.
Richtig,
Wenn Rom möchte, daß Müller nach Mainz geht, können sie auf die Dreierliste aber nicht einen Mongolen, einen Eskimo und Müller setzen, in der Hoffnung, daß dann Müller gewählt wird. Sie könnten höchsten einen Mongolen, Müller und einen Mainzer draufsetzen und dann wird das Domkapitel vermutlich den Mainzer wählen.
Rom kann also nicht Müller durch Tricks durchdrücken.
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr. - Offline -
Es gibt auch Mainzer Kleriker, die das Domkapitel wahrscheinlich nicht wählen würde, wie den oberwähnten Pfarrer Jolie, Mitbegründer und einer der Sprecher des Netzwerks katholischer Priester.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
Protasius hat geschrieben:Es gibt auch Mainzer Kleriker, die das Domkapitel wahrscheinlich nicht wählen würde, wie den oberwähnten Pfarrer Jolie, Mitbegründer und einer der Sprecher des Netzwerks katholischer Priester.
Denkbar ist natürlich vieles, doch ich glaube nicht an solche „römische Spielchen“. Dafür ist die Sache viel zu ernst.
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr. - Offline -
Protasius hat geschrieben:Es gibt auch Mainzer Kleriker, die das Domkapitel wahrscheinlich nicht wählen würde, wie den oberwähnten Pfarrer Jolie, Mitbegründer und einer der Sprecher des Netzwerks katholischer Priester.
Mitbegründer ja, Sprecher nicht mehr.
Dieses Amt hat Jolie infolge des Rummels um seine angeblichen und/oder tatsächlichen Aktivitäten auf kreuz.net abgegeben.
"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat." Gilbert Keith Chesterton
Protasius hat geschrieben:Es gibt auch Mainzer Kleriker, die das Domkapitel wahrscheinlich nicht wählen würde, wie den oberwähnten Pfarrer Jolie, Mitbegründer und einer der Sprecher des Netzwerks katholischer Priester.
Mitbegründer ja, Sprecher nicht mehr.
Dieses Amt hat Jolie infolge des Rummels um seine angeblichen und/oder tatsächlichen Aktivitäten auf kreuz.net abgegeben.
Ja, stimmt, habe ich vor einer Minute oder so auch gelesen, als ich den Kathpedia-Link zum Priesternetzwerk in dem Artikel über Jolie, in dem er noch als Sprecher auftaucht, angeklickt habe.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
kreuzknappe hat geschrieben:"In Mainz ist es so, dass das Domkapitel bei der Auswahl des neuen Bischofs das letzte Wort hat. Erst werden eine ganze Reihe von Vorschlägen nach Rom geschickt, dann prüft die Bischofskongregation die Liste, und schließlich schickt Papst Franziskus über den zuständigen Nuntius in Berlin einen Dreier-Vorschlag nach seinem Geschmack nach Mainz.
Pardon, aber glaubt jemand ernsthaft, nach dem sehr liberalen und beim Publikum beliebten Kardinal Lehmann würde man seitens des Mainzer Domkapitels den eher kantigen, geradlinigen "Konservativen" Kardinal Müller auswählen?! - Aus Mainzer Sicht undenkbar, finde nicht nur ich..."
Vielleicht sieht ja der Dreier-Vorschlag des Papstes so aus: Kardinal Sarah, Kardinal Burke und eben Kardinal Müller?
Obacht!
In Mainz gilt nicht das Preußenkonkordat, sondern das Badische Konkordat. Demnach muß ein Kandidat aus dem eigenen Bistum stammen. Müller stammt zwar aus Mainz, gehört aber nicht dem Mainzer Klerus an.
Anm.: Das Badische Konkordat galt zuerst nur in Freiburg und bestimmte, daß mindestens ein Kandidat aus der Erzdiözese Freiburg stammen muß. Später wurde das Badische Konkordat auch auf andere Diözesen ausgedehnt. Ich gehe davon aus, daß in den anderen Diözesen der Kandidat dann aus der jeweiligen Diözese kommen muß und nicht aus Freiburg.
Die Betonung liegt aber doch hier auf ein Kandidat. Der entsprechende Art. lautet:
Unter Würdigung dieser sowie der durch den Erzbischof jährlich einzureichenden Listen benennt der Heilige Stuhl dem Domkapitel drei Kandidaten, aus denen es in freier geheimer Abstimmung den Erzbischof zu wählen hat. Unter den drei Benannten wird mindestens ein Angehöriger der Erzdiözese Freiburg i. Br. sein.
Art. 14 RKonkordat regelt ja, daß bei Mainz analog zu verfahren sei.
D.h. es reicht, wenn ein weiterer Kandidat in Mainz inkardiniert ist. Zwei dürfen woanders her stammen.
Richtig,
Wenn Rom möchte, daß Müller nach Mainz geht, können sie auf die Dreierliste aber nicht einen Mongolen, einen Eskimo und Müller setzen, in der Hoffnung, daß dann Müller gewählt wird. Sie könnten höchsten einen Mongolen, Müller und einen Mainzer draufsetzen und dann wird das Domkapitel vermutlich den Mainzer wählen.
Rom kann also nicht Müller durch Tricks durchdrücken.
Ganz klar.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Mich würde ja nicht überraschen, wenn Lehmanns Favorit auf seine Nachfolge Weihbischof Bentz wäre.
Wer euch ein anderes Evangelium verkündet, als ihr angenommen habt, der sei verflucht. Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen, oder geht es mir um Gott?
Kardinal Müller ist Titular-Erzbischof. Mainz ist einfaches Bistum, nicht Erzbistum. Kirchenrechtlich ist es kein Problem, einen Titular-Erzbischof an die Spitze eines einfachen Bistums zu stellen. Doch ist solches üblich? Es liegt keine Notsituation im Bistum Mainz vor, welche nach einer ausserordentlichen Besetzung des Bischofssitzes ruft.
Granuaile hat geschrieben:Kardinal Müller ist Titular-Erzbischof. Mainz ist einfaches Bistum, nicht Erzbistum. Kirchenrechtlich ist es kein Problem, einen Titular-Erzbischof an die Spitze eines einfachen Bistums zu stellen. Doch ist solches üblich? Es liegt keine Notsituation im Bistum Mainz vor, welche nach einer ausserordentlichen Besetzung des Bischofssitzes ruft.
Immerhin war auch schon der heilige Winfried Bonifatius Titular-Erzbischof von Mainz. Später war Mainz mehr als 1000 Jahre lang ein bedeutendes Erzbistum. Der Vorgänger von Kardinal Lehmann, Hermann Volk, war 1973 zum Kardinal kreiert worden. Insofern würde sich Kardinal Müller hier durchaus in eine gewisse Tradition einfügen.
Ein weiteres prominentes Beispiel eines Titular-Erzbischofs an der Spitze eines einfachen Bistums war Erzbischof Johannes Dyba in Fulda.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)
Dagegen wirkt ja jeder Kriminalroman wie ein Kindergebetbuch.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)
Dagegen wirkt ja jeder Kriminalroman wie ein Kindergebetbuch.
Bitte berücksichtige dabei, daß dieser Autor das genaue Gegenteil einer seriösen "Quelle" ist.
Was dieser Autor schreibt, habe ich im Detail gar nicht gelesen.
Die angefügten Dokumente (Briefe, Faxe etc.) sind deutlich genug und mit Sicherheit echt.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)