taddeo hat geschrieben:Marion hat geschrieben:Daß Heilige (also Leute die uns konsequent den christlichen Glauben vorleben) was tolles in der Kirche sind, ist schon klar. Das ist allerdings Schritt 2 zu dem man gar nichts machen kann, weil das dann ganz alleine mit Gottes Hilfe läuft, oder meinst du du kannst hier nun jemand einfach erfolgreich auffordern heilig zu sein? Wenn gewusst wird was zu glauben ist (also wenn das mal wieder jemand laut erzählt, damit die Möglichkeit überhaupt da ist, daß jemand
das richtige glaubt) und sich da ein paar finden die das dann auch glauben gibt es dann auch welche die das umsetzen, also leben. Einfach so nach Heiligen zu rufen und sich dagegen wehren, daß die Lehre wieder laut und klar und verständlich verkündet wird ist doch unsinnig?!
der wird nicht leicht auf die Idee kommen, daß da was dran sein könnte.
Woran denn, wenn nicht erzählt wird woran geglaubt wird?
Ich finde, Du zäumst das Pferd von hinten auf.
Deine Rede von den "Heiligen" befremdet mich etwas, muß ich gestehen. Was heißt da, das laufe "ganz allein mit Gottes Hilfe"?
Nach Heiligen sollen wir doch nicht rufen, als müßte man die aus einer fernen Galaxie anfordern - Du und ich,
wir selber sollen doch möglichst als "Heilige" leben! Oder hab ich da bisher was falsch verstanden in meinen gut vier Jahrzehnten Katholikenleben?
Und wenn wir das einigermaßen ordentlich hinkriegen, dann kommt bestimmt auch mal einer daher und fragt uns "he, sag mal,
warum lebst Du denn so,
wie Du lebst?" - und dann ist der richtige Zeitpunkt, darüber zu reden. Aber ich halte es für nicht sehr hilfreich, wenn wir wie die Zeugen Jehovas Klinkenputzen gehen und den Leuten alles mögliche Zeugs erzählen. Ich kann nicht hergehen und den Menschen als erstes einen dicken Katalog an Ge- und Verboten vorsetzen und sagen "da, das mußt Du glauben, wenn du katholisch sein willst". Ich muß ihnen zuerst selber vormachen, daß man katholisch leben - und zwar mit Freude und zufrieden leben! - kann, und daß es auch für andere erstrebenswert ist, so zu leben.
Umkehr in der Kirche beginnt immer zuerst bei mir selbst. Und mich ums Heiligwerden bemühen muß ich ganz zuerst für mich selber, und erst in zweiter und dritter Linie für die anderen. Man darf nicht der Versuchung erliegen, die "richtige Lehre" mit Pauken und Trompeten in die Welt hinausposaunen zu wollen, damit man dahinter den Anspruch an seine eigene Person verstecken kann. Und es gibt nun mal kein wirksameres, aber auch härter erkämpftes Zeugnis für den Glauben, als wenn man versucht, sein ganzes eigenes Leben unter den Anspruch Gottes und der Kirche zu stellen und jahraus, jahrein konsequent und treu daran festzuhalten (und bei Fällen des Scheiterns wieder von vorn anzufangen).
Taddeo, du redest von etwas anderem als ich.
Die Not siehst du ganz woanders als ich. Ich sage, daß Leute die der festen Überzeugung sind, daß sie katholisch sind und glauben, gar nicht wissen was sie glauben müssen um katholisch zu sein, weil es ihnen keiner mehr erzählt (ihnen wird Zeug vorgelebt und erzählen tut ihnen keiner mehr was). Unsere Hirten reden nur noch (aus was für Gründen auch immer) Unverständliches Zeug zusammen welches sich religiös anhört oder gar Häresien. Es geht also erst mal darum, den Leuten die in die Kirche gehen, sich also für den Glauben interessieren vom Glauben zu erzählen.
(Vom Glauben erzählen bedeutet nicht, so wie du hier meinst, jemand eine Liste von Regeln vorzulesen! Es ist die frohe Botschaft die vorgelegt werden muss. Wenn das dann jemand glaubt dann will er wissen was er tun soll damit er auch gerettet wird. Erst dann kannst du ja dann deine Liste mit den Regeln vorlegen, vorher interessiert sich eh kein normaler Mensch ernsthaft dafür - höchstens um dich zu veräppeln) Es geht hier auch nicht darum von Haus zu Haus zu rennen, wie ein Zeuge Jehova. Es geht darum, daß die bereits getauften und sich für den Glauben interessierte nicht unwissend bleiben, weil unser Glaube nicht klar und deutlich gelehrt wird - und daß auch schon eine Meinung unter dem Kirchenvolk verbreitet wird (wie du hier zeigst), man solle nicht mehr laut sagen was wir glauben (und somit der Glaube eben immer weiter schwindet - falls es überhaupt noch was zu schwinden gibt - viel ist es auf jeden Fall nicht mehr). Die Getauften haben heute nicht einmal die Möglichkeit den Glauben zu bekennen weil er ihnen verschwiegen wird. Man bekommt von den obersten hirten zu den einfachsten Fragen keine klare Antwort mehr. DAS ist Notstand. Nicht das was du die ganze Zeit sagst.
Nicht vollgestopfte Kirchenbänke haben nichts mit Notstand zu tun.
Zu den Heiligen. Selbstverständlich darfst du heilig werden und vorleben was du willst. Der Herr findet das mit Sicherheit auch toll wenn du das machst (Allerdings für dein eigenes Selenheil!). Erfolg, daß du damit aber auch nur einen einzigen anderen bekehrst ist dir nicht gewiss. Diesen Erfolg verteilt der Herr wie es ihm gefällt. Die meisten Heiligen sind übrigens ganz unscheinbar heilig sodaß sie nicht auffallen - von den meisten weiß wohl kein einziger Mensch, daß sie ein dickes Kreuz auf sich nahmen und freudig ohne auch nur irgendjemand von ihrer Not, von ihrem Leid zu erzählen bis zum letzten Tag durchhielten.
Nun die Getauften die nichtmal wissen (weil die meisten Hirten nichts oder falsches erzählen) was sie zu glauben haben aufzufordern irgendwas vorzuleben weil die Kirche in Not ist hat nichts mit Christentum zutun.
Und daß du hier erzählst oder aufforderst die Mund zu halten (also nicht mehr so zu evangelisieren mit Sprechen und hören - so wie es gerade in der Kirche auch abgeht und woher u.a. der ganze Notstand herkommt) sondern mit vorleben (was auch immer das sein soll - vor die Tür zu gehen zum beten - Oder Almosen verteilen an Orten wo es auch viele sehen? ) ist nicht katholisch.
Heilig werden nur solche die glauben. Das geht nicht andersrum. Man kann nicht mit "Scheinheiligen" (oder wer soll es tun?) für den Glauben mit irgendeinem "vorleben" werben. Das geht nur mit Evangelisieren und zwar dem herkömmlichen der mit Worten also sprechen und nicht mit schweigen. Die Seinen werden seine Stimme ([Punkt]) erkennen. Ich glaube das, was Er sagt.