Rund um Sohnschaft, Geist und Gesetz
Rund um Sohnschaft, Geist und Gesetz
Wir sehen gerade an dieser Stelle, wie der Apostel die Theologie Jesu über die Gottessohnschaft konsequent fortsetzt. Gegenüber der körperlichen Sohnschaft geht es um geistige Sohnschaft. Die geistige Sohnschaft ergibt sich aus einem Leben aus dem Geist des Vaters. Durch ein Leben aus dem Geist des Gesetzes wird der alte Bund nicht aufgehoben, sondern erfüllt. Und er wird zum neuen Bund erweitert, indem alle einbezogen werden, die bereit sind, aus dem Geist der Nächstenliebe zu leben. Jesus, vom Vater geliebt wie der einzige Sohn, ist der Erstgeborene des neuen Bundes.
Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
"Leben aus dem Geist des Vates" klingt arg aktiv. Als sei das etwas, was man tun könne. Es geht um ein Leben aus dem Glauben. Der Glaube schafft Platz im Herzen für den Geist des Sohnes (Gal 4,6).overkott hat geschrieben:Gegenüber der körperlichen Sohnschaft geht es um geistige Sohnschaft. Die geistige Sohnschaft ergibt sich aus einem Leben aus dem Geist des Vaters.
Seitdem die Fülle der Zeit gekommen ist und der Herr seinen Sohn gesandt hat, ist es zu spät, sich mit dem alten Bund aufzuhalten. Wer den Sohn nicht ehret, der ehret auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat (Joh 5,23).overkott hat geschrieben:Durch ein Leben aus dem Geist des Gesetzes wird der alte Bund nicht aufgehoben, sondern erfüllt.
Nein, overkott, wer den Erstgeborenen des neuen Bundes leugnet, der hat keine Sohnschaft. Siehe Gal 4,1ff. Die gesetzestreuen Juden hatten Knechtschaft, bevor der Herr kam, um denen, die an ihn glauben, die Sohnschaft zu bringen. Der Herr erklärt dem Nikodemus, dass ohne Taufe nichts läuft.overkott hat geschrieben:Und er wird zum neuen Bund erweitert, indem alle einbezogen werden, die bereit sind, aus dem Geist der Nächstenliebe zu leben. Jesus, vom Vater geliebt wie der einzige Sohn, ist der Erstgeborene des neuen Bundes.
Gruß
Sempre
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)
Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Ja, tatsächlich, es geht um Werke. Beispiel: barmherziger Samariter. Beispiel: Sabbat. Jesu Theologie: Du sollst den Gottesdienst oder den Feiertag sausen lassen, wenn du jemandem das Leben retten kannst.Sempre hat geschrieben:"Leben aus dem Geist des Vates" klingt arg aktiv. Als sei das etwas, was man tun könne.
Hier geht es um den alten und neuen Bund. Der Vater steht für den Geist alten Bundes. Weil der Sohn am Geist des alten Bundes festhält, ergibt sich die Logik des Satzes.Sempre hat geschrieben:Wer den Sohn nicht ehret, der ehret auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat (Joh 5,23).
Hat nicht die geistige Sohnschaft Jesu. Die Gesetzestreue ergibt sich aus dem Geist des Gesetzes. Jesus sagt, gesetzestreu ist, wer aus dem Geist des Gesetzes lebt. Wir sollen mit dem Gesetz nicht abhängig umgehen wie Diener, sondern frei wie Söhne.Sempre hat geschrieben:Nein, overkott, wer den Erstgeborenen des neuen Bundes leugnet, der hat keine Sohnschaft.
Das ist prinzipiell richtig. Dabei darf man nicht übersehen, dass Jesus sich von Johannes dem Täufer hat taufen lassen. Im Gespräch mit Nikodemus erklärt Jesus anhand der Taufe die Bildhaftigkeit des Gedankens der Wiedergeburt. Nikodemus stellt sich die Wiedergeburt zunächst körperlich vor. Deshalb kapiert er nicht. Jesus sagt ihm, dass es um Wasser und Geist geht. Das Wasser darf nicht überinterpretiert werden, weil an anderer Stelle ja auch von Feuer die Rede ist. Neu aus Gott geboren zu werden, bedeutet die geistige Sohnschaft, wie oben im Zusammenhang mit dem Gesetz erklärt.Sempre hat geschrieben:Der Herr erklärt dem Nikodemus, dass ohne Taufe nichts läuft.
Den alten und neuen Bund verbindet Gottes Geist der Nächstenliebe. Jesus jedenfalls sieht über Äußerlichkeiten hinweg. Wo Gottes Geist der Nächstenliebe weht, herrscht geistige Sohnschaft oder christlich ausgedrückt: Gottessohnschaft. In gerechter Sprache: Gotteskindschaft.
Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Nein, overkott, der Vater ist der Vater im Sinne der heiligsten Dreifaltigkeit. Wer am alten Bund festhält und Christus leugnet, der ehrt nicht den Herrn.overkott hat geschrieben:Hier geht es um den alten und neuen Bund. Der Vater steht für den Geist alten Bundes. Weil der Sohn am Geist des alten Bundes festhält, ergibt sich die Logik des Satzes.Sempre hat geschrieben:Wer den Sohn nicht ehret, der ehret auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat (Joh 5,23).
Ja genau. Und die Juden hatten, bevor Christus kam, Knechtschaft.overkott hat geschrieben:Hat nicht die geistige Sohnschaft Jesu.Sempre hat geschrieben:Nein, overkott, wer den Erstgeborenen des neuen Bundes leugnet, der hat keine Sohnschaft.
Nein, nicht `sollen'. Wir sollen der Gnade des Glaubens mit unserem ganzen Willen zustimmen. Das schafft Platz in unseren Herzen für den Geist des Sohnes, der uns den Herrn dann Vater rufen lässt und uns zu Söhnen macht. Es würde gar nichts nützen, den Herrn einfach Vater zu nennen und mit dem Gesetz nicht abhängig wie Diener umzugehen, den erstgeborenen Sohn aber zu leugnen.overkott hat geschrieben:Die Gesetzestreue ergibt sich aus dem Geist des Gesetzes. Jesus sagt, gesetzestreu ist, wer aus dem Geist des Gesetzes lebt. Wir sollen mit dem Gesetz nicht abhängig umgehen wie Diener, sondern frei wie Söhne.
Genau (besser: Zeichenhaftigkeit). Und die Sohnschaft haben die Juden, die sich nicht taufen lassen, genausowenig wie die Heiden, die sich nicht taufen lassen.overkott hat geschrieben:Das ist prinzipiell richtig. Dabei darf man nicht übersehen, dass Jesus sich von Johannes dem Täufer hat taufen lassen. Im Gespräch mit Nikodemus erklärt Jesus anhand der Taufe die Bildhaftigkeit des Gedankens der Wiedergeburt. Nikodemus stellt sich die Wiedergeburt zunächst körperlich vor. Deshalb kapiert er nicht. Jesus sagt ihm, dass es um Wasser und Geist geht. Das Wasser darf nicht überinterpretiert werden, weil an anderer Stelle ja auch von Feuer die Rede ist. Neu aus Gott geboren zu werden, bedeutet die geistige Sohnschaft, wie oben im Zusammenhang mit dem Gesetz erklärt.Sempre hat geschrieben:Der Herr erklärt dem Nikodemus, dass ohne Taufe nichts läuft.
Nächstenliebe erwächst aus dem dem Geist des Sohnes, der uns den Herrn Vater nennen lässt. Wo Christus geleugnet wird, da weht der Geist des Teufels, auch dann, wenn alles einen friedlichen Anschein erweckt.overkott hat geschrieben:Den alten und neuen Bund verbindet Gottes Geist der Nächstenliebe. Jesus jedenfalls sieht über Äußerlichkeiten hinweg. Wo Gottes Geist der Nächstenliebe weht, herrscht geistige Sohnschaft oder christlich ausgedrückt: Gottessohnschaft. In gerechter Sprache: Gotteskindschaft.
Gruß
Sempre
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Weißt du, sempre, in Klausur kann man so etwas einfacher glauben, wenn man das so gelernt hat und das auch nicht besser versteht. Da ist man unter sich. Aber draußen im Alltag stiften solche Gedanken eher Unfrieden. Und das hat Jesus nicht gewollt. Christus wünscht sich, dass wir Friedensstifter sind, dass wir fremde Wundertäter Wunder wirken lassen und dass wir Andersgläubigen in Not helfen. Wenn du selbst andersgläubig bist, dann will ich dich auch nicht bedrängen. Alles andere sollen wir nämlich Gott anvertrauen und uns keine falschen Sorgen machen.
Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Wenn der Papst die Irrlehre des jüdischen Sonderweges verurteilte, wäre der Haupteffekt wohl eine Reinigung der Kirche. Papst Benedikt sprach in ähnlichem Zusammenhang einmal von "Gesundschrumpfung". Zuerst würden sich weite Teile derer, die heute die Kirche als Deckmantel benutzen, von Rom distanzieren. Von all den Unbeteiligten, die vernunftmäßig begreifen, worum es eigentlich geht, würden m.E. die meisten sich dagegen wenden, den christlichen Wahrheitsanspruch als Bedrohung zu betrachten. Schließlich hält der vernünftige Mensch für wahr, was er als wahr erkannt zu haben glaubt. Dass sich ansonsten breite indoktrinierte Massen finden, um über die Feinde der veröffentlichten Meinung herzufallen, ist fraglos der Fall.overkott hat geschrieben:Weißt du, sempre, in Klausur kann man so etwas einfacher glauben, wenn man das so gelernt hat und das auch nicht besser versteht. Da ist man unter sich. Aber draußen im Alltag stiften solche Gedanken eher Unfrieden.
Doch! Er hat es ja selbst vorgemacht. Er hat das Volk verhetzt, die Synagoge des Satans auf 180 gebracht und alles andere getan als den Frieden des Fürsten der Welt zu stiften. Er hat den Frieden der Heiligen und der Märtyrer gestiftet, die widersprechen und ertragen (tolerare).overkott hat geschrieben:Und das hat Jesus nicht gewollt.
Christus wünscht sich, dass wir ihn nicht verleugnen, sondern den Glauben bekennen. Wie der hl. Paulus, der erklärt, dass die gerechten Juden des alten Bundes Knechte Gottes waren und dass seit dem neuen Bund der Geist des Sohnes Juden wie Heiden, die Christus bekennen, zu Söhnen Gottes macht.overkott hat geschrieben:Christus wünscht sich, dass wir Friedensstifter sind, dass wir fremde Wundertäter Wunder wirken lassen und dass wir Andersgläubigen in Not helfen. Wenn du selbst andersgläubig bist, dann will ich dich auch nicht bedrängen. Alles andere sollen wir nämlich Gott anvertrauen und uns keine falschen Sorgen machen.
Gruß
Sempre
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)
Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Eine Frage hätte ich noch, overkott, auch wenn ich weiß, daß Du derlei Dinge ungerne verständlich beantwortest:
Warum soll die Kirche denn eigentlich noch missionieren?
Wenn man Deinen Ausführungen folgt, dann ist doch eigentlich schon alles dadurch erledigt, daß seit Christi Tod am Kreuz auf Golgatha alle Menschen sich zu Gottessöhnen gewandelt haben. Wozu dann ein Missionsauftrag, wie er in Matthäus 28,19 steht?
Warum soll die Kirche denn eigentlich noch missionieren?
Wenn man Deinen Ausführungen folgt, dann ist doch eigentlich schon alles dadurch erledigt, daß seit Christi Tod am Kreuz auf Golgatha alle Menschen sich zu Gottessöhnen gewandelt haben. Wozu dann ein Missionsauftrag, wie er in Matthäus 28,19 steht?
Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Die Sendung der Christen ist es, die Botschaft Jesu allen zu verkünden, die es hören wollen: Ihr seid nicht Gottes Diener, sondern Gottes Söhne. Ihr sollt Frieden stiften. Gottesliebe zeigt sich in der Nächstenliebe. Die Nächstenliebe steht über Feiertag und Opfer. Als geistige Brüder und Mütter und Freunde Jesu ist euer Auftrag Nächstenliebe. Natürlich in der Familie und Gemeinde. Aber das tun auch die anderen. Schüler Jesu sollen weltoffen sein, gastfreundlich und hilfsbereit. Sei nett zum Raphael, auch wenn du davon nichts erwarten kannst.
Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
overkott hat geschrieben:Die Sendung der Christen ist es, die Botschaft Jesu allen zu verkünden, die es hören wollen: Ihr seid nicht Gottes Diener, sondern Gottes Söhne.
Jesus nannte seine Jünger Freunde, aber nicht Söhne!
Lies es im Evangelium des Johannes nach!
Irenische Rede hat mit dem Christentum wenig zu tun.overkott hat geschrieben:Ihr sollt Frieden stiften.
Es geht vielmehr darum, für die Wahrheit Zeugnis abzulegen.
overkott hat geschrieben:Gottesliebe zeigt sich in der Nächstenliebe.
Nächstenliebe zeigt sich in der Liebe zur Wahrheit.
Ein Körnchen Wahrheit, aber nicht des Pudels Kern ..............overkott hat geschrieben:Die Nächstenliebe steht über Feiertag und Opfer. Als geistige Brüder und Mütter und Freunde Jesu ist euer Auftrag Nächstenliebe. Natürlich in der Familie und Gemeinde. Aber das tun auch die anderen.
All dies wird wertlos, sobald die Wahrheit vernachlässigt wird .............overkott hat geschrieben:Schüler Jesu sollen weltoffen sein, gastfreundlich und hilfsbereit.
Nette Lügen will ich von Dir nicht hören.overkott hat geschrieben:Sei nett zum Raphael, auch wenn du davon nichts erwarten kannst.
Friede -Freude-Eierkuchen-Theologie a la Overkott macht sich selbst überflüssig.
Detaillierter nachzulesen in "Cordula oder der Ernstfall"!
Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Ioh 1:12Raphael hat geschrieben:overkott hat geschrieben:Die Sendung der Christen ist es, die Botschaft Jesu allen zu verkünden, die es hören wollen: Ihr seid nicht Gottes Diener, sondern Gottes Söhne.
Jesus nannte seine Jünger Freunde, aber nicht Söhne!
Lies es im Evangelium des Johannes nach!
quotquot autem receperunt eum dedit eis potestatem filios Dei fieri his qui credunt in nomine eius
Übersetzt:
Allen aber, die ihn aufnahmen, ihnen gab er die Macht Söhne Gottes zu sein, diesen, die glauben an dessen Namen.
Interpretiert:
Söhne Gottes sind die, die an den Namen Gottes glauben, also die Gläubigen. Der Name Gottes ist der Name des Vaters.
Gemessen daran, dass Jesus bei seiner Taufe etwa 30 Jahre alt war, handelt es sich um kein kindliches Sohnverständnis, sondern um ein erwachsenes Sohnverständnis. Mit dem Vater im Himmel bleibt der erwachsene Sohn im Geist verbunden, handelt aber selbst verantwortlich.
Für Mutter und Tochter gilt das analog.
Re: Rund um Sohnschaft, Geist und Gesetz
Da würde ich nicht zuviel hineininterpretieren. Es ist nämlich wahrscheinlich, dass dort ursprünglich der Singular gestanden hat:
Wenn ich mich richtig erinnere, wurde der Sieg des Plural von Hofrichter so erklärt, dass man in der Aussage "nicht aus Blut" Doketismus vermutete.
Irenaeus, Justin Mart., Hippolyt, Tertullian kennen nur den Singular in Joh 1,13: non ex sanguinibus neque ex voluntate carnis neque ex voluntate viri, sed ex deo natus est.Niels hat geschrieben: Merkwürdigerweise haben alle Überlieferungen bei den Kirchenvätern bis Mitte des 3. Jahrhunderts statt "...die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind" (Johannes 1,12) die Singularform! Eine nicht unbedeutende Minderheit von Exegeten befürwortet diese Lesart. (Siehe auch: P. Hofrichter, Nicht aus Blut, sondern monogen aus Gott geboren. Textkritische, dogmengeschichtliche und exegetische Untersuchung zu Joh 1,13-14 (FzB 31), Würzburg 1978)
Wenn ich mich richtig erinnere, wurde der Sieg des Plural von Hofrichter so erklärt, dass man in der Aussage "nicht aus Blut" Doketismus vermutete.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: Rund um Sohnschaft, Geist und Gesetz
Wer die Bergpredigt liest, das Vaterunser, die Römerbriefe, Johannes' Erklärung Gottes als Wort und Geist, gewinnt den Eindruck, dass es sich immer um den Plural gehandelt hat: Christus ist der Erstgeborene, das Vorbild, pars pro todo, als neuer Adam der eine in allen.Niels hat geschrieben:Da würde ich nicht zuviel hineininterpretieren. Es ist nämlich wahrscheinlich, dass dort ursprünglich der Singular gestanden hat:
Irenaeus, Justin Mart., Hippolyt, Tertullian kennen nur den Singular in Joh 1,13: non ex sanguinibus neque ex voluntate carnis neque ex voluntate viri, sed ex deo natus est.Niels hat geschrieben: Merkwürdigerweise haben alle Überlieferungen bei den Kirchenvätern bis Mitte des 3. Jahrhunderts statt "...die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind" (Johannes 1,12) die Singularform! Eine nicht unbedeutende Minderheit von Exegeten befürwortet diese Lesart. (Siehe auch: P. Hofrichter, Nicht aus Blut, sondern monogen aus Gott geboren. Textkritische, dogmengeschichtliche und exegetische Untersuchung zu Joh 1,13-14 (FzB 31), Würzburg 1978)
Wenn ich mich richtig erinnere, wurde der Sieg des Plural von Hofrichter so erklärt, dass man in der Aussage "nicht aus Blut" Doketismus vermutete.
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Re: Rund um Sohnschaft, Geist und Gesetz
Hinweis, mein lieber Overkott:overkott hat geschrieben:Wer die Bergpredigt liest, das Vaterunser, die Römerbriefe, Johannes' Erklärung Gottes als Wort und Geist, gewinnt den Eindruck, dass es sich immer um den Plural gehandelt hat: Christus ist der Erstgeborene, das Vorbild, pars pro todo, als neuer Adam der eine in allen.Niels hat geschrieben:Da würde ich nicht zuviel hineininterpretieren. Es ist nämlich wahrscheinlich, dass dort ursprünglich der Singular gestanden hat:
Irenaeus, Justin Mart., Hippolyt, Tertullian kennen nur den Singular in Joh 1,13: non ex sanguinibus neque ex voluntate carnis neque ex voluntate viri, sed ex deo natus est.Niels hat geschrieben: Merkwürdigerweise haben alle Überlieferungen bei den Kirchenvätern bis Mitte des 3. Jahrhunderts statt "...die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind" (Johannes 1,12) die Singularform! Eine nicht unbedeutende Minderheit von Exegeten befürwortet diese Lesart. (Siehe auch: P. Hofrichter, Nicht aus Blut, sondern monogen aus Gott geboren. Textkritische, dogmengeschichtliche und exegetische Untersuchung zu Joh 1,13-14 (FzB 31), Würzburg 1978)
Wenn ich mich richtig erinnere, wurde der Sieg des Plural von Hofrichter so erklärt, dass man in der Aussage "nicht aus Blut" Doketismus vermutete.
Es muß heißen "pars pro toto".
Re: Rund um Sohnschaft, Geist und Gesetz
Hier geht es ja um den Textbefund dieser Stelle im Johannesprolog. Der generelle Verweis auf einen Eindruck, den man aus der Lektüre der anderen Schriften des NT gewinnt, hilft hier erstmal nicht weiter. Ich nehme an, Du meintest "Paulusbriefe" statt "Römerbriefe".overkott hat geschrieben: Wer die Bergpredigt liest, das Vaterunser, die Römerbriefe, Johannes' Erklärung Gottes als Wort und Geist, gewinnt den Eindruck, dass es sich immer um den Plural gehandelt hat: Christus ist der Erstgeborene, das Vorbild, pars pro todo, als neuer Adam der eine in allen.
Wie Du im letzten Teil Deines Postings geschrieben hast:
Eben. Erst Christus, dann und durch ihn wir alle. Aus dem Singular folgt der Plural.overkott hat geschrieben:Christus ist der Erstgeborene, das Vorbild... als neuer Adam der eine in allen.
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Re: Rund um Sohnschaft, Geist und Gesetz
Geistig hat es den Sohn Gottes schon immer gegeben. Denn in ihm und auf ihn hin wurde alles gemacht, in ihm hat alles Bestand. Die Bibel ist also die ewige Geschichte von der geistigen Gottessohnschaft. Vom alten Adam bis zum neuen Adam, auch hier folgt aus dem Singular der Plural, vom hebräischen Gottesvolk zum universalen.Niels hat geschrieben:Hier geht es ja um den Textbefund dieser Stelle im Johannesprolog. Der generelle Verweis auf einen Eindruck, den man aus der Lektüre der anderen Schriften des NT gewinnt, hilft hier erstmal nicht weiter. Ich nehme an, Du meintest "Paulusbriefe" statt "Römerbriefe".overkott hat geschrieben: Wer die Bergpredigt liest, das Vaterunser, die Römerbriefe, Johannes' Erklärung Gottes als Wort und Geist, gewinnt den Eindruck, dass es sich immer um den Plural gehandelt hat: Christus ist der Erstgeborene, das Vorbild, pars pro todo, als neuer Adam der eine in allen.
Wie Du im letzten Teil Deines Postings geschrieben hast:Eben. Erst Christus, dann und durch ihn wir alle. Aus dem Singular folgt der Plural.overkott hat geschrieben:Christus ist der Erstgeborene, das Vorbild... als neuer Adam der eine in allen.
Re: Rund um Sohnschaft, Geist und Gesetz
Wieso nur "geistig"? Im Credo heißt es schließlich "Et ex Patre natum ante omnia saecula".overkott hat geschrieben:Geistig hat es den Sohn Gottes schon immer gegeben.
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Re: Rund um Sohnschaft, Geist und Gesetz
Das Credo ist geistig gemeint. Schließlich hat es ja nicht mit der Theologie Jesu und der Apostel gebrochen.HeGe hat geschrieben:Wieso nur "geistig"? Im Credo heißt es schließlich "Et ex Patre natum ante omnia saecula".overkott hat geschrieben:Geistig hat es den Sohn Gottes schon immer gegeben.
Re: Rund um Sohnschaft, Geist und Gesetz
Was meinst du mit "Das Credo ist geistig gemeint."? Das ganze Credo? Oder nur diese eine Aussage?overkott hat geschrieben:Das Credo ist geistig gemeint. Schließlich hat es ja nicht mit der Theologie Jesu und der Apostel gebrochen.HeGe hat geschrieben:Wieso nur "geistig"? Im Credo heißt es schließlich "Et ex Patre natum ante omnia saecula".overkott hat geschrieben:Geistig hat es den Sohn Gottes schon immer gegeben.
Sind die Aussagen des Glaubensbekenntnisses Wahrheit oder nicht?
Wieso würde das Credo mit der "Theologie Jesu und der Apostel" brechen, wenn es nicht geistig gemeint ist?
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Re: Rund um Sohnschaft, Geist und Gesetz
So langsam stellen sich mir alle Nackenhaare auf, wenn ich das hier lese, was der overkott hier an Beiträgen fabriziert.HeGe hat geschrieben:Was meinst du mit "Das Credo ist geistig gemeint."? Das ganze Credo? Oder nur diese eine Aussage?overkott hat geschrieben:Das Credo ist geistig gemeint. Schließlich hat es ja nicht mit der Theologie Jesu und der Apostel gebrochen.HeGe hat geschrieben:Wieso nur "geistig"? Im Credo heißt es schließlich "Et ex Patre natum ante omnia saecula".overkott hat geschrieben:Geistig hat es den Sohn Gottes schon immer gegeben.
Sind die Aussagen des Glaubensbekenntnisses Wahrheit oder nicht?
Wieso würde das Credo mit der "Theologie Jesu und der Apostel" brechen, wenn es nicht geistig gemeint ist?
Alles entspringt offenbar aus seinem Kopfe heraus. Jemandem, der die Praxis, die Welt nicht kennt - oder nur aus der Literatur oder Newslettern.
Overkott - komm auf den Boden der Tatsachen zurück und verstecke Dich nicht hinter irgendwelchem theoretischen Gestrüpp.
Mir kommt fast die Galle hoch ob des Gefasels des overkott. Als einem wie mir, der in einem Ehrenamt tätig ist und ...
Re: Rund um Sohnschaft, Geist und Gesetz
Vielleicht präzisiert Du Dein Posting ein wenig: meinst Du "auch geistig" oder "nur geistig"?overkott hat geschrieben:Das Credo ist geistig gemeint. Schließlich hat es ja nicht mit der Theologie Jesu und der Apostel gebrochen.HeGe hat geschrieben:Wieso nur "geistig"? Im Credo heißt es schließlich "Et ex Patre natum ante omnia saecula".overkott hat geschrieben:Geistig hat es den Sohn Gottes schon immer gegeben.
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Re: Rund um Sohnschaft, Geist und Gesetz
Gott ist Geist, Gebot, Liebe, Wort, Wille, Wahrheit. Gott ist das Prinzip und der Zweck der Schöpfung. Gott ist jedoch nicht Schöpfung, nicht Welt, nicht Mensch, nicht Leib. Aber Schöpfung, Welt, Mensch, Leib sind jedoch prinzipiell gut und zu einem guten Zweck bestimmt. Die Allgegenwart des Geistes Gottes in der Schöpfung, im Geschöpf, im Leib, in Jesus ist unvermischt und ungetrennt. Der Geist Jesu lebt. Sein Leib ist die Kirche, die Gemeinde, das Brot. Im Teilen des Brotes ist Gott real präsent. Ubi caritas deus ibi est.Niels hat geschrieben:Vielleicht präzisiert Du Dein Posting ein wenig: meinst Du "auch geistig" oder "nur geistig"?overkott hat geschrieben:Das Credo ist geistig gemeint. Schließlich hat es ja nicht mit der Theologie Jesu und der Apostel gebrochen.HeGe hat geschrieben:Wieso nur "geistig"? Im Credo heißt es schließlich "Et ex Patre natum ante omnia saecula".overkott hat geschrieben:Geistig hat es den Sohn Gottes schon immer gegeben.
Zuletzt geändert von overkott am Mittwoch 20. Januar 2010, 19:03, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Rund um Sohnschaft, Geist und Gesetz
Ovi, wenn Jesus so dahergeredet hätte wie Du, hätte es das Christentum nie gegeben. Die ersten Jüngeraspiranten hätten ihn einfach stehenlassen und wären weiter fischengegangen.
Re: Rund um Sohnschaft, Geist und Gesetz
Hat er dich denn schon erreicht?
Re: Rund um Sohnschaft, Geist und Gesetz
Jesus war hungrig nach Wahrheit. Deshalb hat er seinen Hammer an den Nagel gehängt, hat sich taufen lassen und ist in die Wüste gegangen. Und dann hat er Leute gefunden, denen er sagte: Im Wasser spiegelt sich der Himmel. Aber der wahre Himmel ist geistig. Also, werft die Netze weg. Wir fangen jetzt andere Fische. Wir führen jetzt ein neues Leben. - Wie Klosterbrüder halt so sind.
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Re: Rund um Sohnschaft, Geist und Gesetz
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Re: Rund um Sohnschaft, Geist und Gesetz
Gott ist Geist.HeGe hat geschrieben:Wieso nur "geistig"? Im Credo heißt es schließlich "Et ex Patre natum ante omnia saecula".overkott hat geschrieben:Geistig hat es den Sohn Gottes schon immer gegeben.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Re: Rund um Sohnschaft, Geist und Gesetz
Autophag?overkott hat geschrieben:Jesus war hungrig nach Wahrheit.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Re: Rund um Sohnschaft, Geist und Gesetz
Bisher war ich der Meinung, Jesus sei selber die Wahrheit, aber vielleicht weisst du das doch besser als die Schrift.overkott hat geschrieben:Jesus war hungrig nach Wahrheit.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Re: Rund um Sohnschaft, Geist und Gesetz
Lk 2,52 Jesus aber wuchs heran und seine Weisheit nahm zu und er fand Gefallen bei Gott und den Menschen.Edi hat geschrieben:Bisher war ich der Meinung, Jesus sei selber die Wahrheit, aber vielleicht weisst du das doch besser als die Schrift.overkott hat geschrieben:Jesus war hungrig nach Wahrheit.
Re: Rund um Sohnschaft, Geist und Gesetz
Ich dachte immer Jesus sei Gottes Sohn gewesen und habe gesagt, er sei eins mit dem Vater und wurde nicht erst von Gott adoptiert. Adoptianismus. Ist das nicht ein Bibelaussage, die die Zusammenhänge eher von außen betrachtet?overkott hat geschrieben:Lk 2,52 Jesus aber wuchs heran und seine Weisheit nahm zu und er fand Gefallen bei Gott und den Menschen.Edi hat geschrieben:Bisher war ich der Meinung, Jesus sei selber die Wahrheit, aber vielleicht weisst du das doch besser als die Schrift.overkott hat geschrieben:Jesus war hungrig nach Wahrheit.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Das ist zwar nicht die Passage, auf die ich mich bezogen hatte, aber sei's drum.overkott hat geschrieben:Ioh 1:12Raphael hat geschrieben:overkott hat geschrieben:Die Sendung der Christen ist es, die Botschaft Jesu allen zu verkünden, die es hören wollen: Ihr seid nicht Gottes Diener, sondern Gottes Söhne.
Jesus nannte seine Jünger Freunde, aber nicht Söhne!
Lies es im Evangelium des Johannes nach!
quotquot autem receperunt eum dedit eis potestatem filios Dei fieri his qui credunt in nomine eius
Übersetzt:
Allen aber, die ihn aufnahmen, ihnen gab er die Macht Söhne Gottes zu sein, diesen, die glauben an dessen Namen.
Interpretiert:
Söhne Gottes sind die, die an den Namen Gottes glauben, also die Gläubigen. Der Name Gottes ist der Name des Vaters.
Gemessen daran, dass Jesus bei seiner Taufe etwa 30 Jahre alt war, handelt es sich um kein kindliches Sohnverständnis, sondern um ein erwachsenes Sohnverständnis. Mit dem Vater im Himmel bleibt der erwachsene Sohn im Geist verbunden, handelt aber selbst verantwortlich.
Für Mutter und Tochter gilt das analog.
Gemeint war:
Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.
(Johannes 15, 15)
Nichtsdestoweniger bleibt Deine Interpretation von Johannes 1,12 willkürlich, denn sie "vergißt" den ersten Teil des Satzes, der da lautet: Allen, die ihn aufnahmen ............
Nun schau in die Welt und versuche diese Aussage empirisch zu verifizieren.
Sind es alle, die IHN aufgenommen haben? Oder sind es viele?
Was übrigens den Namen Gottes angeht ist sein Name nicht nur VATER, sondern auch SOHN und HEILIGER GEIST, wie jeder Christ beim Kreuzzeichen bekennt.
Aber damit würden wir trinitätstheologisch abschweifen. Hier geht es um anderes ........
Re: Rund um Sohnschaft, Geist und Gesetz
Gott ist immer (auch) Geist im Heiligen Geist, das ist klar. Aber ich habe Overkotts Aussage so verstanden, dass Gottes Sohn vor der Menschwerdung nur Geist war und das widerspricht doch meiner Vorstellung. Auch würde dies m.E. dem Wort "natum" widersprechen, oder nicht?Robert Ketelhohn hat geschrieben:Gott ist Geist.HeGe hat geschrieben:Wieso nur "geistig"? Im Credo heißt es schließlich "Et ex Patre natum ante omnia saecula".overkott hat geschrieben:Geistig hat es den Sohn Gottes schon immer gegeben.
Aber vielleicht denke ich auch zu sehr in menschlich-zeitlichen Maßstäben, wenn ich von einer Zeit vor und nach der Menschwerdung rede. Vielleicht sollte man besser "außerhalb" der Menschwerdung sagen.
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