Dreifaltigkeit

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
maria reinecke

zu dem Beitrag von Paul Heliosch: Tri-Kaya

Beitrag von maria reinecke »

Paul Heliosch schreibt zu dem Thema Tri-Kaya:

Weil aber die göttliche "Trinität" unseres Schöpfers genuin personal(!) zu verstehn ist - jenseits jedweder "Auflösungsprozesse", wird auch die Frage nach dem "Zwischenraum" trinitarischer, menschlicher oder "materieller" Art spannend, jedoch nicht unmöglich sein zu beantworten...

Für diesen Satz bedanke ich mich besonders, Ihre Erwähnung des Zwischenräumlichen in diesem Zusammenhang finde ich spannend. (Zwischenräumliches Denken u.a. auch als Grundlage für Interdisziplinäres Forschen... In meinem Roman "Das Leben liegt in den Zwischenräumen", 2006, versuche ich diesen Denkansatz auch literarisch zu gestalten)

Herzlichen Gruß zum Sonntag
M.R.

Raphael

Beitrag von Raphael »

Paul Heliosch hat geschrieben:Gott (1=3=1) "spricht":
"Es werde..."
"Hoc Est Corpus Meum"

...und tatsächlich:

"...es wurde..."

Für uns Geschöpfe ist die Akustik ein interdisziplinäres Fachgebiet, das auf Erkenntnissen anderer Wissenschaften aufbaut, u.a. Physik und Psychologie.
Akustik ist in diesem Zusammenhang ein gutes Stichwort!
Denn wenn man Akustik als die Lehre vom Schall, d.h. die Lehre vom Hören, versteht, resultiert aus diesem Verständnis der Spannungsbogen zum Glauben: Glaube kommt vom Hören! (Römer 10,14)

Und mit dem Wort »Hören« ist das Wort »Gehorsam« eng verwandt. So wie Adam und Eva ungehorsam waren, ist durch den Gehorsam Jesu Christi die Versöhnung (sic!) mit Gott erlangt worden. Halleluja!

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

( ...da lockt mich wieder das Halteseil der Meta-Physik, deshalb muss ich hurtig einem Missverständnis zuvorkommen - etwa, daß ich Akustik ausschliesslich nach psycholinguistischen Gesichtspunkten ausgelegt zu bekommen erhoffte...: )

Ich verstehe...
- "Akustik", nicht nur (aber auch) hinsichtlich der Wahrnehmung, kraft menschlichen Gehörorgans;
- "Akustik", nicht nur (aber auch) hinsichtlich einer Entscheidungsmöglichkeit zu einer erkennbar schlussfolgernden Handlung (Ge-horsam/Un-Ge-horsam) aufgrund des Vorhandenseins eines menschlichen Gehörorgans;

Für uns Geschöpfe ist die Akustik ein interdisziplinäres Fachgebiet, das auf Erkenntnissen anderer Wissenschaften aufbaut,...

Wenn "Akustik" als "Lehre vom Schall" verstanden werden soll, muss vorher zwingend (wenigstens näherungsweise) die "physikalische Definition" von "Schall" ein Begriff sein: die "Welle"!

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incarnata
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Re: zu dem Beitrag von Paul Heliosch: Tri-Kaya

Beitrag von incarnata »

maria reinecke hat geschrieben:Paul Heliosch schreibt zu dem Thema Tri-Kaya:
Weil aber die göttliche "Trinität" unseres Schöpfers genuin personal(!) zu verstehn ist - jenseits jedweder "Auflösungsprozesse", wird auch die Frage nach dem "Zwischenraum" trinitarischer, menschlicher oder "materieller" Art spannend, jedoch nicht unmöglich sein zu beantworten...

Für diesen Satz bedanke ich mich besonders, Ihre Erwähnung des Zwischenräumlichen in diesem Zusammenhang finde ich spannend. (Zwischenräumliches Denken u.a. auch als Grundlage für Interdisziplinäres Forschen... In meinem Roman "Das Leben liegt in den Zwischenräumen", 2006, versuche ich diesen Denkansatz auch literarisch zu gestalten)

Herzlichen Gruß zum Sonntag
M.R.
Möglicherweise liegt in der Wirkung von Energie auf "Zwischenräume" ein Erklärungsmodell für die Wirksamkeit homöopatischer Mittel,in denen,da die
Verdünnung die Losschmittsche Zahl übertrifft de facto kein Molekül Substanz
des Mittels mehr drin ist.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Meine Hand sich langsam Richtung "Halteseil" bewegend...jedoch noch nicht berührend...

( ...Ein Zwischenwort zur Auswirkung des "Wortes" auf die| Substanz | )
Zuletzt geändert von Paul Heliosch am Dienstag 15. Juli 2008, 15:25, insgesamt 1-mal geändert.

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

...Ein Wort zur Auswirkung des "Wortes" auf die Materie:

Gott sprach: "Es werde …"
....und tatsächlich: "..es wurde..."! (Gen 1.1, MT 26,26)

| Materie | ist aus Atomen aufgebaut, die hinwiederum aus weiteren Elementarteilchen bestehen, welche ihrerseits wiederum aus Leptonen und Quarks bestehen, welche sich hinwiederum - etwa mangels derzeitiger "Greifbarkeit" - entweder als Welle oder als Teilchen beschreiben lassen... usw...

Was folgt daraus...:

Nehmen wir an, wir besässen ein Mikroskop mit einer unendlichen optomechanischen Auflösungsfunktion.

Lassen Sie uns einen Stein unter das Objektiv legen und auf diesen Stein zoomen: Wir sehen komplexe sich vergrössernde Strukturen, die sich uns immer grösser werdend nähern bis hin zur atomaren Struktur.

Wir justieren den Focus auf ein einzelnes einfaches Atom jenes Steins und werden mithin gezwungen, uns nicht etwa dem sich nunmehr öffnenden "Zwischenraum" zu nähern, sondern dem nächstgrösseren sichtbaren Teilchen.... Doch welch eine Enttäuschung: Nach kurzer Zeit des weiteren Hineinzoomens entzieht sich auch dieses unseren Blicken... und so geht es immerzu fort...

Was folgt daraus...:

Daraus folgt die Frage: "Was "sehen" wir tatsächlich?"

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Das Kreisen der Atome.und eben dieses elementespezifische Kreisen stellt die Substanz des Elements dar.

Die Substanz des Lebens können wir allerdings mit rein materiellem Auge nicht erfassen-insbesondere nicht des "Lebens in Fülle",das uns der Dreifaltige-Dreieinige schenken will.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
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Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Wir fragen nach der Substanz hinsichtlich einer Sache, des "Materiehaften", "Sichtbaren". Ein Kreisen etwa von Atomen (auch elementespezifisch) kann nicht Substanz sein, ganz gleich welchen Elementes. Man könnte eventuell fragen, was die Substanz dieses oder jenes Atoms sei. Wir fragen nach der "Substanz" - mithin nach dem "Wesen", ...nach dem "Wesen" der "Dinge" - nach der Substanz des Steines, des Brotes, etc. .

Was sollen wir unter "Substanz des Lebens" oder "Substanz des Lebens in Fülle" verstehen, ohne den Sinngehalt des Substanzbegriffs metaphysisch umzudeuten...? - Denn gerade das ist es, worauf ich nicht hinaus will!

Wenn incarnata das "Kreisen der Atome" als Substanz beschreibt die wir "tatsächlich" sehen, meint sie vielmehr, die Materie, die sie "tatsächlich" sieht. Die "Substanz", also das Wesen jener Materie erschliesst sich über einen anderen Lösungsansatz. Und dieser Lösungsansatz erschliesst sich m.E. schlicht aber ergreifend mit Hilfe der Physik...
Zuletzt geändert von Paul Heliosch am Mittwoch 16. Juli 2008, 00:43, insgesamt 1-mal geändert.

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

In Anknüpfung an die obige Schlußfolgerung frage ich erneut:
"Was "sehen" wir tatsächlich?" - Etwa Maria Reineckes Oxymoron der lebenden "Zwischenräume"? Dann allerdings müsste ich sofort mit der Frage nach der "Substanz der Zwischenräume" aufwarten und gelange schon wieder auf meta-physisches Parkett, was ich ja einstweilen beharrlich zu vermeiden suche.

Ich denke, Frau Reinecke ist eigentlich (so, wie ich übrigens ebenso) von dem Gedanken des "Interdisziplinären" fasziniert und bemüht sich diesen quasistofflich greifbar zu machen, indem Sie die "Zwischenräume" als personal be-grifflich zu deuten sucht - daher auch dieser m.E. mangels Alternative unglückliche Satz: "das Leben selbst ist Zwischenraum", der in der Aussage gipfelt, daß es für den Menschen ein erstrebenswertes Ziel sei "Zwischenraum" zu sein. - Der Satz stimmt nicht. Und er wird auch nicht stimmiger, wenn hierzu eine Behelfsthese grundgelegt wird, etwa, daß das Leben "in den Zwischenräumen jeder lebendigen Zelle und in den Zwischenräumen des Gehirns verborgen" läge. Allerdings: Es gibt einen Lösungsansatz für genau diese These - einen Lösungsansatz der - genau besehen - sogar alle Thesen Maria Reineckes durchdringt. Und dieser Lösungsansatz erschliesst sich m.E. schlicht und spannend mit Hilfe der Physik...

Zur Erinnerung:
...maria reinecke hat geschrieben:...
Maria Reinecke:
Auszüge aus "Meta-Gedanken zu unserem Glauben", 2006
( Trinität Gottes)
....
Papst Benedikt weist noch als Kardinal Ratzinger auf diese unzureichende akademische Begrifflichkeit hin und merkt in seiner Einführung in das Christentum kritisch an, dass die Aristotelische Metaphysik und damit auch die scholastische Theologie offenbar nicht ausreichten, den christlichen Gott zu "beschreiben"; (...)

Im I. Hauptteil, Kapitel 5 d, schreibt Ratzinger:
"...Vielleicht wird uns hier der Denkansatz der heutigen Physik eine bessere Hilfe anbieten als die aristotelische Philosophie... Warum sollten wir von hier aus nicht auch ganz neu verstehen können, dass wir in der Frage nach Gott nicht aristotelisch nach einem letzten Begriff suchen dürfen, der das Ganze umgreift, sondern gefasst sein müssen auf eine Mehrheit von Aspekten... Wir begegnen hier der verborgenen Wechselwirkung von Glaube und modernem Denken. Dass heutige Physik über das Gefüge der aristotelischen Logik hinausgehend in dieser Weise denkt, ist doch wohl auch schon Auswirkung der neuen Dimension, die die christliche Theologie eröffnet hat, ihres notwendigen Denkenmüssens in Komplementaritäten..." ...

Paul Heliosch
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NULL ist nicht "Nichts"

Beitrag von Paul Heliosch »

"Was "sehen" wir tatsächlich?" - Nichts? ...Maria Reineckes fokussierte Zwischenräume sind kein "Nichts"!

Es wäre ein Trugschluss zu behaupten, daß, wer die Ionosphäre in Richtung z.B. Mars verließe, er bis zu seinem Ziel das Nichts zu überwinden hätte. Schon die Mathematik verdeutlicht uns, daß NULL nicht "Nichts" ist. Ebensowenig ist der Luftballon mit "Nichts" gefüllt, nur weil sich Unsichtbares dem Augenschein darbietet.

Raphael

Re: NULL ist nicht "Nichts"

Beitrag von Raphael »

Paul Heliosch hat geschrieben:"Was "sehen" wir tatsächlich?" - Nichts? ...Maria Reineckes fokussierte Zwischenräume sind kein "Nichts"!

Es wäre ein Trugschluss zu behaupten, daß, wer die Ionosphäre in Richtung z.B. Mars verließe, er bis zu seinem Ziel das Nichts zu überwinden hätte. Schon die Mathematik verdeutlicht uns, daß NULL nicht "Nichts" ist. Ebensowenig ist der Luftballon mit "Nichts" gefüllt, nur weil sich Unsichtbares dem Augenschein darbietet.
Ich glaube, das Thema driftet nun mehr in Richtung Schöpfungstheologie.
Schöpfungstheologie ist nun auf das Engste verknüpft mit der Dreifaltigkeit Gottes, aber eben nicht dasselbe.

Möglicherweise lassen sich Maria's "Zwischenräume" besser erklären, wenn man bedenkt, daß Gott Raum und Zeit geschaffen hat!
Wer Räume schafft (genauer: schöpft), schafft auch "Zwischenräume". Der dreifaltige Gott hat sich jedoch auch bereit erklärt, diese "Zwischenräume" zu überbrücken. Und zwar auf eine Weise, die der Mensch erlernen kann: Liebe und Kommunikation!

Damit der Mensch diese beiden Fähigkeiten in rechter Weise erlernen kann, ist ER höchstpersönlich Mensch geworden: Jesus Christus!
ER nahm an des Knechts Gestalt, entäußerte sich seiner Macht und begründete den Neuen Bund ................

Paul Heliosch
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Re: NULL ist nicht "Nichts"

Beitrag von Paul Heliosch »

Raphael hat geschrieben:...
Wer Räume schafft (genauer: schöpft), schafft auch "Zwischenräume". Der dreifaltige Gott hat sich jedoch auch bereit erklärt, diese "Zwischenräume" zu überbrücken. Und zwar auf eine Weise, die der Mensch erlernen kann: Liebe und Kommunikation!
...
- super ...damit geht's straight weiter im Kontext... :)

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overkott
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Re: NULL ist nicht "Nichts"

Beitrag von overkott »

Raphael hat geschrieben:Ich glaube, das Thema driftet nun mehr in Richtung Schöpfungstheologie.
Schöpfungstheologie ist nun auf das Engste verknüpft mit der Dreifaltigkeit Gottes, aber eben nicht dasselbe.
Das sagt ja Bonaventura, dessen Gedenktag wir gestern begingen, übrigens auch in MDR 1, in seinem Itinerarium ganz besonders.

Ich komme selbst gerade von einer Reise zurück, die mich an die Altarstufen von Montserrat und Torreciudad führte.

Mir selbst fiel dabei mal wieder auf, dass die Mönche und Geistlichen ein sicheres Gespür für die Schönheit der Schöpfung hatten und dem Schöpfer tatsächlich an den schönsten Orten Klöster, Kirchen und Kapellen bauten, um dort den Himmeln zu lauschen, die die Herrlichkeit Gottes rühmen.

Wer auf dem Gipfel eines Berges, an einer schmalen Klamm, am türkisgrünen See oder lapislazuliblauen Meer die Bibel meditiert, dem wird auch die Schönheit der Gedanken über die Dreifaltigkeit nicht entgehen.

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