Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

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cantus planus
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von cantus planus »

*zack*

Und schon wieder voll auf's Mittelalter. Wie sehr sich das finstere Bild dieser höchst interessanten und abwechslungsreichen Epoche doch festgesetzt hat. :traurigtaps:
Gerade als Christ sollte man mit solchen Rundumschlägen doch recht vorsichtig sein, denn gerade diese Epoche hat es da ziemlich "in sich".

(Ich nehm's aber niemandem Übel: ich habe im Geschichtsunterricht ja den gleichen Blödsinn gelernt.)
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Johannes XXIII
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von Johannes XXIII »

Nun, dass im Mittelalter ebenso wie heute nicht alles gold ist was glänzt ist ja wohl klar, und das uns die errungenschaften der Wissenschaft auch weiterhelfen ist wohl auch klar...Warum müssen widerlegte sachen dann aber trotzdem geglaubt werden?...
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Marion
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von Marion »

taddeo hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:
Lioba hat geschrieben:Einen eigenen Strang für den Andreas von Rinn haben wir ja schon. Eins verstehe ich allerdings gar nicht. Der Kleine war getauft und offensichtlich hatte er noch nicht das "Alter des Vernunftgebrauchs " erlangt, was mit 7 Jahren angesetzt wird. Laut der Überlieferung war er 3, laut forensischem Gutachten 5/6 Jahre. Wo soll er denn sonst sein als im Himmel? :achselzuck:
In dem Alter schafft man es glaube ich schon auch ins Fegefeuer ;D
Du glaubst Dir auch was zusammen, wie es Dir paßt. :hmm:

Zum Sündigen gehört notwendigerweise die Einsicht in die Sündhaftigkeit des Tuns, was ohne Vernunftgebrauch nicht möglich ist.
Das Kirchenrecht setzt für die Erlangung des "Vernunftgebrauchs" nicht ohne gute Gründe das Alter von 7 Jahren an.
Sollte denn die Kirche auf einmal ausgerechnet in diesem Punkt unrecht haben, nur weil Dir das in Deine Argumentation paßt?
Ich weiß es nicht.

Ich meine aber wirklich daß ein auch ziemlich kleines Kind fähig ist dazu zu merken, daß es was böses getan hat. Die Vernunft ist ja etwas was wächst und nicht plötzlich mit 7 auf ein Schlag da ist. Ich weiß auch nicht ob die Kirche sagt Kinder könnten unter 7 nicht sündigen?!
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cantus planus
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von cantus planus »

Marion hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:
Lioba hat geschrieben:Einen eigenen Strang für den Andreas von Rinn haben wir ja schon. Eins verstehe ich allerdings gar nicht. Der Kleine war getauft und offensichtlich hatte er noch nicht das "Alter des Vernunftgebrauchs " erlangt, was mit 7 Jahren angesetzt wird. Laut der Überlieferung war er 3, laut forensischem Gutachten 5/6 Jahre. Wo soll er denn sonst sein als im Himmel? :achselzuck:
In dem Alter schafft man es glaube ich schon auch ins Fegefeuer ;D
Du glaubst Dir auch was zusammen, wie es Dir paßt. :hmm:

Zum Sündigen gehört notwendigerweise die Einsicht in die Sündhaftigkeit des Tuns, was ohne Vernunftgebrauch nicht möglich ist.
Das Kirchenrecht setzt für die Erlangung des "Vernunftgebrauchs" nicht ohne gute Gründe das Alter von 7 Jahren an.
Sollte denn die Kirche auf einmal ausgerechnet in diesem Punkt unrecht haben, nur weil Dir das in Deine Argumentation paßt?
Ich weiß es nicht.

Ich meine aber wirklich daß ein auch ziemlich kleines Kind fähig ist dazu zu merken, daß es was böses getan hat. Die Vernunft ist ja etwas was wächst und nicht plötzlich mit 7 auf ein Schlag da ist. Ich weiß auch nicht ob die Kirche sagt Kinder könnten unter 7 nicht sündigen?!
Es geht nicht darum, zu bemerken, dass man etwas Böses getan hat. Das ist notwendig, und schult das Gewissen. Sündigen ist, dieses Wissen bereits zu haben, und dennoch vorsätzlich eine bestimmte Tat zu begehen. Und diese Fähigkeit haben Kinder unter 7 Jahren bestimmt noch nicht, weil sie nicht abstrahieren können.
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Johannes XXIII
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von Johannes XXIII »

Wenn man psychisch Krank ist und deswegen sündigt ohne vorsatz (trinksucht, tötungszwang etc...), ist das dann auch sünde?
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Marion
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von Marion »

cantus planus hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:
Lioba hat geschrieben:Einen eigenen Strang für den Andreas von Rinn haben wir ja schon. Eins verstehe ich allerdings gar nicht. Der Kleine war getauft und offensichtlich hatte er noch nicht das "Alter des Vernunftgebrauchs " erlangt, was mit 7 Jahren angesetzt wird. Laut der Überlieferung war er 3, laut forensischem Gutachten 5/6 Jahre. Wo soll er denn sonst sein als im Himmel? :achselzuck:
In dem Alter schafft man es glaube ich schon auch ins Fegefeuer ;D
Du glaubst Dir auch was zusammen, wie es Dir paßt. :hmm:

Zum Sündigen gehört notwendigerweise die Einsicht in die Sündhaftigkeit des Tuns, was ohne Vernunftgebrauch nicht möglich ist.
Das Kirchenrecht setzt für die Erlangung des "Vernunftgebrauchs" nicht ohne gute Gründe das Alter von 7 Jahren an.
Sollte denn die Kirche auf einmal ausgerechnet in diesem Punkt unrecht haben, nur weil Dir das in Deine Argumentation paßt?
Ich weiß es nicht.

Ich meine aber wirklich daß ein auch ziemlich kleines Kind fähig ist dazu zu merken, daß es was böses getan hat. Die Vernunft ist ja etwas was wächst und nicht plötzlich mit 7 auf ein Schlag da ist. Ich weiß auch nicht ob die Kirche sagt Kinder könnten unter 7 nicht sündigen?!
Es geht nicht darum, zu bemerken, dass man etwas Böses getan hat. Das ist notwendig, und schult das Gewissen. Sündigen ist, dieses Wissen bereits zu haben, und dennoch vorsätzlich eine bestimmte Tat zu begehen. Und diese Fähigkeit haben Kinder unter 7 Jahren bestimmt noch nicht, weil sie nicht abstrahieren können.
Im KKK steht das
1874 Wer sich absichtlich das heißt mit Wissen und Willen zu etwas entscheidet das dem göttlichen Gesetz und dein letzten Ziel des Menschen schwer widerspricht begeht eine Todsünde.

Lässlich sündigen geht aber auch ohne was zu wissen und auch ohne Vorsatz:
1860 Unverschuldete Unkenntnis kann die Verantwortung für ein schweres Vergehen vermindern, wenn nicht sogar aufheben. Aber von niemandem wird angenommen, daß er die sittlichen Grundsätze nicht kennt, die in das Gewissen jedes Menschen eingeschrieben sind. Auch Triebimpulse, Leidenschaften sowie von außen ausgeübter Druck oder krankhafte Störungen können die Freiheit und die Willentlichkeit eines Vergehens vermindern. Die Sünde aus Bosheit, aus überlegter Entscheidung für das Böse wiegt am schwersten.
Zuletzt geändert von Marion am Dienstag 1. Februar 2011, 22:00, insgesamt 1-mal geändert.
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taddeo
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von taddeo »

Johannes XXIII hat geschrieben:Wenn man psychisch Krank ist und deswegen sündigt ohne vorsatz (trinksucht, tötungszwang etc...), ist das dann auch sünde?
Wenn die Krankheit den Vernunftgebrauch soweit mindert, daß er dem eines kleinen Kindes gleichzusetzen ist - dann eigentlich nicht. Aber diese Beurteilung ist extrem heikel und nur im Einzelfall zu machen.

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taddeo
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von taddeo »

Marion hat geschrieben:Lässlich sündigen geht auch ohne was zu wissen und auch ohne Vorsatz.
Aber nicht, wenn Du keinen Vernunftgebrauch hast, weil Du zu klein bist.
Glaub's halt einfach. Daß Weibsbilder immer so stur und unbelehrbar sein müssen, wenn man es gut mit ihnen meint? :achselzuck:

Johannes XXIII
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von Johannes XXIII »

taddeo hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Daß Weibsbilder immer so stur und unbelehrbar sein müssen, wenn man es gut mit ihnen meint? :achselzuck:
....Amen.... ;)
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Torsten
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von Torsten »

taddeo hat geschrieben:Daß Weibsbilder immer so stur und unbelehrbar sein müssen, wenn man es gut mit ihnen meint? :achselzuck:
Sie sind so vielschichtig infantil, das kann man nicht austreiben. Nur aussortieren.

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taddeo
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von taddeo »

"Infantil" würde ich nicht sagen. Das hieße ja (nach den obigen Ausführungen), sie hätten keinen Vernunftgebrauch. :tuete:

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anneke6
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von anneke6 »

Alte Weiblein sagen, alle 7 Jahre verändert sich der Mensch. Ist wörtlich genommen Aberglaube, aber ein bißchen was Wahres ist daran. Nur geht das eben nicht schlagartig mit dem Geburtstag…es sind viel mehr Lebensabschnitte, die man durchläuft, und die einen reifen lassen. Mit 7 ist man ein Schulkind, mit 14 ein Jugendlicher und mit 21 ein Erwachsener.
Kleinkinder entwickeln eine Vorstellung von richtig und falsch…aber das Prinzip dahinter bleibt oft noch unvollständig. Ich hab als kleines Kind (wie alt genau weiß ich nicht, aber ich habe noch im Einkaufswagen gesessen) ein Päckchen Brausepulver geklaut, das Oma mir nicht kaufen wollte. Ich wußte schon, daß ich das nicht sollte…aber daß das böse ist, das kapierte ich nicht wirklich. :achselzuck: Was macht es für einen Unterschied, ob eines von den vielen kleinen Tütchen, die offensichtlich niemandem gehören, in der Bauchtasche meines Anoraks ist oder nicht?
Auch war ich naiv genug zu glauben, daß Oma zuhause sich nicht mehr erinnert, daß sie mir das Brausepulver nicht gekauft hat. Als Oma dann mit mir geschimpft hat, hat es mir leid getan. Weil ich Oma traurig gemacht hatte, nicht, weil ich gegen das 7. Gebot, den Paragraphen Haumichtot des StGB verstoßen und dem coop einen Verlust von ein paar Pfennigen eingebracht hatte. Das hatte ich tatsächlich noch nicht begriffen.
???

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Marion
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von Marion »

Johannes XXIII hat geschrieben:Nun, dass im Mittelalter ebenso wie heute nicht alles gold ist was glänzt ist ja wohl klar, und das uns die errungenschaften der Wissenschaft auch weiterhelfen ist wohl auch klar...Warum müssen widerlegte sachen dann aber trotzdem geglaubt werden?...
Hier zu deiner Flacherde (damit du dich mit dem Argument nicht nochmal irgendwo blamierst)
wiki hat geschrieben:Die irrige moderne Annahme, dass insbesondere die mittelalterliche Christenheit an eine Erdscheibe geglaubt habe, wird von der Historical Society of Britain als weitestverbreiteter historischer Irrtum aufgelistet.[1] Neuere Untersuchungen insbesondere seit den 1990er Jahren zeigten,[2] dass „außer sehr wenigen Ausnahmen seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. keine gebildete Person in der Geschichte des Westens glaubte, die Erde sei flach“, und dass die Kugelgestalt der Erde stets die dominante Lehrmeinung blieb.[1] Die moderne Fehlannahme, dass der mittelalterliche Mensch an eine scheibenförmige Erde glaubte, fand erst im 19. Jahrhundert Verbreitung, vor allem aufgrund von Washington Irvings Erzählung Das Leben und die Reisen des Christoph Columbus (1828).[1]
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Gamaliel
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von Gamaliel »

@all

Welchen Sinn haben eigentlich Threadtitel? :roll:

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taddeo
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von taddeo »

Gamaliel hat geschrieben:@all

Welchen Sinn haben eigentlich Threadtitel? :roll:
Denselben wie die Titel von Konzilsdekreten? :hmm: :pfeif:

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Berolinensis
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von Berolinensis »

taddeo hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:@all

Welchen Sinn haben eigentlich Threadtitel? :roll:
Denselben wie die Titel von Konzilsdekreten? :hmm: :pfeif:
Und welchen Sinn hat dieser Beitrag?

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taddeo
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von taddeo »

Berolinensis hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:@all

Welchen Sinn haben eigentlich Threadtitel? :roll:
Denselben wie die Titel von Konzilsdekreten? :hmm: :pfeif:
Und welchen Sinn hat dieser Beitrag?
Eine pastorale Antwort zu geben statt einer dogmatischen ... ;D

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lifestylekatholik
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von lifestylekatholik »

Johannes XXIII hat geschrieben:Das glaube ich auch nicht, aber muss man nunmal sehen, dass die Menschen damals anders dachten als wir heute und sich heute auch einiges als falsch herauskristallisiert hat (Erde sei eine Scheibe etc...)
Hannes, bitte, bitte, informiere dich vorher etwas, bevor du schreibst. Deine Scheibenerdentheorie ist z. B. Humbug. Fall doch nicht auf jede urban legend rein!
Johannes XXIII hat geschrieben:So istr das, wie ich das mitbekommen habe, bei der Ursula einfach ein Schreibfehler gewesen, wonach es nunmal nicht 11000 sondern "nur" 1100 Gefährtinnen waren.
Quelle? Erscheint mir unwahrscheinlich, weil die damals »im Mittelalter« ja nicht mit arabischen Zahlen hantierten.
Johannes XXIII hat geschrieben:Andere Frage: Wirkt der Heilige Geist heute nicht mehr?Dann können doch mehr Menschen zur Ehre der Altäre erhoben werden können als n den letzten 50 Dekaden.
Das war nicht die Frage. Die Frage war, ob sich die Zahlen so verändert haben, dass man von »inflationär« sprechen kann. Und das geben die Zahlen her.
Johannes XXIII hat geschrieben:Und er wirkt in dfen Konzilien....Und in den Pfarreien...und auch in all den Menschen die anscheinend weniger mit der Kirche am Hut haben, ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass er doch auch in den Menschen wirkt, die nicht getauft sind, die nicht an Christus glauben, denn alle sind doch vom Vater gewollt und geliebt. Oder nicht? (Das ist aber ein anderes Thema)...
In der Tat ist das ein anderes Thema. Oder willst du jetzt plötzlich auch Heiden heilig sprechen? :vogel:
Johannes XIII hat geschrieben:Edit: Nochmal zur Heiligen Ursula: Nachdem ich mal quergelesne habe gibt es keinen authentisachen Beweis der Existens der Heiligen Ursula. Wenn es den nicht gibt, wieso muss ich dann an sie glauben?
Schnuckel, du musst selbstverständlich nicht an sie glauben. Genausowenig wie du an eine andere historische Fiktion glauben musst, für die es -- wenn du mal so querliest -- keinen authentischen Beweis der Existenz gibt: einen gewissen Jesus aus Nazareth, dem die gewissenlosen Fälscher des Machtapparates Kirche den Titel »Christus« gegeben und von dem sie behaupten, er sei Gott. -- Dabei gibt es dafür keinerlei authentischen Beweises, und es widerspricht jeglicher (Bohnen-)Vernunft!
Johannes XXIII hat geschrieben:Ein hochhalten von widerlegten Tatsachen allein um zu garantieren, dass der Heilige Geist immer und überall wirkt halte ich für sehr engsichtig.
Wo denn widerlegt? Wo denn? Du schreibst, du habest mal quergelesen und gefunden, dass irgendwer behauptet habe, die heilige Ursula, die hätte’s gar nicht gegeben. Ja, es wird viel behauptet, wenn man mal so querliest. Was heißt denn das, es gebe keine »authentischen Beweise«? Ist denn die durchgängige Verehrung kein Beweis? Wehte denn da plötzlich der Heilige Geist, den du bei Heiden und Ketzern verortet hast, plötzlich nicht mehr? Schwingst du dich zum Richter auf? Mit welcher Autorität eigentlich?
Johannes XXIII hat geschrieben:Wie sah es denn im Mittelalter aus? Päpste mit dutzenden Kindern. Hat da auch der Heilige Geist geweht?
Du redest Blech! Bitte, bitte, bitte, bevor du den Mund auftust und Legenden über’s Mittelalter nachplapperst, informiere dich mal richtig. Und dann Butter bei die Fische: Welchen Päpsten wirfst du »Dutzende Kinder« vor? War das noch Mittelalter?

Mach dir mal klar, was Mittelalter ist! Informiere dich! Ich habe den Eindruck, für dich ist Mittelalter einfach nur ein Beutel, auf den du draufdreschen kannst, damit du dich besser, moderner, wissender, aufgeklärter, kurz: »besser als jene« fühlen kannst. Das wäre Pharisäergetue! Und es ist unehrlich, weil du einfach aufhörst nachzudenken. Wenn du an eine unangenehme Stelle kommst, sagst du dir einfach »ich bin doch viel klüger, als die dummen Leute im Mittelalter«, egal was »die dummen Leute im Mittelalter« wirklich gedacht haben. Denn für dich ist »Mittelalter« keine reale Epoche, sondern es ist dein Traumland! Der von dir zusammenfantasierte Hintergrund, auf dem sich deine Glorie und Vernünftigkeit und Aufgeklärtheit und Weisheit strahlend abhebt.

Um zur hl. Ursula und ihren elftausend Gefährtinnen zurückzukehren: Wenn ich kirchlich bin, kann ich nicht dabei stehenbleiben und sagen, ich glaube nicht, dass es genau elftausend waren. Das ist zu kurz gedacht, das ist einfältig. Denn das ist ja selbstverständlich. Ich muss doch fragen: Was ist der Sinn, dass die Zahl der vielleicht nur elf Gefährtinnen auf elftausend entfaltet wurde? Wird damit die geistliche Bedeutung der hl. Ursula und ihrer Taten unterstrichen? Ist das die Vorschau auf ihren Glanz im Himmel? Wird damit eventuell schon in geheimnisvoller Weise auf die Ursulinen vorausgedeutet? -- Das wären doch die sinnvollen Fragen.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von Johannes XXIII »

Du hast mir jetzt 2 oder dreimal in deinem werten artikel erzählt, dass ich nicht an moderne Legenden glauben solle. Ich sage dir, du sollst nicht an die alten Legenden glauben.

Willst du mich verarschen? (verzeih mir den ausdruck...)

Ich hab kaum Zeit, deswegen kommentier ich das (erstmal) so nicht, aber wenn ich das teilweise da lese, da klappen sich bei mir die Zehennägel um...

Aber verzeih, das Mittelalter war die goldenen Zeit des Katholizismus, wo nicht mit Schwert den ungläubigen Beine gemacht wurde...Nain, die Böse Zeit war die Zeit der Renaissance...verzeih diese undifferenziertheit und das ich langsam meine Geduld verliere^^
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cantus planus
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von cantus planus »

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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von ad-fontes »

Johannes XXIII hat geschrieben:Du hast mir jetzt 2 oder dreimal in deinem werten artikel erzählt, dass ich nicht an moderne Legenden glauben solle. Ich sage dir, du sollst nicht an die alten Legenden glauben.

Willst du mich verarschen? (verzeih mir den ausdruck...)

Ich hab kaum Zeit, deswegen kommentier ich das (erstmal) so nicht, aber wenn ich das teilweise da lese, da klappen sich bei mir die Zehennägel um...

Aber verzeih, das Mittelalter war die goldenen Zeit des Katholizismus, wo nicht mit Schwert den ungläubigen Beine gemacht wurde...Nain, die Böse Zeit war die Zeit der Renaissance...verzeih diese undifferenziertheit und das ich langsam meine Geduld verliere^^
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Ralf

Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von Ralf »

Florianklaus hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Betreff: Heiligsprechung von Papst Johannes Paul II.!
Johannes XXIII hat geschrieben:Ich MUSS keinen Heiligen verehren wenn ich das nicht will...oder?
Doch, als Katholik musst du das. Das musst du auch wollen :blinker:
Wo steht denn, daß Katholiken Heilige verehren müssen? Das wäre mir neu.
Nirgendwo (okay, Marion hat es schon geschrieben, also hier im Forum steht es, aber darüber hinaus ...), es stimmt nämlich auch nicht.

Das, was im Credo steht, der Glaube an die Gemeinschaft der Heiligen, ist hinreichend.

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Sempre
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von Sempre »

Ralf hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Betreff: Heiligsprechung von Papst Johannes Paul II.!
Johannes XXIII hat geschrieben:Ich MUSS keinen Heiligen verehren wenn ich das nicht will...oder?
Doch, als Katholik musst du das. Das musst du auch wollen :blinker:
Wo steht denn, daß Katholiken Heilige verehren müssen? Das wäre mir neu.
Nirgendwo (okay, Marion hat es schon geschrieben, also hier im Forum steht es, aber darüber hinaus ...), es stimmt nämlich auch nicht.

Das, was im Credo steht, der Glaube an die Gemeinschaft der Heiligen, ist hinreichend.
Und wer ist das dann bitteschön, die `Gemeinschaft der Heiligen'? Wenn nicht einmal jene dabei sind, die die Kirche als solche deklariert? Das klingt in meinen Ohren wie Lehmann: Wir glauben an die Historizität der Auferstehung des Herrn, die sich damals tatsächlich abgespielt hat, im Geiste der Jünger.

Gruß
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Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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Marion
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von Marion »

Ralf hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Betreff: Heiligsprechung von Papst Johannes Paul II.!
Johannes XXIII hat geschrieben:Ich MUSS keinen Heiligen verehren wenn ich das nicht will...oder?
Doch, als Katholik musst du das. Das musst du auch wollen :blinker:
Wo steht denn, daß Katholiken Heilige verehren müssen? Das wäre mir neu.
Nirgendwo (okay, Marion hat es schon geschrieben, also hier im Forum steht es, aber darüber hinaus ...), es stimmt nämlich auch nicht.

Das, was im Credo steht, der Glaube an die Gemeinschaft der Heiligen, ist hinreichend.
Hier und in den folgenden Beiträgen wurde dir bereits ausführlich von mehreren erklärt, daß und auch warum du irrst:
viewtopic.php?p=455564#p455564
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cantus planus
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von cantus planus »

Anmerkung: Die "Gemeinschaft der Heiligen", die wir im Credo bekennen, hat nichts gemein mit der Schar der offiziell kanonisierten Heiligen, sondern die Gemeinschaft aller Getauften, sowohl der Lebenden als auch der Verstorbenen.
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Raimund J.
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von Raimund J. »

cantus planus hat geschrieben:Anmerkung: Die "Gemeinschaft der Heiligen", die wir im Credo bekennen, hat nichts gemein mit der Schar der offiziell kanonisierten Heiligen, sondern die Gemeinschaft aller Getauften, sowohl der Lebenden als auch der Verstorbenen.
Man könnte seine Postings ja auch mit "an die Heiligen im Kreuzgang" einleiten! :ja:
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cantus planus
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von cantus planus »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Anmerkung: Die "Gemeinschaft der Heiligen", die wir im Credo bekennen, hat nichts gemein mit der Schar der offiziell kanonisierten Heiligen, sondern die Gemeinschaft aller Getauften, sowohl der Lebenden als auch der Verstorbenen.
Man könnte seine Postings ja auch mit "an die Heiligen im Kreuzgang" einleiten! :ja:
Jau, denn man zu! ;D
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anneke6
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von anneke6 »

Wenn die Verehrung aller kanonisierten Heiligen geboten wäre, dann würde es eine Unterscheidung im Meßbuch zwischen "Gedenktag" und "gebotener Gedenktag" nicht geben…
???

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Berolinensis
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von Berolinensis »

anneke6 hat geschrieben:Wenn die Verehrung aller kanonisierten Heiligen geboten wäre, dann würde es eine Unterscheidung im Meßbuch zwischen "Gedenktag" und "gebotener Gedenktag" nicht geben…
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Diese Unterscheidung (die ich durchaus für Unsinn halte, aber das nur en passant) betrifft allein die Frage, ob das Offizium an diesem Tag von dem betreffenden Heiligen zu verrichten ist oder nicht, also eine bestimmte Form seiner Verehrung. Daß die Heiligsprechung als päpstlicher Akt präzeptiven Charakter hat (im Gegensatz zur Seligsprechung, die bloß permissiven Charakter hat), ist eigentlich allgemein anerkannt.

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anneke6
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von anneke6 »

Wenn es so allgemein bekannt ist, warum habe ich nie was davon gehört?
Und wirklich überzeugt bin ich nicht. Keine Wahl hat der Priester bei den Heiligen, die im 1. Hochgebet genannt werden müssen, wenn er dies verwendet und wenn er die Messe an dem gebotenen Gedenktag eines Heiligen feiert. Aber ansonsten sehe ich keine Verpflichtung, jeden Heiligen namentlich zu verehren. Formulierungen "mit allen Deinen Heiligen" und "all ihr Heiligen Gottes — bittet für uns" beziehen sich auf alle Heiligen, deren Namen nur der Herr kennt, und nicht die kanonisierten Heiligen.
???

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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von Berolinensis »

anneke6 hat geschrieben:Wenn es so allgemein bekannt ist, warum habe ich nie was davon gehört?
Und wirklich überzeugt bin ich nicht. Keine Wahl hat der Priester bei den Heiligen, die im 1. Hochgebet genannt werden müssen, wenn er dies verwendet und wenn er die Messe an dem gebotenen Gedenktag eines Heiligen feiert. Aber ansonsten sehe ich keine Verpflichtung, jeden Heiligen namentlich zu verehren. Formulierungen "mit allen Deinen Heiligen" und "all ihr Heiligen Gottes — bittet für uns" beziehen sich auf alle Heiligen, deren Namen nur der Herr kennt, und nicht die kanonisierten Heiligen.
Du mußt schon bitte etwas genauer lesen.
1. Ich habe nicht geschrieben "allgemein bekannt", sondern "allgemein anerkannt", und das bezieht sich natürlich auf die Theologen (und damit meine ich wiederum die glaubenstreuen, nicht die Pseudotheologen, die jetzt das Memorandum unterschreiben).
2. Von einer namentlichen Verehrung habe ich ebenfalls nicht gesprochen, vgl. bereits hier: viewtopic.php?p=455613#p455613 (link weiter oben auf dieser Seite schon von Marion gebracht).
Um dir für 1. noch einen Nachweis zu liefern:
Catholic Encyclopedia, Stichwort Beatification and Canonization hat geschrieben:Canonization, generally speaking, is a decree regarding the public ecclesiastical veneration of an individual. Such veneration, however, may be permissive or preceptive, may be universal or local. If the decree contains a precept, and is universal in the sense that it binds the whole Church, it is a decree of canonization; if it only permits such worship, or if it binds under precept, but not with regard to the whole Church, it is a decree of beatification.

...

Canonization, therefore, creates a cultus which is universal and obligatory. But in imposing this obligation the pope may, and does, use one of two methods, each constituting a new species of canonization, i.e. formal canonization and equivalent canonization. Formal canonization occurs when the cultus is prescribed as an explicit and definitive decision, after due judicial process and the ceremonies usual in such cases. Equivalent canonization occurs when the pope, omitting the judicial process and the ceremonies, orders some servant of God to be venerated in the Universal Church;

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Marion
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Re: Können Heiligsprechungen fehlbar sein?

Beitrag von Marion »

http://sspx.org/superior_generals_ltrs/ ... ellay4.htm
Bischof Fellay sagt:
32. If canonization involves papal infallibility, could one reject the new saints canonized by the Pope?

It is true that there is a problem there, on the question of contemporary canonizations. Nevertheless one could ask the question of whether there is a true intention to invoke infallibility in the terms that are used by the Supreme Pontiff. They changed these terms for [the ceremony of] canonization; they have become much less strong than before. I think that that goes along with the new mentality that does not want to make dogmatic definitions by invoking infallibility. We should realize, however, that this is only a tentative explanation…. There is no satisfactory answer, except the one about the intention of the supreme authority to invoke his infallibility or not.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

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