Maurus hat geschrieben:Nein. Das darfst du so verstehen, dass ich diese Wortklauberei fürs Ergebnis hier ziemlich uninteressant finde.
Warum bezeichnest Du nun als Wortklauberei, worauf Du seit Tagen besonderen Wert legst? Seit Tagen bestehst Du darauf, der Ritus sei Erzbischof Lefebvre folgend nicht nur schädlich sondern auch in sich schlecht. Seit Tagen erkläre ich, warum das nicht zutrifft, und seit Tagen insistierst Du, es sei aber so. Nun nennst Du die von Dir selbst vorgetragene und verteidigte Behauptung Wortklauberei, offenbar nur um nicht zugeben zu müssen, dass Deine Behauptung schlicht falsch ist.
Wie ich aus der Biographie zitiert hatte, sah Erzbischof Lefebvre den neuen Ritus eben gerade nicht als in sich schlecht an. Du aber kommst erst gelaufen um uns weiszumachen, dass der neue Ritus -Erzbischof Lefebvre folgend- in sich schlecht sei, um dann -nachdem Deine fadenscheinige Begründung widerlegt ist- mir Wortklauberei vorzuwerfen.
Maurus hat geschrieben:Ich habe auch gefragt, warum du dich so auf diesen Unterschied versteifst - diesbezüglich würde mich eine Antwort sehr interessieren.
Nicht ich, nein Du hast Dich versteift. Ich weise Deine sture und steife Behauptung, der neue Ritus sei -wenn schädlich dann auch- in sich schlecht aus genau einem Grund zurück: weil sie falsch ist.
Ich gebe in dieser Sache auch nicht kopfschüttelnd meine Bemühungen auf, Dich zu überzeugen. Denn es handelt sich um eine grundsätzliche Frage, die bei bleibendem Dissens jede weitere Diskussion über weitere Fragen in diesem Zusammenhang überflüssig macht. Ich denke, kontroverse Diskussion ist immer irgendwie erhellend und nützlich, bedarf aber einer gewissen Grundübereinstimmung.
Maurus hat geschrieben:Das hat auch mit meinen ursprünglichen Aussagen und Kritiken nichts zu tun, was ich im letzten Beitrag auch nochmal ausgeführt habe.
Deine Kritiken zu dem Ausschnitt aus der Biographie, den ich zitiert hatte, waren:
1.) Erzbischof Lefebvre habe wissentlich eine schlechte Messe empfohlen.
2.) Weder Bacci noch Ottaviani hätten Lefebvres Konsequenzen mitvollzogen.
3.) Bacci und Ottaviani hätten den Ordo für in sich schlecht und schädlich erklären müssen.
4.) Der Ritus sei Erzbischof Lefebvre folgend nicht nur schädlich sondern in sich schlecht.
Das ist alles widerlegt. Deine jeweilige Ablenkung auf einen neues Thema werte ich als Eingeständnis, keinen weiteren Einwand zur Sache zu haben.
Wenn der Unterschied zwischen einerseits
schädlich und andererseits
in sich schlecht für Dich von nun an Wortklauberei ist, dann haben wir keine Gesprächsgrundlage. Jedenfalls nicht, was die Haltung von Erzbischof Lefebvre in bezug auf den neuen Ritus betrifft und auch nicht, was u.U. Konsequenzen in bezug auf die Sonntagspflicht betreffen mag. Den Grund dafür nenne ich gerne zum N plus ersten Mal: zu tun, was in sich schlecht ist, kann nie und nimmer durch nichts gerechtfertigt werden.
Einige Varianten Deines jüngsten, erneuten Vortrags,
5.) dass ein Ritus, welcher nicht zum Heil gereicht, sondern die Gefahr der Verdammnis transportiert, nur schlecht sein kann,
habe ich bereits begründet zurückgewiesen. Zu dieser Variante sage ich: a) Du drückst Dich unklar aus. Was soll das 'sondern'? b) Das, was Du sagst, hat mit dem, was Erzbischof Lefebvre sagt, nichts zu tun. c) Du siehst die Sache eingleisig. Ein Ritus hat aber verschiedenerlei Wirkungen, von denen einige gut und gleichzeitig andere schädlich sein können.
Maurus hat geschrieben:Der Grund, den Lefebvre anführt erschüttert die Kirche dagegen in ihren Grundfesten. Er zerstört die ganze Hierarchie und das Vertrauen in die Kirche als Heilsinstanz. Im Prinzip könnte man unter diesen Vorzeichen der Kirche nicht mehr vorbehaltlos angehören. Oder man sagt eben, das Rom der Satan ist. Das Gerede vom "besetzten Rom" bestätigt das ja.
Du bestreitest, dass der neue Ritus glaubensschädigend ist. Du nennst andere Gründe als Ursachen für den Zustand der Kirche. Was tut es für Dich zur Sache, dass die Piusbrüder auch im neuen Ritus eine Ursache für den Niedergang, den Vertrauensverlust u.a.m. sehen? Die Symptome sind ja im wesentlichen unstrittig. Warum legst Du soviel Wert darauf, dass der neue Ritus keinesfalls auch nur im geringsten mitverantwortlich sein könne/dürfe?
Im Strang
Unterschiedliche Orationen der Messbücher von 1962 und 1970 kannst Du von unverdächtiger Seite vorgetragene Beispiele nachlesen, die beweisen, dass der neue Ritus den Glauben der Kirche nicht unverfälscht wiedergibt. Eine Auswahl an dortigen Kommentaren zu den Beispielen lautet:
- schwerwiegende Mängel
- die Heiligen verschwunden
- deutliche Tendenz zur Heilsgewißheit - und damit zum Semipelagianismus
- protestantisiert
- Der geistige Gehalt der abendländischen liturgischen Bücher ist den meisten Gläubigen
nahezu ganz verloren gegangen
- gedanklich-theologische Umkehr
- Gedankeninversion
- daß es sich bei der "Reform" in Wirklichkeit um eine Deform handelt
- zum Teil frei erfunden
- Hier hilft bloß Wiederherstellung der alten lateinischen Oration
- unterscheidet sich vom vorigen wie der Tag von der Nacht
- Jedem, der einen Funken kirchlichen Sinns hat, zeigt der Vergleich dieses Textes ... alles, weiterer Kommentar erübrigt sich
- eine weitere subtile Akzentverschiebung
In diesem Sinne sprechen Bischof Williamson wie auch Erzbischhof Lefebvre von Gift. Von schädlichem Gift. Von Gift, das in einem an und für sich guten Kuchen steckt. Von Gift, das womöglich nur langsam wirkt, das aber Gift ist und spätestens auf Dauer schadet.
Gruß
Sempre