Kurze Fragen, kurze Antworten rund um das Thema Musik
Re: Kurze Fragen, kurze Antworten rund um das Thema Musik
DAnke!
Von Gott kommt mir ein Freudenschein,/ wenn Du mich mit den Augen Dein/ gar freundlich tust anblicken
Re: Kurze Fragen, kurze Antworten rund um das Thema Musik
Vorsicht vielleicht bei der CD: wenn man in den ersten Track reinhört, hört man eigentlich fast nix. Das soll angeblich die Litanei sein.phylax hat geschrieben:DAnke!
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten rund um das Thema Musik
Ich habe mal zwei Fragen zu Psalmtönen:
1. Vorausgesetzt, dass die von Wikipedia behauptete Zuordnung der acht regulären Psalmtöne zu einer Kirchentonart korrekt ist: Nach welcher Regel funktioniert sie? Denn keiner der Psalmtöne unterschreitet die Finalis um mehr als eine Terz, und ausrechnet bei den einer plagalen Tonart zugewiesenen Tönen ist die Finalis sogar der allertiefste Ton. Inwiefern gehören also gerade diese vier einem plagalen Modus an?
2. Verstehe ich recht, dass die Singmodelle für die Verse bei Introitus und Communio der Messe nicht die Psalmtöne des Stundengebets sind? Welche charakteristischen Unterschiede gibt es?
1. Vorausgesetzt, dass die von Wikipedia behauptete Zuordnung der acht regulären Psalmtöne zu einer Kirchentonart korrekt ist: Nach welcher Regel funktioniert sie? Denn keiner der Psalmtöne unterschreitet die Finalis um mehr als eine Terz, und ausrechnet bei den einer plagalen Tonart zugewiesenen Tönen ist die Finalis sogar der allertiefste Ton. Inwiefern gehören also gerade diese vier einem plagalen Modus an?
2. Verstehe ich recht, dass die Singmodelle für die Verse bei Introitus und Communio der Messe nicht die Psalmtöne des Stundengebets sind? Welche charakteristischen Unterschiede gibt es?
Re: Kurze Fragen, kurze Antworten rund um das Thema Musik
Schau dir mal die Tenores an (Rezitationstöne). Bei den authentischen Modi liegen die eine Quinte über der Finalis, bei den plagalen eine Terz (außer dadurch würde der Ton si erreicht, dann eine Sexte bzw. Quarte über dem Grundton).Fragesteller hat geschrieben:Ich habe mal zwei Fragen zu Psalmtönen:
1. Vorausgesetzt, dass die von Wikipedia behauptete Zuordnung der acht regulären Psalmtöne zu einer Kirchentonart korrekt ist: Nach welcher Regel funktioniert sie? Denn keiner der Psalmtöne unterschreitet die Finalis um mehr als eine Terz, und ausrechnet bei den einer plagalen Tonart zugewiesenen Tönen ist die Finalis sogar der allertiefste Ton. Inwiefern gehören also gerade diese vier einem plagalen Modus an?
Die Psalmtöne für das Stundengebet haben einfachere Melodien. Das Initium, das bei der Introituspsalmodie bei jedem Vers mit gesungen wird, und besonders die Mediatio sind mit reicheren Melodien versehen. Die solemnen Psalmtöne für Magnificat und Benedictus haben große Ähnlichkeit mit der Introituspsalmodie.2. Verstehe ich recht, dass die Singmodelle für die Verse bei Introitus und Communio der Messe nicht die Psalmtöne des Stundengebets sind? Welche charakteristischen Unterschiede gibt es?
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten rund um das Thema Musik
Vielen Dank!
Und der Zusammenhang mit der schulmäßigen Definition von "authentisch" und "plagal" je nach Finalisunterschreitung ist der, dass bei den authentischen Modi halt die Melodie insgesamt höher gelagert ist? Und wo ist die Sexte?Protasius hat geschrieben:Schau dir mal die Tenores an (Rezitationstöne). Bei den authentischen Modi liegen die eine Quinte über der Finalis, bei den plagalen eine Terz (außer dadurch würde der Ton si erreicht, dann eine Sexte bzw. Quarte über dem Grundton).Fragesteller hat geschrieben:Ich habe mal zwei Fragen zu Psalmtönen:
1. Vorausgesetzt, dass die von Wikipedia behauptete Zuordnung der acht regulären Psalmtöne zu einer Kirchentonart korrekt ist: Nach welcher Regel funktioniert sie? Denn keiner der Psalmtöne unterschreitet die Finalis um mehr als eine Terz, und ausrechnet bei den einer plagalen Tonart zugewiesenen Tönen ist die Finalis sogar der allertiefste Ton. Inwiefern gehören also gerade diese vier einem plagalen Modus an?
Re: Kurze Fragen, kurze Antworten rund um das Thema Musik
Ich würde aus dem Bauch heraus sagen, daß diese "schulmäßige Definition" besser auf Gesänge des Concentus zutrifft als auf Accentus wie die Psalmodie.Fragesteller hat geschrieben:Vielen Dank!Und der Zusammenhang mit der schulmäßigen Definition von "authentisch" und "plagal" je nach Finalisunterschreitung ist der, dass bei den authentischen Modi halt die Melodie insgesamt höher gelagert ist?Protasius hat geschrieben:Schau dir mal die Tenores an (Rezitationstöne). Bei den authentischen Modi liegen die eine Quinte über der Finalis, bei den plagalen eine Terz (außer dadurch würde der Ton si erreicht, dann eine Sexte bzw. Quarte über dem Grundton).Fragesteller hat geschrieben:Ich habe mal zwei Fragen zu Psalmtönen:
1. Vorausgesetzt, dass die von Wikipedia behauptete Zuordnung der acht regulären Psalmtöne zu einer Kirchentonart korrekt ist: Nach welcher Regel funktioniert sie? Denn keiner der Psalmtöne unterschreitet die Finalis um mehr als eine Terz, und ausrechnet bei den einer plagalen Tonart zugewiesenen Tönen ist die Finalis sogar der allertiefste Ton. Inwiefern gehören also gerade diese vier einem plagalen Modus an?
In Bezug auf die Psalmtöne sind die Töne, auf die meine Angabe in Klammern zutrifft, der 3. und 8. Ton. Im Falle des dritten Tones wäre die Quinte über mi das si, stattdessen nimmt man das do, weil das variable si/sib nicht der Tenor sein kann. Im Falle des achten Tones wäre die Terz über sol das si, stattdessen nimmt man die Quarte do, aus demselben Grund wie oben.Und wo ist die Sexte?
Diese Umgehung des si als Tenor ist eine Entwicklung, die erst im 12. Jh. stattfand; in manchen neueren Choralbüchern findet man daher auch Psalmtöne, die auf si rezitieren (z.B. sind im Antiphonale monasticum 1934 die Antiphonen im dritten Ton alle mit si als Rezitationston notiert).
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten rund um das Thema Musik
Ah OK, danke. Dann ist das hier ein Punkt, wo man Wikipedia nicht mehr trauen darf, denn deren 3. Ton sieht ein bisschen anders aus als Deiner.Protasius hat geschrieben:Ich würde aus dem Bauch heraus sagen, daß diese "schulmäßige Definition" besser auf Gesänge des Concentus zutrifft als auf Accentus wie die Psalmodie.Fragesteller hat geschrieben:Vielen Dank!Und der Zusammenhang mit der schulmäßigen Definition von "authentisch" und "plagal" je nach Finalisunterschreitung ist der, dass bei den authentischen Modi halt die Melodie insgesamt höher gelagert ist?Protasius hat geschrieben:Schau dir mal die Tenores an (Rezitationstöne). Bei den authentischen Modi liegen die eine Quinte über der Finalis, bei den plagalen eine Terz (außer dadurch würde der Ton si erreicht, dann eine Sexte bzw. Quarte über dem Grundton).Fragesteller hat geschrieben:Ich habe mal zwei Fragen zu Psalmtönen:
1. Vorausgesetzt, dass die von Wikipedia behauptete Zuordnung der acht regulären Psalmtöne zu einer Kirchentonart korrekt ist: Nach welcher Regel funktioniert sie? Denn keiner der Psalmtöne unterschreitet die Finalis um mehr als eine Terz, und ausrechnet bei den einer plagalen Tonart zugewiesenen Tönen ist die Finalis sogar der allertiefste Ton. Inwiefern gehören also gerade diese vier einem plagalen Modus an?In Bezug auf die Psalmtöne sind die Töne, auf die meine Angabe in Klammern zutrifft, der 3. und 8. Ton. Im Falle des dritten Tones wäre die Quinte über mi das si, stattdessen nimmt man das do, weil das variable si/sib nicht der Tenor sein kann. Im Falle des achten Tones wäre die Terz über sol das si, stattdessen nimmt man die Quarte do, aus demselben Grund wie oben.Und wo ist die Sexte?
Diese Umgehung des si als Tenor ist eine Entwicklung, die erst im 12. Jh. stattfand; in manchen neueren Choralbüchern findet man daher auch Psalmtöne, die auf si rezitieren (z.B. sind im Antiphonale monasticum 1934 die Antiphonen im dritten Ton alle mit si als Rezitationston notiert).
Re: Kurze Fragen, kurze Antworten rund um das Thema Musik
Eventuell nicht zwangsläufig, es gab – und gibt – schließlich diverse Psalmtondialekte. (Und damit meine ich nicht die Neuschöpfungen nach '65.)Fragesteller hat geschrieben:Ah OK, danke. Dann ist das hier ein Punkt, wo man Wikipedia nicht mehr trauen darf, denn deren 3. Ton sieht ein bisschen anders aus als Deiner.
Re: Kurze Fragen, kurze Antworten rund um das Thema Musik
Richtig. Ich finde die Darstellung von Wikipedia etwas verwirrend, um ehrlich zu sein, denn Schlußformeln haben die Psalmtöne fast alle mehrere. Die Offiziumspsalmtöne nach dem Liber usualis kann man in dieser PDF-Datei finden. Für das Antiphonale monasticum sähe das anders aus, die feierlichen Töne für Magnificat und Benedictus sind auch was eigenes, und die Psalmodie in der Messe wahrscheinlich auch (da bin ich gerade unsicher, ob es da Unterschiede zu den feierlichen Tönen gibt).Siard hat geschrieben:Eventuell nicht zwangsläufig, es gab – und gibt – schließlich diverse Psalmtondialekte. (Und damit meine ich nicht die Neuschöpfungen nach '65.)Fragesteller hat geschrieben:Ah OK, danke. Dann ist das hier ein Punkt, wo man Wikipedia nicht mehr trauen darf, denn deren 3. Ton sieht ein bisschen anders aus als Deiner.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009