umusungu hat geschrieben:Pelikan hat geschrieben:umusungu hat geschrieben:Was ist verwerflich daran, wenn Menschen versuchen, für sich und ihre Kinder ein besseres Leben zu erstreben?
Gar nichts, aber wenn jene dann mit Menschen, die vor tatsächlichen Gefahren für Leib und Leben flüchten, um begrenzte Ressourcen konkurrieren, sind Unterscheidung und Priorisierung unumgänglich.
"wirtschaftsflüchtling" wird nicht zur Unterscheidung und Priorisierung gebraucht, sondern als Schimpfwort um zu sagen: diese Menschen kommen nur, um uns auszunutzen.
Es gibt da ja schon einen kleinen, feinen Unterschied zwischen denjenigen Menschen, die man als Wirtschaftsflüchtlinge tituliert, und denen die, wie von Dir beschrieben, als Auswanderer z.B. nach Amerika gegangen sind.
Für letztere war immer klar, dass man in den USA durch die eigene Schaffenskraft ein besseres Leben erreichen könnte als in der alten Heimat, und für viele ist diese Kalkulation sicher auch aufgegangen. Klar war für diese Menschen aber auch, dass es ohne harte Arbeit nicht gehen würde, denn Sozialsysteme existierten damals in den USA noch weniger als heute, nur Almosen hätten einen vor dem Hungertod bewahrt.
Anders sieht das bei Menschen aus, bei denen z.B. aufgrund mangelnder Ausbildung, Sprachkenntnisse oder auch nur Arbeitswilligkeit von vornherein klar ist, dass sie sich und ihre Familien in Europa niemals werden unterhalten können und von denen daher ebenso klar ist, dass sie mit ihrer ganzen Familie dauerhaft der Solidargemeinschaft der Erwerbstätigen auf der Tasche liegen werden. Hier ist es m.E. nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht der Solidargemeinschaft, diese Art von Zuwanderung zu begrenzen, damit nicht das Sozialsystem im Ganzen über kurz oder lang den Bach herunter geht. Dazu kommt, dass es das Gerechtigkeitsempfinden der Menschen stört, wenn sie das Gefühl bekommen, mit ihrer harten Arbeit Menschen mit durchzuschleifen, die arbeiten könnten, aber nicht wollen. Es gibt von diesen Menschen weniger, als gemeinhin unterstellt wird, aber es gibt sie, auch unter Flüchtlingen, und sie sind ein echtes Problem für Menschen in echten existentiellen Nöten.