Papst zum Thema Videospiele

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SuperMax2
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Papst zum Thema Videospiele

Beitrag von SuperMax2 »

Hallo liebes Forum,

ist mir fast schon peinlich, hier als Neuling, direkt ein neues Thema zu eröffnen. :hmm:

Das Thema, was mir auf dem Herzen liegt, ist die Meinung des Papstes zum Thema Videospiele. Natürlich kann ich es nachvollziehen, dass Gewalt und Sexinhalte in Spielen nicht so toll für den Papst sind, aber man sollte ja wohl mal etwas Rücksicht auf die jüngere Generation nehmen, oder? Hier sollte man sich mal von den Meinungen der „älteren Generation” der katholischen Kirche trennen. Hierzu fand ich leider nicht so viel außer ähnliche Leute, die sich selbiges fragen (siehe Techfacts.de).

Auf jeden Fall finde ich, dass die strikte Trennung zwischen Realität und Videospiel mal in den Vordergrund geraten soll, denn nicht jeder Mensch, der USK18-Spiele spielt, ist direkt ein Amokläufer. Da finde ich, dass bei der katholischen Kirche was schief läuft, auch wenn mein Glauben mir sehr wichtig ist. In dem Punkt kann ich die Kirche echt nicht verstehen...

Was haltet ihr davon, wenn der Papst sich zu so etwas äußert, obwohl er sich damit sicher nicht wirklich auseinander gesetzt hat?

Freue mich über Antworten!
LG

HeGe
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Re: Papst zum Thema Videospiele

Beitrag von HeGe »

Willkommen im Forum! :huhu:

Auf welche Rede des Papstes beziehst du dich dabei? Eine Aussage dieser Art ist mir auf Anhieb nicht bekannt. :hmm:
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HeGe
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Re: Papst zum Thema Videospiele

Beitrag von HeGe »

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HeGe
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Re: Papst zum Thema Videospiele

Beitrag von HeGe »

Deine Bestätigung einmal annehmend, würde mich erst einmal interessieren, ob du dir den Text der Ansprache des Papstes im Original durchgelesen hast. Was du zitiert hast, ist ja letztlich nur die Interpretation der Interpretation eines Zeitungsberichts, wo sich die Presse damals scheinbar auf eine wie üblich aus dem Zusammenhang gerissene Aussage gestürzt hat, um zu verbreiten, der Papst sei gegen Videospiele.

Grundthema der Ansprache ist ja zunächst einmal ein Appell an die erzieherische Verantwortung der Eltern und Lehrer in Bezug auf die modernen Kommunikationsmittel.

Er sagt "In diesem Rahmen ist die Einübung des angemessenen Umgangs mit den Medien von wesentlicher Bedeutung für die kulturelle, moralische und geistliche Entwicklung der Kinder." Eine völlig richtige Aussage.

Er sagt: "Medienerziehung sollte positiv sein. Wenn man Kindern das, was ästhetisch und moralisch herausragend ist, vermittelt, hilft man ihnen, Wertschätzung, Klugheit und Urteilsvermögen zu entwickeln." Auch richtig.

Im weiteren sagt er: "Jeder Trend, Programme - einschließlich Filme und Video-Spiele - zu produzieren, die im Namen der Unterhaltung Gewalt verherrlichen und antisoziales Verhalten oder die Banalisierung menschlicher Sexualität darstellen, ist eine Perversion - um so abstoßender, wenn diese Programme für Kinder oder Jugendliche gemacht werden." Das ist vermutlich der anstößige Satz, auf den du dich beziehst. Er spricht sich hier aber nur gegen die Extremfälle "Gewaltverherrlichung zum Zwecke der Unterhaltung" aus und gegen die "Banalisierung menschlicher Sexualität", keineswegs gegen Computer- und Videospiele an sich, und das auch v.a. im Hinblick auf die Verantwortung gegen Kinder. Ich halte das für richtig. Ich bin mit Anfang 30 auch schon mit Computerspielen und Horrorfilmen als völlig normaler Beschäftigung aufgewachsen und habe ich damals natürlich auch aufgeregt, als ich von gewissen Verboten noch betroffen war. Heute sehe ich das differenzierter.
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Benedikt

Re: Papst zum Thema Videospiele

Beitrag von Benedikt »

Der Kernsatz lautet:
Jeder Trend, Programme - einschließlich Filme und Video-Spiele - zu produzieren, die im Namen der Unterhaltung Gewalt verherrlichen und antisoziales Verhalten oder die Banalisierung menschlicher Sexualität darstellen, ist eine Perversion - um so abstoßender, wenn diese Programme für Kinder oder Jugendliche gemacht werden.
Man sollte hierzu bedenken, dass der Papst vor allem den Produzenten den Kopf wäscht. Als Spieler - ich bin selber einer - ist das natürlich auch von Bedeutung, allerdings würde der Papst den Spielern eher dazu raten, insgesamt das Maß zu halten und es nicht zu übertreiben.

Ich persönlich halte es so, dass ich Spiele meide, in denen Gewalt verherrlicht oder übertrieben dargestellt wird. Auch Darstellungen von Sexualität meide ich, wobei die deutschen Versionen in beiden Punkten meist eh recht unproblematisch sind. Schwieriger wird es bei Spielen, wo man für die böse Seite spielt und Verbrechen o.ä. begehen muss. Ich stimme dir zwar zu, dass das zunächst nicht schlimm ist, da es sich ja nicht um Realität handelt, sondern um ein Spiel. Das unterscheidet sich auch nicht allzu sehr von einem Krimi bspw. Auf der anderen Seite nimmt unser Geist solche Dinge auf und prägt sich diese auch ein, was durchaus indirekte Folgen im realen Leben haben kann (Abstumpfung sehe ich als die größte Gefahr an). Daher ist hierbei das Maß halten besonders wichtig. Das gilt bei Spielen aber auch nicht mehr als bei Filmen, oder auch Büchern. Das hält mich aber auch nicht davon ab, als Ork bei Herr der Ringe Online mal ein paar Elben zu vermöbeln. ;D

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