Hier kurz meine Sichtweise.
ich denke, dass es darauf ankommt, ob man den (sündigen) Gläubigen und somit ein Glied der Kirche als jemanden ansieht, der an der Kirche teilhat oder als jemanden, der sie als Glied mitkonstituiert. Dabei ist die Tatsache, dass die Kirche weitaus mehr ist als die Summe der Gläubigen, von dieser Frage vollkommen unberührt, es geht ja nicht darum, dass nur die Gläubigen die Kirche konstituieren.
Geht man von einer Teilhabe des Gläubigen aus, so ist die durch die Sakramente und damit der wirksamen Gegenwart des Herrn geheiligte Kirche tatsächlich vollkommen makellos.
Geht man aber von einer Mitkonstituierung, ich betone noch einmal das "Mit-", so ist die Kirche aufrund der Sündigkeit ihrer menschlichen Glieder dies nicht, sondern heilig und sündig zugleich.
Es kristallisiert also in der Frage, ob der Gläubige auch irgendwie Kirche ist.
Nachtrag: Das höchste Lehramt der Kath. Kirche spricht im Vaticanum II. in "Lumen Gentium" (aus Absatz
![sonnenbrille 8)](./images/smilies/sonnenbrille.gif)
"Während aber Christus heilig, schuldlos, unbefleckt war (Hebr 7,26) und Sünde nicht kannte (2 Kor 5,21), sondern allein die Sünden des Volkes zu sühnen gekommen ist (vgl. Hebr 2,17), umfaßt die Kirche Sünder in ihrem eigenen Schoße. Sie ist zugleich heilig und stets der Reinigung bedürftig, sie geht immerfort den Weg der Buße und Erneuerung."