Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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ar26
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ar26 »

Die Problematik der letzten Jahrzehnte liegt ja nicht nur in der Entdogmatisierung des Glaubens sondern auch in der Banalisierung. Ich persönlich muss immer wieder über das tiefe Wissen vieler Laien hier im Forum stauen und mit bedauern feststellen, daß ein derart tiefes Durchdringen für den modernen Geistlichen obsolet geworden ist. Da reichen Beiträge, die man auch in der Psycho-Ecke einer Frauenzeitschrift finden würde. Der Konflikt muss aber auf die Ebene der akademischen Diskussion gehoben werden. Dann wird auch das Kartenhaus einstürzen und die Geister werden wieder geschieden. Benedikt XVI. hat hier schon einiges geleistet, einiges wird noch folgen.

Die Macht moderner Prälaten, insbesondere der mit Mitra, beruht ja darauf, daß sie sich einerseits katholisch gerieren können, andererseits aber auch mit Texten umzugehen gelernt haben. Das gelingt ja auch nicht jedem so, wie dem Jesuitenschüler. Die Banalisierung hat da auch ihr Gutes. Nicht jeder ist so klug, ein klares Bekenntnis stets umschiffen zu können.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

ad_hoc
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ad_hoc »

ar26 hat u. a. geschrieben:
Der Konflikt muss aber auf die Ebene der akademischen Diskussion gehoben werden. Dann wird auch das Kartenhaus einstürzen und die Geister werden wieder geschieden. Benedikt XVI. hat hier schon einiges geleistet, einiges wird noch folgen.
Ich fürchte, ar26, das alleine wird nicht genügen. Die Qualität einer Themenbehandlung ist nicht allein abhängig von der akademischen oder nichtakademischen Ebene einer Diskussion; sie ist, neben dem vorauszusetzenden Fach- und übergreifendem Wissen, vielmehr abhängig von der Geistestiefe, der Erkenntnisfähigkeit, der Spiritualität und der Herzensbildung der Diskutanten. Aber, wenn Du diese Voraussetzungen bei der "akademischen Diskussion" miteinbeziehst, ist es ja wieder in Ordnung. :) Man muß allerdings auch wissen, dass die große Mehrheit der deutschen Bischöfe (nur als Beispiel, denn woanders ist es nicht anders) zu Themenbehandlungen unter solchen Prämissen nicht mehr fähig sind (darunter fallen beispielsweise Leute wie Lehmann, Zollitsch, nicht zu vergessen den Kaspar bei der Kurie :achselzuck: etc. etc. etc. etc.)
Die geistige, die spirituelle Dummheit, auch die intellektuelle bewußte Selbstbeschränkung vieler der sogenannten Intellektuellen ist viel größer und viel umfassender in seinen negativen Auswirkungen als die bloße Dummheit derjenigen, die halt beim besten Willen über ein bestimmtes Maß an Denkeinheiten nicht hinauskommen.

und:
Die Macht moderner Prälaten, insbesondere der mit Mitra, beruht ja darauf, daß sie sich einerseits katholisch gerieren können, andererseits aber auch mit Texten umzugehen gelernt haben. Das gelingt ja auch nicht jedem so, wie dem Jesuitenschüler. Die Banalisierung hat da auch ihr Gutes. Nicht jeder ist so klug, ein klares Bekenntnis stets umschiffen zu können.
Deren Macht beruht auf dem falschen Respekt derjenigen, deren gesunder Menschenverstand ihnen eigentlich das Gefühl geibt, dass da etwas nicht stimmig sein kann, die sich aber mangels scheinbar geringer Fähigkeiten beim Umgang mit Texten bescheidenerweise zurückhalten und schweigen.
Würden sie stattdessen reden, und ihre eigenen Ansichten mit der gleichen Intensität vertreten wie diese, wäre es mit der Macht dieser sogenannter Textausleger schon zuende.
Im Übrigen: Sind diejenigen, die, anstatt ein klares Bekenntnis, eine klare Aussage zu liefern, obwohl sie dazu intellektuell imstande wären, stattdessen aber ein an sich inhaltsloses Statement abgeben, aus der dieses und jenes herausgelesen werden kann, nur nicht ein klares Bekanntnis zu irgendwas, wirklich klug? Für mich gehören sie zu den Schlimmsten, auch wenn sie Lehmann, Zollitsch und sonstwie heißen.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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ottaviani
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ottaviani »

taddeo hat geschrieben:
martin v. tours hat geschrieben:vielleicht ist das die bestimmung für die priesterbruderschaft?

http://www.epochtimes.de/articles/28/ ... 45464.html

irgendwann werden die zeiten auch in europa wieder anders.
dann ist man vielleicht froh noch jemanden zu haben der weiss wie "katholisch sein" geht.

martin v. tours
„Einer der großen Vorteile Spitzbergens ist, dass es soweit weg ist, von all den Gefahren, die andere Teile der Welt plagen“
Einer der großen Vorteile der FSSPX ist momentan noch, daß sie soweit weg ist, von all den Gefahren, die im Alltagsbetrieb der kirchlichen Seelsorge lauern würden. Sie hat nur Leute zu betreuen, die freiwillig, mit offenem Herzen und Geldbeutel zu ihr kommen.

Was sich die Bruderschaft offenbar derzeit noch gar nicht vorstellen kann, ist, daß sie als Sauerteig innerhalb der Kirche wirken könnte und sollte - zunächst für Williamsons sogenannte "anständige Konzilskatholiken", dann aber auch für solche, die bisher nichts mit Tradition etc. anfangen können. Wir haben derzeit nicht nur jemanden, sondern sogar einen Papst, der "weiß wie 'katholisch sein' geht". Dazu bräuchten wir die FSSPX wirklich nicht. (Und mit dem immer wieder auftauchenden Gerede von der womöglichen grundsätzlichen Ungültigkeit des NOM macht sie sich selbst bei denen lächerlich, die ihr wohlgesonnen sind (wozu ich mich auch rechne). Ich kann nicht im geringsten an der Gültigkeit einer Liturgie zweifeln, deren Zelebration selbst Papst Benedikt täglich in der Öffentlichkeit oder privat für richtig hält - er wäre wohl der erste, der das zumindest für sich selbst ändern würde, wenn er hier Bedenken hätte.) -

Nein, die Bruderschaft hätte meiner Meinung nach eine ganz andere Aufgabe: sie könnte halbwegs flächendeckend geistliche Zentren bilden, in denen der katholische Glaube und seine Liturgie unverkürzt verkündet und gefeiert werden und die jeder Katholik reinen Gewissens aufsuchen könnte. Und wenn erst einmal Gläubige - vor allem echte, engagierte Gläubige - zu ihren Pfarrern sagen "ich geh eigentlich lieber bei der FSSPX in die Kirche", dann ginge unseren Spaßpopen vielleicht irgendwann doch mal die Düse und sie müßten sich entscheiden, ob sie nicht vielleicht doch mehr auf das Katholische setzen als auf den Unterhaltungsfaktor. Das ginge sicher nicht in wenigen Jahren, aber um diese Bewegung loszutreten, hätte derzeit wohl nur die FSSPX die nötigen Ressourcen.

Ich halte es für fatal, auf irgendwelche besseren Zeiten in der grauen Zukunft zu hoffen, und dafür die Gunst der Stunde heute zu verplempern. Eine FSSPX auf Spitzbergen mag schön konserviert werden - nützen tut sie sich und uns damit rein gar nix. Wir brauchen sie besser heute als morgen als Seelsorger in unserem Land. Aber mit dem Segen des Papstes, nicht als freischwebende Idiorhythmiker.
ich kann mir nicht vorstellen wie eine Einigung praktisch ausschauen soll nach dem Haß der der Bruderschaft entgegengebracht wird von seiten der Bischöfe ist eine Arbeit unter der Autorität dieser Herren unmöglich der Vatikan wird es nicht schaffen der Bruderschaft die notwendige Unabhängikeit zu geben er schafft es ja nicht mal mehr einen Weihbischof durchzusetzen
es könnte wirklich besser sein es bleibt alles wie es jetzt ist

Raimund J.
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Raimund J. »

ottaviani hat geschrieben: ich kann mir nicht vorstellen wie eine Einigung praktisch ausschauen soll nach dem Haß der der Bruderschaft entgegengebracht wird von seiten der Bischöfe ist eine Arbeit unter der Autorität dieser Herren unmöglich der Vatikan wird es nicht schaffen der Bruderschaft die notwendige Unabhängikeit zu geben er schafft es ja nicht mal mehr einen Weihbischof durchzusetzen
In der Tat ist das leider so. Zutiefst bedauerlich, daß Bischof Williamson mit seinen Äusserungen erst diese tiefe Ablehnung und den Vertrauensverlust zum Grossteil mit verursacht hat.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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Robert Ketelhohn
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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ottaviani
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ottaviani »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben: ich kann mir nicht vorstellen wie eine Einigung praktisch ausschauen soll nach dem Haß der der Bruderschaft entgegengebracht wird von seiten der Bischöfe ist eine Arbeit unter der Autorität dieser Herren unmöglich der Vatikan wird es nicht schaffen der Bruderschaft die notwendige Unabhängikeit zu geben er schafft es ja nicht mal mehr einen Weihbischof durchzusetzen
In der Tat ist das leider so. Zutiefst bedauerlich, daß Bischof Williamson mit seinen Äusserungen erst diese tiefe Ablehnung und den Vertrauensverlust zum Grossteil mit verursacht hat.
nein das war nur ein willkommener Anlaß

Raphael

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Raphael »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten?
Der Pontifex Maximus is' halt ein echter Meister der Brückenbaukunst.
Wer wollte seinen Angeboten schon widerstehen können? :blinker:

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cantus planus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von cantus planus »

Die öffentlich empört tuenden Bischöfe waren doch in Wirkichkeit höchst erfreut über Williamsons Aussagen: so konnten sie ihrer Ablehnung der Tradition ein schlagkräftiges Argument anfügen. Und wer wollte schon leugnen, das "Holocaustleugnung" ein Schwerverbrechen sei? Selbstverständlich, dass man mit solchen Schmuddelkindern nicht zu tun haben will!

Hätte Williamson nicht zur Unzeit den Mund aufgemacht, wären die Bischöfe stattdessen in peinlichem Zugzwang gewesen, ihr Treiben zu begründen. Das kann man sich nun sparen. Man beachte die Gelassenheit, mit der Erzbischof Zollitsch die Kritik an ihm aussitzt. Wenigstens eine fünfzeilige Replik hätte man erwarten dürfen.
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Raphael

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Raphael »

ottaviani hat geschrieben:ich kann mir nicht vorstellen wie eine Einigung praktisch ausschauen soll
Was meinst Du jetzt mit praktisch?
Die Ausräumung der theologischen Interpretationsunterschiede oder den zukünftigen kanonischen Status der FSSPX?
ottaviani hat geschrieben:nach dem Haß der der Bruderschaft entgegengebracht wird von seiten der Bischöfe ist eine Arbeit unter der Autorität dieser Herren unmöglich der Vatikan wird es nicht schaffen der Bruderschaft die notwendige Unabhängikeit zu geben

Ich geb Dir nur ein Stichwort: Personalprälatur!
ottaviani hat geschrieben:er schafft es ja nicht mal mehr einen Weihbischof durchzusetzen

:heul:

Jedoch ist in dieser Causa das letzte Wort noch nicht gesprochen ........
ottaviani hat geschrieben:es könnte wirklich besser sein es bleibt alles wie es jetzt ist
Das könnte dem Diabolos so passen! :boese:
Zuletzt geändert von Raphael am Dienstag 26. Mai 2009, 09:02, insgesamt 1-mal geändert.

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cantus planus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von cantus planus »

Mit "Personalprälatur" wäre ich gaaanz vorsichtig. Das ist für mich ein kirchenrechtlich ziemlich unausgegorener Zwitter, der zwischen Bischof und Gläubigen noch einen "Nebenbischof" setzt. Das halte ich für ziemlich absurd. Die Prälatur schien mir ein großes Geschenk Johannes Pauls II. an das Opus Dei zu sein, und gar nicht zur Ausweitung auf andere Institutionen vorgesehen. Dann schon lieber "Geistliche Familie" oder Säkularinstitute!
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ottaviani
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ottaviani »

Raphael hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:ich kann mir nicht vorstellen wie eine Einigung praktisch ausschauen soll
Was meinst Du jetzt mit praktisch?
Die Ausräumung der theologischen Interpretationsunterschiede oder den zukünftigen kanonischen Status der FSSPX?
ottaviani hat geschrieben:nach dem Haß der der Bruderschaft entgegengebracht wird von seiten der Bischöfe ist eine Arbeit unter der Autorität dieser Herren unmöglich der Vatikan wird es nicht schaffen der Bruderschaft die notwendige Unabhängikeit zu geben

Ich geb Dir nur ein Stichwort: Personalprälatur!
ottaviani hat geschrieben:er schafft es ja nicht mal mehr einen Weihbischof durchzusetzen

:heul:

Jedoch ist in dieser Causa das letzte Wort noch nicht gesprochen ........
ottaviani hat geschrieben:es könnte wirklich besser sein es bleibt alles wie es jetzt ist
Das könnte dem Diabolos so passen! :boese:
eine Personalprälatur kann nichts gegen den willen des Ortsordinarius tun
wie kommst du auf die Idee das in der Causa Wagner das letzte Wort noch nicht gesprochen ist?

Raphael

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Raphael »

ottaviani hat geschrieben:eine Personalprälatur kann nichts gegen den willen des Ortsordinarius tun
Und die FSSPX möchte sich das Recht vorbehalten, etwas - was auch immer das dann im Detail sei - gegen den Willen des Ortsordinarius zu tun? :hae?:

Am Besten wird dieses Recht für die FSSPX dann auch noch in den Verhandlungen mit dem Vatikan schriftlich fixiert, oder wie? Ja nee, is klar ...........
ottaviani hat geschrieben:wie kommst du auf die Idee das in der Causa Wagner das letzte Wort noch nicht gesprochen ist?
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cantus planus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von cantus planus »

Raphael hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:eine Personalprälatur kann nichts gegen den willen des Ortsordinarius tun
Und die FSSPX möchte sich das Recht vorbehalten, etwas - was auch immer das dann im Detail sei - gegen den Willen des Ortsordinarius zu tun? :hae?:

Am Besten wird dieses Recht für die FSSPX dann auch noch in den Verhandlungen mit dem Vatikan schriftlich fixiert, oder wie? Ja nee, is klar ...........
Ich kann nicht erkennen, wo Ottaviani das in der Antwort auf meinen Einwand auch nur impliziet behauptet hätte. Entspann dich!

Im Übrigen hat jeder exemte Orden oder Säkularinstitut größere Freiheiten als eine Personalprälatur, die FSSPX würde in diesem Fall also sogar Einfluss abgeben.
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Florianklaus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Florianklaus »

Raphael hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:eine Personalprälatur kann nichts gegen den willen des Ortsordinarius tun
Und die FSSPX möchte sich das Recht vorbehalten, etwas - was auch immer das dann im Detail sei - gegen den Willen des Ortsordinarius zu tun? :hae?:

Am Besten wird dieses Recht für die FSSPX dann auch noch in den Verhandlungen mit dem Vatikan schriftlich fixiert, oder wie? Ja nee, is klar ...........
ottaviani hat geschrieben:wie kommst du auf die Idee das in der Causa Wagner das letzte Wort noch nicht gesprochen ist?
Der Mann ist noch jung! :doktor:

Stimmt, er kann irgendwann immer noch Erzbischof in Liechtenstein werden.................. :)
Zuletzt geändert von Florianklaus am Dienstag 26. Mai 2009, 11:37, insgesamt 1-mal geändert.

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ottaviani
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ottaviani »

Raphael hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:eine Personalprälatur kann nichts gegen den willen des Ortsordinarius tun
Und die FSSPX möchte sich das Recht vorbehalten, etwas - was auch immer das dann im Detail sei - gegen den Willen des Ortsordinarius zu tun? :hae?:

Am Besten wird dieses Recht für die FSSPX dann auch noch in den Verhandlungen mit dem Vatikan schriftlich fixiert, oder wie? Ja nee, is klar ...........
ottaviani hat geschrieben:wie kommst du auf die Idee das in der Causa Wagner das letzte Wort noch nicht gesprochen ist?
Der Mann ist noch jung! :doktor:
auch das hat die FSSPX immer gesagt es muß sichergestellt sein daß ihre Arbeit nicht von Ortsbischöfen verhindert wird also braucht es völlige Unabhängikeit von den Ortsordinarien wie bei den unierten

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taddeo
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von taddeo »

ottaviani hat geschrieben:auch das hat die FSSPX immer gesagt es muß sichergestellt sein daß ihre Arbeit nicht von Ortsbischöfen verhindert wird also braucht es völlige Unabhängikeit von den Ortsordinarien wie bei den unierten
Das wär doch eh kein schlechter Lösungsansatz: Die FSSPX als weitere unierte katholische Kirche, mit eigener, nur dem Papst unterstellter Hierarchie, eigenem Ritus (1962), eigenem CIC (1917), ... das würde für alle Beteiligten viele Probleme lösen. Außerdem könnte dann jeder Katholik nach Lust und Laune dort die Sakramente empfangen, ohne sich rechtfertigen zu müssen. Und die DBKatholiken könnten weiter ihren Niedergang zelebrieren, wie sie lustig sind.

[Punkt] Hast Du das schon mal bei Eurem Club ins Gespräch gebracht???

(Das Problem wird nur sein, nachzuweisen, daß Erzbischof Lefebvre nicht nur in apostolischer Sukzession stand, sondern selber einer der zwölf Apostel war, auf den die Gründung dieser Kirche sui iuris zurückgeht ...)

Raphael

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Raphael »

ottaviani hat geschrieben:auch das hat die FSSPX immer gesagt es muß sichergestellt sein daß ihre Arbeit nicht von Ortsbischöfen verhindert wird also braucht es völlige Unabhängikeit von den Ortsordinarien wie bei den unierten
Aber, ottaviani, damit äußerst Du doch ekklesiologische Mißverständnisse erster Güte. :regel:
Seit Ihr dann Kirche in der Kirche?

Wollt Ihr bzw. will die FSSPX die Autokephale Katholische Kirche gründen?

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cantus planus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von cantus planus »

Wieso Autokephalie? Eine Personaldiözese wie Rifán oder die österreichische Militärdiözese würden das m. E. besser auffangen. Kirchenrechtlich sehe ich da weniger Probleme, als mit der Personalprälatur.
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ottaviani
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ottaviani »

taddeo hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:auch das hat die FSSPX immer gesagt es muß sichergestellt sein daß ihre Arbeit nicht von Ortsbischöfen verhindert wird also braucht es völlige Unabhängikeit von den Ortsordinarien wie bei den unierten
Das wär doch eh kein schlechter Lösungsansatz: Die FSSPX als weitere unierte katholische Kirche, mit eigener, nur dem Papst unterstellter Hierarchie, eigenem Ritus (1962), eigenem CIC (1917), ... das würde für alle Beteiligten viele Probleme lösen. Außerdem könnte dann jeder Katholik nach Lust und Laune dort die Sakramente empfangen, ohne sich rechtfertigen zu müssen. Und die DBKatholiken könnten weiter ihren Niedergang zelebrieren, wie sie lustig sind.

[Punkt] Hast Du das schon mal bei Eurem Club ins Gespräch gebracht???

(Das Problem wird nur sein, nachzuweisen, daß Erzbischof Lefebvre nicht nur in apostolischer Sukzession stand, sondern selber einer der zwölf Apostel war, auf den die Gründung dieser Kirche sui iuris zurückgeht ...)
das modell war schon 1987 im gespräch aber es ist nur umzusetzten wenn eine übereinstimmung in der Lehre gefunden wird

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ottaviani
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ottaviani »

Raphael hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:auch das hat die FSSPX immer gesagt es muß sichergestellt sein daß ihre Arbeit nicht von Ortsbischöfen verhindert wird also braucht es völlige Unabhängikeit von den Ortsordinarien wie bei den unierten
Aber, ottaviani, damit äußerst Du doch ekklesiologische Mißverständnisse erster Güte. :regel:
Seit Ihr dann Kirche in der Kirche?

Wollt Ihr bzw. will die FSSPX die Autokephale Katholische Kirche gründen?
nein da gibts ganz gute dinge wie z.b. eben die Militärdiözesen

Kilianus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Kilianus »

Soll's sowas dann auch für die WSKler geben?

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taddeo
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von taddeo »

Kilianus hat geschrieben:Soll's sowas dann auch für die WSKler geben?
Ob die Lutheraner da recht begeistert sein werden, wenn sie für sowas wie WsK auch noch ne Hierarchie einrichten sollen? :pfeif:

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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ottaviani »

Kilianus hat geschrieben:Soll's sowas dann auch für die WSKler geben?
wo währe die grundlage für so eine Lösung

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Maurus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Maurus »

ottaviani hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben:Soll's sowas dann auch für die WSKler geben?
wo währe die grundlage für so eine Lösung
Da, wo sich auch die der FSSPX befindet: Im Nirgendwo.

maliems
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von maliems »

Seid froh, dass es die FSSP überhaupt gibt.

Dass sie sich irgendwo im Nirgendwo befinden ist zwar traurig, aber änderbar.

Raphael

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Raphael »

maliems hat geschrieben:Seid froh, dass es die FSSP überhaupt gibt.

Dass sie sich irgendwo im Nirgendwo befinden ist zwar traurig, aber änderbar.
In der Tat bin ich froh, daß es die FSSP gibt! 8)
Nur das leidige Problem mit der FSSPX bedarf noch einer guten kirchlichen Lösung ...............

Paul
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Paul »

13. Mai: Am heutigen Fatimatag folgen Herr P. Schmidberger und P. Regens der Einladung von S. E. Bischof Gerhard Ludwig Müller von Regensburg zu einem Gespräch im bischöflichen Palais, an welchem sich auch der Generalvikar und der Offizial beteiligen. Wir sind überzeugt, dass U.L. Frau von Fatima unsichtbare „Moderatorin“ des Gesprächs ist, bei welchem in freundschaftlicher Atmosphäre Argumente ausgetauscht und Missverständnisse ausgeräumt werden können.
zu lesen im neuen Priesterrundbrief des Priesterseminars Zaitzkofen;
http://priesterseminar-herz-jesu.de/htm ... dbrife.htm

Ich habe erfahren, dass das Gespräch mal richtig supersupergut gelaufen ist; über drei Stunden lang!! Das Eis ist gebrochen! Deo gratias!
Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen (Gal 6,2).

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taddeo
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von taddeo »

Das ist ja mal eine sehr erfreuliche Nachricht! Hätte ich GeLu gar nicht zugetraut, so scharf wie er in letzter Zeit öfters gegen die FSSPX geschossen hat. Interessant finde ich allerdings, daß es zu diesem Gespräch nicht den geringsten Hinweis auf der Bistumshomepage oder sonstwo gab und gibt, weder vor dem 13. Mai noch nachher. Man möchte solche "unanständigen" Kontakte scheinbar lieber im Verborgenen halten, bevor wieder irgendwelche Berufsmotzer einen Skandal daraus zimmern.

@ Paul: Darf man fragen, aus welcher Quelle Du Deine Kenntnisse vom positiven Verlauf hast? Von Regensburger Seite oder von der Bruderschaft?

Albert
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Albert »

Paul hat geschrieben:
13. Mai: Am heutigen Fatimatag folgen Herr P. Schmidberger und P. Regens der Einladung von S. E. Bischof Gerhard Ludwig Müller von Regensburg zu einem Gespräch im bischöflichen Palais, an welchem sich auch der Generalvikar und der Offizial beteiligen. Wir sind überzeugt, dass U.L. Frau von Fatima unsichtbare „Moderatorin“ des Gesprächs ist, bei welchem in freundschaftlicher Atmosphäre Argumente ausgetauscht und Missverständnisse ausgeräumt werden können.
zu lesen im neuen Priesterrundbrief des Priesterseminars Zaitzkofen;
http://priesterseminar-herz-jesu.de/htm ... dbrife.htm

Ich habe erfahren, dass das Gespräch mal richtig supersupergut gelaufen ist; über drei Stunden lang!! Das Eis ist gebrochen! Deo gratias!
Paul, Danke für den Hinweis und Link.

Grüße,
Albert

maliems
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von maliems »

Paul hat geschrieben:
13. Mai: Am heutigen Fatimatag folgen Herr P. Schmidberger und P. Regens der Einladung von S. E. Bischof Gerhard Ludwig Müller von Regensburg zu einem Gespräch im bischöflichen Palais, an welchem sich auch der Generalvikar und der Offizial beteiligen. Wir sind überzeugt, dass U.L. Frau von Fatima unsichtbare „Moderatorin“ des Gesprächs ist, bei welchem in freundschaftlicher Atmosphäre Argumente ausgetauscht und Missverständnisse ausgeräumt werden können.
zu lesen im neuen Priesterrundbrief des Priesterseminars Zaitzkofen;
http://priesterseminar-herz-jesu.de/htm ... dbrife.htm

Ich habe erfahren, dass das Gespräch mal richtig supersupergut gelaufen ist; über drei Stunden lang!! Das Eis ist gebrochen! Deo gratias!
staun! :glubsch:

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ottaviani
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ottaviani »

Man redet sixch eigentlich seit dem Jahr 2 gut nur substantiell geht es ned weiter
ach ja Radio Vatikan meldet
http://www.oecumene.radiovaticana.org/t ... p?c=29857

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Damasus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Damasus »

cantus planus hat geschrieben:Wieso Autokephalie? Eine Personaldiözese wie Rifán oder die österreichische Militärdiözese würden das m. E. besser auffangen. Kirchenrechtlich sehe ich da weniger Probleme, als mit der Personalprälatur.

Ich bin jetzt nicht der Kirchenrechtler vor dem Herrn, aber wenn ich das noch recht zusammenbekomme, dann ist die Personaldiözese doch auch an gewisse territoriale Grenzen gebunden, oder kann jeder Katholik, der dies wünscht, sich der Juristiktion Mons. Rifans unterstellen? Auch die österreichische Militärdiözese ist ja auf Österreich beschränkt bzw auf die Orte, wo östereichische Soldaten stationiert sind (Auslandseinsätze).
Die Frage wäre ja dann, welches Gebiet die FSSPX zugewiesen bekäme. Die mit dieser Bruderschaft verbundenen Gläubigen verteilen sich ja über mehrere Kontinente. ... man wird sie ja schlecht alle nach Grönland oder so umsiedeln können :P :pfeif:
Welche Probleme häte denn eine Peronalprälatur? :hae?: Ich würde das erstmal als die beste Alternative für eine kirchenrechtliche Regelung sehen. Außerdem gäbe es dann auch mal eine zweite. Ein Rechtskonstrukt, dass realtier nur einmal vorkommt hat doch auch ein wenig ein "Geschmäckle", oder? :hmm:
In Christo sunt omnes thesauri sapientiæ et scientiæ absconditi. (Col 2,3)

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