Das war weise gesprochen und ich schließe mich vollumfänglich an.
Es lebe der Papst (noch viiiiiele Jahre)!
Allianzgebetswoche - mit Katholiken?
- cantus planus
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Re: Allianzgebetswoche - mit Katholiken?
Das tumbe Pamphletisieren gegen den amtierenden Papst wirkte auf mich sehr befremdlich, zumal wenn man die Positionen der entsprechenden Mitdiskutanten zu anderen Themen hier kennt. Danke euch beiden für die klaren Worte!
Möge die Wiederherstellung der Kirche im rechten Geist gelingen. Papst Benedikt XVI. dazu Gottes Segen für - hoffentlich - viele weitere Jahre!
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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- Lutheraner
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Re: Allianzgebetswoche - mit Katholiken?
Hallo Marcus,
schon Wilhelm Löhe hat an der RKK kritisiert, dass sie bereit ist die verschiedensten Strömungen zu integrieren, sofern sie nur das Papsttum offiziell anerkennen. Löhe bezog sich damals in erster Linie auf die mit Rom unierten Ostkirchen, mit deren Eingliederung u.A. zwei widersprüchliche Vorstellungen des "Ehesakraments" offizielle Lehre der RKK wurden. Mit den Piuslern ist es noch viel extemer und hier zeigt sich wieder wie dauerhaft richtig Löhes Einschätzung der RKK war.
Wer als Christ Respekt vor der anti-ökumenischen Haltung anderer christlicher Gruppierungen hat, begibt sich m.E. auf das dasselbe Niveau wie die ökumenischen Weichspüler. Dieser Vergleich wirkt auf den ersten Blick absurd, ist es aber nicht: Letztendlich bewundert man die andere Seite dafür, dass sie "so hart" ist und einem erstaunlich selbstbewusst viel am christlichen Glauben und am Heil abspricht. Da man mit dem Inhalt dieser Ablehnung natürlich selbst nicht übereinstimmt (sondern nur die harte Haltung bewundert), erkennt man an, dass sie eben nur "eine andere Tradition" sind und aufgrund ihrer "harten Haltung" auch "irgendwie auf dem rechten Weg" sind. Genauso denken die ökumenischen Weichspüler: Man ist sich einig, dass man sich nicht einig ist.
Die RKK hat hier seit dem 2. Vatikanum einen guten Mittelweg zwischen diesen beiden falschen Extremen eingeschlagen. Ich fände es sehr schade, wenn sie ihren Weg hier ändert. Übrigens sind die meisten Reformen des Vat. II aus evang.-luth. Sicht doch zu begrüssen.
schon Wilhelm Löhe hat an der RKK kritisiert, dass sie bereit ist die verschiedensten Strömungen zu integrieren, sofern sie nur das Papsttum offiziell anerkennen. Löhe bezog sich damals in erster Linie auf die mit Rom unierten Ostkirchen, mit deren Eingliederung u.A. zwei widersprüchliche Vorstellungen des "Ehesakraments" offizielle Lehre der RKK wurden. Mit den Piuslern ist es noch viel extemer und hier zeigt sich wieder wie dauerhaft richtig Löhes Einschätzung der RKK war.
Vielen, aber manchen geht es auch nur um Rechthaberei oder um irgendwelche andere Dinge.Marcus hat geschrieben:Den Konservativen liegt die Bewahrung des Glaubens am Herzen.
Nein. Die aktuelle Haltung der RKK zur Ökumene halte ich für sehr gut. Die RKK hat hier meines Wissens keine größeren Fehler gemacht. Für mich ist aber nicht nachvollziehbar, wie man als Christ die ökumenefeindliche Haltung einer anderen christlichen Gruppierung für gut heißen kann (außer man hält diese Gruppierung für so fehlgeleitet, dass man froh ist, mit ihr nichts zu tun haben zu müssen).Marcus hat geschrieben: Dass man in der Ökumene mit Christen aus anderen Konfessionen eine Gefahr sieht, die zur Relativierung des eigenen Glaubens letztlich führen könnte, dürfte verständlich sein.
Wer als Christ Respekt vor der anti-ökumenischen Haltung anderer christlicher Gruppierungen hat, begibt sich m.E. auf das dasselbe Niveau wie die ökumenischen Weichspüler. Dieser Vergleich wirkt auf den ersten Blick absurd, ist es aber nicht: Letztendlich bewundert man die andere Seite dafür, dass sie "so hart" ist und einem erstaunlich selbstbewusst viel am christlichen Glauben und am Heil abspricht. Da man mit dem Inhalt dieser Ablehnung natürlich selbst nicht übereinstimmt (sondern nur die harte Haltung bewundert), erkennt man an, dass sie eben nur "eine andere Tradition" sind und aufgrund ihrer "harten Haltung" auch "irgendwie auf dem rechten Weg" sind. Genauso denken die ökumenischen Weichspüler: Man ist sich einig, dass man sich nicht einig ist.
Die RKK hat hier seit dem 2. Vatikanum einen guten Mittelweg zwischen diesen beiden falschen Extremen eingeschlagen. Ich fände es sehr schade, wenn sie ihren Weg hier ändert. Übrigens sind die meisten Reformen des Vat. II aus evang.-luth. Sicht doch zu begrüssen.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
Re: Allianzgebetswoche - mit Katholiken?
Hallo Lutheraner,
die FSSPX bewundere ich nicht wegen deren traditionalistischen katholischen Haltung. Nur kann ich nicht als konfessioneller Lutheraner einerseits ev.-luth. Kirche dafür kritisieren, dass sie mit Reformierten und anderen Ökumene betreiben, durch welche sie ihr eigenes Profil verwässern und mich für eine Kirchen- und Abendmahlsgemeinschaft mit ausschließlich konservativ-konfessionellen ev.-luth. Kirchen einsetzen und gleichzeitig Gläubige aus einer anderen Glaubensrichtung wegen ihres antiökumenischen Kurs kritisieren. Dass die theologischen Gräben zwischen der FSSPX und dem, was ich mir unter Luthertum vorstelle, so enorm sind, dass es keine ökumenische Annäherung geben kann, ist mir völlig klar. Das 2VK hat sicherlich einige Ansätze hervorgebracht, die aus unserer Sicht positiv zur Kenntnis genommen werden können. Doch hat man aber zugleich in der Folgezeit durch willkürliche Interpretationen der partiell schwammig formulierten Konzilsdokumente dem Modernismus geradezu die Tür geöffnet. So haben leider auch reformierte Irrlehren ihren Platz gefunden, und zwar ganz nach dem Motto Zwinglis: „Gott gibt uns nichts zu glauben auf, was wir nicht zu fassen vermögen.“ Dass der Rationalismus und theologischer Liberalismus mittlerweile nicht nur die evangelische, sondern auch die katholische Universitätstheologie beherrscht, dürfte nicht zu bestreiten sein.
Was man an den traditionellen katholischen Gemeinschaften daher gutheißen kann, ist deren klare Absage an den Modernismus sowie den liberalistischen Relativismus.
Ökumene mit Rom, soweit man darunter mehr als die Pflege freundschaftlicher Beziehungen unterhalb einer Kirchen- und Abendmahlsgemeinschaft versteht, kann es spätestens seit dem Konzil von Trient nicht mehr geben. Getreu nach der Konkordienformel müssten die Römer schon unser Bekenntnis vorbehaltlos anerkennen, bevor es wieder zu einer Herstellung der kirchlichen Einheit überhaupt kommen kann. Da das nie der Fall sein wird und nach dem röm.-kath. Lehrgebäude auch unmöglich ist, wundert es mich überhaupt, wie man sich als Lutheraner darüber ärgern kann, dass eine weitere und tiefere Ökumene mit Rom jetzt wohl in weiter Ferne rücken wird. Für mich ist die (Wieder-)Herstellung der kirchlichen Gemeinschaft mit allen altlutherischen und allen konservativen, konfessionellen lutherischen Kirchen im Zweifelsfall auch wichtiger als die Pflege ökumenischer Beziehungen mit Nicht-Lutheranern. Wenn jemand mit uns in Gemeinschaft treten will, dann kann er sich uns auch anschließen, sofern er unser Bekenntnis anerkennt. Das geht nicht nur schneller, sondern ist zugleich auch aufrichtiger. Die katholische Seite unter Papst Benedikt XVI. denkt letztlich genauso. Ihr ist auch die Einheit katholischer Traditionalisten mit der Kirche wichtiger als ein ökumenischer Schmusekurs mit Nicht-Katholiken, womit ich natürlich nicht sagen will, dass ich uns konservative Lutheraner (Altlutheraner und andere konservative konfessionelle Lutheraner) als Pendant zur FSSPX betrachte (eher zur FSSP), da wir eben nur konservativ sind. Wer mit römischen Katholiken gemeinsam Eucharistie feiern möchte, soll sich der RKK auch anschließen, zumal früher durch die Teilnahme an der Kommunion einer anderen Glaubensgemeinschaft auch der Übertritt zu ihr vollzogen wurde. In der letzten Zeit erinnerte die Ökumene doch mehr an Koalitionsverhandlungen politischer Parteien mit dem Ziel schwammige Kompromisse einzugehen als an das aufrichtige Bekennen und Streiten für christliche Glaubenswahrheiten. Eine solche Ökumene werde ich jedenfalls nicht unterstützen.
Gruß Marcus
die FSSPX bewundere ich nicht wegen deren traditionalistischen katholischen Haltung. Nur kann ich nicht als konfessioneller Lutheraner einerseits ev.-luth. Kirche dafür kritisieren, dass sie mit Reformierten und anderen Ökumene betreiben, durch welche sie ihr eigenes Profil verwässern und mich für eine Kirchen- und Abendmahlsgemeinschaft mit ausschließlich konservativ-konfessionellen ev.-luth. Kirchen einsetzen und gleichzeitig Gläubige aus einer anderen Glaubensrichtung wegen ihres antiökumenischen Kurs kritisieren. Dass die theologischen Gräben zwischen der FSSPX und dem, was ich mir unter Luthertum vorstelle, so enorm sind, dass es keine ökumenische Annäherung geben kann, ist mir völlig klar. Das 2VK hat sicherlich einige Ansätze hervorgebracht, die aus unserer Sicht positiv zur Kenntnis genommen werden können. Doch hat man aber zugleich in der Folgezeit durch willkürliche Interpretationen der partiell schwammig formulierten Konzilsdokumente dem Modernismus geradezu die Tür geöffnet. So haben leider auch reformierte Irrlehren ihren Platz gefunden, und zwar ganz nach dem Motto Zwinglis: „Gott gibt uns nichts zu glauben auf, was wir nicht zu fassen vermögen.“ Dass der Rationalismus und theologischer Liberalismus mittlerweile nicht nur die evangelische, sondern auch die katholische Universitätstheologie beherrscht, dürfte nicht zu bestreiten sein.
Was man an den traditionellen katholischen Gemeinschaften daher gutheißen kann, ist deren klare Absage an den Modernismus sowie den liberalistischen Relativismus.
Ökumene mit Rom, soweit man darunter mehr als die Pflege freundschaftlicher Beziehungen unterhalb einer Kirchen- und Abendmahlsgemeinschaft versteht, kann es spätestens seit dem Konzil von Trient nicht mehr geben. Getreu nach der Konkordienformel müssten die Römer schon unser Bekenntnis vorbehaltlos anerkennen, bevor es wieder zu einer Herstellung der kirchlichen Einheit überhaupt kommen kann. Da das nie der Fall sein wird und nach dem röm.-kath. Lehrgebäude auch unmöglich ist, wundert es mich überhaupt, wie man sich als Lutheraner darüber ärgern kann, dass eine weitere und tiefere Ökumene mit Rom jetzt wohl in weiter Ferne rücken wird. Für mich ist die (Wieder-)Herstellung der kirchlichen Gemeinschaft mit allen altlutherischen und allen konservativen, konfessionellen lutherischen Kirchen im Zweifelsfall auch wichtiger als die Pflege ökumenischer Beziehungen mit Nicht-Lutheranern. Wenn jemand mit uns in Gemeinschaft treten will, dann kann er sich uns auch anschließen, sofern er unser Bekenntnis anerkennt. Das geht nicht nur schneller, sondern ist zugleich auch aufrichtiger. Die katholische Seite unter Papst Benedikt XVI. denkt letztlich genauso. Ihr ist auch die Einheit katholischer Traditionalisten mit der Kirche wichtiger als ein ökumenischer Schmusekurs mit Nicht-Katholiken, womit ich natürlich nicht sagen will, dass ich uns konservative Lutheraner (Altlutheraner und andere konservative konfessionelle Lutheraner) als Pendant zur FSSPX betrachte (eher zur FSSP), da wir eben nur konservativ sind. Wer mit römischen Katholiken gemeinsam Eucharistie feiern möchte, soll sich der RKK auch anschließen, zumal früher durch die Teilnahme an der Kommunion einer anderen Glaubensgemeinschaft auch der Übertritt zu ihr vollzogen wurde. In der letzten Zeit erinnerte die Ökumene doch mehr an Koalitionsverhandlungen politischer Parteien mit dem Ziel schwammige Kompromisse einzugehen als an das aufrichtige Bekennen und Streiten für christliche Glaubenswahrheiten. Eine solche Ökumene werde ich jedenfalls nicht unterstützen.
Gruß Marcus
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)