Nach einem halben Jahr bleibt von Klosterromantik wenig uebrig - ist insofern auch mutig von der aufnehmenden Gemeinschaft. Hatte ich aber auch noch nie welche verspuert ehrlich gesagt.
Ergo: am besten sage ich nichts.

Ich auch nicht!Ralf hat geschrieben:Ergo: am besten sage ich nichts.
Mir scheint, daß hier – nicht bloß von dir, Max – einiges mißverstanden wird. Es geht nicht um Reglementierungen, um Gesetze und Zwang. Das Leben im Seminar ist zunächst einmal Gemeinschaftsleben. Eine Gemeinschaft braucht eine Ordnung. Die Ordnung dient ebenso dem Schutz der Gemeinschaft wie jedes einzelnen. Niemand ist gezwungen, in der Gemeinschaft zu bleiben. Jeder kann jederzeit gehen. Wer aber freiwillig bleibt, der wird wohl wissen, weshalb. (Und falls sich zeigt, daß er es keineswegs weiß oder daß seine Gründe nicht tragfähig sind, dann wird er auch wieder nach Hause geschickt. Oder er merkt es selber und geht: Ich kenne mehrere Seminaristen, die inzwischen wiede zu Hause und glücklich verheiratet sind.)max72 hat geschrieben:»Für mich zeigen diese Regeln ein absolut mangelndes Vertrauen in die Studenten. Jemand, dessen Internetzugang ich so kontrollieren muß, damit er ja nicht dumme Sachen macht, der ist fürs Priesteramt eh nicht geeignet. Wie sollen wir diesen Leuten dann Vertrauen, wenn sie das Seminar verlassen? Dort weo sie dann all dem begegnen, vor dem sie beschuetzt worden waren? Ich denke, wir fallen zu leicht von einem Extrem ins andere. In den einen Priesterseminaren werden keine Ansprüche gestellt, in den anderen wird alles total reglementiert... «
Liebe Petra, vergleiche mal, wenn du kannst, Sprößlinge kinderreicher Familien, die jeden Pfennig dreimal umdrehen müssen, mit Einzelkindern reicher Eltern, denen alles reingeschoben wird, was sie brauchen oder nicht. Wer, meinst du, gewinnt wohl ein reiferes Verhältnis zum Geld?Petra hat geschrieben:»Die Herren, die so eine Ausbildung durchlaufen, wie oben beschrieben, also mit den Kleidervorschriften, dem Abend-Ausgehverbot, den TV- und Internetbeschränkungen und Roberts Vorschlag die Ausgaben zu kontrollieren, diese Herren geben bestimmt super Ehemänner ab..... ,aber als Vorbereitung für einen Gemeindemanager/Verwaltungsfachmann/Seelsorger und als Zielscheibe für Kritik aus der Gemeinde scheint es mir .... naja. «
„Klosterromantik“ ist auch ziemlicher Blödsinn. In einem Kloster – wie im strengen Seminar und wie in einer Familie – gibt es alles, was menschlich ist.Ralf hat geschrieben:»Nach einem halben Jahr bleibt von Klosterromantik wenig übrig - ist insofern auch mutig von der aufnehmenden Gemeinschaft. Hatte ich aber auch noch nie welche verspürt, ehrlich gesagt.«
Eben genau das ist nicht der Fall.Ketelhohn hat geschrieben:Mir scheint, daß hier – nicht bloß von dir, Max – einiges mißverstanden wird. Es geht nicht um Reglementierungen, um Gesetze und Zwang. Das Leben im Seminar ist zunächst einmal Gemeinschaftsleben. Eine Gemeinschaft braucht eine Ordnung. Die Ordnung dient ebenso dem Schutz der Gemeinschaft wie jedes einzelnen. Niemand ist gezwungen, in der Gemeinschaft zu bleiben.
Ketelhohn hat geschrieben: Mir scheint, daß hier – nicht bloß von dir, Max – einiges mißverstanden wird. Es geht nicht um Reglementierungen, um Gesetze und Zwang. Das Leben im Seminar ist zunächst einmal Gemeinschaftsleben. Eine Gemeinschaft braucht eine Ordnung. Die Ordnung dient ebenso dem Schutz der Gemeinschaft wie jedes einzelnen. [...]
Deine Bemerkung, Max, über die wohl nicht vertrauenswürdigen Figuren, die des Schutzes einer solchen Ordnung bedürften, zeigt vor allem eines: daß du dich selber nicht kennst.
Ist das jetzt nicht ein Widerspruch? Eben das scheint mir doch das Problem. Ein Priesteramtskandidat, der vor TV, Internet, der Aussenwelt usw beschuetzt wird, ist wie ein Einzelkind, das vor dem Umgang mit Geld beschuetzt wird. Beide lernen den rechten Umgang mit der Sache nicht. Wie siehst Du das?Ketelhohn hat geschrieben: Liebe Petra, vergleiche mal, wenn du kannst, Sprößlinge kinderreicher Familien, die jeden Pfennig dreimal umdrehen müssen, mit Einzelkindern reicher Eltern, denen alles reingeschoben wird, was sie brauchen oder nicht. Wer, meinst du, gewinnt wohl ein reiferes Verhältnis zum Geld?
Das habe ich auch nicht ansatzweise verstanden, Jürgen. Kannst du das näher erklären? Vielleicht kommen wir dann dem grundsätzlicheren Verständnisdefizit langsam auf die Schliche.Jürgen hat geschrieben:»Ich befürchte Robert hofft, daß er es nie lernen muß, sondern immer "bemuttert" wird.«
Meine Antwort bezog sich auf:Ketelhohn hat geschrieben:Das habe ich auch nicht ansatzweise verstanden, Jürgen. Kannst du das näher erklären? Vielleicht kommen wir dann dem grundsätzlicheren Verständnisdefizit langsam auf die Schliche.Jürgen hat geschrieben:»Ich befürchte Robert hofft, daß er es nie lernen muß, sondern immer "bemuttert" wird.«
Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, daß Regeln zwar nützlich sind, aber nur dann, wenn jemand die Regeln einhält, weil er sie für richtig hält und nicht weil es Regeln sind.max72 hat geschrieben:Ist das jetzt nicht ein Widerspruch? Eben das scheint mir doch das Problem. Ein Priesteramtskandidat, der vor TV, Internet, der Aussenwelt usw beschuetzt wird, ist wie ein Einzelkind, das vor dem Umgang mit Geld beschuetzt wird. Beide lernen den rechten Umgang mit der Sache nicht. Wie siehst Du das?Ketelhohn hat geschrieben: Liebe Petra, vergleiche mal, wenn du kannst, Sprößlinge kinderreicher Familien, die jeden Pfennig dreimal umdrehen müssen, mit Einzelkindern reicher Eltern, denen alles reingeschoben wird, was sie brauchen oder nicht. Wer, meinst du, gewinnt wohl ein reiferes Verhältnis zum Geld?
Es gehört aber auch zur Reife eines Menschen, Regeln nicht prinzipiell als unrichtig zu erachten, sondern eigenverantwortlich nach dem Sinn von Regeln zu suchen und zu fragen. Von einem PAK erwarte ich allerdings ein hohes Maß an Reife, auch in jungen Jahren. Ein niemals erwachsen werden wollender junger Mann ist IMHO kein geeigneter Kandidat für das Priesteramt - wie sollte er denn später einmal als Seelsorger Regeln vorgeben?daß Regeln zwar nützlich sind, aber nur dann, wenn jemand die Regeln einhält, weil er sie für richtig hält und nicht weil es Regeln sind.
Erwarten kann man alles mögliche; nur bekommen wird man's nicht. Junge Männder sind junge Männer, gleich ob PAK oder nicht: sie brauchen Zeit zum Reifen. Woher stammt Deine Überzeugung, ein junger PAK, der jetzt Probleme mit manchen dieser Regeln hat, könne "ein niemals erwachsen werden wollender junger Mann" sein? Da schwingt sehr viel Vorverurteilung mit, die vollkommen unbegründet und unbegründbar ist.Stefan hat geschrieben:Von einem PAK erwarte ich allerdings ein hohes Maß an Reife, auch in jungen Jahren. Ein niemals erwachsen werden wollender junger Mann ist IMHO kein geeigneter Kandidat für das Priesteramt - wie sollte er denn später einmal als Seelsorger Regeln vorgeben?
Eine Berufung an der Fähigkeit zu Befolgung der Regeln des örtlichen Priesterseminars festmachen zu wollen, erscheint mir als ein sehr untaugliches Instrument zur Entscheidung einer zutiefst persönlichen Frage.Stefan hat geschrieben:Tatsache ist aber auch, daß ich meine Schwierigkeiten mit den Regeln hätte. Deswegen wäre ich aber wohl auch als PAK ungeeignet (manchmal bin ich froh, daß mir Fragestellungen erspart bleiben...)
Lucia Hünermann hat geschrieben:Wie sag' ich's ihm nur?
![]()
wer spät nächtens noch in Internetforen abhängt, statt sich für den folgenden Tag fit zu schlafen
, braucht eine harte Hand
, sei's die mütterliche, sei's die vom Ehegegner. Und solche Leut' schließen dann auch schon mal von sich auf andere
![]()
![]()
, wo's vielleicht gar nicht nötig wär'.
Na, Du wirst aber nicht ernsthaft leugnen wollen, daß die Entwicklung junger Menschen durchaus unterschiedliche Geschwindigkeiten hat - und jeder Mensch auch verschieden weit kommt in seinem Reifeprozeß. Glaubst Du, daß der Reifegrad eines jungen Mannes für die Frage seiner Eignung als PAK irrelevant ist?Erich Dumfarth hat geschrieben:Junge Männder sind junge Männer, gleich ob PAK oder nicht: sie brauchen Zeit zum Reifen. Woher stammt Deine Überzeugung, ein junger PAK, der jetzt Probleme mit manchen dieser Regeln hat, könne "ein niemals erwachsen werden wollender junger Mann" sein? Da schwingt sehr viel Vorverurteilung mit, die vollkommen unbegründet und unbegründbar ist.
Das habe ich auch nicht behauptet.Erich Dumfahrt hat geschrieben: Eine Berufung an der Fähigkeit zu Befolgung der Regeln des örtlichen Priesterseminars festmachen zu wollen, erscheint mir als ein sehr untaugliches Instrument zur Entscheidung einer zutiefst persönlichen Frage.
Ich habe eine strenge Erziehung genießen dürfen, mit der Folge,Ketelhohn hat geschrieben:Peter, die gestandenen Männer erwachsen gerade aus einer strengen Erziehung. Und das Seminar muß erziehen. Ein Seminar, daß alles erlaubt, bringt ungezogene Jungen hervor, die nie erwachsen werden. (Ich habe leider selber keine allzu strenge Erziehung genossen. Bloß mal am Rande.)
EindeutigKetelhohn hat geschrieben: Was die Vikare oder Kapläne betrifft, Peter, deretwegen du fragst, was man denen auch alles noch verbieten soll, so geht es eben darum, die Kandidaten im Seminar zu reifen Persönlichkeiten zu erziehen, die den Anfechtungen der Welt gegenüber gewachsen sind. Dennoch ist es auch für die „fertigen“ Priester besser, wenn sie wenigstens nicht alleine sind. Sondern zum Beispiel in Gemeinschaften leben.
Ja, und ich krieg die Krise, wie von Seiten der Bistumsleitungen damitKetelhohn hat geschrieben:Oder kennst du nicht zahlreichen Fälle vereinsamter und frustierter Priester, die sich mit Alkohol, Fernsehen, Freundinnen oder was auch immer zu betäuben suchen?
Logisch,Ketelhohn hat geschrieben:Um das diözesane, von den neokatechumenalen Gemeinschaften getragene Priesterseminar »Redemptoris Mater« des Erzbistums Berlin von Kardinal Georg Sterzinsky. (Ein anderes dürftes es bald ohnehin nicht mehr geben.)cathol01 hat geschrieben:»Ketelhorn, um welche Berliner Ordnung handelt es sich? Um das diözesane Priesterseminar des Erzbistums Berlin von Kard. Sterzinsky?«
Lieber Jürgen, nu ma langsam mit de jungen Pferde. Vielleicht hatte Kardinal Sterzinsky zuviel „Besseres“ (aber nicht immer Wichtigeres) zu tun, als rechtzeitig die Fehlentwicklung zu stoppen. Vielleicht war er auch zu schwach, gewissen Lobbies Einhalt zu gebieten. Vielleicht geschieht dasselbe noch jetzt, beim Versuch, aus der Misere zu kommen. Da ist ohne Zweifel manches zu kritisieren, aus Vergangenheit und Gegenwart.Jürgen hat geschrieben:»Logisch, ein Bischof, der nichts Besseres zu tun hat, als seine Diözese in den finanziellen Ruin zu führen und gerne Unterstützung von anderen katholischen Diözesen (z.B. Köln aber auch Paderborn) in Anspruch zu nehmen; der nichts besseres zu tun hat als Kirchen in profane Zwecke zu überführen, um seine Finanzlöcher zu stopfen, der ist auch bereit sein eigenes Priesterseminar zugunsten eines Seminars einer "neuen geistlichen Gemeinschaft" aufzugeben.«
Kann man denn ueberhaupt auswaehlen, wohin man will? Entscheidet das einzig und allein der Bischof?Juergen hat geschrieben:
Ich will mal erzählen, wie ich ins Paderborner Seminar gelangt bis:
Irgendwann wuchs der Wunsch, Priester zu werden. Nunja, dazu fehlte mir noch eins: das Abitur. Also habe ich dies erstmal "nebenbei" auf Abendschule nachgeholt.
....................Da war nichts mit "Auswahl eines Seminars" oder ähnliches.
Klar kann man auswählen, wohin man "will". Ob man aber angenommen wird, ist eine andere Frage.max72 hat geschrieben:Kann man denn ueberhaupt auswaehlen, wohin man will? Entscheidet das einzig und allein der Bischof?
Ein Priester gehört immer einer bestimmten Diözese an, in der Regel derjenigen, dessen Bischof jemanden weiht. Der Bischof fragt: "Versprichst du mir und meinen Nachfolgern Ehrfurcht und Gehorsam".Und wird man dann nur Priester in der Dioezese deren Bischof Dich ins Seminar geschickt hat?
Lieber Max,max72 hat geschrieben: Kann man denn ueberhaupt auswaehlen, wohin man will? Entscheidet das einzig und allein der Bischof?
Oder muss man ueberhaupt zum Bischof an seinem Heimatort gehen? Kann das jeder beliebige sein?
Und wird man dann nur Priester in der Dioezese deren Bischof Dich ins Seminar geschickt hat??
Ich frag mich ja ob einer zum Bischof gehen kann und sagt, er will gerne in das Priesterseminar einer anderen Dioezese als seiner gehen...Klar kann man auswählen, wohin man "will". Ob man aber angenommen wird, ist eine andere Frage.
Es gibt ja heute genug Menschen, die an sich keine Heimatdioezese mehr haben. Viele, die zwei Jahre hier, zwei Jahre da gewohnt haben. Da ist es ja nicht klar welches der Heimatbischof ist...Ein Priester gehört immer einer bestimmten Diözese an, in der Regel derjenigen, dessen Bischof jemanden weiht. Der Bischof fragt: "Versprichst du mir und meinen Nachfolgern Ehrfurcht und Gehorsam".
Es gibt keine "freischwebenden Priester" in unserer Kirche.
Man muss nicht den Bischof des jetzigen Wohnsitzes fragen, ob man in ein anderes Priesterseminar gehen darf.max72 hat geschrieben:Es gibt ja heute genug Menschen, die an sich keine Heimatdioezese mehr haben. Viele, die zwei Jahre hier, zwei Jahre da gewohnt haben. Da ist es ja nicht klar welches der Heimatbischof ist...
In 28 Bistümern Spaniens hat sich im letzten Jahr kein einziger Kandidat zum Studium für das Priesteramt gemeldet. In den übrigen, städtisch geprägten Bistümern - Madrid, Sevilla, Valencia - fanden sich bloß einige wenige Kandidaten, überwiegend aus den neuen geistlichen Bewegungen. In ganz Belgien gibt es nur noch 29 Seminaristen. In Irland, einst Mutterland der katholischen Mission, wurden bis auf eine Ausbildungsstätte alle Priesterseminare wegen fehlenden Nachwuchses geschlossen. Immerhin kommt der katastrophale Priestermangel unter den lehramtlich Verantwortlichen verstärkt zur Sprache. Vom Vatikan her gibt es allerdings keine Anzeichen, überfällige Reformen einzuleiten.
Quelle: http://www.phil.uni-sb.de/projekte/impr ... 5.html#T12
Quelle: http://www.phil.uni-sb.de/projekte/impr ... 5.html#T12Rein statistisch und global könnte die katholische Kirche mit der Entwicklung der Priesterzahlen zufrieden sein: Nach dem jüngsten statistischen Jahrbuch des Vatikans erhöhte sich in den Jahren 1996 bis 2001 weltweit die Gesamtzahl der Geistlichen von 404.336 auf 405.067 - und dies trotz eines Rückgangs der Ordenspriester. Äußerst problematisch ist aber die Verteilung: von den 266.899 Diözesanpriestern leben mehr als ein Fünftel in zwei europäischen Ländern: 36.133 in Italien und 21.462 in Polen. Dagegen hat Brasilien das Land mit den weltweit meisten Katholiken - 147 Millionen - lediglich 9.462 Diözesanpriester. Katastrophal ist zudem die Entwicklung in vielen europäischen Ländern (Österreich, der Schweiz und Deutschland).
Da frage ich mich: Wieso werden solche Leute überhaupt ins Seminar aufgenommen? Die "schweren psychischen Störungen" waren doch sicher auch schon vorher da. Nein, nein, ich kann mich mit der Politik der Auffangdiözesen (St. Pölten, Eichstätt, Vaduz, Namur usw.) nicht anfreunden!kath.net hat geschrieben:Erst vor wenigen Wochen habe er zwei Seminaristen wegen „schwerer psychischer Störungen“ als nicht geeignet für den Priesterberuf befunden und aus dem Priesterseminar entlassen müssen