Cassian hat geschrieben: ↑Donnerstag 25. August 2022, 12:19
Die Schöpfung ist als Werk Gottes von seinem Willen durchdrungen. Dieser Wille ist gut.
Ich stimme zu.
Deswegen kann Materie, als Teil dieser Schöpfung, nicht schlecht sein.
Wie bewertest du z.B. Satan? War dieses Geschöpf ursprünglich nicht von Gott geschaffen worden?
Es ist sicher richtig, dass die Fleischwerdung Gottes in gewissem Sinne auch eine "Herablassung" (den Begriff unbedingt apophatisch durchkauen!) war. Die Erhöhung der Materie zur göttlichen Würde ist aber gerade Ausdruck seiner Menschenliebe, und seines Willens zur tiefstmöglichsten und innigsten Gemeinschaft mit ihm.
Ich bin eher noch bei der Frage, wie Gott wohl auf die Idee gekommen sein kann als Geist soetwas wie Materie zu erschaffen. Nach wie vor finde ich das alles andere als naheliegend, schon gar wenn es um Geschöpfe ging, die "eigenes Abbild" sein sollen.
Das sind unmittelbare energetische Manifestationen Gottes in Raum und Zeit: als noetische Eingebungen (der Nous, das "Auge der Seele", war zu dieser Zeit noch rein und nicht beschmutzt)
Aha, schon sozusagen wesenhaft erscheinlich?
oder als Theophanien (ähnlich des brennenden Dornbusches).
Aha.
Damit lässt du aber die innertrinitarische Beziehung Gottes und insbesondere die Monarchie des Vaters völlig außer Acht.
So?
"Wäre Gott euer Vater, dann liebtet ihr Mich" Joh 8,42
Ich entnehme daraus, daß "Vater" ein Geistwesen ist, das im Menschen (einem "Sohn") wirkt und dessen Herzwollen prägt. Das was von Menschen oft als "Eigenes" in sich empfunden wird, wäre demnach tatsächlich Wirkung des "Vaters", der "Herren" eines Menschenherzen. Also quasi gerade eben kein Gegenüber.
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15