Trisagion hat geschrieben: ↑Samstag 12. Juni 2021, 21:24
Können alle Menschen mystische Erfahrungen machen in denen Christus ihnen direkt und klar göttliche Wahrheiten verkündet, quasi in einem Gespräch. Nein. Wobei das keine prinzipielle Aussage ist, denn Gott könnte selbstverständlich derlei jedem Menschen geben. Aber "statistisch" ist das selten, auch bei Mystikern.
Statistisch ist wenn man so will noch manches andere selten unter Menschen, die sich als Christen verstehen. Aber ich würde schon sagen, daß so eine Art von Beziehung von Gott gegenüber jedem Menschen gewollt wäre. Erzwingen tut er bekanntlich aber soetwas nicht. Daraus ergeben sich dann einige bekannte Fragen. Ist es Gnade? Können Gnadengaben bestimmten Voraussetzungen folgen, die der Mensch in seinen Händen hält?
Ich habe bisher allerdings keine Ahnung wie daraus ein kohärentes Glaubenssystem entstehen soll.
Wozu bräuchte es soetwas, abgesehen von wenigen Grundlagen?
Du kommst daher und sagst Christus hat Dir X gesagt. Ein andere kommt und sagt, daß Du Dich irrst, vielmehr habe Christus Y zu ihm gesagt.
Es ist leicht so ein Fall ausgedacht, wenn man eben nicht darauf vertraut. Mir ist soetwas noch nicht passiert und ich hatte bereits Kontakt mit etlichen Menschen, welche in ähnlichen Beziehungen zu Jesus stehen. Aber ich bestätige, daß es manche Menschen gibt, die einen solchen Kontakt behaupten, bei denen ich soetwas aber bezweifeln würde.
Noch ein anderer kommt und sagt dies sei alles Unsinn, denn die Schrift sagt eindeutig Z.
Da könnte man dann auch noch drüber reden und verschiedene Deutungen eventuell auch stehenlassen.
Wenn die Kirche nicht in irgendeiner Form exklusive Interpretationshoheit besitzt und behält, dann war's das. Dann zerläuft sich das Christentum in menschlicher Beliebigkeit.
Also legen wir uns auf etwas fest, weil etwas richtig sein muß? Es bleibt weiter eine Frage, wo jemand Glaubenssicherheit zu erkennen meint.
Du würdest ja nicht mal den Namen "Jesus Christus" kennen, gäbe es nicht die Kirche.
Das bezweifle ich, was durch Menschen organisierte christliche Organisationen betrifft. Aber du sagst damit aus, wieviel du Gott eigentlich zutraust.
Vielleicht bist Du ein prophetischer und genialer Außenseiter, aber daß Du hier der Außenseiter bist, und nicht "die Kirche", steht einfach nicht zur Diskussion.
Wie meinst du das? Ich meine doch nicht, ich als Einzelperson sei der ganze Leib Christi?
Nichts und niemand in der katholischen Kirche hindert mich daran in enger Beziehung zu Gott mein Leben zu gestalten. Woran ich gehindert werde ist vielmehr mich in fundamentalen Glaubensfragen zum Entscheidungsträger aufzuschwingen. ich werde daran gehindert einfach all die Dinge die mir in den Kram passen zur Wahrheit Gottes aufzubauschen.
Wenn du zu soetwas neigst, dann wärst du möglicherweise auch am passenden Platz.
Ich werde vor der Illusion bewahrt, daß Gott mir ständig in allem zustimmt.
Das wäre wohl ein Erleben, das zu Recht Fragen aufwerfen würde.
Etwas was ich für Jesus halte sagt mir, daß ich lieber den einen Job als den anderen annehmen soll? Die Kirche schweigt.
Aha.
Etwas was ich für Jesus halte sagt mir, daß Jesus nur ein Mensch war und nicht Gott? Die Kirche sagt mir recht deutlich, daß ich die Aussage nochmal überdenken sollte.
Dem würde ich dann wohl zustimmen, wenn ich da vielleicht auch anders herangehen würde.
Schon ob Du überhaupt eine Beziehung hast, also mit einer anderen Person kommunizierst, ist sehr die Frage wenn das alles "auf geistiger Ebene" läuft. Die Identität dieser Person ist dann die nächste Frage. Inwiefern Du sie recht verstehst ist auch unklar.
Das alles kannst du dich fragen.
Vielleicht könnten wir hier nocheinmal diese Erfahrungsschilderung einbeziehen:
Bei einem Spaziergang spürte er eines Morgens die Gegenwart Gottes und seiner unendlichen Liebe. Er habe erfahren dürfen, dass Gott ihn liebe, jeden Moment bei ihm sei und jede Stimmung wahrnehme. Diese Erfahrung habe ihn verändert. Von diesem Zeitpunkt an sei ihm klar gewesen, dass es seine Aufgabe sei, diesem Gott zu dienen und ihn zu verehren.
Er habe zu diesem Zeitpunkt nicht gewusst, welche Religion die richtige wäre. In seinen Gebeten habe er Gott gebeten, ihm den Weg zu zeigen, solange dieser nicht das Christentum sei. Er sei bereit gewesen, Buddhist oder Hindu zu werden, habe aber starke Vorbehalte gegen das Christentum gehabt, erinnert er sich.
Gott habe diesem Wunsch entsprochen. Erst ein Jahr später erlebte Schoeman eine zweite Vision, diesmal im Schlaf. Er sei durch eine Berührung an der Schulter aufgeweckt und in einem Raum geführt worden, in der sich die schönste junge Frau befand, die er je gesehen habe. Es sei ihm sofort klar gewesen, dass dies die Jungfrau Maria sei.
Sie sei unbeschreiblich schön gewesen, aber noch schöner sei die Schönheit ihrer Stimme gewesen. Ihre Stimme sei das gewesen, was Musik zur Musik macht, sagte Shoeman. Wenn sie gesprochen habe, sei ihre Liebe in ihrer Stimme spürbar geworden.
Er völlig verliebt in die Jungfrau Maria gewesen, als er aufgewacht sei und habe den Wunsch gehabt, so vollständig wie möglich ein Christ zu sein. Das habe ihn in die katholische Kirche geführt, sagte Schoeman.
https://www.kath.net/news/70035
All dies ist sehr viel einfacher, wenn die Person die körperlich gegenübersteht, und insbesondere, wenn mit Dir noch andere Menschen Deinen Gesprächspartner sehen und hören.
In wesentlichen Punkten hilft dir das allerdings wenig, etwa bei der, ob es sich um Gott handelt.
Kein Mensch kann anderen Menschen in die Herzen schauen.
Wenn du meinst.
Man gewinnt meist zusätzliche Einsicht durch ihre Taten, aber 100% ist auch das nicht.
Das NT empfiehlt diesen Maßstab ja recht klar. Aber Menschen täuschen sich bei ihrer Beurteilung, auch das stimmt. Das kann u.a. auch daran liegen, daß jemand die Kriterien nicht so ganz lebendig erfasst hat.
Aber wenn jemand den "Lehrkatalog" ausdrücklich bestreitet, dann hat man immerhin schonmal einen unzweideutigen Anhaltspunkt, daß derjenige in dieser Hinsicht nicht wirklich bei Gott ist.
Aha.
Teresa (kein 'h')
Das kann wohl so oder so gehalten werden.
Was von Gott hier durch die Kirche in der menschlichen Geschichte erhalten wird ist nur zweierlei: göttliche Informationen und göttliche Sakramente. Somit kannst Du Christ werden und wissen was man als Christ glauben und tun muß.
Das an sich als ein Weg begriffen, fände ich auch gut, wenn daraus Gutes erwächst. Und das würde ich schon sagen von dem her beurteilt, was ich sehe.
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15