Warum ist es *gut* dass man in den großen Fragen Glauben muss?

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Petrus
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Re: Warum ist es *gut* dass man in den großen Fragen Glauben muss?

Beitrag von Petrus »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Donnerstag 25. Februar 2021, 17:27
Glaubt denn jemand wirklich, dass der Antichrist mit offenen Karten spielt
wer soll das sein - dieser "Anti-Christ"?

Dr. theol. Martinus Luther meinte, den in Rom orten zu können (vgl. hierzu gern: http://www.zeno.org/Literatur/M/Luther, ... +gestiftet".)
ein Rezept für eine gelungene Zwibelsuppe


also: für mich schmeckt Zwiebelsuppe immer nur, immer wieder, und immer noch, mit Käse überbacken (aber bitte kein "Billig-Käse"!)
Wenn dazu noch ein Pfingstler kämme
wären wir doch schon zu viert - oder?

Dr.Hackenbush
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Re: Warum ist es *gut* dass man in den großen Fragen Glauben muss?

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Petrus hat geschrieben:
Donnerstag 25. Februar 2021, 17:54
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Donnerstag 25. Februar 2021, 17:27
Glaubt denn jemand wirklich, dass der Antichrist mit offenen Karten spielt
wer soll das sein - dieser "Anti-Christ"?
meines Schwagers Dackel nicht.


Petrus hat geschrieben:
Donnerstag 25. Februar 2021, 17:54
Dr. theol. Martinus Luther meinte,
von einem Dr. theol., der ins Kloster ging, um sich der weltlichen Gerichtsbarkeit zu entziehen, halte ich nicht viel - ehrlich gesagt, nichts.


Petrus hat geschrieben:
Donnerstag 25. Februar 2021, 17:54
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Donnerstag 25. Februar 2021, 17:27
Wenn dazu noch ein Pfingstler kämme
wären wir doch schon zu viert - oder?
wieso zu viert? hast Du den Kameramann in dem Interviewtheater gespielt?

philipp

Re: Warum ist es *gut* dass man in den großen Fragen Glauben muss?

Beitrag von philipp »

Danke für die klaren Antworten bezüglich "über Teufel zu Gott kommen". Bis auf dass man mich Spinner nennt, war die eindeutige Zurechtweisung recht hilfreich.
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Donnerstag 25. Februar 2021, 13:16
philipp hat geschrieben:
Donnerstag 25. Februar 2021, 12:52
naja. aber gott lässt doch manchmal das schlechte für etwas besseres zu.
wie kommst Du darauf?
Siehe Adam und Eva zum Beispiel
Trisagion hat geschrieben:
Donnerstag 25. Februar 2021, 14:56
Ja, echt? Ich habe eher öfter mal Kontakt mit meinem inneren Schweinehund. Kann schon sein, daß irgendein Unterdämon dem gelegentlich mal einen Knochen zuwirft. Aber sehen tue ich eigentlich nur meine eigene Armseligkeit und Ungenügen. Meine Sündigkeit ist ungefähr so transzendent wie ein Scheißhaufen und so originell wie Maschendraht...
Ich habe schon das Gefühl ab und an das ultimativ Böse zu spüren. Aber vielleicht fällt das noch unter deine Definition von sündhaft? Aber ich denke eine Diskussion ist hier ziemlich egal, was soll das bringen? Ob der Teufel jetzt direkt oder indirekt (durch Sünde) wirkt macht ja keinen Unterschied.


Das Video von Bruder Donald (so wie den Videokanal prinzipiell) fand ich nett. Sei dahingestellt, ob er sich manches im Nachhinein selbst zusammendichtet. Ich glaube ihm dass er böse Sachen getan hat und jetzt ein besserer Mensch geworden ist und an Jesus glaubt... ist doch schön zu hören.
Petrus hat geschrieben:für mich schmeckt Zwiebelsuppe immer nur, immer wieder, und immer noch, mit Käse überbacken (aber bitte kein "Billig-Käse"!)
zu meiner Schande habe ich das noch nie gegessen, werde das aber sofort nach der Zusperrerei nachholen. mjam :koch:

Dr.Hackenbush
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Re: Warum ist es *gut* dass man in den großen Fragen Glauben muss?

Beitrag von Dr.Hackenbush »

philipp hat geschrieben:
Donnerstag 25. Februar 2021, 12:52
Durchaus ist es nämlich so, dass ich ab und an (ein wenig öfters als zu Gott) Kontakt zum Teuflischen verspüre. Das wimmel ich dann aber ab. Aber ich denk mir vielleicht ist das dumm, weil man vom bösen Transzendenten leichter ins gute Transzendente kommt.
Ich glaube Du verwechselst Transzendenz mit Marihuana.

philipp hat geschrieben:
Donnerstag 25. Februar 2021, 22:39
naja. aber gott lässt doch manchmal das schlechte für etwas besseres zu.
Du meinst, Gott lässt etwas schlechtes zu, um gutes zu erreichen? Was war denn an der Vertreibung aus dem Paradies so gut?

philipp hat geschrieben:
Donnerstag 25. Februar 2021, 22:39
Siehe Adam und Eva zum Beispiel
Genaugenommen waren es Adam und Eva, die zugelassen haben (passiv), dass der Böse sie beeinflusst. Nach dem was Du hier schreibst, sieht es danach aus, als ob Du (aktiv) ihn erfahren möchtest.

Petrus
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Re: Warum ist es *gut* dass man in den großen Fragen Glauben muss?

Beitrag von Petrus »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Donnerstag 25. Februar 2021, 18:55
Petrus hat geschrieben:
Donnerstag 25. Februar 2021, 17:54
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Donnerstag 25. Februar 2021, 17:27
Glaubt denn jemand wirklich, dass der Antichrist mit offenen Karten spielt
wer soll das sein - dieser "Anti-Christ"?
meines Schwagers Dackel nicht.


Petrus hat geschrieben:
Donnerstag 25. Februar 2021, 17:54
Dr. theol. Martinus Luther meinte,
von einem Dr. theol., der ins Kloster ging, um sich der weltlichen Gerichtsbarkeit zu entziehen, halte ich nicht viel - ehrlich gesagt, nichts.


Petrus hat geschrieben:
Donnerstag 25. Februar 2021, 17:54
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Donnerstag 25. Februar 2021, 17:27
Wenn dazu noch ein Pfingstler kämme
wären wir doch schon zu viert - oder?
wieso zu viert? hast Du den Kameramann in dem Interviewtheater gespielt?
nö - da meinte ich etwas anderes.

philipp

Re: Warum ist es *gut* dass man in den großen Fragen Glauben muss?

Beitrag von philipp »

Ich glaube Du verwechselst Transzendenz mit Marihuana
Lass doch dieses herumpatzen sein, du kennst mich nicht mal.
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Freitag 26. Februar 2021, 07:18
Du meinst, Gott lässt etwas schlechtes zu, um gutes zu erreichen? Was war denn an der Vertreibung aus dem Paradies so gut?

Genaugenommen waren es Adam und Eva, die zugelassen haben (passiv), dass der Böse sie beeinflusst. Nach dem was Du hier schreibst, sieht es danach aus, als ob Du (aktiv) ihn erfahren möchtest.
Ich habe mir dazu wenig Gedanken gemacht und es aus dem Katechismus übernommen. 2 zitate:
s.th.3,1,3 ad 3 hat geschrieben:Auch nach der Sünde blieb die Möglichkeit einer Höherführung der Natur. Gott läßt ja das Böse nur zu, um etwas Besseres daraus entspringen zu lassen: ,Wo die Sünde mächtig wurde, ist die Gnade übergroß geworden‘ (Röm 5,20). Darum wird bei der Weihe der Osterkerze gesungen: ,O glückliche Schuld, die einen solchen großen Erlöser zu haben verdient hat!.
Leo d. Grosse serm 73, 4 hat geschrieben:Wertvoller ist das, was uns durch die unbeschreibliche Gnade des Herrn zuteil wurde, als was wir durch des Teufels Neid verloren hatten

Bruder Donald

Re: Warum ist es *gut* dass man in den großen Fragen Glauben muss?

Beitrag von Bruder Donald »

philipp hat geschrieben:
Donnerstag 25. Februar 2021, 22:39
Das Video von Bruder Donald (so wie den Videokanal prinzipiell) fand ich nett. Sei dahingestellt, ob er sich manches im Nachhinein selbst zusammendichtet. Ich glaube ihm dass er böse Sachen getan hat und jetzt ein besserer Mensch geworden ist und an Jesus glaubt... ist doch schön zu hören.
Die wichtige Botschaft ist, dass Gott selbst einem deutlich bösartigen Menschen vergeben kann. #AmazingGrace

Dennoch ist es nicht ratsam, sich von Gott abzuwenden in der Hoffnung, er fängt dann einen trotzdem auf. Kann böse nach hinten losgehen.

Bruder Donald

Re: Warum ist es *gut* dass man in den großen Fragen Glauben muss?

Beitrag von Bruder Donald »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Donnerstag 25. Februar 2021, 17:27
Wenn dazu noch ein Pfingstler kämme, hätten wir ein Remake von der Muppet Show.
Zumindest bewirbst du dich schon mal erfolgreich als Waldorf und Statler. :ikb_clown:

Trisagion
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Re: Warum ist es *gut* dass man in den großen Fragen Glauben muss?

Beitrag von Trisagion »

philipp hat geschrieben:
Donnerstag 25. Februar 2021, 22:39
Ich habe schon das Gefühl ab und an das ultimativ Böse zu spüren. Aber vielleicht fällt das noch unter deine Definition von sündhaft? Aber ich denke eine Diskussion ist hier ziemlich egal, was soll das bringen? Ob der Teufel jetzt direkt oder indirekt (durch Sünde) wirkt macht ja keinen Unterschied.
Der Teufel ist nicht das "ultimativ Böse". Das Böse hat keine eigene Existenz. "Böse" bedeutet, daß etwas nicht ist was es sein sollte. "Böse" ist ein Fehler oder ein Fehlen. Sünde ist das Verfehlen eines göttlich gegebenen Soll des Handelns. Das "ultimativ Böse" ist das Nichts, da vollständige Fehlen dessen was sein sollte. Darum ist Gott das "ultimativ Gute", der absolute Gegensatz zum Nichts, das notwendige, bedingungslose Sein. In der Schöpfung treibt das ultimativ Gute - das notwendige Sein Gottes - das ultimativ Böse des Nichts zurück durch die Schaffung von bedingtem Sein. Wenn Kreaturen sündigen, machen sie zunichte, sie mindern die Existenz und mehren die Nichtigikeit. Sie mindern Gottes Schöpfungsakt, fallen zurück zum Nichts.

Satan ist mehr eine Art Endgegner für den Menschen, der ultimative Widersacher. Die ultimative Widersache des Menschen und des Leben allgemein ist aber der Tod, und der Tod ist ein viel größerer Vernichter als der Teufel. Darum hat Christus auch für uns den Tod besiegt, nicht den Teufel. Der Teufel ist "nur" unser schärfster Prüfer. Darum hat uns Christus gezeigt wie man seine Prüfungen besteht, und uns den Heiligen Geist geschickt um dabei zu helfen.

Wenn Du sagst, daß Du das "ultimative Böse" gespürt hast, dann hast Du vermutlich nur die Untiefen der menschlichen Existenz ausgelotet, Schlimmes zu tun. Wir haben ein ganz erstaunliches Potential, auch in dieser Hinsicht. Der Teufel kann da eine Rolle spielen, aber mehr als jemand der dem Bösen in uns den Weg bereitet. Aus menschlicher Sicht ist das Gute der Engel und das Böse der Dämonen selber eher ... langweilig. Halt fleisch- und saftlos, rein geistig. Jedoch kann der Mensch durchaus das "ultimativ Böse" spüren: ein direkter Wille zur Vernichtung von Dingen, Leben und Menschen. Aber eben nicht die Lust auf etwas, däß Vernichtung in Kauf nimmt. Sondern das konsequente Vernichten selber. Wenn Du dem Kind den Lutscher wegnimmst, nicht weil das Deine Macht demonstriert oder das Kind zum Weinen bringst und Dir sein Schreien Freude bereitet, sondern nur weil da ein Glück war und jetzt nicht mehr, dann näherst Du Dich dem Bösen an sich. Man ist versucht zu sagen es ist kalt, aber wenn das Böse die Kälte sieht, will es die Kälte vernichten. Das Böse ist ein Loch in der Welt.

philipp

Re: Warum ist es *gut* dass man in den großen Fragen Glauben muss?

Beitrag von philipp »

Danke Tris für den Beitrag!

Mit der "Lust auf etwas, dass Vernichtung in Kauf nimmt", meinst du die Lust auf den Teufel, die deiner Meinung nach nicht existiert?

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josephmaria
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Re: Warum ist es *gut* dass man in den großen Fragen Glauben muss?

Beitrag von josephmaria »

philipp hat geschrieben:
Donnerstag 11. Februar 2021, 21:38
Was ist gut daran, dass der Mensch gezwungen ist zu glauben?
Erst einmal: Es ist weniger "gut", als die menschliche Realität. Der Mensch muss immer glauben. Es sei denn er hat eine Expertise in einem spezifischen Fachgebiet, wo er hinreichend Kenntnis hat, um von Wissen sprechen zu können, z.b. weil er durch Experiment und Labor etwas im empirischen Sinne beweisen kann.

Darüber hinaus haben wir auch in einer wissenschaftlichen Zeit die Situation, dass wir dem, was wissenschaftlicher Stand ist, glauben müssen. Es ist also unsere Grundrealität.

Was wir hingegen nicht glauben müssen, sondern wissen, ist welche Bedeutung die Kontinuität unseres Lebens bis zum aktuellen Zeitpunkt für uns hat. Wir müssen nicht glauben, was wir für Schlüsse über uns und unseren Weg ziehen. Das tun wir mit Gewissheit.

Deswegen steht Gewissheit auch über (empirischen) Wissen und Glauben. Es ist eine zutiefst innerliche Betrachtung über uns und unseren Lebensvollzug. Du kannst feststellen, dass Gott Dich immer begleitet hat in Deinem Leben. Diese Gewissheit wird Dir niemand nehmen. Es gibt dafür keinen empirischen Beweis und ist auch nicht nur ein "Glaube an...".

Es ist Vertrauen. Glaube im christlichen Sinne ist dieses Vertrauen. Es ist nicht nur die Annahme, wie z.g. die Transzendenz beschaffen sei, sondern es ist das Vertrauen in eine Begleitung, die Menschen in ihrem Leben erfahren haben.

Lieber philipp, Ich habe mich in meinem Leben mit vielen Religionen befasst. Ich kann mich 2 Stunden hinsetzen und buddhistisch meditieren, ich kann Dir Sanskrit-Verse aus der Bhagavad Gita vorlesen, ich weiß wie sich ein Freitagsgebet mit Muslimen anfühlt und ich könnte Dich auch in einem Scientology-Kommunikationskurse begleiten. Zumindest habe ich aber in einem Gewissheit, die sich aus einer Erfahrung speist: nichts berührt mich so existentiell wie die Begegnung mit Gott in Jesus Christus. Ich find Mantren wunderbar und ich liebe es, wenn gläubige Muslime den Koran wirklich wunderschön singen, aber nichts geht über die Gänsehaut hinaus, die Du in einer Osternacht bekommst, wenn Katechumenen getauft werden.

Es ist die Erfahrung etwas Existenziell Echten, das die Kirche bewahrt. Das muss ich nicht glauben, das ist meine innere Gewissheit aus einer Erfahrung. Diese Erfahrung des Existenziell Echten ist für mich im religiösen Sinn Glaube. Dieses Existenziell Echte trägt Menschen seit Jahrhunderten. Die Frage, ob es "gut" ist, dass man in großen Fragen Glauben muss, stellt sich für mich gar nicht.

Interessant wäre anzuschauen, wieso Dich diese Frage antreibt. Denn ich habe den Eindruck, dass diese Frage auf etwas tieferes hinweist, das Dich am Ende Deiner Reise mit anderen gläubigen Menschen verbindet.

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Endzeitmann
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Re: Warum ist es *gut* dass man in den großen Fragen Glauben muss?

Beitrag von Endzeitmann »

Das Böse hat keine eigene Existenz. "Böse" bedeutet, daß etwas nicht ist was es sein sollte. "Böse" ist ein Fehler oder ein Fehlen. Sünde ist das Verfehlen eines göttlich gegebenen Soll des Handelns. Das "ultimativ Böse" ist das Nichts, da vollständige Fehlen dessen was sein sollte. Darum ist Gott das "ultimativ Gute", der absolute Gegensatz zum Nichts, das notwendige, bedingungslose Sein. In der Schöpfung treibt das ultimativ Gute - das notwendige Sein Gottes - das ultimativ Böse des Nichts zurück durch die Schaffung von bedingtem Sein. Wenn Kreaturen sündigen, machen sie zunichte, sie mindern die Existenz und mehren die Nichtigikeit. Sie mindern Gottes Schöpfungsakt, fallen zurück zum Nichts.
Genau das :) Sehr schön geschrieben. Die Schöpfung ist gut, da Gott sie als gut klassifiziert hat (Genesis) und dann ruhte. Doch der Irrglauben daran, dass die Schöpfung eben nicht gut ist, schafft erst das Böse. Leider ist es aber auch so, dass alles dafür gemacht wird (Medien usw.), dass die Schöpfung eben als Misslungen gedeutet wird, da wir überall nur Elend und Leid sehen. Und wer da kein Gegengewicht im Glauben hat, der wird in Zukunft böse unter die Räder kommen.

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