Alles zum neuen "Gotteslob"

Von Orgelpfeifen, Zimbelspielern und Kantoren.
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Niels
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Niels »

FranzSales hat geschrieben:
Mittwoch 18. April 2018, 12:30
Wobei ich das neue GL für wesentlich gelungener halte, als das alte.
Da hast Du sicherlich recht. Wenn man bei 0 startet, kann es nur aufwärts gehen. :)
Viele vermisste Strophen diverser Lieder sind wieder da.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Petrus
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Petrus »

Aber der Originaltext zum Taufbundlied ist immer noch nicht drin.

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marcus-cgn
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von marcus-cgn »

FranzSales hat geschrieben:
Mittwoch 18. April 2018, 12:30
Wobei ich das neue GL für wesentlich gelungener halte, als das alte.
Es hängt natürlich viel davon ab wo am lebt, und wie der Zelebrant damit umgeht.
Das Bistum Aachen hat zB seinen Regionalteil als progressives Gegenstück zum Stammteil konzipiert und sich dessen Grundsätze nicht zu eigen gemacht.
Für manch einen besteht das Neue am GL nur noch aus dem Übergewicht rhythmischer Gesänge aus dem Regionalteil. Es gibt zum Glück aber noch Gemeinden die sich dem einfach durch Schweigen verweigern und ihren Pfarrer zu einer Kurskorrektur zwingen.

Robert Weemeyer
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Robert Weemeyer »

Ich würde nicht von "Glück" sprechen, wenn Gemeindemitglieder im Gottesdienst aus einer Protesthaltung heraus nicht mitsingen. Der Gottesdienst ist nicht der Ort des Protestes und der Verweigerung. Wenn jemandem der Rhythmus der Lieder oder sonst etwas an der Liedauswahl nicht passt, kann er sich nach dem Gottesdienst an den Priester, den Organisten, den Pfarrgemeinderat, dessen Liturgieausschuss oder wen auch immer wenden.

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FranzSales
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von FranzSales »

Wenn jemandem der Rhythmus der Lieder oder sonst etwas an der Liedauswahl nicht passt, kann er sich nach dem Gottesdienst an den Priester, den Organisten, den Pfarrgemeinderat, dessen Liturgieausschuss oder wen auch immer wenden.
Ist dem so? M.E. ist das vollkommen fruchtlos. Unser Pfarrer hat dazu folgendes gesagt: "Was ist der Unterschied zwischen einem Terroristen und einem Liturgen? ... Mit einem Terroristen kann man verhandeln."
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."

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Iuxta crucem
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Iuxta crucem »

Kenn ich, kenn ich, am liebsten sind mir die Pfarrer, die 3 Minuten vor Gottesdienstbeginn in die Sakristei stürmen, neue Lieder zum Organisten bringen lassen, die liturgische Farbe ändern und in Mikromanagement verfallen. :auweia:
Crux fidelis, inter omnes arbor una nobilis,
Nulla talem silva profert fronde, flore, germine,
Dulce lignum, dulce clavo dulce pondus sustinens. +

Petrus
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Petrus »

Iuxta crucem hat geschrieben:
Mittwoch 6. Juni 2018, 18:11
am liebsten sind mir die Pfarrer, die 3 Minuten vor Gottesdienstbeginn in die Sakristei stürmen
oh - so früh?

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marcus-cgn
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von marcus-cgn »

Robert Weemeyer hat geschrieben:
Mittwoch 6. Juni 2018, 13:18
Ich würde nicht von "Glück" sprechen, wenn Gemeindemitglieder im Gottesdienst aus einer Protesthaltung heraus nicht mitsingen. Der Gottesdienst ist nicht der Ort des Protestes und der Verweigerung. Wenn jemandem der Rhythmus der Lieder oder sonst etwas an der Liedauswahl nicht passt, kann er sich nach dem Gottesdienst an den Priester, den Organisten, den Pfarrgemeinderat, dessen Liturgieausschuss oder wen auch immer wenden.
1.) Niemand ist verpflichtet mitzusingen.
2.) Vielleicht kann einer gar nicht singen, oder nicht zu einer solchen Melodie
3.) Kann so ein "Protest" wirkungsvoller sein, als ein Gespräch.
4.) Ganz allgemein gilt: Lässt du mir etwas von "meinen" Lieder, sing ich auch mit bei "deinen Liedern"; wir wollen ja schließlich keine priesterzentrierte Liturgie...

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Juergen
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Juergen »

marcus-cgn hat geschrieben:
Donnerstag 7. Juni 2018, 13:14
1.) Niemand ist verpflichtet mitzusingen.
:daumen-rauf: So ist es. Es gibt natürlich Situationen, wo dann der Bank-/Stuhlnachbar böse rüberguckt mit einem Gesichtsausdruck, der sagt: „Wenn Du nicht mitsingst, fühlen wir anderen uns alle ausgegrenzt.“
marcus-cgn hat geschrieben:
Donnerstag 7. Juni 2018, 13:14

4.) Ganz allgemein gilt: Lässt du mir etwas von "meinen" Lieder, sing ich auch mit bei "deinen Liedern"; wir wollen ja schließlich keine priesterzentrierte Liturgie...
Oft ist es viel problematischer, wenn der Organist die Lieder selbständig aussucht.
Die verstehen sich gar oft als Künstler in allem was sie tun. Schon mal versucht mit einem Künstler vernünftig zu sprechen? Versuch es erst gar nicht! Die leiseste Kritik und sie fühlen sich in ihre künstlerischen Ehre verletzt und reden mind. 1 Jahr nicht mehr mit einem…
:pfeif:
…und Lieder, die sie selbst nicht mögen, spielen sie erst gar nicht oder aber so verhunzt, daß keiner mitsingen kann.
:/
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Siard
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Siard »

Juergen hat geschrieben:
Sonntag 10. Juni 2018, 14:31
marcus-cgn hat geschrieben:
Donnerstag 7. Juni 2018, 13:14
1.) Niemand ist verpflichtet mitzusingen.
:daumen-rauf: So ist es. Es gibt natürlich Situationen, wo dann der Bank-/Stuhlnachbar böse rüberguckt mit einem Gesichtsausdruck, der sagt: „Wenn Du nicht mitsingst, fühlen wir anderen uns alle ausgegrenzt.“

Hinzu kommt, daß manche Lieder überhaupt nicht dorthin gehören, wo sie gesungen werden sollen.

philipp

Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von philipp »

Sehr interessantes Thema, mit vielen spannenden Beiträgen. Gibt es eine ausgewogene Gegenüberstellung von Pro-Contra des neuen Gotteslob? Oder eine Umfrage, wie sie zu Beginn stattgefunden hat? Man hatte ja damals die Menschen befragt, was sie sich für das neue Gotteslob wünschen. Vielleicht hat ja im Nachhinein eine ähnliche Umfrage stattgefunden. Wäre mega-spannend!

Und: Hier wurde des öfteren davon gesprochen, dass Lieder gendergerecht umformuliert werden/wurden. Dies sei vor allem schon im alten Gotteslob gemacht worden. Gibt es eine Liste, was alles verändert wurde? Ich habe das meiste vermutlich schon in abgeänderter Form gelernt :/

Dr.Hackenbush
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Dr.Hackenbush »

philipp hat geschrieben:
Dienstag 9. Februar 2021, 12:07
Sehr interessantes Thema, mit vielen spannenden Beiträgen. Gibt es eine ausgewogene Gegenüberstellung von Pro-Contra des neuen Gotteslob?
na wenigstens wurden die Wandlungsworte korrekt in "für Viele" übersetz. Im Messbuch noch nicht - worauf wartet die DBK?

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Siard
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Siard »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Freitag 12. Februar 2021, 12:33
na wenigstens wurden die Wandlungsworte korrekt in "für Viele" übersetz. Im Messbuch noch nicht - worauf wartet die DBK?
Darauf wirst Du vermutlich lange warten können.

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holzi
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von holzi »

Siard hat geschrieben:
Freitag 12. Februar 2021, 14:59
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Freitag 12. Februar 2021, 12:33
na wenigstens wurden die Wandlungsworte korrekt in "für Viele" übersetz. Im Messbuch noch nicht - worauf wartet die DBK?
Darauf wirst Du vermutlich lange warten können.
Alle Messen und Liturgien, die ich besuche, haben die "vielen". Alle anderen meide ich, soweit es geht. Aus mehrerlei Gründen.

Dr.Hackenbush
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Siard hat geschrieben:
Freitag 12. Februar 2021, 14:59
Darauf wirst Du vermutlich lange warten können.
ich warte nicht.


holzi hat geschrieben:
Samstag 13. Februar 2021, 09:14
Alle Messen und Liturgien, die ich besuche, haben die "vielen". Alle anderen meide ich, soweit es geht. Aus mehrerlei Gründen.
ich fürchte das bringt die DBK nicht dazu, dem Schreiben von Kardinal Arinze aus dem Jahr 2006 (https://www.pro-missa-tridentina.org/li ... Multis.pdf)
und dem Schreiben BXVI aus 2012 (http://www.vatican.va/content/benedict- ... itsch.html) zu folgen.

Petrus
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Petrus »

grundsätzlich.

ein Wunsch eines Papstes genügt nicht, um die Liturgie zu ändern.

Petrus.

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Siard
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Siard »

holzi hat geschrieben:
Samstag 13. Februar 2021, 09:14
Alle Messen und Liturgien, die ich besuche, haben die "vielen". Alle anderen meide ich, soweit es geht. Aus mehrerlei Gründen.
Diese Messen sind dann nicht Liturgiereformiert. :blinker:
Oder sie sind unerlaubt.
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 13. Februar 2021, 09:41
ich warte nicht.
Und wie sieht das dann aus?
Im deutschsprachigen Raum gilt immer noch die zweite Auflage (auf Latein natürlich schon die dritte), alles andere wäre unerlaubt, solange die Bischofskonferenzen nichts anderes sagen. Franz ist nicht an einer Anpassung der Wandlungsworte in den Landessprachen interessiert, viel mehr an einer Änderung des Vaterunsers. Die Bischöfe haben das ›für viele‹ ja in der Mehrheit offen abgelehnt.

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Siard
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Siard »

Petrus hat geschrieben:
Samstag 13. Februar 2021, 09:57
grundsätzlich.

ein Wunsch eines Papstes genügt nicht, um die Liturgie zu ändern.

Petrus.
Anscheinend schon.
Stichworte:
Paul VI. – Liturgie"reform"
Franz – Vaterunser

Außerdem war es mehr, als der Wunsch eines Papstes und es ging um eine korrekte Umsetzung der Vorgaben.

Dr.Hackenbush
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Siard hat geschrieben:
Samstag 13. Februar 2021, 10:09
Im deutschsprachigen Raum gilt immer noch die zweite Auflage (auf Latein natürlich schon die dritte), alles andere wäre unerlaubt, solange die Bischofskonferenzen nichts anderes sagen.
seit wann meidet (lehnt ab) die DBK das, was unerlaubt ist?



Petrus hat geschrieben:
Samstag 13. Februar 2021, 09:57
grundsätzlich.

ein Wunsch eines Papstes genügt nicht, um die Liturgie zu ändern.

Petrus.
Verstehe ich Dich richtig:
Der Wunsch eines Papstes reicht nicht, um die Worte des Herrn (Mk 14,24; Mt 26,28) nicht zu verhunzen ? :)

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Siard
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Siard »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 13. Februar 2021, 10:28
seit wann meidet (lehnt ab) die DBK das, was unerlaubt ist?
Immer dann, wenn es den Bischöfen so paßt.

In der deutschsprachigen Liturgie hat man sich an das Meßbuch der zweiten Ausgabe zu halten, Änderungen auf Grundlage der dritten sind nicht approbiert, daher unerlaubt. Eine erlaubte Lösung wäre es, die Messe auf
Latein zu feiern – da gilt die dritte Ausgabe.

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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Siard hat geschrieben:
Samstag 13. Februar 2021, 11:03
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 13. Februar 2021, 10:28
seit wann meidet (lehnt ab) die DBK das, was unerlaubt ist?
Immer dann, wenn es den Bischöfen so paßt.
na wenigstens beweisen sie damit ihre Souveränität und dass sie keine Filiale von Rom sind. Reschpekt !


Siard hat geschrieben:
Samstag 13. Februar 2021, 11:03
In der deutschsprachigen Liturgie hat man sich an das Meßbuch der zweiten Ausgabe zu halten…
und wenn nicht? Kommt der Herr von Oben herab und verprügelt den Zelebranten ?

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holzi
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von holzi »

Siard hat geschrieben:
Samstag 13. Februar 2021, 10:09
Diese Messen sind dann nicht Liturgiereformiert. :blinker:
Oder sie sind unerlaubt.
Ersteres. Leider sind die NO-MEssen auf Latein, mit den korrekten Wandlungsworten, zu selten, als dass ich mir die Mühemachen wollte, ihnen nachzulaufen.

Petrus
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Petrus »

nun,
Papst Johannes Paul II. hat geschrieben:
Der Leib und das Blut Christi sind hingegeben für das Heil des Menschen, des ganzen Menschen und aller Menschen. Dieses Heil ist integral und gleichzeitig universal, damit es keinen Menschen gibt, der — wenn nicht durch einen freien Akt der Ablehnung — von der Heilsmacht des Blutes Christi ausgeschlossen bliebe: »qui pro vobis et pro multis effundetur«. Es handelt sich um ein Opfer, das für »viele« hingegeben wird, wie der biblische Text (Mk 14, 24; Mt 26, 28; vgl. Jes 53, 11-12) in einer typisch semitischen Ausdrucksweise sagt. Während diese die große Schar bezeichnet, zu der das Heil gelangt, das der eine Christus gewirkt hat, schließt sie zugleich die Gesamtheit der Menschen ein, der es dargeboten wird: Es ist das Blut, »das für euch und für alle vergossen wird«, wie einige Übersetzungen legitim deutlich machen.
Quelle: http://www.vatican.va/content/john-paul ... rsday.html

meine Meinung:

1) ein Teil(?) der Piusbrüder behauptete, dass die oben im Zitat erwähnten landessprachlichen Übersetzungen der Liturgiereform, die infolge des II.Vaticanums erfolgten, die Messe ungültig machen würden. Vorher war das kein Problem - da war das auf lateinisch.

2) Papst Benedikt XVI war es ein Anliegen, die Piusbruderschaft mit der Kirche zu versöhnen (erfolglos, wie wir heute wissen)

3) Die Neu-Auflage des "Gotteslob" stand bevor. Papst Benedikt schrieb einen Brief, dass er sich "für viele" statt "für alle" wünsche. Nach dem Motto: "Dein Wunsch sei uns Befehl" landete das dann im "Gotteslob".

4) Nun aber - vgl. hierzu auch gern "Liturgiam Authenticam" - genügt ein vom Papst in einem Brief geäußerter Wunsch nicht, um die kodifizierte Liturgie zu ändern.

5) so. jetzt "hammer den Salat"- jeder Priester, der in einer deutschsprachigen Messe (aus dem Gotteslob) "für viele" sagt, verstößt gegen geltendes liturgisches Recht.

conclusio:

Papst Johannes Paul II. hat m. E. nicht nur damals den Priestern in seinem Gründonnerstags-Brief, sondern auch mir erklärt und begründet, was Sache ist. danke, nachträglich. :ikb_thumbsup:

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Siard
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Siard »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 13. Februar 2021, 11:34
Siard hat geschrieben:
Samstag 13. Februar 2021, 11:03
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 13. Februar 2021, 10:28
seit wann meidet (lehnt ab) die DBK das, was unerlaubt ist?
Immer dann, wenn es den Bischöfen so paßt.
na wenigstens beweisen sie damit ihre Souveränität und dass sie keine Filiale von Rom sind. Reschpekt !
Siard hat geschrieben:
Samstag 13. Februar 2021, 11:03
In der deutschsprachigen Liturgie hat man sich an das Meßbuch der zweiten Ausgabe zu halten…
und wenn nicht? Kommt der Herr von Oben herab und verprügelt den Zelebranten ?
Nun, immerhin weiß ich jetzt, daß wir keine Basis für eine Diskussion haben.

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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Petrus hat geschrieben:
Samstag 13. Februar 2021, 16:23
nun,
...
Quelle: http://www.vatican.va/content/john-paul ... rsday.html
also war es eine "Feststellung" des damaligen Papstes, die im deutschsprachigen Raum die falsche Übersetzung legitimierte. Warum folgte man nicht in allen Ländern der Welt diesem Papst in dieser „Angelegenehit“?

Petrus hat geschrieben:
Samstag 13. Februar 2021, 16:23
meine Meinung:
1) ein Teil(?) der Piusbrüder behauptete, dass die oben im Zitat erwähnten landessprachlichen Übersetzungen der Liturgiereform, die infolge des II.Vaticanums erfolgten, die Messe ungültig machen würden. Vorher war das kein Problem - da war das auf lateinisch.
könnte stimmen, wenn in allen Länder der Welt dem so wäre. Es ist aber nicht so.

Petrus hat geschrieben:
Samstag 13. Februar 2021, 16:23
3) Die Neu-Auflage des "Gotteslob" stand bevor. Papst Benedikt schrieb einen Brief, dass er sich "für viele" statt "für alle" wünsche. Nach dem Motto: "Dein Wunsch sei uns Befehl" landete das dann im "Gotteslob".
ein „fauler“ Kompromiss?

Petrus hat geschrieben:
Samstag 13. Februar 2021, 16:23
5) so. jetzt "hammer den Salat"- jeder Priester, der in einer deutschsprachigen Messe (aus dem Gotteslob) "für viele" sagt, verstößt gegen geltendes liturgisches Recht.
gegen das deutsche liturgische Recht, oder das allgemein Kirchliche?

Petrus hat geschrieben:
Samstag 13. Februar 2021, 16:23
conclusio: Papst Johannes Paul II. hat m. E. nicht nur damals den Priestern in seinem Gründonnerstags-Brief, sondern auch mir erklärt und begründet, was Sache ist. danke, nachträglich. :ikb_thumbsup:
das ist schon seltsam – dem in Deutschland verhassten Papst folgten wir in dieser "Angelegenheit" wie auf Befehl. Was für eine Ironie. :breitgrins:

Petrus
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Petrus »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 13. Februar 2021, 18:01

Petrus hat geschrieben:
Samstag 13. Februar 2021, 16:23
5) so. jetzt "hammer den Salat"- jeder Priester, der in einer deutschsprachigen Messe (aus dem Gotteslob) "für viele" sagt, verstößt gegen geltendes liturgisches Recht.
gegen das deutsche liturgische Recht, oder das allgemein Kirchliche?
hallo Dr.Hackenbush,

danke dir, für deine Nach-Frage :ikb_thumbsup:

die für mich interessantesten Fragen sind diejenigen, die ich nicht spontan beantworten kann :ja:

also:

zur Info hier dazu ein (wie ich finde) hilf-reicher Artikel:
Bislang kein zusammenfassendes Werk vorhanden
Braucht es ein Liturgie-Gesetzbuch?
link: https://www.katholisch.de/artikel/13275 ... gesetzbuch

für mich persönlich (ich in D) ist es halt wichtig, dass ich in meiner Andacht nicht gestört werde, wenn ich mich mitten in der Messe fragen muß: Vaterunser heute mit oder ohne Embolismus? :hae?:

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Protasius
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Protasius »

Petrus hat geschrieben:
Montag 15. Februar 2021, 10:32
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 13. Februar 2021, 18:01

Petrus hat geschrieben:
Samstag 13. Februar 2021, 16:23
5) so. jetzt "hammer den Salat"- jeder Priester, der in einer deutschsprachigen Messe (aus dem Gotteslob) "für viele" sagt, verstößt gegen geltendes liturgisches Recht.
gegen das deutsche liturgische Recht, oder das allgemein Kirchliche?
hallo Dr.Hackenbush,

danke dir, für deine Nach-Frage :ikb_thumbsup:

die für mich interessantesten Fragen sind diejenigen, die ich nicht spontan beantworten kann :ja:

also:

zur Info hier dazu ein (wie ich finde) hilf-reicher Artikel:
Bislang kein zusammenfassendes Werk vorhanden
Braucht es ein Liturgie-Gesetzbuch?
link: https://www.katholisch.de/artikel/13275 ... gesetzbuch

für mich persönlich (ich in D) ist es halt wichtig, dass ich in meiner Andacht nicht gestört werde, wenn ich mich mitten in der Messe fragen muß: Vaterunser heute mit oder ohne Embolismus? :hae?:
Die Frage der Wandlungsworte hätte eigentlich nie auftauchen dürfen, weil die Wiedergabe von „pro multis“ mit „für alle“ eine Interpretation ist und keine Übersetzung; aber – wie Petrus richtig feststellt – jetzt haben wir den Salat, denn das ist derzeit die offizielle Übersetzung, von der man nicht eigenmächtig abweichen darf. Wer die Messe feiert, ist verpflichtet, sich an die Rubriken zu halten, die in den liturgischen Büchern enthalten sind (gilt natürlich auch für andere Gottesdienste und Sakramente); das folgt ganz direkt aus einem der wenigen Kanones, die der CIC diesem Thema widmet:
CIC hat geschrieben:Can. 846 — § 1. Bei der Feier der Sakramente sind die von der zuständigen Autorität gebilligten liturgischen Bücher getreu zu beachten; deshalb darf niemand dabei eigenmächtig etwas hinzufügen, weglassen oder ändern.

§ 2. Der Spender hat die Sakramente nach seinem eigenen Ritus zu feiern.
Die letzte Editio typica des nachkonziliaren Meßbuchs in ihrer offiziellen deutschen Übersetzung ist die Übersetzung der zweiten lateinischen Editio typica von 1975; die dritte Editio typica von 2002 ist bislang nicht offiziell ins Deutsche übersetzt worden. Bislang approbiert und rekognosziert ist m.W. nur die Grundordnung des Römischen Messbuches, die die Allgemeine Einführung in das Römische Meßbuch ersetzen wird. Sie ist als Arbeitshilfe erschienen, als Vorabpublikation verfügt sie aber noch nicht über rechtlich verbindlichen Charakter.

Wieso die deutschen Bischöfe nicht in die Pötte kommen und nach fast zwanzig Jahren immer noch keine anständige Übersetzung haben erstellen und rekognoszieren lassen, obwohl man dank Kirchensteuer sich vernünftige Übersetzer leisten könnte, ist mir ein Rätsel.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Siard »

Protasius hat geschrieben:
Montag 15. Februar 2021, 12:21
CIC hat geschrieben:Can. 846 — § 1. Bei der Feier der Sakramente sind die von der zuständigen Autorität gebilligten liturgischen Bücher getreu zu beachten; deshalb darf niemand dabei eigenmächtig etwas hinzufügen, weglassen oder ändern.

§ 2. Der Spender hat die Sakramente nach seinem eigenen Ritus zu feiern.
Auch hier ist die Praxis häufig eine andere. Das Priester sich an die Vorschriften halten ist eher eine Ausnahme.
Protasius hat geschrieben:
Montag 15. Februar 2021, 12:21
Wieso die deutschen Bischöfe nicht in die Pötte kommen und nach fast zwanzig Jahren immer noch keine anständige Übersetzung haben erstellen und rekognoszieren lassen, obwohl man dank Kirchensteuer sich vernünftige Übersetzer leisten könnte, ist mir ein Rätsel.
Mir nicht – sie wollen es nicht.

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Protasius
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Protasius »

Siard hat geschrieben:
Montag 15. Februar 2021, 13:44
Protasius hat geschrieben:
Montag 15. Februar 2021, 12:21
CIC hat geschrieben:Can. 846 — § 1. Bei der Feier der Sakramente sind die von der zuständigen Autorität gebilligten liturgischen Bücher getreu zu beachten; deshalb darf niemand dabei eigenmächtig etwas hinzufügen, weglassen oder ändern.

§ 2. Der Spender hat die Sakramente nach seinem eigenen Ritus zu feiern.
Auch hier ist die Praxis häufig eine andere. Das Priester sich an die Vorschriften halten ist eher eine Ausnahme.
Protasius hat geschrieben:
Montag 15. Februar 2021, 12:21
Wieso die deutschen Bischöfe nicht in die Pötte kommen und nach fast zwanzig Jahren immer noch keine anständige Übersetzung haben erstellen und rekognoszieren lassen, obwohl man dank Kirchensteuer sich vernünftige Übersetzer leisten könnte, ist mir ein Rätsel.
Mir nicht – sie wollen es nicht.
Die Frage war zunächst mal nach liturgischem Recht; daß in Deutschland Priester sich leider um die sie betreffenden liturgischen Vorschriften oft einen feuchten Kehricht scheren, ist mir zwar bekannt (eines der häufigen Bsp. hat ja Petrus mit dem Embolismus angeführt), aber das ändert nichts an den geltenden Gesetzen. Und wenn die Bischöfe nicht wollen sollten, stellt sich die Frage, wieso dann im neuen Gotteslob die korrekte Übersetzung bereits enthalten ist.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Protasius hat geschrieben:
Montag 15. Februar 2021, 14:44
Die Frage war zunächst mal nach liturgischem Recht; daß in Deutschland Priester sich leider um die sie betreffenden liturgischen Vorschriften oft einen feuchten Kehricht scheren,
mir sind schon welche begegnet, die nicht so genau wußten, was CiC ist :)


Protasius hat geschrieben:
Montag 15. Februar 2021, 14:44
Und wenn die Bischöfe nicht wollen sollten, stellt sich die Frage, wieso dann im neuen Gotteslob die korrekte Übersetzung bereits enthalten ist.
Als JP2 sich gewünscht hat, dass die s.g. „Lizenz zum Töten“ nicht weiter erteilt wird, haben schon damals die deutschen Bischöfe (mit einer einzigen Ausnahme) nicht gehorcht – ähnlich also wie zum Schreiben von Kardinal Arinze (dieses Schreiben hat die deutschen Bischöfe überhaupt nicht gejuckt) und zum Schreiben BXVI, die sich wünschten die Übersetzung der Wandlungsworte zu korrigieren. Mehr noch – sie (die deutschen Bischöfe) haben damals um die Erhaltung dieser diabolischen Praxis gekämpft (wie z. B.: Lehmann und Kamphaus). Im Jahre 2016 wurde die Einheitsübersetzung in Deutschland neu übersetzt – man hat z.B. das Wort „verdammt“ mit „verurteilt“ ersetzt (vgl.: Mk 16,16). Auch alle 2 - 3 Jahre gaukeln die deutschen Bischöfe den Frauen vor (oder zumindest tun so, als ob...), dass sie viellecht doch irgendwie..., wenn nicht Priesterinnen dann zumindest Diakoninnen werden sein dürfen :breitgrins:
Was hat das alles miteinander zu tun? – nun ja, ich denke: Der Trend in D hält weiter an - damit die Katholiken weiter die Kirchensteuer zahlen (wovon der Klerus und die Kirche in D lebt) und damit der Staat weiter die Gehälter der Bischöfe zahlt, ist es der DBK wichtig, die Gläubigen bei Laune zu halten und sie nicht mit irgendwelchen korrekten Übersetzungen (die z.B. manche noch deutlicher vom Empfang der hl Kommunion ausschließen würden), oder Aussagen Jesu (die klar machten, dass die „Frohbotschaft“ auch eine Drohbotschaft ist), oder einer Klarstellung dass das Frauenpriestertum endgültig abgehackt ist, aufzuregen.

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Siard
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Siard »

Protasius hat geschrieben:
Montag 15. Februar 2021, 14:44
Und wenn die Bischöfe nicht wollen sollten, stellt sich die Frage, wieso dann im neuen Gotteslob die korrekte Übersetzung bereits enthalten ist.
Das wurde zu einer Zeit gemacht, als sie sich noch nicht über Franz freuen konnten.

Petrus
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Petrus »

Protasius hat geschrieben:
Montag 15. Februar 2021, 14:44
Die Frage war zunächst mal nach liturgischem Recht; daß in Deutschland Priester sich leider um die sie betreffenden liturgischen Vorschriften oft einen feuchten Kehricht scheren, ist mir zwar bekannt (eines der häufigen Bsp. hat ja Petrus mit dem Embolismus angeführt), aber das ändert nichts an den geltenden Gesetzen. Und wenn die Bischöfe nicht wollen sollten, stellt sich die Frage, wieso dann im neuen Gotteslob die korrekte Übersetzung bereits enthalten ist.
1) es gibt (leider) immer noch die sog. "Ringbuch-Pfarrer", die meinen, sie müßten/sollten/dürften die Liturgie "Verbessern". Beispiele, selbst erlebt/erlitten. Tagesgebet: "Darum bitten wir durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn". oder auch: "Gehet hin und bringt den Frieden". (meine transcriptio: jetzt aber marsch raus aus der Kirche! ihr mußt jetzt den Frieden bringen! erst dann gibts Mittagessen!)

2) und noch zum Embolismus. in meiner ehemaligen Pfarrei (ich Lektor, Werktagsministrant, Kommunion-Helfer),
hatte ich ein halbes Jahr gebraucht, bis ich das "System" kapiert hatte. werktags: mit Embolismus. Sonntags: ohne Embolismus.

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