Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

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Juergen
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Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Juergen »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:
Freitag 19. Juni 2020, 16:59
Kann es sein dass man in Deutschland als Rentner keine Kirchensteuer zahlt? :freude: Dann kann man sich ja als Rentner wieder in Deutschland amtlich als Mitglied eintragen lassen. :klatsch:
Bis Du mal ins Rentenalter kommst, mußt die deine Rente voll versteuern. Der zu versteuernde Anteil steigt jährlich von derzeit 80% auf 100% im Jahre 2040. (https://de.wikipedia.org/wiki/Rentenbesteuerung)
Und von der Einkommensteuer mußt Du natürlich auch Kirchensteuer bezahlten (sofern es dann das Kirchensteuersystem noch gibt).
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Caviteño
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Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Caviteño »

Das weichgespülte Evangelium und der Exodus aus den Kirchen

Insbesondere in Bayern steigen die Austrittszahlen.
Das volksfromme bodenständige Bayern verzeichnete 2019 überdurchschnittlich hohe Austrittszahlen. Die Recherchen der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA ergeben für München, den Amtssitz des EKD-Ratsvorsitzenden und bayerischen Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm und des damaligen Vorsitzenden der Deutschen (katholischen) Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, katastrophale Rekordzahlen für 2019: Mit 10.744 Münchnern meldete sich ein Fünftel mehr aus der katholischen Kirche ab als im Vorjahr, bei den Protestanten waren es 4.856, rund zehn Prozent mehr als 2018. Allein in München!
Noch schlimmer nur in Würzburg: Dort stiegen die Austritte bei den Evangelischen um 34 und den Katholiken um 31 Prozent.
Ich bin einmal gespannt, wie es in einigen Jahren mit der Statistik zum Meßbesuch aussieht. Im Augenblick kann man noch alles bequem auf "Corona" schieben. Ich habe allerdings Zweifel, ob das im Zuge der Pandamie verminderte Angebot bald wieder erhöht wird. In meiner Gemeinde wurde die Anzahl der Sonntagsmessen (incl. Vorabendmessen) innerhalb weniger Jahre von 7 auf 2 heruntergefahren. Wegen Corona gibt es jetzt überhaupt keine Vorabendmesse mehr und statt vier Messen (vor Corona) jetzt nur noch zwei.

maliems
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Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von maliems »

eigentlich müsste die Messzahl steigen, da ja weniger Leute in den Kirchraum dürfen, müsste auf mehr Messzeiten verteilt werden.

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Lycobates
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Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Lycobates »

maliems hat geschrieben:
Samstag 20. Juni 2020, 00:04
eigentlich müsste die Messzahl steigen, da ja weniger Leute in den Kirchraum dürfen, müsste auf mehr Messzeiten verteilt werden.
Eine Meßfrage.
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ar26
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Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von ar26 »

Marcus, der mit dem C hat geschrieben:
Samstag 13. Juni 2020, 15:34
Wie viele polnische oder kroatische Katholiken, die als Saisonkräfte hier gearbeitet haben, unangenehm feststellen durften. Manche sind hier aus der Kirche ausgetreten, da sie mit dem Lohn daheim die Pfarrei unterstützt haben. Als sie aber dann heim kamen und der Pfarrer ihrer Heimatpfarrei sie frostig angeblickt hat, da er zum Eintragen den Kirchenaustritt schriflich mitgeteilt bekam, war das Entsetzen groß.

Meines Wissen hat es Jahre gedauert, bis man für diesen Fall eine Sonderregelung gefunden hatte.
Die Polen wissen mittlerweile, wie sie das händeln. Sie ignorieren es. Und das kirchenrechtlich zurecht. Denn wer mal 2 Monate hier schafft, unterliegt nicht der deutschkatholischen Jurisdiktion. Ebensowenig, wer jedes Wochenende Heim zu Frau und Kindern fährt. Denn der hat seinen kirchenrechtlichen Wohnsitz im Ausland und damit keine deutschkatholische Jurisdiktion an der Backe.
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Bruder Donald

Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Bruder Donald »

Koloss auf tönernen Füßen
Dem Päpstlichen Rat für die Gesetzestexte liegt schon seit einem Jahr ein Antrag vor, der um die Überprüfung der Bestimmungen der Deutschen Bischofskonferenz anhand der universalkirchlichen Gesetze bittet, weil ein offenkundiger Widerspruch zwischen dem Dekret der deutschen Bischöfe und einem Rundschreiben des Rats für die Gesetzestexte vom März 2006 besteht. Eingereicht hat den Antrag, der der „Tagespost“ vorliegt, ein 24-jähriger Student der Volkswirtschaftslehre aus Köln.

Raphael

Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Raphael »

Bruder Donald hat geschrieben:
Montag 22. Juni 2020, 07:53
Koloss auf tönernen Füßen
Dem Päpstlichen Rat für die Gesetzestexte liegt schon seit einem Jahr ein Antrag vor, der um die Überprüfung der Bestimmungen der Deutschen Bischofskonferenz anhand der universalkirchlichen Gesetze bittet, weil ein offenkundiger Widerspruch zwischen dem Dekret der deutschen Bischöfe und einem Rundschreiben des Rats für die Gesetzestexte vom März 2006 besteht. Eingereicht hat den Antrag, der der „Tagespost“ vorliegt, ein 24-jähriger Student der Volkswirtschaftslehre aus Köln.
Zu dem Thema hatte taddeo hier im Forum 'mal informiert, daß sich die DBK bei der zuständigen Kongregation im Vatikan eine Sondergenehmigung hat erstellen lassen. :unbeteiligttu:
In dieser Supadupa-Sonder-Ausnahme-Genehmigung ist statuiert, daß sich die Rechtspraxis der DBK mit den universalkirchlichen Regularien in Übereinstimmung befindet! :pfeif:

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Knecht Ruprecht
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Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Also die Apostolische Nuntiatur sendet mir auch nur eine PDF vom Dekret "20.09.2012. 145a." das Papst Benedikt bestätigt hat und noch immer seine Gültigkeit hat.
Das ist ja absolut wenig sagend, zumal ich ja nicht vorhabe ehrenamtlich oder gegen Geld für die Kirche zu arbeiten.
Das Wort Exkommunikation kommt aber 0 mal vor.

Benedikt

Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Benedikt »

taddeo hat geschrieben:
Samstag 13. Juni 2020, 20:59
Knecht Ruprecht hat geschrieben:
Samstag 13. Juni 2020, 19:45
Der Kirchensteuerkreuslauf und die dazugehörigen Drohgebärden funktionieren nur innerhalb der deutschen Grenzen, außerhalb ist all das wirkungslos.
Da täuschst du dich aber gewaltig. Die deutsche Pfarrei meldet ja an deine Taufpfarrei nicht "der zahlt keine Kirchensteuer mehr", sondern "der ist vom katholischen Glauben abgefallen". Und diese Meldung verpflichtet ganz selbstverständlich auch jede ausländische Pfarrei, egal wo auf der Welt - genauso wie die Meldung über eine Heirat oder eine Eheannullierung. Die Gründe für den Glaubensabfall werden ja in der Meldung nicht berücksichtigt.
Und dann geht man zum Heimat-Pfarrer, erklärt ihm die Situation und er steckt das Schreiben der Wohnortpfarrei in die Rundablage. Kenne etliche Menschen, bei denen das so lief.

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Siard
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Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Siard »

Für Österreich finde ich keine entsprechenden Hilfskonstruktionen, trotz dergleichen Praxis, wie in D.

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ar26
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Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von ar26 »

Benedikt hat geschrieben:
Montag 22. Juni 2020, 12:40
taddeo hat geschrieben:
Samstag 13. Juni 2020, 20:59
Knecht Ruprecht hat geschrieben:
Samstag 13. Juni 2020, 19:45
Der Kirchensteuerkreuslauf und die dazugehörigen Drohgebärden funktionieren nur innerhalb der deutschen Grenzen, außerhalb ist all das wirkungslos.
Da täuschst du dich aber gewaltig. Die deutsche Pfarrei meldet ja an deine Taufpfarrei nicht "der zahlt keine Kirchensteuer mehr", sondern "der ist vom katholischen Glauben abgefallen". Und diese Meldung verpflichtet ganz selbstverständlich auch jede ausländische Pfarrei, egal wo auf der Welt - genauso wie die Meldung über eine Heirat oder eine Eheannullierung. Die Gründe für den Glaubensabfall werden ja in der Meldung nicht berücksichtigt.
Und dann geht man zum Heimat-Pfarrer, erklärt ihm die Situation und er steckt das Schreiben der Wohnortpfarrei in die Rundablage. Kenne etliche Menschen, bei denen das so lief.
So läuft es in Polen. Zur Not gibt es noch eine Spende für die Taufpfarrei ;-). Solange es Katholiken gibt, die zwar KSt-pflichtig sind, aber gar nicht der kirchenrechtlichen Jurisdiktion einer dt. Diözese unterliegen, bleibt dieses System angreifbar.
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Siard
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Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Siard »

ar26 hat geschrieben:
Montag 22. Juni 2020, 16:49
So läuft es in Polen. Zur Not gibt es noch eine Spende für die Taufpfarrei ;-). Solange es Katholiken gibt, die zwar KSt-pflichtig sind, aber gar nicht der kirchenrechtlichen Jurisdiktion einer dt. Diözese unterliegen, bleibt dieses System angreifbar.
Das betrifft dann aber höchstens Wanderarbeiter. Das bdt. System gilt im Prinzip auch in Österreich, da Hitler sich des Religionsfonds bemächtigt hat und die österr. Politiker ihn nach dem Krieg behalten wollte.
Wie der Truppenübungsplatz Allentsteig/Döllersheim ein Geschenk des "Führers", das man gerne behalten hat. :unbeteiligttu:

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ar26
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Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von ar26 »

Siard hat geschrieben:
Montag 22. Juni 2020, 22:28
ar26 hat geschrieben:
Montag 22. Juni 2020, 16:49
So läuft es in Polen. Zur Not gibt es noch eine Spende für die Taufpfarrei ;-). Solange es Katholiken gibt, die zwar KSt-pflichtig sind, aber gar nicht der kirchenrechtlichen Jurisdiktion einer dt. Diözese unterliegen, bleibt dieses System angreifbar.
Das betrifft dann aber höchstens Wanderarbeiter. Das bdt. System gilt im Prinzip auch in Österreich, da Hitler sich des Religionsfonds bemächtigt hat und die österr. Politiker ihn nach dem Krieg behalten wollte.
Wie der Truppenübungsplatz Allentsteig/Döllersheim ein Geschenk des "Führers", das man gerne behalten hat. :unbeteiligttu:
Wanderarbeiter ist ein bisschen altmodisch. Berufspendler heißt das heute. Gerade aus Polen beträgt die Zahl dieser täglich oder wöchentlich einpendelnden irgendwas zwischen 1 und 2 Millionen. Jetzt stellen wir uns mal vor, die würden alle aus der KdÖR austreten, weil es ein offizielles statement der pl. Bischofskonferenz gibt, wonach ein solcher Austritt keinerlei kirchenrechtliche Relevanz hat. Sollte ich hier erfolgreich sein, dann wäre das mein Beitrag zur Entweltlichung.
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Caviteño
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Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Caviteño »

ar26 hat geschrieben:
Donnerstag 25. Juni 2020, 00:39
Gerade aus Polen beträgt die Zahl dieser täglich oder wöchentlich einpendelnden irgendwas zwischen 1 und 2 Millionen. Jetzt stellen wir uns mal vor, die würden alle aus der KdÖR austreten, weil es ein offizielles statement der pl. Bischofskonferenz gibt, wonach ein solcher Austritt keinerlei kirchenrechtliche Relevanz hat. Sollte ich hier erfolgreich sein, dann wäre das mein Beitrag zur Entweltlichung.
Wäre es nicht viel einfacher, bei der Anmeldung einfach anzugeben, keiner Kirche anzugehören? Kenn ich von einigen phil. Bekannten so.
Der Effekt ist der gleiche, nur muß der eine formal austreten und der andere hat zur Not "die Frage nicht verstanden", weil er nicht nachvollziehen kann, was die deutschen Meldebehörden seine Religionszugehörigkeit angeht....

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ar26
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Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von ar26 »

Sicher. Wurd vermutlich oft auch so gemacht. Dennoch dürfte die Zahl der pendelnden KSt-Zahler nicht gering sein. Denn wer einmal alles richtig angegeben hat, ist erstmal drinnen. Und vor'm Austritt hat mancher dennoch Angst, weil sowas dann zu Hause in der Taufpfarrei offiziell verkündet wird.

Mein Schwager, der zu den Kriterien passt, will das jetzt mal durchziehen.
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Knecht Ruprecht
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Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Ich sehe die Kirchensteuer nur noch für die finanziell direkten Profiteure berchtigt, die also die die unterm Caritas oder Diakonie Tarifvertrag arbeiten und ihre Zusatzrente, ohne Selbstbeteiligung finanziert bekommen. Wer vom System profitiert soll dieses auch finanzieren. Alle anderen sollten von der Kirchensteuer befreit werden.

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Siard
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Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Siard »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:
Samstag 27. Juni 2020, 08:39
Ich sehe die Kirchensteuer nur noch für die finanziell direkten Profiteure berchtigt, die also die die unterm Caritas oder Diakonie Tarifvertrag arbeiten und ihre Zusatzrente, ohne Selbstbeteiligung finanziert bekommen. Wer vom System profitiert soll dieses auch finanzieren. Alle anderen sollten von der Kirchensteuer befreit werden.
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Libertas Ecclesiae
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Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Ein gutes Beispiel dafür, wie sich moderne Kirchenfunktionäre in nichtssagenden Plattitüden verlieren, bietet ein aktuelles Interview mit dem Fuldaer Generalvikar Christof Steinert:

Wie geht es mit der Kirche weiter?

Generalvikar Christof Steinert über die wachsende Zahl der Kirchenaustritte

Bemerkenswert ist jedoch ein interessanter Aspekt: Steinert stellt fest, dass es Menschen gebe, „die treten aus, sagen aber, ich kann ja weiter zu den Gottesdiensten gehen.“

Auf die Frage, was er denen sage, „die die Kirchensteuer sparen, aber weiter in die Kirche gehen“, antwortet der Generalvikar:
Wer dazugehören möchte, der soll seinen Solidarbeitrag leisten. Die Kirchensteuer finanziert nicht nur die Kirche, sondern sie fließt auch in viele soziale Angebote.
Von Sanktionen, Kirchenstrafen oder gar vom Ausschluss von den Sakramenten ist in diesem Zusammenhang nicht die Rede.

Kann man die Worte Steinerts dahingehend interpretieren, dass man grundsätzlich zwar weiterhin Kirchensteuer zahlen soll, jetzt aber eigentlich nicht mehr unbedingt muss?

:hmm:
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

Fuchsi
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Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Fuchsi »

Bei unseren Kindergärten besprechen wir mit den Kommunen, dass unser Kostenanteil sinkt.
:unbeteiligttu: :pfeif:

Da haben wir doch einen Grund, der zahlreiche Leute aus der Kirche vertreibt. Ihr bezahlt die Musik - wir bestimmen trotzdem was gespielt wird, ne?

Das sieht in der Öffentlichkeit nicht nur impertinent aus, sondern ist es auch...

Fuchsi
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Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Fuchsi »

BTW ist denn der Kindergarten tatsächlich für Kirchens Kostenfaktor oder Einnahmequelle?

Folgendes:

Kirchengemeinde baut aus aufzugebender Pfarrkirche einen Rest-Raum für die paar Männekes bzw Fräuekes die dort ihre sozialen Kontakte pflegen bzw Platzhirsch und Pöstkesjäger sind... (in der neuen Pfarrei, sprich der älteren größeren, sind alle Pöstkes besetzt, man wäre dort sowas wie ein Ostpreuße Anno 1947 in den Westzonen und hat nix ausser "Schnee in der Tasche" :unbeteiligttu: Daher der starke Widerstand bei Fusionen...)

Um dieses teure Sperenzchen für eine Handvoll Leute zu refinanzieren, wird auf dem Gelände des ehem. Kirchenschiffes ein Kindergarten gebaut. Sprich Kirche macht gesellschaftlich was auf und kriegt Geld aus staatlicher Hand dafür.... und wer nicht mit dem Klammerbeutel gepudert wurde, der weiss, dass kaufmännisch sich der "Kirchort" irgendwie selbst tragen muss. Daher der Kindergartenneubau :pfeif:

Trisagion
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Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Trisagion »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Donnerstag 6. August 2020, 09:25
Von Sanktionen, Kirchenstrafen oder gar vom Ausschluss von den Sakramenten ist in diesem Zusammenhang nicht die Rede. Kann man die Worte Steinerts dahingehend interpretieren, dass man grundsätzlich zwar weiterhin Kirchensteuer zahlen soll, jetzt aber eigentlich nicht mehr unbedingt muss? :hmm:
Wohl kaum. Mal abgesehen davon, daß der Herr ja nun nicht Sprecher der DBK ist, wird hier schlicht die Strafandrohung durch einen Appell an die Solidarität ersetzt. Das ist auch ohne Frage richtig so, ganz unabhängig vom Thema. Man sollte immer versuchen Leute zu überzeugen statt sie zu zwingen.

Ich finde das Interview ganz interessant. Der Mann ist zwar offensichtlich modernistisch in der üblichen V2 Manier. Zum Thema alternative Gottesdienste "Da würde eine Eucharistiefeier beispielsweise nicht hineinpassen." (Stimmt, bzgl. der Rockkonzerte mit Predigt für Jugendliche die er da anspricht. Nur folgert er eben nicht, daß das in sich ein Problem ist...) Zum Thema welche Kirche die Bibel richtig versteht bzgl. Priesterinnen: "Das weiß der liebe Gott allein." Zum Thema dem Zeitgeist hinterherlaufen: "Manche Menschen zweifeln, ob sie in der Kirche einen Partner haben, der ihre Lebenskultur und ihr Wertebild aufgreift." Aber die normative Kraft des Faktischen zwingt ihn doch zu einer recht guten Bestandsaufnahme des stetigen Untergangs des kulturellen Christentums in D.

Ich denke er hat ganz recht damit die allgemeine Gleichgültigkeit als das Hauptproblem zu sehen. Und ich sehe derzeit niemanden, der dafür eine Lösung hat.

Petrus
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Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Petrus »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Donnerstag 6. August 2020, 09:25
Ein gutes Beispiel dafür, wie sich moderne Kirchenfunktionäre in nichtssagenden Plattitüden verlieren, bietet ein aktuelles Interview mit dem Fuldaer Generalvikar Christof Steinert:

Wer dazugehören möchte, der soll seinen Solidarbeitrag leisten. Die Kirchensteuer finanziert nicht nur die Kirche, sondern sie fließt auch in viele soziale Angebote.
da verbreitet Christof Seiner die Unwahrheit (aber vielleicht weiß er es nicht besser).

"viele soziale Angebote" - was ist das, bitte?

Caritas (Vorschrift der Kirche) soll/muß sich selbst finanzieren.
Kindergärten/Schulen verschieden (je nach Bundesland ca. 10 bis 20% kirchlicher Zuschuß).

Tafeln? Laufen ohne Kirche.

soweit meine vorläufigen Gedanken. Zu diesem Thema.

Petrus.

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holzi
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Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von holzi »

Fuchsi hat geschrieben:
Donnerstag 6. August 2020, 11:03
BTW ist denn der Kindergarten tatsächlich für Kirchens Kostenfaktor oder Einnahmequelle?
Im Idealfall weder - noch. Meistens sind die Pfarrstiftungen froh, wenn es umgeht und etwas für Reparaturen zurückgelegt werden kann. Reich wird eine Pfarrei mit einem Kindergarten sicher nicht. Arm dagegen sehr leicht, wenn man nicht aufpasst.
Ich weiß jetzt nicht, wie die Refinanzierung in anderen Bundesländern aussieht, aber hier in Bayern wird pro Kind gefördert, wenn dann der Personalschlüssel auf Kante genäht ist, dann braucht es nur z.B. einen Ausfall einer Erzieherin durch längere Krankheit, dann ist der Schlüssel unterschritten und die gesamten Zuschüsse können verfallen, da kommt dann ruckizucki ein Minus zusammen, dass es raucht!

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Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Fuchsi »

holzi hat geschrieben:
Donnerstag 6. August 2020, 13:28
Fuchsi hat geschrieben:
Donnerstag 6. August 2020, 11:03
BTW ist denn der Kindergarten tatsächlich für Kirchens Kostenfaktor oder Einnahmequelle?
Im Idealfall weder - noch. Meistens sind die Pfarrstiftungen froh, wenn es umgeht und etwas für Reparaturen zurückgelegt werden kann. Reich wird eine Pfarrei mit einem Kindergarten sicher nicht. Arm dagegen sehr leicht, wenn man nicht aufpasst.
Ich weiß jetzt nicht, wie die Refinanzierung in anderen Bundesländern aussieht, aber hier in Bayern wird pro Kind gefördert, wenn dann der Personalschlüssel auf Kante genäht ist, dann braucht es nur z.B. einen Ausfall einer Erzieherin durch längere Krankheit, dann ist der Schlüssel unterschritten und die gesamten Zuschüsse können verfallen, da kommt dann ruckizucki ein Minus zusammen, dass es raucht!

Dankeschön, die Hintergrundinfo fehlte...

Mein Verdacht, dass der Kindergarten auf dem Gelände von St. XY irgendeinen pekuniären Zweck hat, ist aber nach wie vor vorhanden... btw grundsätzlich finde ich es höchst unerfreulich, dass man eben diesen lautest quakenden Fröschen einen neuen Sumpf bereitet. Der Kirchenchor von St. AB und St. XY ist nach versuchter Zusammenführung aufgelöst worden.... wobei der größere Anteil an der Misere bei St. XY lag :/ :/

"Nebenan" (Nachbarstadt) hat man ebenfalls nach lautstarkem Gequake einen "Ersatzsumpf" schaffen müssen (man baut m. W. diesen Sommer), dort stehen schon seit längerem Flüchtlingsunterkünfte :pfeif: :pfeif:

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Siard
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Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Siard »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Donnerstag 6. August 2020, 09:25
Bemerkenswert ist jedoch ein interessanter Aspekt: Steinert stellt fest, dass es Menschen gebe, „die treten aus, sagen aber, ich kann ja weiter zu den Gottesdiensten gehen.“

Auf die Frage, was er denen sage, „die die Kirchensteuer sparen, aber weiter in die Kirche gehen“, antwortet der Generalvikar:
Wer dazugehören möchte, der soll seinen Solidarbeitrag leisten. Die Kirchensteuer finanziert nicht nur die Kirche, sondern sie fließt auch in viele soziale Angebote.
Selbstverständlich dürfen sie weiter zu Messen gehen! Die Liturgie ist öffentlich und auch Heiden, Häretiker und Schismatiker sind doch gern gesehene Gäste.
Nutznießer der Gnaden aber, dürften "ausgetretene" Besucher nach Bischofskonferenzmeinung nicht sein.
MMn sind das System und das Handeln im deutschen Sprachraum verlogen.
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Donnerstag 6. August 2020, 09:25
Von Sanktionen, Kirchenstrafen oder gar vom Ausschluss von den Sakramenten ist in diesem Zusammenhang nicht die Rede.
Das öffentlich zu sagen wäre ja doch etwas hart. Außerdem nehmen es vie Herren damit selbst nicht so genau.
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Donnerstag 6. August 2020, 09:25
Kann man die Worte Steinerts dahingehend interpretieren, dass man grundsätzlich zwar weiterhin Kirchensteuer zahlen soll, jetzt aber eigentlich nicht mehr unbedingt muss?
Nein. Zumindest ist das nicht seine Absicht.

Martina

Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Martina »

Für jemanden, der nicht in Deutschland oder anderen Ländern aufgewachsen ist, die das System der Kirchensteuer haben, ist das unfassbar. Sie fallen vom Stuhl. Ich weiß noch, wie mein Damaliger seinen katholischen Eltern in Amerika erzählte: "This will piss you off: You have to pay taxes to go to church and you have to pay to watch TV."
Heute bin ich nicht mehr entsetzt, dass er die Kirche damit vermeintlich auf eine Stufe mit der GEZ gestellt hat.... Zu meinem Entsetzen, gibt es da heute sehr viele Parallelen.....

Die Kirche, wie ich sie kenne, gibt es nicht mehr. Wieso soll auch noch ich ihre Apostasie finanzieren?

Auch Papst Benedikt XVI. war der Auffassung, dass man Glied am Leibe Christi, Seiner Kirche, durch den Glauben des Apostolischen Glaubensbekenntnisses und durch die heilige Taufe ist, und nicht durch das Zahle von Kirchensteuer (noch dazu bei einer weltlichen [Punkt]).

Das ist natürlich für Leute, die bei kirchlichen Institutionen arbeiten oder sehr in das System eingebunden sind, nicht die Lösung. Das ist mir schon klar.

Und natürlich soll man auch für das zahlen, was man in Anspruch nimmt, aber den Empfang bzw. die Spendung der Sakramente von Kirchensteuern abhängig zu machen - Kall, mei Droppe! :auweia: Das ist doch satanisch und nicht christlich.

:panisch: Gerade gefunden - wollt ihr DAS finanzieren - auch wenn Klöster meines Wissens nicht von Kirchensteuern profitieren, aber trotzdem! Zen bei den Franziskanern in Dietfurt https://www.youtube.com/watch?v=vKsBGSik-jc

Martina

Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Martina »

Kennt eigentlich jemand dieses Dokument? https://silo.tips/download/ist-der-aust ... tatschlich Falls hier schon einmal darauf verwiesen wurde, bitte ich diese Doppelung zu entschuldigen

Hat schon einmal jemand, der hier in dem Forum schreibt, den römischen Appellationsgerichtshof, das Tribunal Rotae Romanae, angerufen?

Was ich außerdem überhaupt nicht verstehe, das ist, dass man nach der Kirchlichen Lehre immer getauft bleibt, also ein Glied des Leibes Christi, ABER:

nach Auffassung der Deutschen Bischofskonferenz wird durch die Erklärung des Austritts aus der katholischen Kirche vor der staatlichen Behörde(2) mit öffentlicher Wirkung die Trennung von der Kirche vollzogen. Der Kirchenaustritt ist der öffentlich erklärte und amtlich bekundete Abfall von der Kirche und erfüllt den Tatbestand des Schismas im Sinn des c. 751 CIC. 2. Die Erklärung des Austritts vor der staatlichen Behörde wird durch die Zuleitung an die zuständige kirchliche Autorität auch kirchlich wirksam. Dies wird durch die Eintragung im Taufbuch dokumentiert.

Aber getauft bleibt man, und das kann man auch nicht "loswerden", wenn man z.B. in eine andere Religionsgemeinschaft eintreten will. Also kann man nicht wirklich austreten.

Das sind nur Widersprüche in sich.

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Edi
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Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Edi »

Martina hat geschrieben:
Freitag 25. September 2020, 21:22
:panisch: Gerade gefunden - wollt ihr DAS finanzieren - auch wenn Klöster meines Wissens nicht von Kirchensteuern profitieren, aber trotzdem! Zen bei den Franziskanern in Dietfurt https://www.youtube.com/watch?v=vKsBGSik-jc
Bei manchen Klöstern ist der Zen-Buddhismus eingekehrt. Der in diesem Jahr verstorbene Zenmeister Willigis Jäger war wohl einer der ersten, der damit angefangen hat und der letztlich ganz vom Christentum abgefallen ist. Die Kirche hat ihn dann sanktioniert, denn Zenmeister und Christ geht nicht zusammen, aber trotzdem ist er katholisch beerdigt worden.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Martina

Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Martina »

Das hat man mir damals verschwiegen, als ich in Münsterschwarzach zum kontemplativen Gebet war. Ich frage mich, was man mir da sonst noch untergeschoben hat. Also ich bin jetzt irgendwie geplättet, obwohl ich zugegebenermaßen gemerkt habe, dass da ein anderer Geist herrscht, aber ich habe das nicht mit Häresien in Verbindung gebracht. Ich bin jetzt wirklich geplättet und sprachlos.

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Protasius
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Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Protasius »

Martina hat geschrieben:
Freitag 25. September 2020, 22:51
Kennt eigentlich jemand dieses Dokument? https://silo.tips/download/ist-der-aust ... tatschlich Falls hier schon einmal darauf verwiesen wurde, bitte ich diese Doppelung zu entschuldigen

Hat schon einmal jemand, der hier in dem Forum schreibt, den römischen Appellationsgerichtshof, das Tribunal Rotae Romanae, angerufen?

Was ich außerdem überhaupt nicht verstehe, das ist, dass man nach der Kirchlichen Lehre immer getauft bleibt, also ein Glied des Leibes Christi, ABER:

nach Auffassung der Deutschen Bischofskonferenz wird durch die Erklärung des Austritts aus der katholischen Kirche vor der staatlichen Behörde(2) mit öffentlicher Wirkung die Trennung von der Kirche vollzogen. Der Kirchenaustritt ist der öffentlich erklärte und amtlich bekundete Abfall von der Kirche und erfüllt den Tatbestand des Schismas im Sinn des c. 751 CIC. 2. Die Erklärung des Austritts vor der staatlichen Behörde wird durch die Zuleitung an die zuständige kirchliche Autorität auch kirchlich wirksam. Dies wird durch die Eintragung im Taufbuch dokumentiert.

Aber getauft bleibt man, und das kann man auch nicht "loswerden", wenn man z.B. in eine andere Religionsgemeinschaft eintreten will. Also kann man nicht wirklich austreten.

Das sind nur Widersprüche in sich.
Der Widerspruch liegt mE in diesem Fall daran, daß man weltliche und kirchliche Vokabeln vermischt. Der Kirchenaustritt ist zunächst mal der Austritt aus der Körperschaft öffentlichen Rechts vor den weltlichen Behörden. Wenn dies den kirchlichen Behörden zugeleitet wird, sehen die darin einen Akt der Apostasie, des Abfalls vom Glauben. Wenn ich mich einer militärischen Analogie bedienen darf, die ich in einem alten Katechismus bzgl. der Häretiker fand, so sind Apostaten gewissermaßen zum Feind Übergelaufene. Ein fahnenflüchtiger Soldat hört auch nicht auf eine Militärperson zu sein.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Martina

Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Martina »

Sie wollen nur nicht von der bequemen Finanzierung abrücken. Das ist es. Und das macht mich wütend, weil diese Verdrehung teuflisch ist.

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Edi
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Re: Kirchensteuer, Kirchenaustritt, Kirchenstrafen,...

Beitrag von Edi »

Martina hat geschrieben:
Freitag 25. September 2020, 23:24
Das hat man mir damals verschwiegen, als ich in Münsterschwarzach zum kontemplativen Gebet war. Ich frage mich, was man mir da sonst noch untergeschoben hat. Also ich bin jetzt irgendwie geplättet, obwohl ich zugegebenermaßen gemerkt habe, dass da ein anderer Geist herrscht, aber ich habe das nicht mit Häresien in Verbindung gebracht. Ich bin jetzt wirklich geplättet und sprachlos.
Der grüne Anselm aus Münsterschwarzach ist ja auch so eine umstrittener Zeitgenosse. Er neigt zwar wohl nicht zum Zenbuddhismus, aber geht doch manchmal in Richtung Psycho. Andere Religionen gehen für ihn auch in Richtung Erlösung, wenn er auch Jesus als das Optimum sieht. Genau genommen ist das auch Häresie. Er ist auch bei den Evangelischen sehr gefragt mit seinen Vorträgen.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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