Ich glaube nicht, daß das eine klerikerspezifische Angelegenheit ist. Vielleicht hört man das Wort häufiger von Klerikern als von anderen Personen, weil Kleriker beruflich mit dem Tod und Angehörigen etc. zu tun haben.Kai hat geschrieben: ↑Mittwoch 17. Juni 2020, 13:02Mir ist über die Jahre immer wieder aufgefallen, dass deutsche Kleriker anscheinend so ausgebildet werden, dass sie das Wort "Witwe" nicht wie der Normalbürger ausprechen, also mit offenem und unbetontem "e" am Ende, sondern mit geschlossenem und betontem "e".
Woher kommt das und was soll das?
Ich vermute zum einen, daß das regional unterschiedlich gesprochen wird, wie das bei vielen Wörtern der Fall ist. Hier in der Gegend wird z.B. das g am Wortende häufig als ch gesprochen – oft auch das g am Wortanfang, aber das ist ein anderes Thema.
Zudem könnte man vielleicht vermuten, daß die Aussprache des mit betontem e die Unterscheidung bei der Aussprache der weiblichen Form von der männlichen Form verdeutlicht.ˈvɪtvə und ˈvɪtvɐ hört sich ja recht ähnliche an, während der Unterschied bei ˈvɪtve und ˈvɪtvɐ (oder gar noch mit r am Ende) größer ist.