Ich bin mir gerade nicht sicher, ob es hier her passt...aber es betrifft die "politisch korrekte Liebe"
Es geht darum, dass in den dt. Medienfeuilletons ein Buch zerrissen wird und ziemlich ausfallend als "Scheissbuch" betitelt wird, weil es von Liebschaften erzählt, in denen die Frauen nicht als feministische Widerstandskämpfer daherkommen.
Vorne weg: Ich habe das Buch nicht gelesen. Es interessiert mich auch nicht. Auch brauchen wir uns nicht darüber unterhalten, ob die Affären zwischen eigentlich mit anderen Partnern verheirateten Menschen laut Bibel bzw. Gott sündhaft ist und eher selten mit Glück belohnt wird. Diese Beziehungen kommen aber eben vor. Sie kamen auch schon immer vor. Und die Literatur, auch die der Antike oder des Mittelalters, ist voll vom Begehren, vom Leiden, usw.
"Spannend" ist dann eher, dass durch diese eigenartige Feminismus-Kriegerinnen, dieser Tatsachenbestand abgeschafft oder zumindest nicht erzählt werden darf, sondern nur noch politisch korrekte Liebes- und Erzählformen existieren dürfen. In dieser Welt dürfen nur noch Frauen als Heldinnen und Rächerinnen auftreten, die anderen erklären, wo es lang geht. In dieser Erzählwelt darf auch nicht nur von weißen heterosexuelle Frauen berichtet werden, sondern es müssen Transgender, Homosexuelle und Farbige vorkommen...denn sonst ist das Buch schlecht (=böse). Manoman...wir haben mittlerweile sehr viele fundamentalistische Religionen, den Überblick kann man da kaum mehr halten.
https://www.nzz.ch/gesellschaft/liebe-u ... ld.1555723
Vielleicht sollte man einfach mal akzeptieren, dass die Art unseres Zusammenlebens nicht das (von diversen Bewegungen) versprochene Paradies auf Erden hervorgebracht hat. So viel freiwillige Unfreiheit und zwanghafte Leidensbereitschaft wie im Namen von Liebe und Freiheit - das ist schon einen Cartoon wert.