Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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Vinzenz Ferrer
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Vinzenz Ferrer »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Montag 4. Mai 2020, 11:19
Herr v. Liliencron hat geschrieben:
Montag 4. Mai 2020, 05:29
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Montag 4. Mai 2020, 02:00
Ich darf hier mal mitteilen, daß wir jeweils zwei Kläger waren, gemeinsam vor dem Verwaltungsgericht und dem Oberverwaltungsgericht gegen den Senat von Berlin und vor dem Bundesverfassungsgericht gegen denselben und die Vorinstanzen: Der Propst und ich.
Danke, aber das ist ja bekannt. Der Propst (für das Institut) und der eingetragene Verein des Freundeskreises, wohl vertreten durch Sie. Tut aber an sich nichts zur Sache.
Nein, der Propst für den Verein, ich als Privatmann und Vater dreier Ministranten stellvertretend für das gläubige Volk.
Danke für dein Engagement in der Angelegenheit, Robert! :ikb_thumbsup:
Sind dir eigentlich dadurch Unkosten entstanden oder gab es einen Rechtsanwalt, der dich/euch für Gotteslohn vertreten hat?
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Robert Ketelhohn
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Dank für den Zuspruch! – Mir sind (zumindest bisher) keine weiteren Unkosten entstanden. Mehr ist öffentlich erst mal nicht zu sagen.
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Petrus
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Petrus »

Vinzenz Ferrer hat geschrieben:
Montag 11. Mai 2020, 11:11
Sind dir eigentlich dadurch Unkosten entstanden
ich mische mich hier nur (ungefragt) ganz kurz in diese Diskussion ein.

Es gibt keine "Unkosten", es gibt nur "Kosten" (so habe ich das jedenfalls in der Schule gelernt).

und damit wieder zunächst weg,
Petrus.

Herr v. Liliencron
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Herr v. Liliencron »

Jedenfalls spricht man nur von Gerichtskosten.

Unkosten könnte man höchstens analog zu Unmengen erklären, darunter versteht man auch nicht mangelnde oder fehlende Mengen, sondern besonders große Mengen. Anders ist die Bedeutung des Präfix Un- in Unmensch gelagert.

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Robert Ketelhohn
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Petrus hat geschrieben:
Montag 11. Mai 2020, 15:51
Vinzenz Ferrer hat geschrieben:
Montag 11. Mai 2020, 11:11
Sind dir eigentlich dadurch Unkosten entstanden
ich mische mich hier nur (ungefragt) ganz kurz in diese Diskussion ein.
Es gibt keine "Unkosten", es gibt nur "Kosten" (so habe ich das jedenfalls in der Schule gelernt).
und damit wieder zunächst weg,
Petrus.
Na ja. Natürlich ist un- zunächst ein Negationspräfix. Statt eigentlicher Negation kann es auch pejorative Bedeutung haben (Unrat, Unmensch). Auf Begriffe negativen Sinns angewendet, hat es aber auch steigernde Bedeutung gewonnen (Unkosten), was in einigen Fällen sich auch auf an sich neutrale Begriffe ausgedehnt hat (Unmenge, Unsumme). „Untiefe“ ist doppeldeutig: negierte Tiefe, also Flachstelle, oder besonders tiefe Tiefe.
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Juergen
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Juergen »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Montag 11. Mai 2020, 16:24
Petrus hat geschrieben:
Montag 11. Mai 2020, 15:51
Vinzenz Ferrer hat geschrieben:
Montag 11. Mai 2020, 11:11
Sind dir eigentlich dadurch Unkosten entstanden
ich mische mich hier nur (ungefragt) ganz kurz in diese Diskussion ein.
Es gibt keine "Unkosten", es gibt nur "Kosten" (so habe ich das jedenfalls in der Schule gelernt).
und damit wieder zunächst weg,
Petrus.
Na ja. Natürlich ist un- zunächst ein Negationspräfix. Statt eigentlicher Negation kann es auch pejorative Bedeutung haben (Unrat, Unmensch). Auf Begriffe negativen Sinns angewendet, hat es aber auch steigernde Bedeutung gewonnen (Unkosten), was in einigen Fällen sich auch auf an sich neutrale Begriffe ausgedehnt hat (Unmenge, Unsumme). „Untiefe“ ist doppeldeutig: negierte Tiefe, also Flachstelle, oder besonders tiefe Tiefe.
Wieso sind Kosten was Negatives? Das kommt ja wohl auf die Art der Kosten an oder wie sie z.B. steuerrechtlich behandelt werden.
Früher wurde zum Beispiel bei der Berechnung der Gewerbesteuer zwischen Zinsen und sog. Dauerschuldzinsen unterschieden… Erstere waren Kosten, zweitere Unkosten i.S.v. Kosten, die man vermeiden möchte.
Gruß Jürgen

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Vinzenz Ferrer
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Vinzenz Ferrer »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Montag 11. Mai 2020, 11:28
Mir sind (zumindest bisher) keine weiteren Unkosten entstanden.
Ich bin froh, dass dir weder Kosten noch Unkosten entstanden sind. ;)
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Montag 11. Mai 2020, 11:28
Mehr ist öffentlich erst mal nicht zu sagen.
Verstanden :maske:
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Vinzenz Ferrer
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Vinzenz Ferrer »

Lockdown: Der Kampf eines Priesters gegen Kirche und Staat für die Freiheit
https://www.youtube.com/watch?time_cont ... e=emb_logo
Journalist Brian Thomas (BBC) interviewt Pater Gerald Goesche.
Obwohl Brian Thomas aussieht wie Claus Kleber, ist das trotzdem ein gutes Interview geworden :breitgrins:
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Herr v. Liliencron
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Herr v. Liliencron »

Ein schon wegen des malerischen Ambientes sehr sympathisches Interview. Ernsthaft vermisse ich auch nur irgendeine Bemerkung über die Menschen außerhalb der Gemeinde, mit denen aber Gemeindemitglieder vor und nach den Messen Kontakt gehabt hätten. Scherzhaft finde ich, der Propst hätte wenigstens in die Ellbeuge husten können.

maliems
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von maliems »

Danke für das Interview.

Wie kommt es, dass ein BBC-Journalist, der (bis auf die Artikel) sehr gut deutsch spricht, in youtube aktiv ist?

Weiß jemand etwas mehr über den Journalisten?

Lohnt sich ein Abo? Ich habe da auf den ersten Blick sonst nur englischsprachiges gesehen. Das würde mich nicht interessieren.

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Libertas Ecclesiae
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Propst Goesche im Rundbrief des Instituts 2021/1 (Seite 3) hat geschrieben:War es im Jahr 2019 noch eine häufiger werdende Besonderheit, daß am Sonntag 120 Gläubige zum Hochamt versammelt waren, so haben wir inzwischen Mühe, über 150 Gläubige jeden Sonntag so auf drei Messen zu verteilen, daß die geforderten Abstände eingehalten werden können. An den Werktagen hat sich der Meßbesuch sogar fast verdoppelt. Bei der wöchentlichen Heiligen Stunde am Donnerstagabend waren jüngst über 40 Beter anwesend. Solche Zahlen erreichten wir bislang nicht einmal, wenn unter der Woche ein Fest mit einem gesungenen Amt gefeiert wurde.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

Herr v. Liliencron
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Herr v. Liliencron »

Prinzipiell sicher erfreulich, wenn da nicht Corona wäre.

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DarPius
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von DarPius »

Herr v. Liliencron hat geschrieben:
Sonntag 11. April 2021, 19:27
[...] wenn da nicht Corona wäre.
Ist er [sie, es] da?
'Et portae inferi non praevalebunt eam'

Herr v. Liliencron
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Herr v. Liliencron »

DarPius hat geschrieben:
Sonntag 11. April 2021, 20:00
Herr v. Liliencron hat geschrieben:
Sonntag 11. April 2021, 19:27
[...] wenn da nicht Corona wäre.
Ist er [sie, es] da?
Er, sie, es ist jedenfalls nicht in einer Weise inexistent, wie es die Haltung und Vorgehensweise von Propst Goesche insinuiert.

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holzi
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von holzi »

Ich teile die Beobachtung von Propst Gösche schon! In Regensburg ist der Messbesuch in der alten Form inzwischen - trotz aller Restriktionen und Schikanen - höher als vor den Downlockungen. Es trennt sich offenbar gerade die Spreu vom Weizen. Vielen NOM-Pfarreien bleiben die Gläubigen weg. Die bleiben nämlich offenbar entweder zu Hause oder suchen aber die Alte Messe.
Und auch nach Zaitzkofen zieht's die Leute, dort ist nämlich der Messbesuch auch stärker als vor der Pandemie. Es musste die zweite Sonntagsmesse auch in den Seminarferien beibehalten werden, weil die Besucherzahl für eine Messe zu hoch geworden wären. Die FSSPX hat derart viele Gegner, da könnten sie sich einen zu laxen Umgang mit den Corona-Vorschriften nicht lange erlauben.

Herr v. Liliencron
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Herr v. Liliencron »

holzi hat geschrieben:
Sonntag 11. April 2021, 20:17
Ich teile die Beobachtung von Propst Gösche schon! In Regensburg ist der Messbesuch inzwischen - trotz aller Restriktionen und Schikanen - höher als vor den Downlockungen. Es trennt sich offenbar gerade die Spreu vom Weizen. Vielen NOM-Pfarreien bleiben die Gläubigen weg. Die bleiben nämlich offenbar entweder zu Hause oder suchen aber die Alte Messe.
Ich finde eher, dass es leider in Alte-Mess-Kreisen viele Leute gibt, die Corona und die Maßnahmen überhaupt nicht ernstnehmen. Das ist etwas anderes als einzelne Maßnahmen kritisch zu sehen. Dann kommen eben NOMler, die Corona ignorieren, auch in die Alte Messe. Für mich rückt das die Alte Messe in ein fragwürdiges Licht.

Ich finde, Priester und Gläubige, die sich aufseiten der Tradition sehen, müssten sich jetzt besonders einsichtig und vernünftig verhalten, wenn man erwartet, dass die Tradition und Gläubige wie Priester in ihrem Umfeld mit ihrem Anliegen (weiterhin) ernstgenommen werden soll.

Ich praktiziere nur im alten Ritus, aber eine weitverbreitete Uneinsichtigkeit in traditionstreuen Kreisen in der momentanen Situation ist mir sehr unangenehm. Insgesamt verhâlt sich da gerade die Piusbruderschaft noch am vernünftigsten. Gilt natürlich auch da nicht für jeden einzelnen Priester und erst recht nicht für alle Gläubigen.

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Lycobates
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Lycobates »

Herr v. Liliencron hat geschrieben:
Sonntag 11. April 2021, 20:29

Ich finde eher, dass es leider in Alte-Mess-Kreisen viele Leute gibt, die Corona und die Maßnahmen überhaupt nicht ernstnehmen. Das ist etwas anderes als einzelne Maßnahmen kritisch zu sehen. Dann kommen eben NOMler, die Corona ignorieren, auch in die Alte Messe. Für mich rückt das die Alte Messe in ein fragwürdiges Licht.

Ich finde, Priester und Gläubige, die sich aufseiten der Tradition sehen, müssten sich jetzt besonders einsichtig und vernünftig verhalten, wenn man erwartet, dass die Tradition und Gläubige wie Priester in ihrem Umfeld mit ihrem Anliegen (weiterhin) ernstgenommen werden soll.

Ich praktiziere nur im alten Ritus, aber eine weitverbreitete Uneinsichtigkeit in traditionstreuen Kreisen in der momentanen Situation ist mir sehr unangenehm. Insgesamt verhâlt sich da gerade die Piusbruderschaft noch am vernünftigsten. Gilt natürlich auch da nicht für jeden einzelnen Priester und erst recht nicht für alle Gläubigen.
Ich sehe das auch so.
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
*
Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
*
... una cum omnibus orthodoxis, atque catholicae et apostolicae fidei cultoribus

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holzi
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von holzi »

Ist denn die - hier regional oft beobachtete - Überreaktion der Pfarrsowjets, möglichst alle Gottesdienste aus "Infektionsschutzgründen" am liebsten komplett auszusetzen oder die Gläubigen zumindest so zu sekieren, damit sie freiwillig weg bleiben, besser?

Herr v. Liliencron
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Herr v. Liliencron »

holzi hat geschrieben:
Sonntag 11. April 2021, 21:53
Ist denn die - hier regional oft beobachtete - Überreaktion der Pfarrsowjets, möglichst alle Gottesdienste aus "Infektionsschutzgründen" am liebsten komplett auszusetzen oder die Gläubigen zumindest so zu sekieren, damit sie freiwillig weg bleiben, besser?

Man soll zwar nie das eine mit dem anderen Extrem rechtfertigen, aber ja, das ist objektiv besser. Vor allem, weil die Priester ja zelebrieren und die Gläubigen sich jederzeit im Geiste damit vereinigen können. Außerdem können jetzt vielerorts kleine Gruppen von Gläubigen der Messe beiwohnen. Ehrlich gesagt sind etwa in dem für mich zuständigen Priorat oder bei der Petrusbruderschaft in Salzburg-St. Sebastian werktags auch ganz ohne Corona oft nicht mehr als acht bis zehn Gläubige. Dass man auch wieder die richtige Stillmesse (ohne Gesang oder gemeinsame, laute Rezitation im Wechsel von Altarraum und Kirchenschiff) einübt, finde ich sehr begrüßenswert, und weil die Messe kein Mahl ist und man das auch immer so betont, muss man auch nicht andauernd kommunizieren (freilich finde ich, dass die ganz normale traditionsgemäße Kommunionspendung an Einzelne nie ein Hygieneproblem ist, bin aber momentan doch gegen die Kommunionspendung an mehrere zugleich.)

Um das auch noch anzusprechen, bin ich weitgehend auch dagegen, gerade die überlieferte hl. Messe massenweise zu übertragen wegen der Coronasituation. Ich empfinde das in der Tendenz als eine massive Desakralisierung, selbst wenn manche Übertragung gerade für den liturgisch oder kirchenmusikalisch Interessierten sehens- und hörenswert sein mag.

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Libertas Ecclesiae
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Nimmt denn Propst Goesche die Coronamaßnahmen nicht ernst genug? Das geht aus dem von mir zitierten Rundbrief keineswegs hervor. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass die Zahl der Gläubigen, welche die Institutsmessen in Berlin besuchen, trotz oder wegen Corona gestiegen ist. Selbstverständlich sollten dabei auch die üblichen Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden.
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Herr v. Liliencron
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Herr v. Liliencron »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Montag 12. April 2021, 06:49
Nimmt denn Propst Goesche die Coronamaßnahmen nicht ernst genug? Das geht aus dem von mir zitierten Rundbrief keineswegs hervor. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass die Zahl der Gläubigen, welche die Institutsmessen in Berlin besuchen, trotz oder wegen Corona gestiegen ist. Selbstverständlich sollten dabei auch die üblichen Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden.

Wie er sich jetzt verhält, weiß ich nicht. Seine Äußerungen in Interviews und seine Aktionen vor einem Jahr haben mir jedenfalls sehr missfallen und der Außenwirkung der ganzen Tradiszene meines Erachtens insgesamt immens geschadet.

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Libertas Ecclesiae
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Goesche hatte sich im vergangenen Jahr - nicht zu Unrecht - durch Stellungnahmen und Aktionen gegen generelle Gottesdienstverbote hervorgetan und nicht gegen die Coronaregeln an sich. Ich habe nicht den Eindruck, dass das der „Tradiszene“ geschadet hat. Insgesamt kann ich die Beobachtung von holzi bestätigen, dass die traditionellen Institute und Messorte eher gestärkt durch die Krise gekommen sind als die NOM-Pfarreien.

Dass die Zahl der „Coronakritiker“ unter den Gläubigen in traditionellen Kreisen größer sein dürfte als in den NOM-Pfarreien, dürfte natürlich auf der Hand liegen. Das ist aber eine andere Frage. Einen laxeren Umgang mit den Abstands- und Hygieneregeln rechtfertigt das natürlich nicht. Im Gegenteil, die Verantwortlichen sollten gerade deshalb größten Wert auf deren Einhaltung legen, alleine schon, um den Gegnern der alten Messe nicht noch zusätzliche Argumente zu liefern.
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Herr v. Liliencron »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Montag 12. April 2021, 07:52
Goesche hatte sich im vergangenen Jahr - nicht zu Unrecht - durch Stellungnahmen und Aktionen gegen generelle Gottesdienstverbote hervorgetan und nicht gegen die Coronaregeln an sich. Ich habe nicht den Eindruck, dass das der „Tradiszene“ geschadet hat. Insgesamt kann ich die Beobachtung von holzi bestätigen, dass die traditionellen Institute und Messorte eher gestärkt durch die Krise gekommen sind als die NOM-Pfarreien.

Dass die Zahl der „Coronakritiker“ unter den Gläubigen in traditionellen Kreisen größer sein dürfte als in den NOM-Pfarreien, dürfte natürlich auf der Hand liegen. Das ist aber eine andere Frage. Einen laxeren Umgang mit den Abstands- und Hygieneregeln rechtfertigt das natürlich nicht. Im Gegenteil, die Verantwortlichen sollten gerade deshalb größten Wert auf deren Einhaltung legen, alleine schon, um den Gegnern der alten Messe nicht noch zusätzliche Argumente zu liefern.
Der letztgenannte Aspekt ist für mich der Springende Punkt. Zu Goesches Position bin ich dezidiert anderer Ansicht, aber das ist ja genauso zulässig wie Zustimmung zu seinem Vorgehen.

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Jakobgutbewohner
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Herr v. Liliencron hat geschrieben:
Sonntag 11. April 2021, 20:29
Ich finde eher, dass es leider in Alte-Mess-Kreisen viele Leute gibt, die Corona und die Maßnahmen überhaupt nicht ernstnehmen.
Für mich wäre eher die Frage, inwieweit das Christentum noch ernstgenommen wird, in dem es ja z.B. um einen heilenden Gott geht.
Ich finde, Priester und Gläubige, die sich aufseiten der Tradition sehen, müssten sich jetzt besonders einsichtig und vernünftig verhalten, wenn man erwartet, dass die Tradition und Gläubige wie Priester in ihrem Umfeld mit ihrem Anliegen (weiterhin) ernstgenommen werden soll.
Bloß nicht bei der Welt empfindlicher anecken?
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

Bruder Donald

Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Bruder Donald »

Ich habe wegen der aktuellen Situation einen Gottesdientsbesuch beim genannten Institut auf nach-Corona verschoben, weil ich mir dachte, dass es eh schwer wird an einen Platz ranzukommen. Ich bin jetzt echt überrascht, dass die Situation sogar noch zu mehr Besuchern geführt hat als davor.
In meiner normalen Gemeinde hat sich an den Besucherzahlen meines Erachtens nicht viel Geändert. Ob vor oder in Corona-Zeit, es waren immer so um die 40 bis 50 Leute anwesend. Man spürt es nur an den besonderen Festtagen wie Ostern oder Weihnachten, aber sonst...?

Herr v. Liliencron
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Herr v. Liliencron »

Bruder Donald hat geschrieben:
Montag 12. April 2021, 15:53
Ich habe wegen der aktuellen Situation einen Gottesdientsbesuch beim genannten Institut auf nach-Corona verschoben, weil ich mir dachte, dass es eh schwer wird an einen Platz ranzukommen. Ich bin jetzt echt überrascht, dass die Situation sogar noch zu mehr Besuchern geführt hat als davor.
In meiner normalen Gemeinde hat sich an den Besucherzahlen meines Erachtens nicht viel Geändert. Ob vor oder in Corona-Zeit, es waren immer so um die 40 bis 50 Leute anwesend. Man spürt es nur an den besonderen Festtagen wie Ostern oder Weihnachten, aber sonst...?
40 bis 50 ist aber gar nicht so schlecht. Vielerorts im dt. Sprachraum kann man davon bei Petrus etc. nur träumen. Egal, wie gern zum Beispiel Pro Missa Tridentina e.V. die Entwicklung und die Zahlen schönt. In Frankreich und den USA sieht es da wirklich oft anders (und weit günstiger) aus.

Bruder Donald

Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Bruder Donald »

Herr v. Liliencron hat geschrieben:
Montag 12. April 2021, 16:36
40 bis 50 ist aber gar nicht so schlecht.
Nun ja, ich bin mit ganz andere Verhältnissen bzw. Erfahrungswerten aufgewachsen. Aus der polnischen Diaspora-Kirche hier in Berlin bin ich um die 1000* Leute zum Hochamt am Sonntag "gewöhnt". Da sind für mich die deutschen Verhältnisse echt ein Witz. :roll:
Ich bin jetzt nicht auf ein "Wir-sind-besser-weil-mehr-Leute"-Gespräch aus, denn die Qualität der Gläubigen sollte natürlich auch eine Rolle spielen. Gerade in Berlin tragen die "Ausländer" die kath. Kirche.

*Vor zig Jahren hat der Pfarrer für alle 3 Messen zusammen die "Zahlen auf den Tisch" gelegt, aber ich kann mich nicht mehr an die Angabe erinnern, es waren aber mehr als 1000+. Die Johannes-Basilika hat um die 1000 Sitzplätze und jedenfalls zum Hochamt war er stets sehr sehr sehr voll.
Herr v. Liliencron hat geschrieben:
Montag 12. April 2021, 16:36
In Frankreich und den USA sieht es da wirklich oft anders (und weit günstiger) aus.
Was meinst du genau damit? Dort sind die AOR-Messen sehr gut besucht?

Herr v. Liliencron
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Herr v. Liliencron »

Bruder Donald hat geschrieben:
Montag 12. April 2021, 16:58
Herr v. Liliencron hat geschrieben:
Montag 12. April 2021, 16:36
40 bis 50 ist aber gar nicht so schlecht.
Nun ja, ich bin mit ganz andere Verhältnissen bzw. Erfahrungswerten aufgewachsen. Aus der polnischen Diaspora-Kirche hier in Berlin bin ich um die 1000* Leute zum Hochamt am Sonntag "gewöhnt". Da sind für mich die deutschen Verhältnisse echt ein Witz. :roll:
Ich bin jetzt nicht auf ein "Wir-sind-besser-weil-mehr-Leute"-Gespräch aus, denn die Qualität der Gläubigen sollte natürlich auch eine Rolle spielen. Gerade in Berlin tragen die "Ausländer" die kath. Kirche.

*Vor zig Jahren hat der Pfarrer für alle 3 Messen zusammen die "Zahlen auf den Tisch" gelegt, aber ich kann mich nicht mehr an die Angabe erinnern, es waren aber mehr als 1000+. Die Johannes-Basilika hat um die 1000 Sitzplätze und jedenfalls zum Hochamt war er stets sehr sehr sehr voll.
Herr v. Liliencron hat geschrieben:
Montag 12. April 2021, 16:36
In Frankreich und den USA sieht es da wirklich oft anders (und weit günstiger) aus.
Was meinst du genau damit? Dort sind die AOR-Messen sehr gut besucht?
Bei einem Vergleich mit Polen oder mit polnischen Katholiken spielt allerdings die Ritusfrage gar keine maßgebliche Rolle meine ich.

Deswegen habe ich Sie zuerst evtl. missverstanden bzw. Ihren Beitrag falsch interpretiert.

Bruder Donald

Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Bruder Donald »

Herr v. Liliencron hat geschrieben:
Montag 12. April 2021, 17:03
Bei einem Vergleich mit Polen oder mit polnischen Katholiken spielt allerdings die Ritusfrage gar keine maßgebliche Rolle meine ich.
Inwiefern? worauf bezogen?
Bruder Donald hat geschrieben:
Montag 12. April 2021, 16:58
Gerade in Berlin tragen die "Ausländer" die kath. Kirche.
Hier muss ich selbst einhaken: Was bedeutet "tragen"? Tatsächlich wohl primär quantitativ. Mit der Qualität ist das so eine Sache. Da treffen ein eher ausländisch-konservativer auf einen eher deutsch-liberalen Katholizismus. Letzterer dominiert m. E. n in den offiziellen Stellen, aber ist sich des anderen Pools durchaus bewusst.

Herr v. Liliencron
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Herr v. Liliencron »

Ich wollte damit sagen, dass der stärkere Messbeduch in bzw. unter Polen (praktisch, Land und Volk heißen gleich) auch im NOM gegeben ist. Ich hatte mich aber auf Summorum Pontificum-Kreise bezogen mit meiner Bemerkung.

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Libertas Ecclesiae
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Die Tageszeitung (TAZ):

Corona und die katholische Kirche
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

Herr v. Liliencron
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Re: Institut St. Philipp Neri und Coronakrise

Beitrag von Herr v. Liliencron »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Donnerstag 30. Dezember 2021, 09:07
Die Tageszeitung (TAZ):

Corona und die katholische Kirche
Ich finde diesen Artikel interessant, aber nicht positiv. Nicht nur, weil er eindeutig nicht positiv gemeint ist, sondern weil er wirklich ambivalente "Werbung" für die alte Liturgie macht. Gerade jetzt, in einer kritischen Phase, nicht etwa wegen Corona, sondern nach Traditionis custodes, ist so ein Bericht ohne Frage unklug und schädlich.

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