Kurze Fragen - kurze Antworten VI

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Tinius
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Tinius »

Frage zum Bußsakrament:

Kann ein römisch-katholischer Priester, der aus zölibatären Gründen zur alt-katholischen Kirche wechselt, dieses Sakrament gnadenwirksam durchführen? Ist das dann eine Lossprechung von den Sünden, die nach römisch-katholischer Auffassung wirksam ist?

Hanspeter

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Hanspeter »

Tinius hat geschrieben:
Donnerstag 31. Oktober 2019, 08:47
Frage zum Bußsakrament:

Kann ein römisch-katholischer Priester, der aus zölibatären Gründen zur alt-katholischen Kirche wechselt, dieses Sakrament gnadenwirksam durchführen? Ist das dann eine Lossprechung von den Sünden, die nach römisch-katholischer Auffassung wirksam ist?
Prinzipiell nein, er hat ja dann nicht mehr die erforderliche Beichtfacultas seines Bischofs.

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ar26
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von ar26 »

Hanspeter hat geschrieben:
Donnerstag 31. Oktober 2019, 09:25
Tinius hat geschrieben:
Donnerstag 31. Oktober 2019, 08:47
Frage zum Bußsakrament:

Kann ein römisch-katholischer Priester, der aus zölibatären Gründen zur alt-katholischen Kirche wechselt, dieses Sakrament gnadenwirksam durchführen? Ist das dann eine Lossprechung von den Sünden, die nach römisch-katholischer Auffassung wirksam ist?
Prinzipiell nein, er hat ja dann nicht mehr die erforderliche Beichtfacultas seines Bischofs.
Das stimmt, vgl. Can 965 CIC. Zwar bleibt auch der Apostat Priester, allerdings ist zur wirksamen Spendung der Absolution neben der Weihe auch die kirchliche Vollmacht erforderlich. Ausnahme davon ist aber, wenn sich der Pönitent in Todesgefahr befindet, vgl. Can. Can. 976 CIC. Dann wird die Beichtvollmacht durch die Kirche ersetzt. Allerdings muss der apostatische Priester trotzdem bei der Erteilung der Absolution den Willen haben, das zu tun, was die Kirche tut. Da ich nicht über jede Häresie der Altkatholiken informiert bin, kann ich nicht beurteilen, ob dies der Fall ist.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

Ralf

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Ralf »

Weiß jemand vielleicht, was aus Dr. J. J. Kreier geworden ist? Nachdem er sich aus Saarbrücken zurückgezogen hat, lese ich jetzt diese Meldung vom Juni dieses Jahres:

https://www.kirche-und-leben.de/artikel ... m-beendet/

OH!

Gerade selbst gefunden und für mich nicht überraschend (und doch traurig): er ist orthodox geworden.

https://www.egliserusse.eu/Mardi-Saint- ... a1790.html

Auf dem Bild ganz rechts.

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martin v. tours
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von martin v. tours »

Ich habe seine (meist) guten Vorträge gerne gehört. Irgendwie klang seine Sympathie für die Orthodoxie schon durch.
Ich habe mir selbst schon vor Monaten gedacht das er orthodox werden könnte.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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holzi
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von holzi »

Wer ist dieser Dr. Kreier? Ich kenne ihn nicht. :detektiv:

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Siard
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Siard »

holzi hat geschrieben:
Dienstag 12. November 2019, 18:01
Wer ist dieser Dr. Kreier? Ich kenne ihn nicht. :detektiv:
Schau mal dort:
https://www.youtube.com/user/KlosterundKHGSB

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martin v. tours
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von martin v. tours »

https://www.youtube.com/watch?v=i3UZuS2vRpA

1. Guter Vortrag
2. Optisch schon auf dem Weg in die Orthodoxie :)
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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Juergen
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Juergen »

In alten Kirchenbüchern gibt es bei Aufgeboten und Trauungen die Spalte:
Ob die Eltern oder der Vormund die Einwilligung gegeben und wie solches geschehen.
Manchmal findet man dort den Hinweis, daß beide Elternteile verstorben sind, woraus natürlich resultiert, daß hier keine Erlaubnis gegeben wurde. Dann finden man auch die Aussage: gemäß glaubhafter Aussagen. Das bedeutet wohl, daß Bräutigam und Braut hier gesagt haben: „Das geht schon in Ordnung.“ Und man findet natürlich auch die Hinweise das der Vater oder die Mutter oder beide die Erlaubnis (mündlich oder schriftlich) gegeben haben.
Gerade der Hinweis auf glaubhafte Aussagen, scheint mir doch so, daß es da im Ermessen des Pfarrers lag, ob er der Aussage glaubte oder nicht

Wie war das eigentlich rechtlich geregelt?
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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holzi
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von holzi »

@Siard & @Martin v. Tours:
danke! :daumen-rauf:

Mittlerweile dämmert's mir wieder. Katechesen von ihm hatte ich vor etlichen Jahren schon mal gesehen.

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ad-fontes
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von ad-fontes »

Konzelebrieren Äbte im Konventamt?

Wo finden sich die Rubriken zur Konzelebration im NOM (online)?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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taddeo
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von taddeo »

ad-fontes hat geschrieben:
Dienstag 3. Dezember 2019, 14:44
Konzelebrieren Äbte im Konventamt?

Wo finden sich die Rubriken zur Konzelebration im NOM (online)?
Ob und wo man entsprechende Rubriken findet, weiß ich auf Anhieb nicht.
Daß ein Abt beim Konventamt konzelebriert (im NOM), habe ich aber schon öfter selber gesehen, etwa in Niederaltaich.

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Protasius
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Protasius »

ad-fontes hat geschrieben:
Dienstag 3. Dezember 2019, 14:44
Konzelebrieren Äbte im Konventamt?

Wo finden sich die Rubriken zur Konzelebration im NOM (online)?
In der Grundordnung des Römischen Messbuches sind die diesbezüglichen Rubriken enthalten. Die dritte Editio typica ist im Gegensatz zu fast allen Sprachen, in denen der römische Ritus gefeiert wird, auf deutsch zwar noch nicht promulgiert, aber da monastische Klöster ja oft in lateinischer Sprache das Konventamt feiern, sollten das die richtigen Rubriken sein (zumal ich nicht denke, daß sich an den Konzelebrationsrubriken viel geändert haben kann).
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Siard
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Siard »

Protasius hat geschrieben:
Dienstag 3. Dezember 2019, 14:52
…, aber da monastische Klöster ja oft in lateinischer Sprache das Konventamt feiern, ….
In den meisten monastischen Klöstern die ich kenne, wird auf Deutsch gebetet.

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Protasius
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Protasius »

Siard hat geschrieben:
Dienstag 3. Dezember 2019, 16:57
Protasius hat geschrieben:
Dienstag 3. Dezember 2019, 14:52
…, aber da monastische Klöster ja oft in lateinischer Sprache das Konventamt feiern, ….
In den meisten monastischen Klöstern die ich kenne, wird auf Deutsch gebetet.
Ich habe bei den monastischen Klöstern bislang meist mit Benediktinern und Benediktinerinnen zu tun gehabt, die vllt. nicht ihr Stundengebet, aber doch ihr Konventamt oft in lateinischer Sprache feierten (bspw. Königsmünster und Varensell). Aber wie es auf Englisch so schön heißt: Your Mileage may vary – Deine Erfahrungen mögen andere sein (wörtlich: Dein Kilometerstand mag anders aussehen).
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Siard
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Siard »

Protasius hat geschrieben:
Dienstag 3. Dezember 2019, 18:03
Your Mileage may vary
Damit hast Du recht. Als ich das letzte Mal ein Konventamt in Königsmünster besucht habe, war es auch auf Deutsch.
Hier in Österreich habe ich bisher fast nur "Volks"sprache erlebt (beim Amt und im Stundengebet) – außer im Stift Heiligen Kreuz.

Ralf

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Ralf »

Kennt jemand Literatur zum Thema der Geschichte und Entwicklung der Fastenregeln in der Katholischen Kirche?

Das Ausführlichste, das ich im Netz finden konnte, war dieses: https://www.quora.com/How-did-Catholic- ... ut-history

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Protasius
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Protasius »

Ralf hat geschrieben:
Donnerstag 19. Dezember 2019, 12:13
Kennt jemand Literatur zum Thema der Geschichte und Entwicklung der Fastenregeln in der Katholischen Kirche?

Das Ausführlichste, das ich im Netz finden konnte, war dieses: https://www.quora.com/How-did-Catholic- ... ut-history
Ich fand die entsprechenden Artikel im Kirchenlexikon von Wetzer und Welte sehr erhellend http://kathenzyklo.bplaced.net/index.html#f, ebenso die Catholic Encyclopedia http://www.newadvent.org/cathen/01067a.htm. Naturgemäß beleuchten diese Nachschlagewerke nur die Entwicklung bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts, als sie gedruckt wurden. Die Regelungen haben im 20. Jahrhundert mehrfache Änderungen erfahren, über die mir bislang allerdings keine systematische Abhandlung bekannt ist; verweisen könnte man auf die entsprechenden Canones des CIC (1917), die Abschnitte zeitgenössischer Katechismen und die von den Bischöfen veröffentlichten Fastenordnungen, die je nach Gegend teilweise deutlich variierten. Ihren Abschluß hat diese Entwicklung auf weltkirchlicher Ebene mit Paenitemini, den entsprechenden Canones des CIC (1983) sowie die Partikularnormen der Bischofskonferenzen.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Tinius
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Tinius »

Gibt es ein Liturgie bei der sich die Gemeinde auch zur Lesung aus dem Alten Testament erhebt und/oder zu dieser Lesung ein "Hallelujah" anstimmt ?

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taddeo
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von taddeo »

Tinius hat geschrieben:
Samstag 25. Januar 2020, 15:39
Gibt es ein Liturgie bei der sich die Gemeinde auch zur Lesung aus dem Alten Testament erhebt und/oder zu dieser Lesung ein "Hallelujah" anstimmt ?
In der katholischen Messe definitiv nicht, denn sowohl das Stehen als auch das Halleluja sind dort ausschließlich dem Evangelium vorbehalten. Wobei das Halleluja immer vor dem Evangelium gesungen wird.

In Messen, in denen nur eine Lesung gelesen wird (zB wochentags), kann es natürlich vorkommen, daß die Lesung aus dem AT ist und danach das Halleluja folgt (wobei eigentlich vor dem Halleluja noch der Antwortpsalm kommen müßte).

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Protasius
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Protasius »

taddeo hat geschrieben:
Samstag 25. Januar 2020, 16:51
Tinius hat geschrieben:
Samstag 25. Januar 2020, 15:39
Gibt es ein Liturgie bei der sich die Gemeinde auch zur Lesung aus dem Alten Testament erhebt und/oder zu dieser Lesung ein "Hallelujah" anstimmt ?
In der katholischen Messe definitiv nicht, denn sowohl das Stehen als auch das Halleluja sind dort ausschließlich dem Evangelium vorbehalten. Wobei das Halleluja immer vor dem Evangelium gesungen wird.

In Messen, in denen nur eine Lesung gelesen wird (zB wochentags), kann es natürlich vorkommen, daß die Lesung aus dem AT ist und danach das Halleluja folgt (wobei eigentlich vor dem Halleluja noch der Antwortpsalm kommen müßte).
Wenn es nur eine Lesung vor dem Evangelium gibt, darf man auch auswählen, ob man nur Antwortpsalm oder nur Halleluja nimmt (oder im Notfall einen anderen Gesang).
AEM 38 hat geschrieben:Wenn nur eine Lesung vor dem Evangelium vorgetragen wird, kann man den Antwortpsalm oder das Halleluja mit Vers auswählen, oder beides, oder einen Hallelujapsalm. In der Fastenzeit nimmt man entweder den Antwortpsalm oder den Vers vor demEvangelium.
GORM 63 hat geschrieben:Wenn es vor dem Evangelium nur eine Lesung gibt, so gilt Folgendes:
  • a) In der Zeit, in der das Halleluja zu singen ist, kann man einen Psalm, der das Halleluja enthält, oder den Antwortpsalm und das Halleluja mit seinem Vers nehmen.
  • b) In der Zeit, in der das Halleluja nicht zu singen ist, kann der Psalm und der Vers vor dem Evangelium oder nur der Psalm genommen werden.
  • c) Das Halleluja beziehungsweise der Vers vor dem Evangelium können, wenn sie nicht gesungen werden, entfallen.
Wenn man in einem gregorianischen Choralamt ist, gibt es in der Osterzeit übrigens zwei Alleluja statt Graduale und Alleluja im Rest des Jahres bzw. Graduale und Tractus in der Fastenzeit (im usus antiquior bereits ab Septuagesima, aber da gibt es bis auf Quatembertage nur eine Lesung vor dem Evangelium); entsprechend würde an einem Sonntag in diesem Fall nach beiden Lesungen ein Alleluja gesungen, aber diese sind in der Osterzeit immer beide aus dem Neuen Testament. Wie taddeo sagte, wird dabei aber üblicherweise nicht gestanden; ausgenommen ist dabei i.d.R. die Schola, denn im Stehen kann man besser singen (Vorschriften gibt es dazu mW keine, es ist einfach sinnvoll).
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Tinius
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Tinius »

taddeo hat geschrieben:
Samstag 25. Januar 2020, 16:51
Tinius hat geschrieben:
Samstag 25. Januar 2020, 15:39
Gibt es ein Liturgie bei der sich die Gemeinde auch zur Lesung aus dem Alten Testament erhebt und/oder zu dieser Lesung ein "Hallelujah" anstimmt ?
In der katholischen Messe definitiv nicht, denn sowohl das Stehen als auch das Halleluja sind dort ausschließlich dem Evangelium vorbehalten. Wobei das Halleluja immer vor dem Evangelium gesungen wird.
Vielen Dank. So finde ich das auch verständlich. Hatte nur zufällig einen Artikel von Prof. Dr. Andreas Krebs gelesen. Er ist Professor für Alt-Katholische Theologie am Alt-Katholischen Seminar der Universität.

Er fordert wegen des "belastenden Antijudaismus", daß Lesungen aus der "Hebräischen Bibel" wie das Evangelium liturgisch zu behandeln seien. Weil die "Hebräische Bibel" das Evangelium (die frohe Botschaft) enthalte.

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taddeo
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von taddeo »

Tinius hat geschrieben:
Samstag 25. Januar 2020, 21:35
taddeo hat geschrieben:
Samstag 25. Januar 2020, 16:51
Tinius hat geschrieben:
Samstag 25. Januar 2020, 15:39
Gibt es ein Liturgie bei der sich die Gemeinde auch zur Lesung aus dem Alten Testament erhebt und/oder zu dieser Lesung ein "Hallelujah" anstimmt ?
In der katholischen Messe definitiv nicht, denn sowohl das Stehen als auch das Halleluja sind dort ausschließlich dem Evangelium vorbehalten. Wobei das Halleluja immer vor dem Evangelium gesungen wird.
Vielen Dank. So finde ich das auch verständlich. Hatte nur zufällig einen Artikel von Prof. Dr. Andreas Krebs gelesen. Er ist Professor für Alt-Katholische Theologie am Alt-Katholischen Seminar der Universität.

Er fordert wegen des "belastenden Antijudaismus", daß Lesungen aus der "Hebräischen Bibel" wie das Evangelium liturgisch zu behandeln seien. Weil die "Hebräische Bibel" das Evangelium (die frohe Botschaft) enthalte.
Naja, so völlig falsch ist der letzte Satz ja auch aus (original-)katholischer Sicht nicht: Das AT weist auf den kommenden Messias hin, enthält unzählige Weissagungen auf Christus hin. Aber es ist noch nicht "DIE" frohe Botschaft. Das AT mit dem Evangelium gleichzustellen, heißt gleichzeitig die Einmaligkeit des Evangeliums abzuwerten, denke ich.

Tinius
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Tinius »

taddeo hat geschrieben:
Samstag 25. Januar 2020, 22:41
Aber es ist noch nicht "DIE" frohe Botschaft. Das AT mit dem Evangelium gleichzustellen, heißt gleichzeitig die Einmaligkeit des Evangeliums abzuwerten, denke ich.
Sehe ich auch so. Denn sonst hätte es eines Jesus Christus nicht bedurft.

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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von asderrix »

https://www.youtube.com/watch?v=feVtxj1CU2U
Was genau soll das heißen, ich werde nich schlau draus?
Jedes Gedächtnismahl sagt: Das Beste kommt noch!

Ralf

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Ralf »

asderrix hat geschrieben:
Freitag 21. Februar 2020, 15:22
https://www.youtube.com/watch?v=feVtxj1CU2U
Was genau soll das heißen, ich werde nich schlau draus?
Meinst Du das ganze Video? Die netten Kommentare drunter?

Oder meinst Du, daß der Papst vor dem Irrtum warnt, man könnte dauerhaft ohne die Kirche eine Beziehung zu Christus aufrechterhalten? Nun, das ist katholische Lehre.

Ohne die Kirche gäbe es keine Hl. Schrift, keine Mission (wir würden noch Bäume anbeten), keine Evangelisierung, keine Ausformulierung des Glaubens, keinen Glauben an die Dreifaltigkeit Gottes, an die Wesensgleichheit Jesu mit dem Vater etc.

Ganz ohne die Kirche kann die Beziehung zu Christus nicht gesund bleiben, weil sie irgendwann aufhört, die Beziehung zu dem echten und lebendigen Christus zu sein, zu dem Christus, den die Kirche verkündet. Es gibt viele "Christusse" da darußen,die alle, fernab von der Kirche, verkündet werden. Mit Jesus dem Herrn der Welt und Geschichte, haben sie nur teilweise noch zu tun.

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Siard
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Siard »

Ralf hat geschrieben:
Freitag 21. Februar 2020, 15:34
Ohne die Kirche gäbe es keine Hl. Schrift, keine Mission (wir würden noch Bäume anbeten), keine Evangelisierung, keine Ausformulierung des Glaubens, keinen Glauben an die Dreifaltigkeit Gottes, an die Wesensgleichheit Jesu mit dem Vater etc.
Du irrst, denn wir würden den (laut Franziskus) selben Gott anbeten.
Die Schrift wäre natürlich der Koran und auf die Irrlehren der Kirche müßten wir verzichten, aber dadurch wären wir dem Heil näher. :pfeif:

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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von asderrix »

Ralf hat geschrieben:
Freitag 21. Februar 2020, 15:34
asderrix hat geschrieben:
Freitag 21. Februar 2020, 15:22
https://www.youtube.com/watch?v=feVtxj1CU2U
Was genau soll das heißen, ich werde nich schlau draus?
Meinst Du das ganze Video? Die netten Kommentare drunter?
Mir wäre es wichtig, den Text entweder schriftlich zu haben oder eine gute deutsche Übersetzung.
Auf die Irrtümer der RkK wollte ich nicht eingehn.
Jedes Gedächtnismahl sagt: Das Beste kommt noch!

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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von taddeo »

asderrix hat geschrieben:
Freitag 21. Februar 2020, 21:12
Ralf hat geschrieben:
Freitag 21. Februar 2020, 15:34
asderrix hat geschrieben:
Freitag 21. Februar 2020, 15:22
https://www.youtube.com/watch?v=feVtxj1CU2U
Was genau soll das heißen, ich werde nich schlau draus?
Meinst Du das ganze Video? Die netten Kommentare drunter?
Mir wäre es wichtig, den Text entweder schriftlich zu haben oder eine gute deutsche Übersetzung.
Auf die Irrtümer der RkK wollte ich nicht eingehn.
Soweit ich rausgebracht habe, ist das ein Auszug aus der Predigt bei der Generalaudienz vom 25. Juni 2014, zumindest am Anfang. Der Ausschnitt beginnt bei Nr. 3 des Textes.
Die offizielle deutsche Version findest du hier: http://w2.vatican.va/content/francesco/ ... erale.html,
das italienische Original hier: http://w2.vatican.va/content/francesco/ ... erale.html

(ich hab mir das Video nicht ganz angesehen und weiß nicht, ob da noch mehr aus anderen Predigten kommt.)

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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von asderrix »

Ok, vielen Dank Taddeo, damit kann man sich ein Bild machen von dem was er meint.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Siard »

Hat jemand der Foranten Zugang zu einem Jahrbuch des Vatikans von 2013 oder früher?
Nachdem der Titel des Stellvertreter Christi seit heuer nur noch historisch ist, habe ich mich gefragt, wie die Formulierungen beim Vorgänger Papst Bergolios war.
Außerdem, ob der angenommene "Papstname" an dieser Stelle früher angegeben war.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Lycobates »

Siard hat geschrieben:
Donnerstag 2. April 2020, 15:08
Hat jemand der Foranten Zugang zu einem Jahrbuch des Vatikans von 2013 oder früher?
Nachdem der Titel des Stellvertreter Christi seit heuer nur noch historisch ist, habe ich mich gefragt, wie die Formulierungen beim Vorgänger Papst Bergolios war.
Außerdem, ob der angenommene "Papstname" an dieser Stelle früher angegeben war.
Bild
Die Titel kommen normalerweise an erster Stelle, der bürgerliche Name und die persönlichen Daten erst darunter.
Seine Simplizität hat diese aber anscheinend an erster Stelle gewollt, vor den Amtsdaten.

Also:
XX [Papstname]
Vescovo di Roma
Vicario di Gesù Cristo
[in klein darunter:]
Successore del Principe degli Apostoli,
Sommo Pontefice della Chiesa universale,
Patriarca dell'Occidente,
Primate d'Italia,
Arcivescovo e Metropolita della Provincia romana,
Sovrano dello Stato della Città del Vaticano
gloriosamente regnante
[sodann: bürgerlicher Name und persönliche Daten]
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
*
Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
*
... una cum omnibus orthodoxis, atque catholicae et apostolicae fidei cultoribus

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