Stephanie hat geschrieben: ↑Samstag 16. Mai 2020, 08:40
Ich kann aus dem Bericht jedenfalls keine Befürwortung seitens des NZZ Autors für die GEZ Erhöhung herauslesen... und auch nicht, was daran "Westpresse" sein soll. Aber vielleicht verstehe ich diesen Kampfbegriff auch falsch.
Das habe ich auch nicht geschrieben - würde die NZZ wohl auch nie fordern bzw. dafür eintreten.
Wenn Du "Westpresse" als Kampfbegriff einordnest, bitte schön. ME bringt er gut auf den Punkt, daß die (Print-)Medien in D. ziemlich den gleichen Tenor haben. Geht es um die großen Entscheidungen der Merkel-Ära (von der Energiewende über die Eurorettung und dem Migrantenansturm bis zum aktuellen Corona-Lockdown) wirst Du kaum kritische Berichterstattung finden. Das mag ja alles begründet sein; es fällt jedoch auf, daß kritische Stimmen kaum Gehör finden. Wann hast Du in den talk-shows des öffentl.-rechtl. Rundfunks einmal einen Vertreter der größten Oppositionspartei im Bundestag gefunden - dagegen ist die kleinste Oppositionspartei dort Dauergast; Habeck könnte steuerlich bei den Werbungskosten fast einen doppelten Wohnsitz geltend machen....
Wie sieht es - im konkreten Fall des lock-downs - mit den Stimmen anderer Wissenschaftler aus, die die Maßnahme für falsch halten? Wurde ihnen im öffentl.-rechtl. Fernsehen den gleiche Platz eingeräumt wie den Herren Drosten & Co? Ähnliche Fragen stellen sich auch bei allen anderen Entscheidungen, die ich oben aufgeführt habe.
Wenn Du mit der Berichterstattung in den deutschen Medien zufrieden bist - schön.
Ich gewinne allerdings bei der Lektüre Schweizer Zeitungen den Eindruck, daß in D. sehr selektiv berichtet wird. In konkreten Fall des von mir verlinkten Artikels dürfte der Hinweis, daß die AfD i.S. Gebührenerhöhung den Bestand des öffentl.-rechtl. Rundfunkts in Frage stellt in den hieisgen Printmedien kaum - und wenn dann nur mit Adjektiven, die auf "räächts" lauten - erscheinen. Auch die Frage, welche Leistungen überhaupt vom öffentl-rechtl. Rundfunk angeboten werden sollen sowie die Finanzierung, werden hier doch - wenn überhaupt - ganz leise behandelt - vielleicht auch, weil die Schwefelpartei das Thema besetzt hat.
Eine Berichterstattung darüber, sowie eine Abwägung der Argumente findest Du dagegen zuverlässig in der Schweizer Presse.