Bruder Donald hat geschrieben: ↑Donnerstag 30. Januar 2020, 16:06
Lauralarissa hat geschrieben: ↑Donnerstag 30. Januar 2020, 15:53
Weil sie faktischer Unfug ist.
Steile Behauptung.
Lauralarissa hat geschrieben: ↑Donnerstag 30. Januar 2020, 15:53
Und darüber hinaus verrät sie leider ein sehr negatives Bild gegenüber der modernen Gesellschaft.
Grundsätzliche Frage: ist das Christentum mit einer liberalen Werteethik vereinbar?
Ich behaupte: nein!
Die kath. Kirche hat heutzutage ein Fundamentales Glaubensproblem.
Unser Glaube ist eine existenzielle Antwort auf Gottes Rufen (bzw. Sollte es im idealfall sein). Das impliziert für mich ein eindeutiges ja oder nein.
Kein "ich weiß nicht", "bin mir nicht sicher", "ich möchte mich nicht festlegen". Aber gerade das haben ja die 68er mitinitiiert. Es wurde eine liberale Denkweise forciert, in der jeder quasi machen kann, was er will, denn alles ist okay (überspitzt gesagt).
Und dann wundert man sich, das Menschen sich in Glaubensdingen nicht festlegen möchten.
Deswegen finde ich es steil, zu behaupten, die Liberalisierungswelle der 68er hätte keinen negativen Einfluss auf die Kirche und ihre Problemfelder gehabt.
Natürlich hat die Liberalisierungswelle, wie Sie das nennen, einen Einfluss gehabt: Aber eben keinen negativen Einfluss.
Denn vor 68 wurde genau so missbraucht, aber geradezu zu 100 %ig vertuscht.
Lesen Sie einfach den Domspatzen-Bericht, das geht zurück bis in die Nazi-Zeit und noch weiter.
Und die Vertuschung ist heute auch durch die Digitalisierung schwierig geworden.
Ein Bischof kann niemanden, der mal aufgefallen ist, an einen anderen Ort versetzen und ihn da weiter machen lassen.
Die Leute haben Internet und wissen in 2 Minuten ganz genau, wen sie da bekommen sollen.
Im Bistum Aachen hat sich ein pädophiler Pfarrer nach Südafrika versetzen lassen, um da weiter machen zu können.
Er hat weiter gemacht, wurde erst in Afrika verhaftet und später abgeschoben.
Inzwischen sitzt er hier im Gefängnis: Für seine Taten vorher in Deutschland.
Das absolut Groteske war, wie die Kirche seinerzeit versucht hat, die aufgebrachten Südafrikanischen Eltern zum Schweigen zu bringen.
Schlimmer als in der Kolonialzeit, wo Schwarze mit dem Stock verprügelt wurden: Alles leicht im Netz auffindbar.
Finden Sie es richtig, daß Täter von der Kirche weltweit hin und her versetzt werden, ohne daß sie in die Schranken gewiesen werden ?
Finden Sie es OK, wenn Bischöfe bis in die Weihnachtspredigten 2018 behaupten, sie hätten das Ausmass des Missbrauchs nicht gekannt ?
Gehen Sie dazu in einen Weihnachtsgottesdienst, um sich derart Ungeheuerliches anzuhören ?
Glauben Sie die Mär, diese Täter wurden ohne bischöfliches Wissen versetzt ?
Und dann wird bedauert "Die Kirche hat heutzutage ein Fundamentales Glaubensproblem".
Natürlich hat sie das, aber das hat sie doch mit ihren Tricksereien selbst verursacht.
Ich kann Ihren Satz nur so auffassen, daß sie die heutigen Zustände, wo man ansatzweise versucht, wenigstens verjährte Taten und tote Täter zu benennen, bedauern und die Verantwortung dafür einer angeblich von 68ern verursachten Liberalisierungswelle zuweisen.
Das ist der gleiche Unsinn wie das hier:
https://www.erzbistum-paderborn.de/wp-c ... _final.pdf
"Kündet allen in der Not, fasset Mut und habt Vertrauen": Die Herren Bischöfe sollten erst mal begreifen, daß sie es sind, die das Vertrauen der Menschen in die Kirche verspielt haben. Dann würden Sie vermutlich den Satz nicht gleich an den Anfang stellen.
Für mich ist das klerikales Anspruchsdenken.
Zusammengefasst sagt der Brief nicht mehr als "Wir haben jetzt eine MHG-Studie und bitte liebe Laien gebt jetzt endlich Ruhe".
Ich habe mich genau über diesen Brief mit mit verschiedenen Leuten im EGV Paderborn auseinander zu setzen versucht.
Verschieden aber nur deshalb, weil ich regelrecht von Pontius zu Pilatus und noch viel weiter verwiesen wurde.
Die schriftlichen "Eiertänze" dieser Herren habe ich hier im Kreuzgang eingestellt.
Lesen Sie es einfach mal.
Und aktuell: Der synodale Weg ist das gleiche Beruhigungsmittel wie (mutmaßlich) seinerzeit von Bischof Küng verabreicht, nur diesmal stehen die Leute geradezu in der Warteschlange, damit auch jeder und jede seine Dosis abbekommt. Wie in einer Kurklinik: Morgendliche Medikamentenausgabe jeden Tag so lange die Kur dauert.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)