Mißbrauchsanschuldigungen

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CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von CIC_Fan »

Eine gute Reaktion des Stiftes Heiligenkreuz
https://www.kathpress.at/goto/meldung/1 ... egen-pater

HeGe
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von HeGe »

kath.net hat geschrieben: "Wir arbeiten weiter an der Bekämpfung dieses Verbrechens"

Erklärung des Ständigen Rates der Deutschen Bischofskonferenz: Aufklärung und Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen im kirchlichen Bereich [...]
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Vir Probatus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Vir Probatus »

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS ... -das-opfer
Bischof Küng ein Arzt?
Bischof Küng behauptet (laut KATHPRESS), er sei Arzt und habe mir am Abend des 6. Dezember im Bischofshaus von St. Pölten ein „leichtes Beruhigungsmittel angeboten“, welches ich „dann eingenommen“ hätte. Das ist unwahr. Tatsächlich ist Bischof Küng längst kein zugelassener Arzt mehr. Bei dem mir von ihm verabreichten Medikament hat es sich auch nicht um ein „leichtes Beruhigungsmittel“ gehandelt, sondern um ein verschreibungs- und rezeptpflichtiges Psychopharmakum (Benzodiazepin). Er hat mir das Medikament auch nicht „angeboten“, sondern mit seinen eigenen Fingern in den Mund gesteckt. Um sicher zu sein, dass ich das Medikament geschluckt hatte, hat er mich daraufhin genötigt, ein Glas Wasser zu trinken. Da ich mich dagegen zur Wehr gesetzt habe, ergoss sich ein erheblicher Teil des Wassers über meine Kleidung. In Anbetracht der Tatsache, dass Bischof Küng ein verschreibungs- und rezeptpflichtiges Psychopharmakum im Bischofshaus vorrätig hatte, stellt sich die Frage, zu welchem Zweck dies der Fall war. Außerdem hätte er als studierter Mediziner wissen müssen (und hat es zweifellos gewusst), dass die Verabreichung eines sedierenden, muskelrelaxierenden und hypnotischen Psychopharmakums bei einem vorübergehenden Schwächeanfall (niedriger Blutdruck), wie ich ihn kurz zuvor erlitten hatte, absolut kontraindiziert war und die Symptome eher verstärken als beheben würde.
Interessant, was man in einem Bischofspalais so alles erleben kann.

Da bekommt ja das Bibelwort "Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken" eine ganz neue Bedeutung.
Der hochwürdige Herr kann die Krankschreibung seiner Kleriker und deren Behandlung selbst vornehmen.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Ralf

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Ralf »

Dieses "Opfer" sollte seine Wortwahl überdenken. Arzt wird man meines Wissens nach auch in Österreich mit der Approbation. Mit einer "Zulassung" - ich nehme an, er menit damit die Erlaubnis auf Kosten der Allgemeinheit/GKV tätig zu sein - hat das nicht das geringste zu tun. Und eine Approbation gibt man nicht einfach so zurück. Warum auch. Ich weiß von einigen Priesterärzten.
Außerdem ist nicht jedes Benzodiazepin stark und bei weitem gehen nur die wenigsten Schwächeanfälle mit einem Blutdruckabfall einher.

Dieser Mann faselt.

Petrus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Petrus »

Ralf hat geschrieben:
Mittwoch 29. Januar 2020, 19:44

Dieser Mann faselt.
inzwischen bin ich mir darüber nicht so ganz mehr sicher.

Vir Probatus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Vir Probatus »

Ralf hat geschrieben:
Mittwoch 29. Januar 2020, 19:44

Dieser Mann faselt.
Dieser Mann faselt.
Die Regensburger Domspatzen haben auch gefaselt.
Und unzählige andere, die in etlichen kirchlichen Internaten wie Ettal, Canisius-Kolleg, Münstereifel waren, auch.

Frau Wagner faselte schon mehrere Bücher voll.
Frau Adams hat fast 600000 Aufrufe auf ihrer Seite, wo es nur um klerikalen Missbrauch geht.
Die Leute, die gesagt haben, daß mit den Baukosten im Limburg was nicht stimmen kann, haben auch gefaselt.
Die Kerpener Staatsanwaltschaft faselt auch.

Alles unwahr, alles übertrieben, alle wollen ja nur die Kirche und den Klerus in den Dreck ziehen.
Sie haben nie etwas erlebt oder erleidet und wollen nur die fette Entschädigung.
Ein Weihbischof ist ein finanziell bedürftiger Mensch.
Ein Bischof kann und darf sowieso machen was er will.
Der ehemalige Regensburger Bischof hat die Aufarbeitung "erst ermöglicht".
Wer etwas anderes behauptet, hat sich bei ihm zu entschuldigen.

Wer dann hier in diesem Forum auch noch sagt, daß er auf Grund des Missbrauchs der Kleriker auch den Katechismus nicht mehr ernst nimmt, wird "des Hasses" bezichtigt.
Ralf hat geschrieben:
Dienstag 28. Januar 2020, 07:55
Vir Probatus hat geschrieben:
Dienstag 28. Januar 2020, 05:54
Kannst Du mir die Logik hinter dieser Aussage erklären?
Was ist an Hass denn schon logisch?

Das ist anscheinend Ihre Form von "Missbrauchsaufarbeitung".

Wissen Sie was: Sie können mir mit Ihrer Meinung gestohlen bleiben.
2+2 ist immer noch 4, auch wenn Sie das anders sehen.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Lauralarissa
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Lauralarissa »

Danke für den Beitrag, lieber vir probatus.
Genau darum geht es!
So lange man Opfer nicht ernst nimmt und jegliche Beschuldigen erstmal bagatellisiert, wird sich nichts ändern...

PS: Wobei ich bei dem Fall Küng hier echt Bauchschmerzen habe. Das kommt mir doch alles reichlich schräg vor. Aber das ist ein anderes Thema.
Batellisiere ich jetzt auch schon?
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Bruder Donald

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Bruder Donald »

Vir Probatus hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 03:36
Wissen Sie was: Sie können mir mit Ihrer Meinung gestohlen bleiben.
2+2 ist immer noch 4, auch wenn Sie das anders sehen.
Behaupten kann man ja viel.
Kann ja jeder den andeneren bezichtigen, am ende muss es geprüft oder bewiesen werden.
Im Fall Pell haben leute eindeutig gefaselt und jetzt sitzt ein Unschuldiger hinter Gittern.
Sprungbereit der Geschichte glauben zu schenken und Bischof Küng sofort ohne Prüfung schuldig zu sprechen, das hat nichts mehr mit Logik zu tun, sondern ist ein Auswuchs von Abneigung, Aversion und Vorurteilen.

Und mein sarkastischer (nicht Ralfs) "Hass"-Einwurf bezog sich nicht auf die Nennung des Falls, sondern auf deine "Meinung" dazu. Deine Äußerungen hätten genauso gut aus einem militanten Atheistenforum stammen können. In diesem Fall ist nichts "4", aber dein antikirchlicher Hass, der kann mir sehr gerne gestohlen bleiben.

Bruder Donald

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Bruder Donald »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 09:59
So lange man Opfer nicht ernst nimmt und jegliche Beschuldigen erstmal bagatellisiert, wird sich nichts ändern...

PS: Wobei ich bei dem Fall Küng hier echt Bauchschmerzen habe. Das kommt mir doch alles reichlich schräg vor. Aber das ist ein anderes Thema.
Batellisiere ich jetzt auch schon?
Eine Beschuldigung ist erstmal eine Beschuldigung. Für aussenstehende ist es zunächst erstmal überhaupt nicht klar, was sache ist. Kann ja jeder kommen und irgendetwas behaupten. Ist ja auch oft genug vorgekommen und am ende war es nur gelogen.
Und in anbetracht der grundsätzlichen antikatholischen Stimmung, weiß ich beim besten Willen nicht, warum man sofort ungeprüft in das Geschrei miteinstimmen muss. Und es gibt genug Leute, die aus gekränkter Eitelkeit jemand anderen in die Tonne treten würden.
Vielleicht prüfen erstmal diejenigen, welche sprungbereit jeder Bezichtigung glauben und den Angeklagten sofort verurteilen, ihre eigene Gefühlslage. Diese emotionalen Reflexe haben nichts mit Besonnenheit oder Mäßigung zu tun. Man verhält sich wie ein Bauernmob, welcher das Monster auf Mistgabeln spießen will.

Lauralarissa
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Lauralarissa »

Wenn ich hier die Diskussion anschaue, haben wir zwei Extrempositionen, die man am Beispiel Bischof Küng gut erläutern.
Position 1: Unkritisches Ernstnehmen der Anschuldigungen - nach dem Motto "Wo Rauch ist, da ist auch Feuer.". Verweis auf so viele Anschuldigungen, die man zu Unrecht nicht ernst genommen hat, Vertuschung etc., man muss endlich aufhören, diese klerikalen Täter zu schützen. Allein die Tatsache, dass es sich um einen hochrangigen Kleriker handelt, ist Beweis genug für seine Schuld.
Logische Folge: Bischof Küng ist sicher schuldig. Die Tatsache, dass er alles abstreitet, kann nur eine Lüge sein.

Position 2: Unkritisches Ernstnehmen der Selbstverteidigung von Bischof Küng - nach dem Motto "Ein Bischof wird wohl kaum lügen", Verweis auf seine Verdienste um die Aufarbeitung des Missbrauchs, evtl. kirchenpolitische Sympathien für das Opus Dei. Allein die Tatsache, dass es sich um einen hochrangigen Kleriker handelt, ist Beweis genug für seine Unschuld. Alle Vorwürfe sind antikatholisch.
Logische Folge: Der Ankläger lügt. Die Tatsache, dass er 15 Jahre lang geschwiegen hat, beweist dies.

Beide Positionen haben eines gemeinsam: Sie wissen schon vor einer Untersuchung durch Polizei, Staatsanwaltschaft, Kirche etc, was geschehen ist. Beide werden der Komplexität der Vorgänge nicht gerecht.

Und: Hier handelt es sich immerhin um zwei Kleriker, beide in verantwortungsvoller Position in der Kirche. Zwei Erwachsene - keine Kinder!
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Bruder Donald

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Bruder Donald »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 10:21
Beide Positionen haben eines gemeinsam: Sie wissen schon vor einer Untersuchung durch Polizei, Staatsanwaltschaft, Kirche etc, was geschehen ist. Beide werden der Komplexität der Vorgänge nicht gerecht.
Korrekt!
Aber, so siehst du hier beide Positionen vertreten?
Vir Probatus hat mit seinem antikirchlichen Reflex Position 1 bezogen. Ist jede Gegenantwort dazu sofort Positon 2? Kann ich beim besten willen nicht nachvollziehen, wo das hier der Fall sein soll.
Etwa Ralfs "faselt"-Einwurf? Also, ich bitte!
Und ich habe zum Fall Küng nichts gesagt, sondern Vir Probatus Hysterie kritisiert.
Aber das wichtigste ist: Ist man schon im anderen Extrem, wenn man das anfängliche Extrem kontert und qausi in die Mitte führt bzw. Führen will?

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von CIC_Fan »

Ralf hat geschrieben:
Mittwoch 29. Januar 2020, 19:44
Dieses "Opfer" sollte seine Wortwahl überdenken. Arzt wird man meines Wissens nach auch in Österreich mit der Approbation. Mit einer "Zulassung" - ich nehme an, er menit damit die Erlaubnis auf Kosten der Allgemeinheit/GKV tätig zu sein - hat das nicht das geringste zu tun. Und eine Approbation gibt man nicht einfach so zurück. Warum auch. Ich weiß von einigen Priesterärzten.
Außerdem ist nicht jedes Benzodiazepin stark und bei weitem gehen nur die wenigsten Schwächeanfälle mit einem Blutdruckabfall einher.

Dieser Mann faselt.
Bischof Küng ist Dr der Medizin und hat in seiner Zeit im Opus Dei auch praktiziert hat aber mit seiner Ernennung zum Bischof die Zulassung zurückgegeben das hat nicht mit der Krankenkasse zu tun
unter Schwächeanfall versteht man zumeist Kreislauf Probleme mit niedrigem Blutdruck

Petrus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Petrus »

Ich bin mir inzwischen unsicher.

Zum einen ist Wolfgang Rothe doch eine etwas sehr exentrische Persönlichkeit. Und hat fünfzehn Jahre geschwiegen.

Zum anderen Frage ich mich, warum Psychopharmaka im Bischofshaus vorrätig waren. Inzwischen habe ich mit einem Priester gesprochen, der Bischof Küng persönlich kennt. Der hält die Version von Wolfgang Rothe nicht für unwahrscheinlich.

Was wirklich war, wird man wohl nie herausfinden.
Zuletzt geändert von Petrus am Donnerstag 30. Januar 2020, 11:02, insgesamt 1-mal geändert.

Lauralarissa
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Lauralarissa »

Bruder Donald hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 10:43
Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 10:21
Beide Positionen haben eines gemeinsam: Sie wissen schon vor einer Untersuchung durch Polizei, Staatsanwaltschaft, Kirche etc, was geschehen ist. Beide werden der Komplexität der Vorgänge nicht gerecht.
Korrekt!
Aber, so siehst du hier beide Positionen vertreten?
Vir Probatus hat mit seinem antikirchlichen Reflex Position 1 bezogen. Ist jede Gegenantwort dazu sofort Positon 2? Kann ich beim besten willen nicht nachvollziehen, wo das hier der Fall sein soll.
Etwa Ralfs "faselt"-Einwurf? Also, ich bitte!
Und ich habe zum Fall Küng nichts gesagt, sondern Vir Probatus Hysterie kritisiert.
Aber das wichtigste ist: Ist man schon im anderen Extrem, wenn man das anfängliche Extrem kontert und qausi in die Mitte führt bzw. Führen will?
Sehe ich hier beide Positionen vertreten?
Teilweise schon. Wenn man kritisch anfragt, ob es nicht zu schnell eine Vorverurteilung von Küng gibt, ist dies definitiv nicht Position 2.
Aber der Einwurf "faselt" von Ralf ist m.E. hier schon grenzwertig, weil er dem Betroffenen in undifferenzierter Weise unterstellt, zu lügen.

Laura
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Bruder Donald

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Bruder Donald »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 10:53
Aber der Einwurf "faselt" von Ralf ist m.E. hier schon grenzwertig, weil er dem Betroffenen in undifferenzierter Weise unterstellt, zu lügen.
Eines ist jedenfalls klar: mindestens einer lügt in dem Fall wie gedruckt!

Und ich gebe noch zu bedenken: In einem funktionierendem Rechtsystem gilt die Unschuldsvermutung, bis der Täter verurteilt wurde.
Vir Probatus scheint das nicht zu interessieren, für ihn ist die sache glasklar und Küng wird in die Liste der eindeutigen Täter eingereiht. Hier hat jemand jeden Anstand gegenüber recht und sitte verloren und lehnt sich ja ganz weit aus dem Fenster. Wenn der Herr aber so genau weiß und sicher ist, dass die Vorwürfe zutreffen, dann kann er ja fakten vorlegen.
Dagegen sind Ralfs Zweifel gegenüber den Äußerungen des vermeintlichen Opfers echt nicht der Rede wert.

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von CIC_Fan »

Diese ganze Geschichte ist sehr eigenartig es liegt jetzt an der Bischofskongregation und letztlich am Papst was und ob jetzt was geschieht

Lauralarissa
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Lauralarissa »

Eines wird mir auch immer klarer: Das Thema Missbrauch betrifft alle Strömungen in der Kirche gleichermaßen - ebenso die "progressiven" Jesuiten wie das "konservative" Opus Dei oder die Legionäre Christi.

Laura
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Hanspeter

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Hanspeter »

Sehr richtig, und deswegen führen die entsprechenden Frontstellungen hier auch überhaupt nicht weiter.

Lauralarissa
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Lauralarissa »

Hanspeter hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 12:28
Sehr richtig, und deswegen führen die entsprechenden Frontstellungen hier auch überhaupt nicht weiter.
Genau.
Eher vielleicht die Frage, inwieweit bestimmte kirchliche Grundstrukturen, die man "in allen Lagern" findet, den Missbrauch begünstigen. Ich denke z.B. an Klerikalismus und "Priesteranbetungsvereine", die es überall gibt...
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Bruder Donald

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Bruder Donald »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 12:32
Genau.
Eher vielleicht die Frage, inwieweit bestimmte kirchliche Grundstrukturen, die man "in allen Lagern" findet, den Missbrauch begünstigen. Ich denke z.B. an Klerikalismus und "Priesteranbetungsvereine", die es überall gibt...

Oder einfach "nur" Charakterschwächen...

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Lycobates
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Lycobates »

Bruder Donald hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 12:40
Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 12:32
Genau.
Eher vielleicht die Frage, inwieweit bestimmte kirchliche Grundstrukturen, die man "in allen Lagern" findet, den Missbrauch begünstigen. Ich denke z.B. an Klerikalismus und "Priesteranbetungsvereine", die es überall gibt...

Oder einfach "nur" Charakterschwächen...
Mangelnde Askese.
Mangelndes Gebetsleben.
Mangelnde sakramentale Gnade.
Mangelnder Glaube.
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
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Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
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Ralf

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Ralf »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 09:59
Wobei ich bei dem Fall Küng hier echt Bauchschmerzen habe. Das kommt mir doch alles reichlich schräg vor. Aber das ist ein anderes Thema.
Batellisiere ich jetzt auch schon?
Ich spreche von keinem anderen Fall. Vir probatus bevorzugt womöglich die Vorverurteilung oder den Generalverdacht.

Das entspricht nicht meinem Rechtsempfinden.

Das von mir Zitierte des mutmaßlichen Opfers ist jedenfalls Blödsinn.

Ich kenne Bischof Küng nicht, kann nichts zu den Vorwürfen sagen. Nur hat bislang keiner belegt, dass er seine Approbation zurückgegeben hat. Und ob dieser Schwächeanfall mit Hypotonie einherging, weiß auch keiner.
Zuletzt geändert von Ralf am Donnerstag 30. Januar 2020, 12:56, insgesamt 1-mal geändert.

Bruder Donald

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Bruder Donald »

Lycobates hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 12:42
Mangelnde Askese.
Mangelndes Gebetsleben.
Mangelnde sakramentale Gnade.
Mangelnder Glaube.
Das fällt für mich unter Charakterschwächen, aber gut dass du das explizit ausführst.
Ich denke auch, dass DAS die Ursprünge der Probleme sind und nicht primär irgendwelche Strukturen.

Lauralarissa
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Lauralarissa »

Bruder Donald hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 12:40
Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 12:32
Genau.
Eher vielleicht die Frage, inwieweit bestimmte kirchliche Grundstrukturen, die man "in allen Lagern" findet, den Missbrauch begünstigen. Ich denke z.B. an Klerikalismus und "Priesteranbetungsvereine", die es überall gibt...

Oder einfach "nur" Charakterschwächen...
Eher nein. Damit individualisierst du das Problem und sagst letztlich "Die Täter waren halt problematische Einzelfälle." Genau hier liegt ja die Frage, um die es in der Diskussion die ganze Zeit geht: Liegen die Missbrauchsfälle in der Kirche daran, dass Missbrauch halt überall vorkommt und dadurch fast nicht zu verhindern ist? Oder gibt es in der Kirche strukturelle Begegebenheiten, die den Missbrauch begünstigen?

Wenn die erste Möglichkeit stimmen würde, dann müsste es in anderen Institutionen ebenso viel Missbrauch gegeben haben wie in der Kirche und der Umgang müsste identisch gewesen sein.
Gab es z.B. in staatlichen Jungeninternaten in den 60er Jahren genauso viel, weniger oder mehr Missbrauch wie in den katholischen? Keine Ahnung.
Dann ist auch in der Kirche jede Diskussion unnötig. Dann muss man die Einzeltäter anzeigen und aus dem Dienst entfernen. Alle weitere Veränderungen sind unnötig.
Und wenn die These von Lycbates stimmen würde, müssten die Priester nur alle wieder frömmer werden, dann wäre das Problem gelöst.
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Ralf

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Ralf »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 12:46
Gab es z.B. in staatlichen Jungeninternaten in den 60er Jahren genauso viel, weniger oder mehr Missbrauch wie in den katholischen? Keine Ahnung.
Das ist ja der Witz. Diese Frage müsste VOR der Jodelsynode geklärt werden - nur wollen das viele nicht. Warum wohl?

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Lycobates
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Lycobates »

Bruder Donald hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 12:45
Lycobates hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 12:42
Mangelnde Askese.
Mangelndes Gebetsleben.
Mangelnde sakramentale Gnade.
Mangelnder Glaube.
Das fällt für mich unter Charakterschwächen, aber gut dass du das explizit ausführst.
Ich denke auch, dass DAS die Ursprünge der Probleme sind und nicht primär irgendwelche Strukturen.
Jawohl.
Zeitverhältnisse hin, Zeitverhältnisse her, Strukturen hin, Strukturen her, wir wissen, daß es Dämonen gibt, die man nicht vertreiben kann, nisi in oratione et ieiunio (Mk. 9,28), es sei durch Gebet und Fasten. Abtötung des Leibes und des Willens.
Genau das verkannt, ja weitgehend ausgemerzt zu haben, erklärt vieles.
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Lauralarissa
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Lauralarissa »

Ralf hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 12:58
Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 12:46
Gab es z.B. in staatlichen Jungeninternaten in den 60er Jahren genauso viel, weniger oder mehr Missbrauch wie in den katholischen? Keine Ahnung.
Das ist ja der Witz. Diese Frage müsste VOR der Jodelsynode geklärt werden - nur wollen das viele nicht. Warum wohl?
Natürllich weil "die Progressiven" auf "der Jodelsynodde" nur "ihre Agenda" durchbringen wollen.
Das ZDK "repräsentiert mich doch nicht", ist einseitiger "Funktionärskatechimus"
Hier geht es einzig und allein um den "Missbrauch des Missbrauchs".
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Bruder Donald

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Bruder Donald »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 12:46
Und wenn die These von Lycbates stimmen würde, müssten die Priester nur alle wieder frömmer werden, dann wäre das Problem gelöst.
Mal eine provokante Gegenfrage: wären etwa diese Probleme nicht gelöst, wenn alle frömmer wären?

Ich finde, du stellst dir zwar eine interessante und richtige Frage, aber du tendierst sehr stark zu einer bestimmten Antwort. Irgendwie klingt das so bei dir, als ob da der "Wunsch" der Vater des Gedankens wäre.
Aber egal!

Zu deiner Frage:
Ja, es wäre in der tat sehr interessant zu wissen ob oder inwiefern gewisse strukturen missbrauchshandlunden begünstigen.
Gibt es dazu überhaupt gesicherte zahlen?
Ich meine, wenn mal ganz überspitzt angenommen, 99% der Priester keinen missbrauch begehen, aber eben "nur" 1%, wie kann man dann ernsthaft die Strukturen dafür (mit-)verantwortlich machen, wenn diese eben 100% der Priester betreffen?

Und meines wissens kommt in "besten" Familien oder anderen Institutionen genauso viel Missbrauch vor, wie in der Kirche vor.
Was wiederum kein "Argument" dafür sein soll, hier nicht hart durchgreifen zu müssen. Ich denke wir sind uns alle einig darüber, dass auch nur ein Fall kirchlichen missbrauchs einer zu viel ist.

Meine These bleibt jedenfalls: egal wie die Strukturen sind, ein Team ist im Endeffekt nur ao stark wie sein schwächtes Glied. Am Ende kommt es eben auf die individuellen Stärken und Schwächen an.

Ralf

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Ralf »

Lycobates hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 12:59
Genau das verkannt, ja weitgehend ausgemerzt zu haben, erklärt vieles.
Vorbereitet durch eine miese Theologie.

Timor dei initium sapientiae.

Ralf

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Ralf »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 13:02
Natürllich weil "die Progressiven" auf "der Jodelsynodde" nur "ihre Agenda" durchbringen wollen.
Das ZDK "repräsentiert mich doch nicht", ist einseitiger "Funktionärskatechimus"
Hier geht es einzig und allein um den "Missbrauch des Missbrauchs".
Was vermutest Du denn als Ursache dafür, dass viele Synodale nicht sauber arbeiten wollen?

Bruder Donald

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Bruder Donald »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 13:02
Das ZDK "repräsentiert mich doch nicht", ist einseitiger "Funktionärskatechimus"
Hier geht es einzig und allein um den "Missbrauch des Missbrauchs".
Im grunde ja.
Und das meine ich jetzt ganz nüchtern:
Wenn man sich wirklich ernsthaft mit einem Thema auseinander setzen will, gehört dazu oft eine weitreichende analytische Arbeit.
Die DBK macht aber an einem Punkt schluss.
Dabei steht vieles (wenn nicht alles) in Relation zu einander und oft Versteht man dadruch das eigentliche Zielthema besser. Aber hier werden weitreichendere Relationen nicht mehr geprüft.
Das ist in meinen Augen eine wissenschaftliche Bankrotterklärung. Und wer des öfteren wissenschaftlich-analytische Arbeit geleistet hat, der wird das auch bestätigen.

Daher ist der Vorwurf des "Missbrauch mit dem Missbrauch" (leider) gar nicht so falsch.

Lauralarissa
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Lauralarissa »

Bruder Donald hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 13:04
Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 12:46
Und wenn die These von Lycbates stimmen würde, müssten die Priester nur alle wieder frömmer werden, dann wäre das Problem gelöst.
Mal eine provokante Gegenfrage: wären etwa diese Probleme nicht gelöst, wenn alle frömmer wären?
Dann wenn man grundsätzlich sagen könnte, das Frömmigkeit moralisch bessere Menschen hervorbringt. Das mag in der Theorie so sein, in der Praxis habe ich da so meine Zweifel.
Ich stimme euch aber insofern zu, als dass ein Problem auch die mangelnde Vertiefung des eigenen Glaubenslebens und mangelnde Seelsorge für Priester sein mag.
Bruder Donald hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 13:04
Zu deiner Frage:
Ja, es wäre in der tat sehr interessant zu wissen ob oder inwiefern gewisse strukturen missbrauchshandlunden begünstigen.
Gibt es dazu überhaupt gesicherte zahlen?
Ich meine, wenn mal ganz überspitzt angenommen, 99% der Priester keinen missbrauch begehen, aber eben "nur" 1%, wie kann man dann ernsthaft die Strukturen dafür (mit-)verantwortlich machen, wenn diese eben 100% der Priester betreffen?
Es gibt hier zwei mögliche Ansatzpunkte:
1. Ist die Quote an Missbrauchstätern unter Priestern höher als in der Gesamtbevölkerung? Wenn ja, dann muss es Gründe hierfür geben. Das kann alles sein: schlechte Auswahl der Kandidaten, keine Zeit für eigenes geistliches Leben, keine gute Begleitung, Zölibat, das "schräge Leute" anzieht ... was auch immer.
2. Gibt/ gab es in der Kirche einen Umgang mit Missbrauchtätern, die neue Taten begünstigt haben (z.B. durch Versetzung anstatt Suspendierung etc.)?
Bruder Donald hat geschrieben:
Donnerstag 30. Januar 2020, 13:04
Meine These bleibt jedenfalls: egal wie die Strukturen sind, ein Team ist im Endeffekt nur ao stark wie sein schwächtes Glied. Am Ende kommt es eben auf die individuellen Stärken und Schwächen an.
Und eine Regelung ist nur so effektiv, wie sie konsequent durchgesetzt wird.
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

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