Theologiestudium

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Nikolaus_elias
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Theologiestudium

Beitrag von Nikolaus_elias »

Hallo liebe Leute :)
Ich bin neu hier im Forum. Meine erste Frage aus aktuellem Anlass: Kann man in Regensburg guten Gewissens Theologie studieren? Hat hier jemand aktuelle Erfahrungen über Klima, Ausrichtung, Lehre, etc... an der Fakultät? Welche Fakultäten sind im allgemeinen derzeit zu empfehlen in D?
Besten Gruß.
Nikolaus :koch:
Siehst du den Altarraum des heiligen Herrentischs,
so stehe zitternd, Mensch, zu Boden senk den Blick.
Denn drinnen wird der Herr geschlachtet jeden Tag.
Und alle Ordnungen der heiligen Engelschar
beten ihn an in heiligem Dienst und voll Furcht.

Lauralarissa
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Re: Theologiestudium

Beitrag von Lauralarissa »

Empfehlenswert sind immer noch die beiden großen Fakultäten Tübingen und Münster.
Ich würde immer darauf achten, dass es möglichst viele Studiengänge gibt, das erhöht die Zahl der Studierenden und damit das Lehrangebot.
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

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taddeo
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Re: Theologiestudium

Beitrag von taddeo »

Nikolaus_elias hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 12:59
Hallo liebe Leute :)
Ich bin neu hier im Forum. Meine erste Frage aus aktuellem Anlass: Kann man in Regensburg guten Gewissens Theologie studieren? Hat hier jemand aktuelle Erfahrungen über Klima, Ausrichtung, Lehre, etc... an der Fakultät? Welche Fakultäten sind im allgemeinen derzeit zu empfehlen in D?
Besten Gruß.
Nikolaus :koch:
Die Professoren in Regensburg sind heute sicher nicht mehr die erste Garde der deutschen akademischen Lehrer. Aber Regensburg ist zum Studieren eine super Stadt, wenn man nicht nur Bücher und Vorlesungen im Kopf haben will.

Nikolaus_elias
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Re: Theologiestudium

Beitrag von Nikolaus_elias »

Hmm. Von Münster wurde mir bisher eher abgeraten und das nicht ohne Nachdruck... Lieber Taddeo, wo ist den die akademische erste Garde zu finden?
Herzlich.
Nikolaus
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Herr v. Liliencron
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Re: Theologiestudium

Beitrag von Herr v. Liliencron »

Trier hat einen guten Liturgiewissenschaftler (Dannecker, auch der Emeritus Heinz ist solide), Kanonisten (Ohly) und vom allem Patrologen (Fiedrowicz, zelebriert im überlieferten Ritus).

Nikolaus_elias
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Re: Theologiestudium

Beitrag von Nikolaus_elias »

Herr v. Liliencron hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 15:18
Trier hat einen guten Liturgiewissenschaftler (Dannecker, auch der Emeritus Heinz ist solide), Kanonisten (Ohly) und vom allem Patrologen (Fiedrowicz, zelebriert im überlieferten Ritus).
Ja, Bei Trier war ich auch schon in Gedanken... Auch wegen Prof. Fiedrowicz, über den man wirklich gutes liest. Prof. Ohly ist ja nun nicht mehr da, wenn ich das richtig sehe? Zwei Priester mit denen ich sprach rieten mir dennoch von Trier ab, da die Jahrgänge so klein seien, daß dies schon der Qualität des Studiums abträglich sei... :/
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Herr v. Liliencron
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Re: Theologiestudium

Beitrag von Herr v. Liliencron »

Ich wüsste nicht, dass Ohly weg ist. Kleine Jahrgänge werden sich überall ergeben. Wichtig ist auch noch, mit welchem Ziel Du studieren möchtest und welches Fach ggf außerdem.

Lauralarissa
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Re: Theologiestudium

Beitrag von Lauralarissa »

Nikolaus_elias hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 15:32
Herr v. Liliencron hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 15:18
Trier hat einen guten Liturgiewissenschaftler (Dannecker, auch der Emeritus Heinz ist solide), Kanonisten (Ohly) und vom allem Patrologen (Fiedrowicz, zelebriert im überlieferten Ritus).
Ja, Bei Trier war ich auch schon in Gedanken... Auch wegen Prof. Fiedrowicz, über den man wirklich gutes liest. Prof. Ohly ist ja nun nicht mehr da, wenn ich das richtig sehe? Zwei Priester mit denen ich sprach rieten mir dennoch von Trier ab, da die Jahrgänge so klein seien, daß dies schon der Qualität des Studiums abträglich sei... :/
Ich habe ja oben schon geschrieben, dass ich unbedingt zu einer großen Fakultät rate - am besten zu einer, wo es auch evangelische und muslimische Theologie im gleichen Haus gibt. Je größer die Studierendenzahl, desto größer ist das Lehrangebot und die Bandbreite an Professoren.
Und nicht zu unterschätzen sind ökumenische und interreligiöse Angebote, die man unbedingt wahrnehmen sollte.
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Tinius
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Re: Theologiestudium

Beitrag von Tinius »

Lauralarissa hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 15:43


Ich habe ja oben schon geschrieben, dass ich unbedingt zu einer großen Fakultät rate - am besten zu einer, wo es auch evangelische und muslimische Theologie im gleichen Haus gibt.
Das genau dürfte für einen stramm-konservativen Studierenden doch ein k.o.-Kriterium sein......... :pfeif:

Lauralarissa
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Re: Theologiestudium

Beitrag von Lauralarissa »

Tinius hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 16:58
Lauralarissa hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 15:43


Ich habe ja oben schon geschrieben, dass ich unbedingt zu einer großen Fakultät rate - am besten zu einer, wo es auch evangelische und muslimische Theologie im gleichen Haus gibt.
Das genau dürfte für einen stramm-konservativen Studierenden doch ein k.o.-Kriterium sein......... :pfeif:
Genau ... und deswegen dürfte es das auch besonders brauchen ... :D
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Re: Theologiestudium

Beitrag von Herr v. Liliencron »

Lauralarissa hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 17:16
Tinius hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 16:58
Lauralarissa hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 15:43


Ich habe ja oben schon geschrieben, dass ich unbedingt zu einer großen Fakultät rate - am besten zu einer, wo es auch evangelische und muslimische Theologie im gleichen Haus gibt.
Das genau dürfte für einen stramm-konservativen Studierenden doch ein k.o.-Kriterium sein......... :pfeif:
Genau ... und deswegen dürfte es das auch besonders brauchen ... :D
In Heidelberg kann es ganz interessant sein, auch mal eine evang. Vorlesung zu hören. Aber ansonsten ist diese "Empfehlung" ja schon fast eine dumm-dreiste Provokation. Mit Verlaub!

Lauralarissa
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Re: Theologiestudium

Beitrag von Lauralarissa »

Herr v. Liliencron hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 17:28
Lauralarissa hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 17:16
Tinius hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 16:58
Lauralarissa hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 15:43


Ich habe ja oben schon geschrieben, dass ich unbedingt zu einer großen Fakultät rate - am besten zu einer, wo es auch evangelische und muslimische Theologie im gleichen Haus gibt.
Das genau dürfte für einen stramm-konservativen Studierenden doch ein k.o.-Kriterium sein......... :pfeif:
Genau ... und deswegen dürfte es das auch besonders brauchen ... :D
In Heidelberg kann es ganz interessant sein, auch mal eine evang. Vorlesung zu hören. Aber ansonsten ist diese "Empfehlung" ja schon fast eine dumm-dreiste Provokation. Mit Verlaub!
Oh ja ... natürlich!
Dann würde ich vielleicht doch am ehesten Wigratzbad vorschlagen. Das ist garantiert frei von jeglichen Einflüssen anderer Religionen und Konfessionen. Da gibt es nur katholisch und Wiesen, Wälder, Berge, Schnee ...
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Re: Theologiestudium

Beitrag von Herr v. Liliencron »

Wigratzbad empfehle ich eher nicht. Wundert Sie vielleicht. Aber akademisch ist die Ausbildung dort mE nicht so gut. Außerdem ist es dort ja nur möglich, als Priesteramtskandidat zu studieren. Und so wie ich den Fragesteller verstanden habe, will er (im Moment) in kein Priesterseminar eintreten. Halte ich übrigens auch für klug, selbst, wenn man mit dem Gedanken spielt, Priester zu werden.

Lauralarissa
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Re: Theologiestudium

Beitrag von Lauralarissa »

Jetzt mal ganz ernst.
Ich glaube, man kann heute wohl kaum noch ernsthaft Theologie studieren wollen, wenn man sich nicht mit anderen Religionen und Konfessionen auseinandersetzen will. Die "kuschelig-katholische Binnenperspektive" gibt es einfach nicht mehr. Und kaum eine Diözese wird besonderes Interesse daran haben, einen Theologen irgendwo einzustellen, der nicht zum interreligiösen oder ökumenischen Dialog bereit ist.
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Nikolaus_elias
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Re: Theologiestudium

Beitrag von Nikolaus_elias »

Lauralarissa hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 15:43
Nikolaus_elias hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 15:32
Herr v. Liliencron hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 15:18
Trier hat einen guten Liturgiewissenschaftler (Dannecker, auch der Emeritus Heinz ist solide), Kanonisten (Ohly) und vom allem Patrologen (Fiedrowicz, zelebriert im überlieferten Ritus).
Ja, Bei Trier war ich auch schon in Gedanken... Auch wegen Prof. Fiedrowicz, über den man wirklich gutes liest. Prof. Ohly ist ja nun nicht mehr da, wenn ich das richtig sehe? Zwei Priester mit denen ich sprach rieten mir dennoch von Trier ab, da die Jahrgänge so klein seien, daß dies schon der Qualität des Studiums abträglich sei... :/
Ich habe ja oben schon geschrieben, dass ich unbedingt zu einer großen Fakultät rate - am besten zu einer, wo es auch evangelische und muslimische Theologie im gleichen Haus gibt. Je größer die Studierendenzahl, desto größer ist das Lehrangebot und die Bandbreite an Professoren.
Und nicht zu unterschätzen sind ökumenische und interreligiöse Angebote, die man unbedingt wahrnehmen sollte.
Liebe Lauralarissa,
Dir scheint der interreligiöse Dialog offenbar ein, wenn nicht gar DAS Kernanliegen in der Theologenausbildung zu sein. Nun, ich will diesem keinesfalls seine Daseinsberechtigung absprechen, doch dünkt mich der dramatische Zerfall unseres eigenen Glaubens derzeit ein deutlich dringenderes Anliegen. Wenn wir aktuelle Beobachtungen einmal weiterdenken, wird in zwanzig Jahren von interreligiösem Dialog gar nicht mehr zu sprechen sein, da dieser doch überhaupt das Vorhandensein von mindestens zwei Parteien voraussetzt.
Im von dir empfohlenen Münster wird - wie ich aus zuverlässigen Quellen weiß- Kirche als rein historisches Phänomen, keinesfalls von Christus gewollt, geschweigedenn gestiftet und die Apostolische Sukzession als Hirngespinst gelehrt. Was solch eine Ausbildung für Theologen hervorbringen soll...naja. Das Ergebnis lässt sich allenthalben besichtigen :indianer:
Die Theologische Fakultät in Tübingen wirbt schon auf ihrer Website mit Feministischer Theologie und genderstudies... Angewandte Paganistik würde den Studiengang wohl besser beschreiben. :daumen-runter:
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Lauralarissa
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Re: Theologiestudium

Beitrag von Lauralarissa »

Lieber Nikolaus Elias!

Darf ich fragen, wie alt du bist? Bist du noch Schüler?

Ein Theologiestudium sollte ja eine möglichst breite Auseinandersetzung mit dem Glauben der Kirche ermöglichen und den Studierenden auch eine möglichst große Horizonterweiterung ermöglichen. Im Studium verändert man sich massiv - und wird im 5. Semester ganz anders denken als im 1. und im 9. wieder als im 5. Das ist der Sinn der Sache ... Wenn ich heute lese, was ich im ersten Semester notiert habe, bin ich offen gestanden überrascht, wie ich selbst mal gedacht habe. Daher ist aus meiner Sicht eine Fakultät mit einem möglichst breiten Angebot entscheidend - eben um diesen Weg zu begleiten und anzustoßen.
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Re: Theologiestudium

Beitrag von Herr v. Liliencron »

Lauralarissa hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 18:33
Ein Theologiestudium sollte ja eine möglichst breite Auseinandersetzung mit dem Glauben der Kirche ermöglichen und den Studierenden auch eine möglichst große Horizonterweiterung ermöglichen. Im Studium verändert man sich massiv - und wird im 5. Semester ganz anders denken als im 1. und im 9. wieder als im 5. Das ist der Sinn der Sache ... Wenn ich heute lese, was ich im ersten Semester notiert habe, bin ich offen gestanden überrascht, wie ich selbst mal gedacht habe. Daher ist aus meiner Sicht eine Fakultät mit einem möglichst breiten Angebot entscheidend - eben um diesen Weg zu begleiten und anzustoßen.
Vollkommen richtig. Aber der Theologe soll durch das Studium im Glauben nicht erschüttert, sondern intellektuell und reflexiv-argumentativ bestätigt und gefestigt werden. Das schließt die Auseinandersetzung mit den von der Kirche getrennten Konfessionen und falschen Religionen oder richtiger und weiter gefasst den religiösen Suchbewegungen der Völker in geschichtlicher Greifbarkeit und Gegenwart nicht aus, sondern ein.

Im übrigen würde ich keinem auch nur halbwegs konservativ ausgerichteten jungen Mann empfehlen, heutzutage in ein Diözesaseminar einzutreten. Auch nicht unbedingt allerdings, sofort Stätten wie Wigratzbad auszuwählen.

Niemand, der Theologie studiert und zugleich kirchlich konservativ ist, tut überhaupt gut daran, sich beruflich in ein finanzielles Abhängigkeitsverhältnis zur Institution Kirche bringen zu wollen. Davor warne ich geradezu. Deswegen würde ich eigentlich immer noch etwas anderes zusätzlich studieren, je nach Interesse und Begabung zum Beispiel Jura, Germanistik, Wirtschaftswissenschaften, Geschichte oder Journalismus/Publizistik.
Zuletzt geändert von Hubertus am Sonntag 26. Januar 2020, 19:20, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat repariert.

Tinius
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Re: Theologiestudium

Beitrag von Tinius »

Nikolaus_elias hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 18:15

Im von dir empfohlenen Münster wird - wie ich aus zuverlässigen Quellen weiß- Kirche als rein historisches Phänomen, keinesfalls von Christus gewollt, geschweigedenn gestiftet und die Apostolische Sukzession als Hirngespinst gelehrt.
Letzteres ist ja erschütternd.

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Hubertus
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Re: Theologiestudium

Beitrag von Hubertus »

Tinius hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 19:24
Nikolaus_elias hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 18:15

Im von dir empfohlenen Münster wird - wie ich aus zuverlässigen Quellen weiß- Kirche als rein historisches Phänomen, keinesfalls von Christus gewollt, geschweigedenn gestiftet und die Apostolische Sukzession als Hirngespinst gelehrt.
Letzteres ist ja erschütternd.
Letzteres? Alles!

Modernismus in Reinkultur.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Hubertus
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Re: Theologiestudium

Beitrag von Hubertus »

Nikolaus_elias hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 18:15
Im von dir empfohlenen Münster wird - wie ich aus zuverlässigen Quellen weiß- Kirche als rein historisches Phänomen, keinesfalls von Christus gewollt, geschweigedenn gestiftet und die Apostolische Sukzession als Hirngespinst gelehrt.
Übrigens, Vorsicht! Du hast bereits eine sprachliche Unart angenommen — bestimmt unbewußt, da bin ich mir sicher —, aber entscheidend: Es gibt nicht "Kirche" als Abstraktum (ohne Artikel). Es gibt nur die Kirche, die der göttliche Heiland gestiftet und der er eine bleibende Ordnung gegeben hat; deren Haupt er ist.
Bitte mißversteh mich nicht, das war keine Kritik an Dir! Ich will nur zeigen, wie tief sich modernistisches Gedankengut schon in unseren Sprachgebrauch (und damit in unser Denken) eingefressen hat. Leider sind die meisten Fakultäten voll davon.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

Hanspeter

Re: Theologiestudium

Beitrag von Hanspeter »

Der Abschluss in Münster ist das Haereticum.

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Re: Theologiestudium

Beitrag von Tinius »

Hanspeter hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 19:41
Der Abschluss in Münster ist das Haereticum.
Der Tatort ist auch immer komisch da...Und dann diese Käfige an dem Kirchturm.

HeGe
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Re: Theologiestudium

Beitrag von HeGe »

Lauralarissa hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 18:05
Jetzt mal ganz ernst.
Ich glaube, man kann heute wohl kaum noch ernsthaft Theologie studieren wollen, wenn man sich nicht mit anderen Religionen und Konfessionen auseinandersetzen will. Die "kuschelig-katholische Binnenperspektive" gibt es einfach nicht mehr. Und kaum eine Diözese wird besonderes Interesse daran haben, einen Theologen irgendwo einzustellen, der nicht zum interreligiösen oder ökumenischen Dialog bereit ist.
Ein gutes theologisches Studium und der Dialog mit anderen Religionen schließen sich doch gar nicht aus. Oder ganz im Gegenteil: für einen fruchtbaren Dialog muss ich erst einmal meine eigene Position kennen. Ich kann mit einem überzeugten Lutheraner (falls man so jemand noch findet) besser diskutieren, als mit einem Wischiwaschi-Zdk-Katholiken.

Dein Ratschlag ist ungefähr so, als hätte ich meine juristische Fakultät nicht nach der Qualität der juristischen Ausbildung ausgesucht, sondern nach der Frage, ob da auch Wirtschaftswissenschaftler und Historiker rumrennen.
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Re: Theologiestudium

Beitrag von HeGe »

Petrus hat geschrieben:
Montag 27. Januar 2020, 11:35
HeGe hat geschrieben:
Montag 27. Januar 2020, 11:19
Ich kann mit einem überzeugten Lutheraner (falls man so jemand noch findet) besser diskutieren, als mit einem Wischiwaschi-Zdk-Katholiken.
Du wirst lachen: es gibt sie noch, die überzeugten Lutheraner. Mit denen unterhalte ich mich gern.

gern auch im "real life" (wie man so schön sagt)

Petrus :)
Sie sind zwar schwieriger zu finden, als ein Mitarbeiter im Baumarkt, aber ich kenne auch einige wenige. ;)
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taddeo
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Re: Theologiestudium

Beitrag von taddeo »

Nikolaus_elias hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 13:39
Lieber Taddeo, wo ist den die akademische erste Garde zu finden?
Herzlich.
Nikolaus
Da muß ich leider eine Antwort schuldig bleiben, weil mein eigenes Theologiestudium schon so lange her ist, daß ich über den heutigen Stand keinerlei solide Kenntnisse mehr habe. Womöglich würde ich mir im deutschen Sprachraum am ehesten Heiligenkreuz anschauen, wenn ich heute nochmal Theologie studieren wollte.
Ich kann nur sagen: wer ein wissenschaftlich hervorragendes Aufbaustudium (Lizentiat/Doktorat) im Kanonischen Recht anstrebt, der muß nach München ans Klaus-Mörsdorf-Studium der LMU gehen - oder gleich nach Rom.

Petrus
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Re: Theologiestudium

Beitrag von Petrus »

taddeo hat geschrieben:
Montag 27. Januar 2020, 12:53
Ich kann nur sagen: wer ein wissenschaftlich hervorragendes Aufbaustudium (Lizentiat/Doktorat) im Kanonischen Recht anstrebt, der muß nach München ans Klaus-Mörsdorf-Studium der LMU gehen - oder gleich nach Rom.
LMU Kanonistik ist hervorragend, auch heute noch. Da hat uns "unser" Klaus Mörsdorf etwas Gutes und Großes hinterlassen.

Dort sehr empfehlen kann ich P. Stephan.

Mit Rom kenne ich mich nicht so gut aus - ich war noch nie in Rom..

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Juergen
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Re: Theologiestudium

Beitrag von Juergen »

Nikolaus_elias hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 12:59
Hallo liebe Leute :)
Ich bin neu hier im Forum. Meine erste Frage aus aktuellem Anlass: Kann man in Regensburg guten Gewissens Theologie studieren? Hat hier jemand aktuelle Erfahrungen über Klima, Ausrichtung, Lehre, etc... an der Fakultät? Welche Fakultäten sind im allgemeinen derzeit zu empfehlen in D?
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Nikolaus :koch:
Wenn es nicht zwingend in Deutschland sein muß, sondern deutschsprachig auch reicht, dann soll, wie ich so höre, die Hochschule in Heiligenkreuz gut sein.
https://www.hochschule-heiligenkreuz.at/

Früher hätte ich auch meine Alma Mater, die Theologische Fakultät in Paderborn, empfohlen aber seit es dort viele neue Professoren gibt, will ich das nicht mehr tun.

Ich halte übrigens genau das Gegenteil dessen, was hier zu lesenwar, für gut: eine kleine Fakultät.
Der Kontakt zu den Professoren ist viel enger, es sind alles „kurze Wege“ (sowohl räumlich als auch verwaltungstechnisch) und man ist nicht nur eine anonyme Matrikelnummer, sondern bleibt ein Mensch.

Lauralarissa hat geschrieben:
Sonntag 26. Januar 2020, 13:03
Empfehlenswert sind immer noch die beiden großen Fakultäten Tübingen und Münster.
Ja. in Tübingen kann man als Abschluß das große und in Münster da kleine Hæreticum machen.

Gruß Jürgen

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Re: Theologiestudium

Beitrag von Juergen »

Auf der Seite der Theologischen Fakultät Paderborn gibt es nun einen virtuellen Rundgang durch ein paar Räume des Hauses.
https://www.thf-paderborn.de/fakultaet/ ... -rundgang/

:daumen-rauf:
Gruß Jürgen

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