Im Gegensatz zur deutschen Vorliebe für Verbote und Einschränkungen plädiert Daniel Stelter in diesem Artikel für Innovationen, um die Klimaziele zu erreichen:
Versuch der Sachlichkeit in der Klimadebatte
Er hält nichts von Verboten und "Sparmaßnahmen", denn diese schränken die Innovationsfähigkeit ein:
Es gibt einen einseitigen Fokus auf die Vermeidung von CO2, aus dem dann abgeleitet wird, dass wir „unser Leben ändern“ und „verzichten“ müssen. Meines Erachtens ist das falsch, weil es mit zunehmendem Verzicht zu immer größerer Unzufriedenheit kommen wird. Vor allem dann, wenn dieser mit Wohlstandsverlusten hierzulande verbunden ist und das ohne den erwünschten Klimaeffekt, weil Arbeitsplätze und CO2-Austoß nur an anderen Orten sind. Auch dürfte es eine andere Flucht geben, nämlich die jener, die es sich leisten können, in weniger restriktive Länder. Um es klar zu sagen: Verzicht wird nur mit Zwang funktionieren, was ab einem bestimmten Punkt die Bürgerfreiheiten einschränkt.
Er zitiert den BDI, der von mehreren "game changern" spricht, die das Erreichen der Klimaziele in den nächsten Jahren "potenziell erleichtern und günstiger gestalten" könnten. Dazu gehören Technologien für die Wasserstoffwirtschaft und Carbon-Capture-and-Utilization-Verfahren (CCUS).
In einem Artikel der FAZ wird dazu näheres ausgeführt:
Wiederverwertung von CO2 hat großes Potential
Führend sind - was sollte man anders erwarten - die USA. Die Trump-Regierung hat im Februar 2018 mit dem Haushaltsgesetz entsprechende Anreize gesetzt und zahlt "Unternehmen gemäß 45Q-Regelung eine Steuergutschrift von 35 Dollar (umgerechnet rund 32 Euro) für jede Tonne CO2, die zur kommerziellen Nutzung weiterverarbeitet wird." Bezeichnend, das in D. (dem selbsternannten klimapolitischen Primus) im Zusammenhang mit dem US-Haushalt nur über Erhöhungen bei den Militärausgaben und von Kürzungen der Sozialprogramme
berichtet wurde.
Die US-Amerikaner können rechnen, wie die FAZ ausführt:
Die Steuergutschrift dürfte den amerikanischen Staat nach ihren Berechnungen mit jährlich rund 3 Milliarden Dollar zu stehen kommen, dafür aber in den kommenden Jahren Investitionen in Höhe von 40 Milliarden Dollar lostreten. Die potentielle Einsparmenge in Amerika taxieren sie auf 70 Millionen Tonnen CO2 im Jahr. Zurzeit kommen alle CCUS-Projekte zusammen auf rund 30 Millionen Tonnen.
Stelter bemerkt dazu:
Zum Vergleich – wir haben 82 Steuermilliarden aufgewendet, um einen ungefähr gleich großen Effekt mit Photovoltaik zu erzielen. Wer ist nun effizient? Wir sicherlich nicht.