Situation der deutschen Medienlandschaft

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HeGe
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von HeGe »

"Wählervereinigungen" ist aber ja ein Sammeltitel für diverse, meist nur örtlich aktive Gruppierungen. Einzeln betrachtet ist die CDU damit schon stärkste Kraft.
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Niels
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Niels »

"Die Bloggerin und Historikerin Marie Sophie Hingst starb laut einem Artikel in der Irish Times am 17. Juli. Sie wurde 31 Jahre alt. Über die Ursache ihres Todes gibt es bislang keine Informationen": https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 05371.html R.I.P.
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Caviteño
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Caviteño »

Warum es wichtig ist, die Herkunft des Täters zu nennen

Endlich scheint man es wohl kapiert zu haben:
Denn die Herkunft des Täters ist schon lange nicht mehr irrelevant hierzulande, ob man es nun will oder nicht. Nicht zwingend, weil Herkunft oder Hautfarbe tatsächlich relevant wäre. Sondern, weil es von der Bevölkerung zu einer Sache von Relevanz erhoben wird und damit de facto relevant für die gesellschaftliche Debatte in Deutschland ist. Thematisiert die Presse die Herkunft nicht selbst, tun es die Leute von sich aus. All das kann man bedauern. Es ist aber die Realität, in der wir leben.
Man muß sich nur die Leserbriefe/Kommentare zu den entsprechenden Berichten anschauen - sofern überhaupt freigeschaltet. Das "zwischen-den-Zeilen-lesen" ist inzwischen Volkssport und das Ergebnis wird häufig an bestimmten, im Artikel verwendeten Begriffen (Großfamilie, Ansammlung von Männern), festgemacht.

Es ist eine Frage der Glaubwürdigkeit der Medien. Bleibt man bei der bisherigen Linie wird man, wie in dem Artikel ausgeführt, die Leser noch weiter zu den "rechten Pendants der liberalen Presse" treiben.

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Edi
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Edi »

https://www.nzz.ch/international/attack ... okq4axPJb4

"Während dieses einzelne Verbrechen ein ganzes Land in Unruhe zu versetzen scheint, passiert aber wieder etwas Irritierendes, das für Deutschland vielleicht so symptomatisch ist wie die Hysterie. Die ARD-Tagesschau berichtete am Montagabend über die Attacke in Frankfurt mit einem kümmerlichen Beitrag, im hinteren Teil der Sendung; als hätte die Redaktion nicht wahrgenommen, dass dieses Thema gerade ganz Deutschland bewegt. Man fühlte sich ein wenig an die Zeit der Flüchtlingskrise erinnert: Nur nicht die Stimmung gefährden. Dass diese äusserst fragil ist, zeigt sich nur schon daran, dass sich der deutsche Innenminister veranlasst fühlte, eine ausserordentliche Pressekonferenz einzuberufen. Er ist aus den Ferien zurückgekehrt, um sein Land zu beruhigen."
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Edi
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Edi »

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martin v. tours
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von martin v. tours »

Der hätte das sicher genau so geschrieben wenn ein Deutscher in Sachsen eine Asylbewerberin mit ihrem Sohn vor den Zug "geschubst"hätte.
Oder doch nicht? :hmm:
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
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Vir Probatus
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Vir Probatus »

Leider eignet sich genau der Frankfurter Fall nicht für die derzeitige Hysterie und das Geschrei nach Ausweitung von "Kontrollen".

Nach allem was wir wissen, war der Täter ein schwer kranker Mensch. Er erinnert mich an Andreas Lubitz, den Todespiloten auf der Germanwings-Maschine. Der war 100fach kontrolliert, getestet und hatte alle Prüfungen bestanden.

Wäre der Frankfurter Täter von der Bundespolizei kontrolliert worden, hätte gegen ihn gar nichts vorgelegen und man hätte ihm "Gute Reise" gewünscht. Soll der komplette Polizeistaat eingeführt werden und jeder Falschparker mit internationalem Haftbefehl gesucht werden ?

Es ist ja nicht einmal auszuschliessen, daß er die Tat oder eine ähnliche auch dann begangen hätte, wenn er nicht vorher seine Familie und Nachbarin bedroht hätte.

Und wie man am Beispiel German-Wings sieht: Einen wirklichen Schutz gibt es nicht. Jeder kann zur falschen Zeit am falschen Ort sein.
Oder er muss ich in seinem Zimmer einschliessen und auf den Tod warten.

Auf der Beerdigung eines bei einem Arbeitsunfall tödlich verunglückten sehr jungen Kollegen sagte der Pfarrer "Auch ein junger Mensch kann von einer Minute auf die andere vor den Toren der Ewigkeit stehen."
In der Bibel steht "Ihr wisset weder Tag noch Stunde, wann der Herr kommt".

Alle sollten da vielleicht etwas leiser treten. Statt dessen wird versucht, daraus politisches Kapital zu schlagen.
Realistisch betrachtet, gib es keinen Schutz gegen im wahrsten Sinne des Wortes "Wahnsinnige".
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Caviteño
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Caviteño »

Vir Probatus hat geschrieben:
Samstag 3. August 2019, 07:01
Leider eignet sich genau der Frankfurter Fall nicht für die derzeitige Hysterie und das Geschrei nach Ausweitung von "Kontrollen".

Nach allem was wir wissen, war der Täter ein schwer kranker Mensch. Er erinnert mich an Andreas Lubitz, den Todespiloten auf der Germanwings-Maschine. Der war 100fach kontrolliert, getestet und hatte alle Prüfungen bestanden.

Wäre der Frankfurter Täter von der Bundespolizei kontrolliert worden, hätte gegen ihn gar nichts vorgelegen und man hätte ihm "Gute Reise" gewünscht. Soll der komplette Polizeistaat eingeführt werden und jeder Falschparker mit internationalem Haftbefehl gesucht werden ?

Es ist ja nicht einmal auszuschliessen, daß er die Tat oder eine ähnliche auch dann begangen hätte, wenn er nicht vorher seine Familie und Nachbarin bedroht hätte.
(...)
Alle sollten da vielleicht etwas leiser treten. Statt dessen wird versucht, daraus politisches Kapital zu schlagen.
Realistisch betrachtet, gib es keinen Schutz gegen im wahrsten Sinne des Wortes "Wahnsinnige".
Kann man durchaus anders sehen:

Wenn Medien wegschauen: (Nicht-)Berichterstattung über „Flüchtlings“-Kriminalität

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Edi
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Edi »

Es lebt der Mensch im alten Wahn.
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der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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Juergen
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Juergen »

Wir müssen die ganze Sache und die unschönen Zwischenfälle einfach gelassener sehen. Die Zugereisten bereichern uns mit ihrer Kultur. Mehr ist das doch nicht.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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dreesi_drei
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von dreesi_drei »

Interessante Ansichten und Einsichten:
https://www.youtube.com/watch?v=W2WkPolNDtI
Ich sage Ja zu deutschem Wasser! © Harald Schmidt

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Haiduk
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Haiduk »

Bevor es die Sozialen Medien gab, verlief die politische Willensbildung in organisierten Bahnen. Sie war faktisch reguliert, weil bis dahin eben nicht jeder seine Meinung weltweit publizieren konnte. Die erfolgte Deregulierung hat die etablierten Parteien und Medien ratlos gemacht. Sie verspüren die selbe Furcht, wie das lizensierte Taxigewerbe vor dem unlauteren Wettbewerb der unter Tarif bezahlten Uber-Fahrer.
Das habe ich als Leserbrief zu diesem Artikel an die Erlanger Nachrichten geschickt. Viellicht wird das morgen abgedruckt.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

Caviteño
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Caviteño »

Dazu kommt noch der schwindende Einfluß durch wegbrechende Auflagenhöhe. Wenn die verkaufte Auflage der BILD von 2010 bis 2019 von 3,1 Mio auf unter 1,9 Mio wegbricht, betrifft das nicht nur die Einnahmen sondern auch die Möglichkeit der Meinungsgestaltung durch Themensetzung.
"Bild, BamS und Glotze", die lt. Schröder ausreichend waren, um die Bevölkerung aufzuklären, haben heute ihren Einfluß verloren.

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martin v. tours
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von martin v. tours »

Schröder wollte mit Bild, Bams und Glotze nicht aufklären, sondern regieren.
Ein kleiner aber feiner Unterschied.
Das macht die ganze Mischpoke ja so fuchsteufelswild, das sie mit der Lückenpresse nicht mehr so einfach regieren können.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
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Niels
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Niels »

"Bei den Nachrichten auf „Tagesschau 24“ ist es am 19. August zu einer kuriosen Panne gekommen": https://www.focus.de/kultur/kino_tv/alt ... 83570.html

Bild
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RomanesEuntDomus
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von RomanesEuntDomus »

Niels hat geschrieben:
Donnerstag 29. August 2019, 15:25
"Bei den Nachrichten auf „Tagesschau 24“ ist es am 19. August zu einer kuriosen Panne gekommen": https://www.focus.de/kultur/kino_tv/alt ... 83570.html

Bild
Ich habe mir "die Panne" gerade ein paar Mal auf verschiedenen Medien angesehen/angehört, und mein Eindruck ist, dass das "versehentlich ausgestrahlte" Gespräch auf keinen Fall echt ist. Es klingt für mich eindeutig gespielt/aufgesetzt, vielleicht mit dem Ziel, ein bisschen Sommerloch-Tratschfutter für die Zurückgebliebenen zu schaffen, die jedes Kasperletheater ernst nehmen.

Hat ja auch hervorragend funktioniert:
https://www.welt.de/kultur/medien/artic ... fragt.html
AfD-nahe Accounts nutzten die Panne auf Twitter, um Stimmung gegen die öffentlich-rechtlichen Sender und den Rundfunkbeitrag zu machen.
Ich habe gerade einige Presseartikel dazu gelesen. Was mich am meisten wundert, ist, dass so gut wie alle Artikelschreiber das für eine echte Panne halten und tatsächlich davon ausgehen, dass die Mikrophone unabsichtlich eingeschaltet blieben.

(Und was das vielfach kritisierte Honorar von 260 Euro pro Hauptsendung angeht: Einen vergleichbaren Stundensatz hat mein damaliger Arbeitgeber schon vor 20 Jahren von seinen Kunden für mich kassiert, wenn ich zur Beratung, Fehlersuche/Störungsbehebung irgendwohin musste -- ich selbst habe auf meiner Gehaltsabrechnung natürlich nur einen Bruchteil davon gesehen. Also alles im normalen Bereich, kein Grund, im Gesicht gelb vor Neid zu werden.)

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Edi
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Edi »

Josef Kraus - Lügen für die Wahrheit? Der Fall Relotius oder das Framing-Problem

https://www.youtube.com/watch?v=2ZnXFYTM_QA
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Siard
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Siard »

RomanesEuntDomus hat geschrieben:
Donnerstag 29. August 2019, 16:53
Niels hat geschrieben:
Donnerstag 29. August 2019, 15:25
"Bei den Nachrichten auf „Tagesschau 24“ ist es am 19. August zu einer kuriosen Panne gekommen": https://www.focus.de/kultur/kino_tv/alt ... 83570.html

Bild
Ich habe mir "die Panne" gerade ein paar Mal auf verschiedenen Medien angesehen/angehört, und mein Eindruck ist, dass das "versehentlich ausgestrahlte" Gespräch auf keinen Fall echt ist. Es klingt für mich eindeutig gespielt/aufgesetzt, vielleicht mit dem Ziel, ein bisschen Sommerloch-Tratschfutter für die Zurückgebliebenen zu schaffen, die jedes Kasperletheater ernst nehmen.

Hat ja auch hervorragend funktioniert:
https://www.welt.de/kultur/medien/artic ... fragt.html
AfD-nahe Accounts nutzten die Panne auf Twitter, um Stimmung gegen die öffentlich-rechtlichen Sender und den Rundfunkbeitrag zu machen.
Ich habe gerade einige Presseartikel dazu gelesen. Was mich am meisten wundert, ist, dass so gut wie alle Artikelschreiber das für eine echte Panne halten und tatsächlich davon ausgehen, dass die Mikrophone unabsichtlich eingeschaltet blieben.

(Und was das vielfach kritisierte Honorar von 260 Euro pro Hauptsendung angeht: Einen vergleichbaren Stundensatz hat mein damaliger Arbeitgeber schon vor 20 Jahren von seinen Kunden für mich kassiert, wenn ich zur Beratung, Fehlersuche/Störungsbehebung irgendwohin musste -- ich selbst habe auf meiner Gehaltsabrechnung natürlich nur einen Bruchteil davon gesehen. Also alles im normalen Bereich, kein Grund, im Gesicht gelb vor Neid zu werden.)
Ich weiß nicht, ob der Ton der Aufnahme echt ist, aber nach meiner Erfahrung könnte er es sein.

Caviteño
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Caviteño »

Siard hat geschrieben:
Freitag 30. August 2019, 20:51
Ich weiß nicht, ob der Ton der Aufnahme echt ist, aber nach meiner Erfahrung könnte er es sein.
Was dagegen spricht ist das miserable Entgelt von 260 €/Sendung. Das wären bei allen 30 Tagen im Monat ca. 7.800 € (brutto) oder im Jahr ca. 100.000 €.
Da sind wir doch vom öffentl.-rechtl. Rundfunk ganz andere Zahlen gewöhnt.

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Siard
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Siard »

Caviteño hat geschrieben:
Freitag 30. August 2019, 21:29
Siard hat geschrieben:
Freitag 30. August 2019, 20:51
Ich weiß nicht, ob der Ton der Aufnahme echt ist, aber nach meiner Erfahrung könnte er es sein.
Was dagegen spricht ist das miserable Entgelt von 260 €/Sendung. Das wären bei allen 30 Tagen im Monat ca. 7.800 € (brutto) oder im Jahr ca. 100.000 €.
Da sind wir doch vom öffentl.-rechtl. Rundfunk ganz andere Zahlen gewöhnt.
Das würde stimmen, wenn sie nur eine Sendung am Tag machen und sie nicht noch allfällige Sonderzahlungen bekommen würden. ;D

Caviteño
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Caviteño »

Siard hat geschrieben:
Samstag 31. August 2019, 18:30
Das würde stimmen, wenn sie nur eine Sendung am Tag machen und sie nicht noch allfällige Sonderzahlungen bekommen würden. ;D
Machen sie denn täglich eine Sendung? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, weiß es aber auch nicht, weil ich mir die Nachrichten dort erspare.

Eine andere Möglichkeit wäre natürlich, wenn sie über eine Produktionsfirma ihr Vorlesen verkaufen würden. Diese Konstruktion scheint bei den öffentl-rechtl. Sendern wohl nicht unbekannt zu sein. Spart schließlich Steuern (geringes Gehalt zum Normalsteuersatz, hohe Ausschüttungen zum Abgeltungssteuersatz von 25%) und Sozialabgaben. Profitmaximierung machen bekanntermaßen ja immer nur die anderen.... ;D
Dann passen auch die 260 €/Sendung wieder.

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Libertas Ecclesiae
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
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Niels
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Niels »

"Warum sind Wahlumfragen so fehleranfällig?": https://www.welt.de/politik/deutschland ... neben.html
"Warum sollte ich denen am Telefon sagen, was ich wähle?", sagte mein damaliger Schwiegervater in spe vor vielen Jahren zu mir, zu dieser Zeit war er noch CDU-Mitglied (40 Jahre lang, dann ausgetreten).
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Hubertus
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Hubertus »

Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

Caviteño
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Caviteño »

Daraus:
Es ist bislang nur ein Grollen in der Ferne, ein Grummeln des Unmuts, das man in den Fernsehanstalten glaubt, ignorieren zu können, weil Politik und Verfassungsgerichte ihre schützende Hand über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk halten.
Genau das ist der springende Punkt - solange man Politik und BVerfG im Rücken hat, kann man frei agieren. Die Bevölkerung ist auch zu phlegmatisch, sich aufzuraffen und durch ein Volksbegehren auf Länderebene dem öffentl-rechtl. Rundfunk die rote Karte zu zeigen. Wenn die AfD statt der Abschaffung ein Gebührenmodell auf pay-per-view-Basis fordern würde, könnte sie durchaus einen (Achtungs-)Erfolg erzielen.
Sitzen ihre Vertreter eigentlich schon in den Rundfunkräten oder macht man es dort so wie beim Posten des BT-Vizepräsidenten?

Caviteño
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Caviteño »

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RomanesEuntDomus
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von RomanesEuntDomus »

Caviteño hat geschrieben:
Montag 9. September 2019, 17:26
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Wie gut, dass ich die Glotze schon vor Jahren abgeschafft habe. Da muss ich mich nicht mehr entscheiden zwischen der "sozialistischen" Variante (ARD, ZDF, ...) und der "kapitalistischen" (RTL2, SAT1 ...).

Allerdings erinnere ich mich noch recht deutlich an den Unterschied zwischen dem zugegebenermaßen ziemlich einseitigen Staatsfunk und dem "kapitalistischen" Deppenfunk für die hoffnungslosesten unter den Vollidioten. Insbesondere daran, dass der Halbsatz "dann verbessern sie das Produkt" höchstens bösartig-sarkastisch gemeint sein kann. Ich schlage deshalb vor, ihn ersatzlos zu streichen und durch "dann terrorisieren sie dich so lange mit Werbung und allerlei sonstigem geistigen Dünnschiss, bis du notgedrungen ihr Produkt zu schätzen weißt" zu ersetzen.

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Caviteño
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Caviteño »

RomanesEuntDomus hat geschrieben:
Dienstag 10. September 2019, 00:41
Wie gut, dass ich die Glotze schon vor Jahren abgeschafft habe. Da muss ich mich nicht mehr entscheiden zwischen der "sozialistischen" Variante (ARD, ZDF, ...) und der "kapitalistischen" (RTL2, SAT1 ...).

Allerdings erinnere ich mich noch recht deutlich an den Unterschied zwischen dem zugegebenermaßen ziemlich einseitigen Staatsfunk und dem "kapitalistischen" Deppenfunk für die hoffnungslosesten unter den Vollidioten. Insbesondere daran, dass der Halbsatz "dann verbessern sie das Produkt" höchstens bösartig-sarkastisch gemeint sein kann. Ich schlage deshalb vor, ihn ersatzlos zu streichen und durch "dann terrorisieren sie dich so lange mit Werbung und allerlei sonstigem geistigen Dünnschiss, bis du notgedrungen ihr Produkt zu schätzen weißt" zu ersetzen.
Es waren wohl weniger die kostenlosen "kapitalistischen" Sender gemeint, die natürlich die Bedingungen für den Konsum ihres Angebot, das durch Werbung finanziert werden muß, bestimmen können.

Als "kapitalistischer" Sender war dort Netflix aufgeführt. Bei denen muß für das Angebot bezahlt werden und da sie steigende Zuschauerzahlen haben, dürfte das Angebot auf eine entsprechende Nachfrage treffen. Schließlich zahlt niemand zwischen 8 € und 16 € pro Monat (nach Preiserhöhung!), wenn er nicht zufrieden ist - es sei denn, er muß wie bei den öffentl.-rechtl. Sendern. Auch die anderen streaming portale (maxdome und amazon) liegen in dieser Preisklasse und erfreuen sich reger Nachfrage.

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Libertas Ecclesiae
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Wenn ARD-Journalisten heiße Luft produzieren
Wenn die ARD auch bei anderen Themen so gründlich „recherchiert“ wie in diesem Fall, dann macht sich Journalismus in Deutschland langsam überflüssig. Gesinnung und Manipulation der Öffentlichkeit kommen daher in einem Gewand, das sich nur noch den Schein der Fakten gibt.
Doch wie heißt es unter Journalisten gelegentlich scherzhaft: Wer recherchiert, ist meinungsschwach. In Zeiten, in denen Haltung wichtiger zu werden scheint als Recherche und Fakten, droht dieser Scherz langsam zum Alltag zu werden, statt sich an die bittere Erfahrung zu halten, die Journalisten immer wieder machen: Die Recherche ist der Feind mancher „guten“ Geschichte, weil sich im Zuge der Recherche eben bisweilen herausstellt, dass es sich anders verhält, als es auf den ersten Blick den Anschein hatte.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk gerät ohnehin unter Druck, weil er von Zuschauern, die nicht der medial „herrschenden Meinung“ zuneigen, weniger als Informations-, sondern immer öfter als Erziehungsmedium wahrgenommen wird. Ist es für SWR und ARD da kein Warnsignal, wenn jetzt nüchterne, an Fakten orientierte Ingenieure bei VW nach solcher Berichterstattung sagen, sie entwickelten langsam Verständnis für Menschen, die auf Marktplätzen „Lügenfernsehen“ rufen?
Journalismus, der dieses Spiel mitmacht, darf sich nicht wundern, wenn das Misstrauen wächst – nicht gegen VW, sondern gegen einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der doch Speerspitze eines kritischen, aber eben auch eines seriösen Journalismus sein will.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Caviteño »

Tja der öffentl.-rechtl. Rundfunk bedient eben die Interessen seiner Zuschauer. Die sind nämlich nach einer Studie der Universität Oxford ehr dem linken Lager zuzuordnen.

Schlechtes Zeugnis für ARD und ZDF
Nun publizierte das Reuters Institute der Universität Oxford jedoch eine Studie, die ein überraschendes Bild von den Nutzern dieser Programme zeichnet: Die Zuschauer des öffentlichrechtlichen Rundfunks in Deutschland verorten sich links der Mitte.
(...)
Laut der Studie des Reuters Institute haben ARD und ZDF aber ein vorwiegend linkes Publikum. Die Mehrzahl der Zuschauer dürfte sich für ein Programm entscheiden, das zu ihren politischen Überzeugungen passt. Insofern kann man zu dem Schluss kommen, dass die Redaktionen von ARD und ZDF ein eher linkes Weltbild zeichnen.
(...)
Der Trend, dass Linke den Nachrichten eher Glauben schenken als Rechte, lässt sich bei den meisten untersuchten Sendern beobachten, ist aber fast nirgendwo so ausgeprägt wie in Deutschland.
Wie die NZZ weiter ausführt, sei dieses Ergebnis für die öffentl.-rechtl. Sender "unangenehm", weil sie verpflichtet seien, "das gesellschaftliche Meinungsspektrum möglichst umfassend und fair widerzuspiegeln."
Der öffentl.-rechtl. Rundfunk erreiche auch nur einen Teil der Bevölkerung - die Studie spricht von 69% - vor allem Ältere, denn bei den unter 25jährigen werden nur 9% erreicht.
Die NZZ kommt dann zu einem vernichtenden Ergebnis:
Letztlich steht hinter der Studie des Reuters Institute die Frage, ob die öffentlichrechtlichen Sender in Europa ihrem gesellschaftlichen Auftrag gerecht werden. Das Ergebnis ist kein gutes Zeugnis für Deutschland, das sich den teuersten öffentlichrechtlichen Rundfunk der Welt leistet.
Die Studie kann hier eingesehen werden:

Old, Educated, and Politically Diverse: The Audience of Public Service News

Auf S. 24 - Fig. 7 - sieht man die Zuschauerverteilung zwischen rechts und links eindrucksvoll.

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Edi
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Edi »

"Am Dienstag erscheint das Buch „Tausend Zeilen Lüge“. Der Reporter Juan Moreno schildert, wie er den „Spiegel“-Fälscher Claas Relotius entlarvte. Das Magazin entging dem Untergang nur knapp."

Moreno schreibt u.a.: "Die Leichtigkeit, mit der ich früher Lügenpresse-Krakeeler belächelt habe, ist dahin.“

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 87856.html

Diese beim Spiegel bekannt geworden Dinge sind doch nur die Spitze des Eisbergs in der Medienwelt. Da wird doch noch viel mehr getrickst.
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von ar26 »

RomanesEuntDomus hat geschrieben:
Dienstag 10. September 2019, 00:41

Allerdings erinnere ich mich noch recht deutlich an den Unterschied zwischen dem zugegebenermaßen ziemlich einseitigen Staatsfunk und dem "kapitalistischen" Deppenfunk für die hoffnungslosesten unter den Vollidioten. Insbesondere daran, dass der Halbsatz "dann verbessern sie das Produkt" höchstens bösartig-sarkastisch gemeint sein kann. Ich schlage deshalb vor, ihn ersatzlos zu streichen und durch "dann terrorisieren sie dich so lange mit Werbung und allerlei sonstigem geistigen Dünnschiss, bis du notgedrungen ihr Produkt zu schätzen weißt" zu ersetzen.

Bild
Im Kapitalismus ist man frei, etwas zu kaufen oder es zu lassen. Ich mag RTL, Pro Sieben und Co, obwohl ich überhaupt kein TV schaue. Denn ich muss die nicht bezahlen.

Jetzt mal zum Wichtigsten. Bei den Blättern konnte ich Ahorn, Eiche, Buche und Linde identifizieren. Den Zweig des Nadelbaums würde ich als Tanne benennen, könnte aber auch was anderes sein. Das letzte Laubbaumblatt ist schwierig. Birke passt nicht ganz. Eine Esche möglicherweise. Ich muss dringend mal wieder mein Landhaus aufsuchen.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

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