Petrus hat geschrieben: ↑Samstag 8. Juni 2019, 22:47
Nach Lektüre der obigen Beiträge zum "Fall Limburg" melde ich mich nochmals zu diesem Thema.
1) Die Fakten
Vorwurf: Besitz von insgesamt 88 kinderpornographischen und insgesamt 69 jugendpornographischen Bilddateien sowie vier Zugriffe auf Internetseiten mit kinderpornographischen Inhalten. Strafbefehl in Höhe von 150 Tagessätzen zu je 80 Euro.
Meinung Staatsanwaltschaft: Die Anzahl festgestellter Dateien bewege sich im Vergleich zu anderen Verfahren eher im unteren Bereich. Häufig gehe es in solchen Verfahren um den Besitz von 20.000 bis 30.000 Dateien.
Inhalt der Dateien: Überwiegend "Posing-Darstellungen", also Darstellungen von Kindern in sexualbetonten Posen (was immer das auch sein mag, Anmerkung Petrus).
https://www.domradio.de/themen/bist%C3% ... trafbefehl
https://www.katholisch.de/aktuelles/akt ... afe-zahlen
2) Artikel katholon (Peter Winnemöller) (oben verlinkt)
spricht am Anfang des Artikels von "größeren Mengen" Kinderpornographie, woraus am Ende des Artikels dann "große Mengen" werden. Außerdem vergleicht Winnemöller Äpfel mit Birnen - die Verhängung von Sozialstunden im konkreten kirchlichen Urteil mit der Praxis der Verhängung von Sozialstunden in der staatlichen Rechtsprechung.
3) Artikel von kath.net (oben verlinkt)
ist einfach eine Kurzfassung des Winnemöller-Arikels mit ungeprüfter Übernahme der "großen Mengen".
4) Das Xing-Profil
Warum das noch existierte, darüber kann man spekulieren. Vir Probatus hat das getan. Ich stelle darüber ebenfalls Vermutungen an. Ich meine, der Mann hat jetzt andere Probleme, als daran zu denken, sein Xing-Profil zu löschen.
conclusio.
Ich meine nach wie vor, dass sowohl die staatliche als auch die kirchliche Gerichtsbarkeit angemessen reagiert haben.
Ich schätze es sehr, wenn Menschen recherchieren, bevor sie etwas schreiben.
Der Mann hatte 2 Jahre Zeit, dieses Profil zu löschen. Das staatliche Urteil gegen ihn erging vor einem Jahr.
Die Ermittlungen gegen ihn begannen im Februar 2017.
Ich stelle darüber auch keine Spekulationen an.
Ich stelle fest, bei dem Mann hat noch kein Umdenken eingesetzt.
Maximal wäre ich bereit anzunehmen, er hat sich an das Profil nicht erinnert.
Das ist aber äusserst unwahrscheinlich, denn man erhält regelmässig Emails von Xing, solange man da ein Profil hat.
Er dürfte dann also gar kein Internet mehr nutzen, wenn das zutreffen sollte.
Nach dem neuen "Gesetz" des Papstes verliert jeder Täter seinen Posten.
Im Bistum Limburg bekommt dieser Täter seinen Posten im Ordinariat sofort und den am Altar in 5 Jahren zurück.
Das ist für mich nicht in Ordnung.
Die Kirche hat keinen Anlass, derartige Dinge weiterhin herunter zu spielen und die Täter zu verharmlosen.
Und die Reaktionen, bspw. auf Facebook zeigen, daß das auch die mehrheitliche Meinung zu dieser Sache ist.
ich würde es mir danach drei Mal überlegen, im Bistum Limburg ein Kind in die Hände von kirchlichen Mitarbeitern zu geben.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)