Amigo hat geschrieben: ↑Mittwoch 5. Juni 2019, 23:08
Ich habe bislang niemanden wahrgenommen, der im Kontext der Klimathematik ernsthaft propagiert, in Panik zu verfallen. Ich kenne nur Aufrufe zum dringlichen Handeln. Meinst du das mit "Panik"? Vermutlich.
Wahrscheinlich eine Geschmackssache. Allerdings neigen solche Aufrufe in den letzten beiden Tagen(!) schon mehr zur Panik als zum "dringlichen Handeln":
Alarmierende Studie: So bald schon droht das Ende der Welt, wie wir sie kennen
Eine Studie des National Centre for Climate Restoration im australischen Melbourne sagt eine äußerst düstere Zukunft für die Erde voraus: Die Welt, so wir sie kennen, wird es demnach schon in 30 Jahren vielleicht nicht mehr geben.
Laut der Studie ist der Klimawandel eine „kurz- bis mittelfristige existenzielle Bedrohung der menschlichen Zivilisation“.
und auch ein Nobelpreisträger stößt in das gleiche Horn und sieht den Klimawandel als Dritten Weltkrieg an:
Nobelpreisträger Joe Stiglitz: „Der Klimawandel ist unser Dritter Weltkrieg“
Da wollen die deutschen Kommunen nicht abseits stehen und rufen schon mal den "Klimanotstand" aus. Was das genau sein soll und welche Folgen er in Konstanz, Kiel usw. haben wird
Caviteño hat geschrieben:Vielleicht reicht es auch, mal einen Blick auf andere Länder zu werfen. Die machen weder ein so radikale Energiewende (mit hohen Stromkosten und keiner CO²-Reduktion) noch erbauen die sich an Vorschlägen wie "kein Fliegen, kein Fleisch, kein Auto"....
Amigo hat geschrieben: ↑Mittwoch 5. Juni 2019, 23:08
"Reicht" - wofür? Um sagen zu können "egal ob es menschgemachten Einfluss auf das Klima gibt oder nicht - andere tun auch nix und sind schlimmere Umweltsünder als wir, also brauchen wir uns auch nicht anstrengen"?
Na ja, die anderen Länder werden ja auch nicht von Idioten regiert. Man sollte sich schon mal fragen, warum sie sich anders verhalten.
Dazu reicht es, sich einfach einmal Gedanken zu machen, ob der deutsche Weg zweckmäßig und erfolgreich ist und somit als Modell dienen könnte. Merz hat es ja auf den Punkt gebracht:
„Nach dem Ergebnis dieser Europawahl muss sich die CDU fragen, warum wir nach 14 Jahren Klimakanzlerin unsere Klimaziele verfehlen, Haushalte und Unternehmen mit den höchsten Strompreisen Europas belasten und zugleich die strategische und kulturelle Kontrolle über das Thema verloren haben“,
https://www.welt.de/politik/deutschland ... richt.html
Das, was als "Energiewende" hier verkauft wird, ist doch -gemessen an den Zielen die erreicht werden sollen und die Kosten, die dafür anfallen - eine grandiose Pleite. Die Strompreise sind inzwischen die zweithöchsten in der EU und der CO²-Ausstoß ist gleich geblieben oder nur minimal gesunken. Das ein solches "Modell" von keinem anderen Land kopiert wird, ist nachvollziehbar. Nach fünfzehn Jahren werden immer mehr Nebenwirkungen deutlich. Es wäre Zeit einmal innezuhalten und die ganze "Energiewende" auf den Prüfstand zu stellen.
Will man wirklich eine hochtechnisierte Volkswirtschaft vom Flatterstrom der Erneuerbaren abhängig machen? Das ginge doch nur, wenn im Grunde ein ganzer Kraftwerkspark vorgehalten würde, um bei windstillen und sonnenarmen Tagen einspringen zu können - insbesondere im Winter, wenn der Stromverbrauch am höchsten ist. Das sich kein anderes Land auf ein solches Experiment mit horrenden Kosten einlassen will, ist im Grunde klar - Klima hin oder her.
Hinzu kommt, daß D. nur eine minimale Menge des weltweit produzierten CO² ausstößt. Auch wenn D. unter erheblichen Wohlstandsverzichten kein CO² mehr produzieren würde, wäre die Auswirkung im Weltmaßstab kaum meßbar. Im übrigen wird -soweit es den europaweiten Emissionshandel betrifft- auch kein CO² gespart, denn was deutsche Unternehmen einsparen, können die Italiener, Polen oder Franzosen in die Luft blasen.
Natürlich könnte man den CO²-Ausstoß problemlos erheblich mindern, wenn man wieder auf Atomkraft setzen würde. F macht es vor, aber in D. geht so etwas nicht.
So ist man in der Zwickmühle, produziert an sonnenreichen und windigen Tagen zuviel Strom, der bezahlt und dann verklappt werden muß und darf bei Windstille und Bewölkung Strom hinzukaufen - solange es welchen gibt. Für wen soll ein solches Modell denn attraktiv sein?