Zölibat und Co.

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Protasius
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Protasius »

Petrus hat geschrieben:
Samstag 6. Oktober 2018, 13:18
martin v. tours hat geschrieben:
Samstag 6. Oktober 2018, 09:26

Und wenn manchmal über "Klerikalismus" geschimpft wird - wo bitte gibts den noch ausser in der Phantasie?
in der Kirche.
What 'clericalism' really looks like
Dort werden sechs Arten des Klerikalismus vorgestellt, die heute verbreitet sind:
Meine Übersetzung hat geschrieben:
  1. Wenn ein Priester, im Widerspruch zu beinahe 2000 Jahren einmütiger Tradition der apostolischen Kirchen in Ost und West, das Volk bei der Messe anschaut (versus populum), drängt er sich unvermeidlich auf als der Hauptakteur der Liturgie, der passiven Gemeinde „gegenüber“. Auf diese Weise wird die Nachricht übermittelt – ob der Priester das will oder nicht –, daß er das Zentrum der Aufmerksamkeit ist […] Dies ist ein wirksames Zeichen des Klerikalismus […]
  2. Wenn ein Priester sagt „Nenn mich Fr. Jimmy“, sich leger gibt, viele Witze und Geschichten von der Kanzel erzählt und „nicht auf Zeremonien steht“, verbreitet er tatsächlich einen Kult der individuellen Persönlichkeit, den Kult von Jimmy, statt demütig sein gottgegebenes Amt anzunehmen oder seine Rolle in der Kirche als ein unpersönlicher Diener des Herrn Jesus, einer von Millionen die Gott im Laufe der Geschichte nutzen wird …
  3. Auf der anderen Seite, wenn Kleriker traditionell klerikale Dienste an Laien übertragen (bspw. außerordentliche Spender der hl. Kommunion), verstärken sie die falsche Sichtweise, daß die einzig wahre „Aufgabe“ für einen Katholiken darin besteht im Altarraum beschäftigt zu sein. Dies ist eine der schlimmsten Manifestationen des Klerikalismus. Die wahre Rolle der Laien ist nicht als „Vertretungskleriker“ zu wirken, sondern die Welt außerhalb der Kirchengebäudes zu heiligen …
  4. Wenn Priester, Bischöfe und selbst der Papst die legitimen Bestrebungen und Bedürfnisse der Gläubigen oder ihres untergeordneten Klerus ignorieren oder verachten; wenn nur der Papst, nur seine Mitarbeiter, nur seine Verbündeten wissen, was das beste für jeden ist, ungeachtet der Ausbildung, Kompetenz oder Expertise – dann sehen wir uns einer anderen notorischen Form des Klerikalismus gegenüber …
  5. Wenn Bischöfe oder Priester ihre eigenen theologischen Meinungen in ihr Predigen und Schreiben einbringen anstatt der gemeinsamen und traditionellen Lehre der Kirche zu folgen und sie weiterzureichen, dann haben wir es gewiß mit einer besonders ätzenden Form des Klerikalismus zu tun.
  6. Wenn der Papst ehrgeizige Männer als Bischöfe und Kurienmitarbeiter bestellt statt dem Beispiel großer Reformpäpste zu folgen, die achtsame Klöster und Pfarreien nach demütigen, heiligen, rechtgläubigen Kandidaten durchforschten, oder wenn diejenigen, die Bischofskandidaten vorzuschlagen haben in ihrem schweren Amt versagen, dehnen sie damit die Muskeln eines Klerikalismus, der umso stärker wird, je mächtiger die Ehrgeizigen werden …
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Raphaela
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Raphaela »

Lupus hat geschrieben:
Samstag 6. Oktober 2018, 01:53
Wenn es denn jemanden in diesem "katholischen Forum" geben sollte, der mir ohne Wenn und Aber, vor allem ohne jede Einseitigkeit erklären kann, was ich unter Klerikalismus zu verstehen habe, dann wäre ich ihm sehr dankbar.
Ich habe den Eindruck,dass der Begriff als Waffe gebraucht wird um jedes richtige, ernsthafte Gespräch abzuwürgen!
Da schreibt Jemand, Klerikalismus müsse aufgegeben werden, und dann erwartet er, dass alle den Kopf senken, in sich gehen und ab sofort etwas unterlassen oder abschaffen, das ihnen gar nicht bewußt ist.
Klerikalismus: ein Totschlagwort! meiner Meinung nach!
Ebenso wie, nach der gestern bekannt gewordenen Bertelsmann-Studie, der Begriff "Populismus" als Totschlagargument in unseren Tagen und Streitgesprächen erhoben wird: Wer nicht bei seinen Einlassungen der "öffentlich kursierenden Meinung (Vor allem der z.Z. Regierenden) entspricht ist dann ein Populist!
Dann war schon "Jesus Christus ein Populist, Mertin Luther ebensdo. Karl Marx selbstverständlich. Der Prophet Jeremias, Ferdinand Lasalle, Bertza Buttner. Sie alle waren Populisten.usw.
Gebe Gott, dass es endlich wieder einmal möglich wird, auch hier im "Kreuzgang" ohne KLassierungen der Beteiligten, ohne argumentativ leeres Gesc wätz mit einander oder auf einander zugehend und zuhörend
ein offenes Gespräch zu führen. Das, so denke ich jedenfalls wäre auch der Sinn, der Zweck unseres "Kreuzgangs"!
+Lupus
:klatsch: :klatsch: :klatsch:
:daumen-rauf: :daumen-rauf: :daumen-rauf:
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

Petrus
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Petrus »


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Niels
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Niels »

Wieso eine "neue Debatte"? Haben die bisherigen nichts gebracht - außer Kaffee und Kuchen bei diversen Akademien, Synoden und diözesanen Arbeitskreisen für Zigtausende?
:ikb_gathering:
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HeGe
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von HeGe »

In offiziellen Medien des Bistums Würzburg wird gegen den Zölibat argumentiert:

http://www.kath.net/news/67791

Zu der "Man ist nur ein richtiger Mensch, wenn man Sex hat"-These möchte ich mich gar nicht weiter äußern. :roll:
Diskussionsbedürftig finde ich auch folgende Aussage:
[...] Herbert fordert dann, dass Priester nicht länger ehelos leben sollen und begründet dies, dass der Mensch wie jede Art auf diesem Planeten auf Fortpflanzung hin angelegt sei und dies in der DNA des Mensche stecke. [...]
Sollte es nicht eigentlich Anspruch des Menschen sein, sich gerade nicht so zu benehmen wie "jede andere Art auf diesem Planeten"? Wenn die Fortpflanzung in unserer DNA steckt und es also quasi nur menschlich ist, diesem Trieb nachzugehen, wieso tut dann der Böses, der sich die nächste Frau an der Straßenecke schnappt und sie irgendwo ins Gebüsch zerrt? Ist ja quasi genetisch bedingt. :patsch: Irgendwer hat diesen Artikel nicht zu Ende gedacht, scheint mir.
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Petrus
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Petrus »

HeGe hat geschrieben:
Donnerstag 2. Mai 2019, 14:24
In offiziellen Medien des Bistums Würzburg wird gegen den Zölibat argumentiert:

http://www.kath.net/news/67791
danke, HeGe, für die Sekundärquelle.

Die Primärquelle hiermit nachgetragen:

https://www.sobla.de/aktuelles/detail/a ... n-duerfen/

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Juergen
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Juergen »

Aus dem Artikel:
…Verheiratet und mit eigener Familie sind Priester zudem viel näher an der Lebenswirklichkeit vieler Gläubiger.…

Stimmt das?
Die Zahl der Single-Haushalte steigt doch kontinuierlich: https://de.statista.com/statistik/daten ... seit-1991/


Nebenbei: Ist Herbert eigentlich der 3. Vorname der Person, die das geschrieben hat? Zumindest hätte die Person sich vor dem Fototermin mal im Gesicht rasieren können.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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CIC_Fan

Re: Zölibat und Co.

Beitrag von CIC_Fan »

Juergen hat geschrieben:
Donnerstag 2. Mai 2019, 22:40
Aus dem Artikel:
…Verheiratet und mit eigener Familie sind Priester zudem viel näher an der Lebenswirklichkeit vieler Gläubiger.…

Stimmt das?
Die Zahl der Single-Haushalte steigt doch kontinuierlich: https://de.statista.com/statistik/daten ... seit-1991/


Nebenbei: Ist Herbert eigentlich der 3. Vorname der Person, die das geschrieben hat? Zumindest hätte die Person sich vor dem Fototermin mal im Gesicht rasieren können.
aber das heißt doch nicht das singels keine Beziehungen haben man muß keinen gemeinsamen Wohnsitz haben um in einer Partnerschaft zu leben

Petrus
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Petrus »

Juergen hat geschrieben:
Donnerstag 2. Mai 2019, 22:40
…Verheiratet und mit eigener Familie sind Priester zudem viel näher an der Lebenswirklichkeit vieler Gläubiger.…
Stimmt das?
Nun, mein Priesterfreund (verheiratet, vier Kinder, das ist der, den wir heuer begraben haben, kurz vor seinem 90. Geburtstag) hat mir mal (ohne Namen oder konkretes zu nennen) erzählt: "Wenn dann die Leute zu mir in den Beichtstuhl kommen und fragen, was um alles in der Welt sie falsch gemacht haben bei der Erziehung ihrer Kinder, weil die Kinder sind jetzt so komisch, aufsässig usw., dann sage ich denen: Das ist ganz normal in der Pubertät. Bei meinen Kindern ist das auch nicht anders. Ich kenne das gut." Dann waren die Leute beruhigt - wenn das bei unserm Priester auch so ist …

Also: Wenn jemand aus eigener Erfahrung sprechen kann, ist das halt eine andere Dimension, meine ich.

Ich kannte (mehrere) verheiratete Priester, zölibatär lebende lutherische Pfarrer - jeder hat seinen eigenen Weg gefunden.

Zum erwähnten Artikel:

interessant finde ich die tendenziöse Darstellung in der Sekundärquelle - und mich fast entsetzend die meisten dortigen Leserkommentare. Da könnte ich fast meinen: Wenn der Pflichtzölibat fällt, geht die Welt unter. Oder mindestens die Kirche. Was ja wohl noch schlimmer ist.

und zu diesem Internet-Blättchen möchte ich mich hier an dieser Stelle nicht dezidiert äußern. "Das verbietet mir meine christliche Demut." *)

Zum Würzburger Bistumsblatt: Das lese ich regelmäßig seit 1990 (es wird extra für mich immer aufgehoben). Interessant finde ich die Entwicklung, die sich wohl an der jeweils herrschenden Obrigkeit orientiert - ist ja auch normal.

Unter Paul-Werner war das interessant. Unter Friedhelm, der da jede Woche seine Gedanken veröffentlicht hat, wurde es stinklangweilig. Selbst die Witz-Seite (gibt es immer noch) war zum Gähnen.

In der Sedisvakanz hielt man sich zurück.

Und jetzt, unter Franz, wird es wieder interessant.

das wollte ich noch sagen.

--
*) (c) by Heinz Rühmann als Pater Brown, in "Das schwarze Schaf").

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Siard
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Siard »

Petrus hat geschrieben:
Freitag 3. Mai 2019, 09:30
Also: Wenn jemand aus eigener Erfahrung sprechen kann, ist das halt eine andere Dimension, meine ich.
Ja, aber sicher nicht immer eine wünschenswerte.
Und jeder Mensch hat immer nur die Erfahrungen die er, oder sein Umfeld, gesammelt hat.
Die Konsequenz ist die Meinung einer evangelischen Studentin: Ein Pfarrer muß mindestens einmal geschieden sein, damit er mitreden kann.

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martin v. tours
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von martin v. tours »

Siard hat geschrieben:
Freitag 3. Mai 2019, 13:07
Petrus hat geschrieben:
Freitag 3. Mai 2019, 09:30
Also: Wenn jemand aus eigener Erfahrung sprechen kann, ist das halt eine andere Dimension, meine ich.
Ja, aber sicher nicht immer eine wünschenswerte.
Und jeder Mensch hat immer nur die Erfahrungen die er, oder sein Umfeld, gesammelt hat.
Die Konsequenz ist die Meinung einer evangelischen Studentin: Ein Pfarrer muß mindestens einmal geschieden sein, damit er mitreden kann.
Sollte dann ein Priester der z.B. über die 10 Gebote predigt schon ALLE schon mal übertreten haben um glaubhaft zu sein?
Müssen Suchtberater selbst schon mal drogenabhängig gewesen sein um glaubhaft zu sein?
Wie kann ein Arzt dir was von einer Chemotherapie erzählen wenn er nicht selbst Krebs hatte?
All die Unternehmensberater die noch nie eine eigene Firma hatten?
Wie können wir unser Land Politikern anvertrauen die das Leben vor der Politik nur vom Studium, aus dem Beamtentum, einer politischen Vereinsblase oder einem anderen "geschützten Bereich" kennen ?

Da ist ein unverheirateter Priester noch das harmloseste.Schliesslich sind Priester nicht vom Himmel gefallen sondern im Normalfall auch in einer Familie mit Vater,Mutter und Geschwistern aufgewachsen. Mit Ausnahme des ehelichen Verkehrs dürfte Ihnen die meisten zwischenmenschlichen Probleme nicht fremd sein.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Petrus
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Petrus »

Siard hat geschrieben:
Freitag 3. Mai 2019, 13:07
Die Konsequenz ist die Meinung einer evangelischen Studentin: Ein Pfarrer muß mindestens einmal geschieden sein, damit er mitreden kann.
ein interessanter Aspekt, den ich bisher noch gar nicht bedacht hatte.

CIC_Fan

Re: Zölibat und Co.

Beitrag von CIC_Fan »

martin v. tours hat geschrieben:
Freitag 3. Mai 2019, 14:59
Siard hat geschrieben:
Freitag 3. Mai 2019, 13:07
Petrus hat geschrieben:
Freitag 3. Mai 2019, 09:30
Also: Wenn jemand aus eigener Erfahrung sprechen kann, ist das halt eine andere Dimension, meine ich.
Ja, aber sicher nicht immer eine wünschenswerte.
Und jeder Mensch hat immer nur die Erfahrungen die er, oder sein Umfeld, gesammelt hat.
Die Konsequenz ist die Meinung einer evangelischen Studentin: Ein Pfarrer muß mindestens einmal geschieden sein, damit er mitreden kann.
Sollte dann ein Priester der z.B. über die 10 Gebote predigt schon ALLE schon mal übertreten haben um glaubhaft zu sein?
Müssen Suchtberater selbst schon mal drogenabhängig gewesen sein um glaubhaft zu sein?
Wie kann ein Arzt dir was von einer Chemotherapie erzählen wenn er nicht selbst Krebs hatte?
All die Unternehmensberater die noch nie eine eigene Firma hatten?
Wie können wir unser Land Politikern anvertrauen die das Leben vor der Politik nur vom Studium, aus dem Beamtentum, einer politischen Vereinsblase oder einem anderen "geschützten Bereich" kennen ?

Da ist ein unverheirateter Priester noch das harmloseste.Schliesslich sind Priester nicht vom Himmel gefallen sondern im Normalfall auch in einer Familie mit Vater,Mutter und Geschwistern aufgewachsen. Mit Ausnahme des ehelichen Verkehrs dürfte Ihnen die meisten zwischenmenschlichen Probleme nicht fremd sein.
und dieses zum teil involviert sein in gewisse Bereiche des Familienlebens willst du jetzt gleich setzten mit den Fachausbildungen die Onkologen Suchtberater ect in Ihren Fachgebieten haben
Priestern haben keine Fachausbildung auf dem Gebiet von Ehe und Familie
Mittlerweile lassen sich ja auch immer weniger Paare da von jemand völlig außenstehenden dreinreden

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Juergen
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Juergen »

Bischof Bode über Zölibat und Frauen in der Kirche: "Priester mit Familie vorstellbar"
… Er könne sich auch Priester mit Familie und Zivilberuf vorstellen – "ähnlich wie unsere Diakone, von denen einige verheiratet und berufstätig sind"…





Vorstellen kann man sich viel:
Ich kann mir auch einem Bischof von Osnabrück vorstellen, der Arbeiterbischof ist und zur Bestreitung seines Lebensunterhalts in der Industrie oder im Straßenbau arbeiten geht.
Gruß Jürgen

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CIC_Fan

Re: Zölibat und Co.

Beitrag von CIC_Fan »

Nun es gibt ja in der Unierten Kirche solche Priester also ist das ganze nicht wirklich ein Problem

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holzi
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von holzi »

CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 8. Mai 2019, 10:58
Nun es gibt ja in der Unierten Kirche solche Priester also ist das ganze nicht wirklich ein Problem
Das ist ja auch nicht der Grund für unsere Aufregung. Natürlich könnten verheiratete Männer zu Priestern geweiht werden. Eher ist es so, dass diese Diskussion am Ziel vorbei geht. Solange die Bischöfe den Glauben oftmals richtiggehend verleugnen und manchmal gar bekämpfen ist es sinnlos, darüber zu diskutieren. Man sieht ja auch am Pfarrermangel der Evangelen, dass verheiratete Pfarrer nicht die Patentlösung ist, wenn's "vom Boa weg" fehlt!

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Juergen
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Juergen »

CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 8. Mai 2019, 10:58
Nun es gibt ja in der Unierten Kirche solche Priester also ist das ganze nicht wirklich ein Problem
Gibt es die dort, weil dort die Meinung herrscht, der Arbeiterpriester sei das Idealbild eines Priesters, oder ist die ganze Sache aus irgendwelchen äußeren Zwängen entstanden?


Das Ganze hat natürlich für die Diözesen einen Vorteil: Einen nebenamtlichen Priester mit Zivilberuf kann man wie einen nebenamtlichen Diakon mit Zivilberuf mit einer kleinen Aufwandsentschädigung abspeisen entlohnen und es müssen keine großen Rückstellungen für die Pensionskasse gebildet werden. In Anbetracht der schrumpfenden Gläubigenzahlen, die letztlich auch, wenn man die Inflationsrate berücksichtigt, zu schrumpfenden Kirchensteuereinnahmen führen, könnten solche Gedanken nahe liegen.
Gruß Jürgen

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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von CIC_Fan »

holzi hat geschrieben:
Mittwoch 8. Mai 2019, 12:58
CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 8. Mai 2019, 10:58
Nun es gibt ja in der Unierten Kirche solche Priester also ist das ganze nicht wirklich ein Problem
Das ist ja auch nicht der Grund für unsere Aufregung. Natürlich könnten verheiratete Männer zu Priestern geweiht werden. Eher ist es so, dass diese Diskussion am Ziel vorbei geht. Solange die Bischöfe den Glauben oftmals richtiggehend verleugnen und manchmal gar bekämpfen ist es sinnlos, darüber zu diskutieren. Man sieht ja auch am Pfarrermangel der Evangelen, dass verheiratete Pfarrer nicht die Patentlösung ist, wenn's "vom Boa weg" fehlt!
ich denke es geht eher darum wie man in den nächsten Jahren einigermassen den Betrieb aufrecht erhalten kann
hier in Wien werden Messen eingestellt was für viele Ältere Leute ein Drama ist da ihnen die Messe genommen wird und sie nicht woanders hin können so kann wenigstens der verheiratete ehrenamtliche Priester wenigstens die Sonntagsmesse gewährleisten

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Siard
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Siard »

CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 8. Mai 2019, 14:48
hier in Wien werden Messen eingestellt was für viele Ältere Leute ein Drama ist da ihnen die Messe genommen wird und sie nicht woanders hin können so kann wenigstens der verheiratete ehrenamtliche Priester wenigstens die Sonntagsmesse gewährleisten
An der Reduktion der Messen wird die Weihe Verheirateter auch nichts ändern.
Der nächste Schritt ist dann – mit der gleichen Begründung – auch schon geplant.
Frauen müssen geweiht werden.

(CIC: bitte nicht als Unterstellung Dir gegenüber auffassen, daß Du dies beabsichtigst!)

Petrus
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Petrus »

CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 8. Mai 2019, 14:48

ich denke es geht eher darum wie man in den nächsten Jahren einigermassen den Betrieb aufrecht erhalten kann
hier in Wien werden Messen eingestellt was für viele Ältere Leute ein Drama ist da ihnen die Messe genommen wird und sie nicht woanders hin können so kann wenigstens der verheiratete ehrenamtliche Priester wenigstens die Sonntagsmesse gewährleisten
eine Tätigkeit als verheiraterer ehrenamtlicher Priester könnte ich mir für mich durchaus vorstellen. Am spannendsten stelle ich mir da vor die Zusammenarbeit mit den zölibatären hauptamtlichen Priestern :unbeteiligttu:

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Amigo
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Amigo »

Petrus hat geschrieben:
Donnerstag 9. Mai 2019, 05:52
eine Tätigkeit als verheiraterer ehrenamtlicher Priester könnte ich mir für mich durchaus vorstellen. Am spannendsten stelle ich mir da vor die Zusammenarbeit mit den zölibatären hauptamtlichen Priestern :unbeteiligttu:
Wäre ich in der Situation, fände ich die „Zusammenarbeit“ mit Pastoralassis und anderen „wichtigen Laien“ (zB Liturgie“verantwortlichen“) wohl deutlich spannungsgeladener als die mit den Priestern.

CIC_Fan

Re: Zölibat und Co.

Beitrag von CIC_Fan »

Siard hat geschrieben:
Mittwoch 8. Mai 2019, 20:58
CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 8. Mai 2019, 14:48
hier in Wien werden Messen eingestellt was für viele Ältere Leute ein Drama ist da ihnen die Messe genommen wird und sie nicht woanders hin können so kann wenigstens der verheiratete ehrenamtliche Priester wenigstens die Sonntagsmesse gewährleisten
An der Reduktion der Messen wird die Weihe Verheirateter auch nichts ändern.
Der nächste Schritt ist dann – mit der gleichen Begründung – auch schon geplant.
Frauen müssen geweiht werden.

(CIC: bitte nicht als Unterstellung Dir gegenüber auffassen, daß Du dies beabsichtigst!)
warum sollte es nicht mehr Messen geben wenn es mehr geweihte Priester gibt wie kommst du darauf

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Hubertus
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Hubertus »

Petrus hat geschrieben:
Donnerstag 9. Mai 2019, 05:52
CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 8. Mai 2019, 14:48

ich denke es geht eher darum wie man in den nächsten Jahren einigermassen den Betrieb aufrecht erhalten kann
hier in Wien werden Messen eingestellt was für viele Ältere Leute ein Drama ist da ihnen die Messe genommen wird und sie nicht woanders hin können so kann wenigstens der verheiratete ehrenamtliche Priester wenigstens die Sonntagsmesse gewährleisten
eine Tätigkeit als verheiraterer ehrenamtlicher Priester könnte ich mir für mich durchaus vorstellen. Am spannendsten stelle ich mir da vor die Zusammenarbeit mit den zölibatären hauptamtlichen Priestern :unbeteiligttu:
Da du ja auch sonst ein Freund des offenen Wortes bist, gestatte eine Erwiderung:

Genau vor solchen Priestern graut mir. Den "Ich-könnte-es-mir-vorstellen"-Priestern. "Christusnachfolge" in bequemer Teilzeit, ohne biographisches, sexuelles und prokreatives Risiko. Kein Skandalon mehr in der dekadenten Hedonistengesellschaft von heute. Keine Stadt auf dem Berg, sondern muffige Reihenhaus-Tristesse. Kein "duc in altum", sondern Kaffee-und-Kuchen-Ausflugsdampfer. Keine Berufung mehr, sondern selbst gewählte, erquickliche Zusatzbeschäftigung mit Gelegenheit zu erbaulichen Sonntagsreden und sympathischem Kirchenplausch.

Wer könnte sich ein solches Priestertum für sich selbst nicht "vorstellen"? Und dennoch, bzw. gerade deshalb: ein Christentum, das mittelfristig zu keinem größeren Maß an Kreuzesnachfolge fähig ist, in dem macht tatsächlich bald der letzte das Licht aus. :nein:
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von HeGe »

Hubertus hat geschrieben:
Donnerstag 9. Mai 2019, 14:26
Da du ja auch sonst ein Freund des offenen Wortes bist, gestatte eine Erwiderung:

Genau vor solchen Priestern graut mir. Den "Ich-könnte-es-mir-vorstellen"-Priestern. "Christusnachfolge" in bequemer Teilzeit, ohne biographisches, sexuelles und prokreatives Risiko. Kein Skandalon mehr in der dekadenten Hedonistengesellschaft von heute. Keine Stadt auf dem Berg, sondern muffige Reihenhaus-Tristesse. Kein "duc in altum", sondern Kaffee-und-Kuchen-Ausflugsdampfer. Keine Berufung mehr, sondern selbst gewählte, erquickliche Zusatzbeschäftigung mit Gelegenheit zu erbaulichen Sonntagsreden und sympathischem Kirchenplausch.

Wer könnte sich ein solches Priestertum für sich selbst nicht "vorstellen"? Und dennoch, bzw. gerade deshalb: ein Christentum, das mittelfristig zu keinem größeren Maß an Kreuzesnachfolge fähig ist, in dem macht tatsächlich bald der letzte das Licht aus. :nein:
:daumen-rauf:
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CIC_Fan

Re: Zölibat und Co.

Beitrag von CIC_Fan »

das ist eine Geschmacksfrage andere sehen das anders mir war was und wie der Priester lebt immer egal daß geht mich nix an wichtig ist er spenden korrekt die Sakramente

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Libertas Ecclesiae
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

HeGe hat geschrieben:
Donnerstag 9. Mai 2019, 14:29
Hubertus hat geschrieben:
Donnerstag 9. Mai 2019, 14:26
Da du ja auch sonst ein Freund des offenen Wortes bist, gestatte eine Erwiderung:

Genau vor solchen Priestern graut mir. Den "Ich-könnte-es-mir-vorstellen"-Priestern. "Christusnachfolge" in bequemer Teilzeit, ohne biographisches, sexuelles und prokreatives Risiko. Kein Skandalon mehr in der dekadenten Hedonistengesellschaft von heute. Keine Stadt auf dem Berg, sondern muffige Reihenhaus-Tristesse. Kein "duc in altum", sondern Kaffee-und-Kuchen-Ausflugsdampfer. Keine Berufung mehr, sondern selbst gewählte, erquickliche Zusatzbeschäftigung mit Gelegenheit zu erbaulichen Sonntagsreden und sympathischem Kirchenplausch.

Wer könnte sich ein solches Priestertum für sich selbst nicht "vorstellen"? Und dennoch, bzw. gerade deshalb: ein Christentum, das mittelfristig zu keinem größeren Maß an Kreuzesnachfolge fähig ist, in dem macht tatsächlich bald der letzte das Licht aus. :nein:
:daumen-rauf:
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„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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Lupus
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Lupus »

Herzlichen Dank! lieber Hubertus.
+L.
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Vinzenz Ferrer
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Vinzenz Ferrer »

Hubertus hat geschrieben:
Donnerstag 9. Mai 2019, 14:26
Da du ja auch sonst ein Freund des offenen Wortes bist, gestatte eine Erwiderung:

Genau vor solchen Priestern graut mir. Den "Ich-könnte-es-mir-vorstellen"-Priestern. "Christusnachfolge" in bequemer Teilzeit, ohne biographisches, sexuelles und prokreatives Risiko. Kein Skandalon mehr in der dekadenten Hedonistengesellschaft von heute. Keine Stadt auf dem Berg, sondern muffige Reihenhaus-Tristesse. Kein "duc in altum", sondern Kaffee-und-Kuchen-Ausflugsdampfer. Keine Berufung mehr, sondern selbst gewählte, erquickliche Zusatzbeschäftigung mit Gelegenheit zu erbaulichen Sonntagsreden und sympathischem Kirchenplausch.

Wer könnte sich ein solches Priestertum für sich selbst nicht "vorstellen"? Und dennoch, bzw. gerade deshalb: ein Christentum, das mittelfristig zu keinem größeren Maß an Kreuzesnachfolge fähig ist, in dem macht tatsächlich bald der letzte das Licht aus. :nein:
Danke, Hubertus!
Diesen Text sollte man als Postwurfsendung in alle Briefkästen im deutschsprachigen Raum verteilen!
Glaube heißt Widerstand gegen die Schwerkraft. (Benedikt XVI.)

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Lycobates
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Lycobates »

Hubertus hat geschrieben:
Donnerstag 9. Mai 2019, 14:26
Da du ja auch sonst ein Freund des offenen Wortes bist, gestatte eine Erwiderung:

Genau vor solchen Priestern graut mir. Den "Ich-könnte-es-mir-vorstellen"-Priestern. "Christusnachfolge" in bequemer Teilzeit, ohne biographisches, sexuelles und prokreatives Risiko. Kein Skandalon mehr in der dekadenten Hedonistengesellschaft von heute. Keine Stadt auf dem Berg, sondern muffige Reihenhaus-Tristesse. Kein "duc in altum", sondern Kaffee-und-Kuchen-Ausflugsdampfer. Keine Berufung mehr, sondern selbst gewählte, erquickliche Zusatzbeschäftigung mit Gelegenheit zu erbaulichen Sonntagsreden und sympathischem Kirchenplausch.

Wer könnte sich ein solches Priestertum für sich selbst nicht "vorstellen"? Und dennoch, bzw. gerade deshalb: ein Christentum, das mittelfristig zu keinem größeren Maß an Kreuzesnachfolge fähig ist, in dem macht tatsächlich bald der letzte das Licht aus. :nein:
Aus dem Herzen gesprochen, Hubertus!
Gott vergelt‘s

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martin v. tours
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von martin v. tours »

Vinzenz Ferrer hat geschrieben:
Donnerstag 9. Mai 2019, 16:52
Hubertus hat geschrieben:
Donnerstag 9. Mai 2019, 14:26
Da du ja auch sonst ein Freund des offenen Wortes bist, gestatte eine Erwiderung:

Genau vor solchen Priestern graut mir. Den "Ich-könnte-es-mir-vorstellen"-Priestern. "Christusnachfolge" in bequemer Teilzeit, ohne biographisches, sexuelles und prokreatives Risiko. Kein Skandalon mehr in der dekadenten Hedonistengesellschaft von heute. Keine Stadt auf dem Berg, sondern muffige Reihenhaus-Tristesse. Kein "duc in altum", sondern Kaffee-und-Kuchen-Ausflugsdampfer. Keine Berufung mehr, sondern selbst gewählte, erquickliche Zusatzbeschäftigung mit Gelegenheit zu erbaulichen Sonntagsreden und sympathischem Kirchenplausch.

Wer könnte sich ein solches Priestertum für sich selbst nicht "vorstellen"? Und dennoch, bzw. gerade deshalb: ein Christentum, das mittelfristig zu keinem größeren Maß an Kreuzesnachfolge fähig ist, in dem macht tatsächlich bald der letzte das Licht aus. :nein:
Danke, Hubertus!
Diesen Text sollte man als Postwurfsendung in alle Briefkästen im deutschsprachigen Raum verteilen!
:daumen-rauf: :daumen-rauf: :klatsch:
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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Juergen
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Juergen »

Hubertus hat geschrieben:
Donnerstag 9. Mai 2019, 14:26
Petrus hat geschrieben:
Donnerstag 9. Mai 2019, 05:52
CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 8. Mai 2019, 14:48

ich denke es geht eher darum wie man in den nächsten Jahren einigermassen den Betrieb aufrecht erhalten kann
hier in Wien werden Messen eingestellt was für viele Ältere Leute ein Drama ist da ihnen die Messe genommen wird und sie nicht woanders hin können so kann wenigstens der verheiratete ehrenamtliche Priester wenigstens die Sonntagsmesse gewährleisten
eine Tätigkeit als verheiraterer ehrenamtlicher Priester könnte ich mir für mich durchaus vorstellen. Am spannendsten stelle ich mir da vor die Zusammenarbeit mit den zölibatären hauptamtlichen Priestern :unbeteiligttu:
Da du ja auch sonst ein Freund des offenen Wortes bist, gestatte eine Erwiderung:

Genau vor solchen Priestern graut mir. Den "Ich-könnte-es-mir-vorstellen"-Priestern. "Christusnachfolge" in bequemer Teilzeit, ohne biographisches, sexuelles und prokreatives Risiko. Kein Skandalon mehr in der dekadenten Hedonistengesellschaft von heute. Keine Stadt auf dem Berg, sondern muffige Reihenhaus-Tristesse. Kein "duc in altum", sondern Kaffee-und-Kuchen-Ausflugsdampfer. Keine Berufung mehr, sondern selbst gewählte, erquickliche Zusatzbeschäftigung mit Gelegenheit zu erbaulichen Sonntagsreden und sympathischem Kirchenplausch.

Wer könnte sich ein solches Priestertum für sich selbst nicht "vorstellen"? Und dennoch, bzw. gerade deshalb: ein Christentum, das mittelfristig zu keinem größeren Maß an Kreuzesnachfolge fähig ist, in dem macht tatsächlich bald der letzte das Licht aus. :nein:
:klatsch:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Siard
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Siard »

Unabhängig von bestimmten Personen:
Was, wenn ein Teilzeitpriester sich scheiden lassen will, bzw. geschieden wird?
Oder gar wieder heiraten möchte?

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