What 'clericalism' really looks likePetrus hat geschrieben: ↑Samstag 6. Oktober 2018, 13:18in der Kirche.martin v. tours hat geschrieben: ↑Samstag 6. Oktober 2018, 09:26
Und wenn manchmal über "Klerikalismus" geschimpft wird - wo bitte gibts den noch ausser in der Phantasie?
Dort werden sechs Arten des Klerikalismus vorgestellt, die heute verbreitet sind:
Meine Übersetzung hat geschrieben:
- Wenn ein Priester, im Widerspruch zu beinahe 2000 Jahren einmütiger Tradition der apostolischen Kirchen in Ost und West, das Volk bei der Messe anschaut (versus populum), drängt er sich unvermeidlich auf als der Hauptakteur der Liturgie, der passiven Gemeinde „gegenüber“. Auf diese Weise wird die Nachricht übermittelt – ob der Priester das will oder nicht –, daß er das Zentrum der Aufmerksamkeit ist […] Dies ist ein wirksames Zeichen des Klerikalismus […]
- Wenn ein Priester sagt „Nenn mich Fr. Jimmy“, sich leger gibt, viele Witze und Geschichten von der Kanzel erzählt und „nicht auf Zeremonien steht“, verbreitet er tatsächlich einen Kult der individuellen Persönlichkeit, den Kult von Jimmy, statt demütig sein gottgegebenes Amt anzunehmen oder seine Rolle in der Kirche als ein unpersönlicher Diener des Herrn Jesus, einer von Millionen die Gott im Laufe der Geschichte nutzen wird …
- Auf der anderen Seite, wenn Kleriker traditionell klerikale Dienste an Laien übertragen (bspw. außerordentliche Spender der hl. Kommunion), verstärken sie die falsche Sichtweise, daß die einzig wahre „Aufgabe“ für einen Katholiken darin besteht im Altarraum beschäftigt zu sein. Dies ist eine der schlimmsten Manifestationen des Klerikalismus. Die wahre Rolle der Laien ist nicht als „Vertretungskleriker“ zu wirken, sondern die Welt außerhalb der Kirchengebäudes zu heiligen …
- Wenn Priester, Bischöfe und selbst der Papst die legitimen Bestrebungen und Bedürfnisse der Gläubigen oder ihres untergeordneten Klerus ignorieren oder verachten; wenn nur der Papst, nur seine Mitarbeiter, nur seine Verbündeten wissen, was das beste für jeden ist, ungeachtet der Ausbildung, Kompetenz oder Expertise – dann sehen wir uns einer anderen notorischen Form des Klerikalismus gegenüber …
- Wenn Bischöfe oder Priester ihre eigenen theologischen Meinungen in ihr Predigen und Schreiben einbringen anstatt der gemeinsamen und traditionellen Lehre der Kirche zu folgen und sie weiterzureichen, dann haben wir es gewiß mit einer besonders ätzenden Form des Klerikalismus zu tun.
- Wenn der Papst ehrgeizige Männer als Bischöfe und Kurienmitarbeiter bestellt statt dem Beispiel großer Reformpäpste zu folgen, die achtsame Klöster und Pfarreien nach demütigen, heiligen, rechtgläubigen Kandidaten durchforschten, oder wenn diejenigen, die Bischofskandidaten vorzuschlagen haben in ihrem schweren Amt versagen, dehnen sie damit die Muskeln eines Klerikalismus, der umso stärker wird, je mächtiger die Ehrgeizigen werden …