Die Geistliche Familie “Das Werk”

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
Madita
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Madita »

Mich würde interessieren, warum DW das Cover der gebundenen Ausgabe (wirkte eher wie Ausstieg bei den Satanisten, wo Jungfrauen auf Altären geopfert werden!) dann für die TB-Ausgabe ersetzen ließ durch 2 Fotos, wo sie drauf ist: 1 gr. Portraitaufnahme und 1 kl. Foto, wo sie die "Oma-Kleidung" übergeworfen bekommen hat. (Nicht Einkleidung, sondern Ein-sackung).

Da ich jene Ausgabe mit dem Foto dieser Ex-Satanistin mit der klinischen Depressions-Körperpose gelesen habe, wundert mich nicht, dass die "Drama-Queen" DW wieder ganz tief in ihren "Sändmännchen-Sack" gegriffen hat und den Kinderchen ein paar Bonmots aus ihren Alptraum-Märlein in die Augen gestreut hat. "Satanisten"-Cover der Hardcover-Ausgabe und Story-Telling-Version von Frau DW bei "tele.zueri" stimmen diesmal gut überein.

Doch ich war beim Anschauen dieses Videos aus dem "tele.zueri"-Studio bestens gewappnet, denn wo DW ist, da ist "Prinz Alwin" mit seiner strahlenden, blendenden Rüstung nicht weit ... deshalb ich ... gleich die 3D-Brille aufgesetzt und siehe da... keine Sandkörner abbekommen.

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Hubertus
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Hubertus »

Madita hat geschrieben:
Samstag 29. Dezember 2018, 15:55
Vor 1 Stunde sagte meine hochbetagte Mutter noch "ungläubig":
'Hochbetagt'? Ich denke, Du bist Gymnasiast? :detektiv:
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

Madita
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Madita »

bin ein Pflegekind.

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Juergen
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Juergen »

Madita hat geschrieben:
Samstag 29. Dezember 2018, 20:00
bin ein Pflegekind.
Und vor allen Dingen bist Du um keine Ausrede verlegen.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Madita
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Madita »

In ihrem exakt 3 Minuten dauernden Buchtrailer zu "Nicht mehr ich"
https://www.youtube.com/watch?v=DQoXbpEu2sk,
beeindruckt DW durch ihr virtuoses Klavierspiel: Erik Satie: Gnosienne Nr. 1
Am 11. Dezember 2018 hingegen erinnert sie sich im Schweizer TV-Studio
https://www.telezueri.ch/talktaeglich/m ... -133788177
jedoch wie schon früher des öfteren an eine bettelarme Jugendzeit - ohne irgendein Hobby: nur die Kirche sei für sie und ihre Familie das Zentrum ihres Lebens gewesen. Schon früher klagte sie medial immer wieder, dass man ihr dem Bücherwurm im "Werk" absichtlich die Entlehnung von Büchern immer wieder untersagt hätte, nie was fürs Herz, kein Musikhören usw.

Wann und wo hat also DW gelernt, Erik Saties "Gnosienne Nr. 1" zu spielen ? Möglicherweise war ihr das Klavierspiel jedoch immer nur eine lästige Pflicht (wie auch im Buchtrailer) und sie hat es nie als Hobby betrachtet. Auf dem Schulklavier im Jean-Paul-Gymnasium geübt.

Von jener laut DWs Andeutungen lesbischen Schwester in England, mit der sie mal zu zweit am Klavier saß - von der hat sie außerhalb des Buches "Nicht mehr ich" nie wieder was verlauten lassen.

Ich habe jemandem, der noch nie was von DW gehört hat,den Buchtrailer vorgespielt. Er meinte nur milde-ironisch, dass diese Frau ein Fall für Siegmund Freud sei und man sie halt nächsten Tag wieder kommen lassen solle, man sie ermutigen möge, immer wieder über das Erlittene zu sprechen und sich immer mehr und mehr zu öffnen. Man dürfe sie in keinster Weise verhöhnen.

Im Schweizer Studio hat DW behauptet, dass die Kirche ihr vorwerfe, in schwerer Sünde zu leben, weil sie einen laisierten Priester geheiratet habe. Finde ich nicht okay, das unwissende Publikum so aufzustacheln gegen die Kirche.

Vir Probatus
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Vir Probatus »

Im Gegensatz zu den anderen Mitwirkenden an dem Film "Female Pleasure" hat sich Frau Wagner selbst und freiwillig in diesen Orden begeben.
Da muss man auch mal fragen dürfen, ob nicht 8 Jahre eine ausreichend lange Zeit sind, um festzustellen, daß man nicht zusammen passt.
Ich meine, wenn einem kleinen Mädchen die Genitalien verstümmelt werden, dann ist das nicht vergleichbar mit einer wie sie ja betont "Einser-Abiturientin" die da 8 Jahre passiv beim Missbrauch mitmacht, zumal sie die Übergriffigkeit bereits vor dem Eintritt bemerkt haben will.

Sicher ist sie schlecht behandelt worden, aber es gibt Menschen die schlechter behandelt wurden und die das nicht jeden Tag hätten beenden können. (Frau Fritzl, Frau Kampusch, Kinder in Internaten beispielsweise).

Ich meine, wenn mir einer verbietet, Bücher zu lesen und ich die Wahl habe Austreten und Bücher lesen oder hier bleiben und keine Bücher lesen dürfen oder hier bleiben und Kartoffeln schälen oder Austreten und studieren, dann muss ich eine Entscheidung treffen. Dafür bin ich erwachsen.

Dieses "Im Selbstmitleid baden" führt nicht weiter.

Ihr Sohn wird jetzt drei Jahre alt, was soll der von seinen Eltern denken ?

Es gibt in der Missbrauchsthematik schlimmere Fälle als Frau Wagner, beispielsweise Kinder. Sie hätte sich nur wehren müssen. Und damit beschönige ich jetzt überhaupt nichts.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Vir Probatus
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Vir Probatus »

Madita hat geschrieben:
Samstag 29. Dezember 2018, 21:02
In ihrem exakt 3 Minuten dauernden Buchtrailer zu "Nicht mehr ich"
https://www.youtube.com/watch?v=DQoXbpEu2sk,
beeindruckt DW durch ihr virtuoses Klavierspiel: Erik Satie: Gnosienne Nr. 1
Am 11. Dezember 2018 hingegen erinnert sie sich im Schweizer TV-Studio
https://www.telezueri.ch/talktaeglich/m ... -133788177
jedoch wie schon früher des öfteren an eine bettelarme Jugendzeit - ohne irgendein Hobby: nur die Kirche sei für sie und ihre Familie das Zentrum ihres Lebens gewesen. Schon früher klagte sie medial immer wieder, dass man ihr dem Bücherwurm im "Werk" absichtlich die Entlehnung von Büchern immer wieder untersagt hätte, nie was fürs Herz, kein Musikhören usw.

Wann und wo hat also DW gelernt, Erik Saties "Gnosienne Nr. 1" zu spielen ? Möglicherweise war ihr das Klavierspiel jedoch immer nur eine lästige Pflicht (wie auch im Buchtrailer) und sie hat es nie als Hobby betrachtet. Auf dem Schulklavier im Jean-Paul-Gymnasium geübt.

Von jener laut DWs Andeutungen lesbischen Schwester in England, mit der sie mal zu zweit am Klavier saß - von der hat sie außerhalb des Buches "Nicht mehr ich" nie wieder was verlauten lassen.

Ich habe jemandem, der noch nie was von DW gehört hat,den Buchtrailer vorgespielt. Er meinte nur milde-ironisch, dass diese Frau ein Fall für Siegmund Freud sei und man sie halt nächsten Tag wieder kommen lassen solle, man sie ermutigen möge, immer wieder über das Erlittene zu sprechen und sich immer mehr und mehr zu öffnen. Man dürfe sie in keinster Weise verhöhnen.

Im Schweizer Studio hat DW behauptet, dass die Kirche ihr vorwerfe, in schwerer Sünde zu leben, weil sie einen laisierten Priester geheiratet habe. Finde ich nicht okay, das unwissende Publikum so aufzustacheln gegen die Kirche.
Vielleicht ist sie ja auch ein Fall für Nietzsche. Der
sagte doch: "Gehst du zum Weibe, vergiss die Peitsche nicht. "
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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kreuzzeichen
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von kreuzzeichen »

Das Niveau des Gesprächs über "Das Werk" und die Erfahrungen von Doris Wagner berührt mich sehr negativ. Ich habe ihr Buch gelesen und auch einige der Filme gesehen, die hier angefügt werden. Man mag zu ihr als Person stehen, wie man will. Aber was hilft es, die Mißstände, die sie beschreibt hier lächerlich zu machen, indem man ihre Person schlecht macht. Was soll das für ein Christentum sein? Was ist das für ein Umgangsstil? Eine persönliche Erfahrung muss nicht allgemeingültig sein, auch nicht alle ihre Forderungen und Schlußfolgerungen muss man übernehmen. Aber sie zeigt durchaus auf einige wunde Stellen im Werk und das läßt auch Rückschlüsse zu auf ähnliche Probleme in anderen, ja sogar in klassischen Gemeinschaften. Die Kirche kann hierdurch lernen. Es gibt keine Rechtfertigung für einen Priester sich an einer Ordensschwester zu vergehen. Keine... Das ist ein Verbrechen und ein eklatanter Verstoß gegen alles, was mir heilig ist und was der Kirche heilig ist.
"Für jedes Problem gibt es eine einfache Lösung – klar, einleuchtend und falsch." (Henry Louis Mencken)

Raphael

Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Raphael »

kreuzzeichen hat geschrieben:
Mittwoch 9. Januar 2019, 08:28
Das Niveau des Gesprächs über "Das Werk" und die Erfahrungen von Doris Wagner berührt mich sehr negativ. Ich habe ihr Buch gelesen und auch einige der Filme gesehen, die hier angefügt werden. Man mag zu ihr als Person stehen, wie man will. Aber was hilft es, die Mißstände, die sie beschreibt hier lächerlich zu machen, indem man ihre Person schlecht macht. Was soll das für ein Christentum sein? Was ist das für ein Umgangsstil? Eine persönliche Erfahrung muss nicht allgemeingültig sein, auch nicht alle ihre Forderungen und Schlußfolgerungen muss man übernehmen. Aber sie zeigt durchaus auf einige wunde Stellen im Werk und das läßt auch Rückschlüsse zu auf ähnliche Probleme in anderen, ja sogar in klassischen Gemeinschaften. Die Kirche kann hierdurch lernen. Es gibt keine Rechtfertigung für einen Priester sich an einer Ordensschwester zu vergehen. Keine... Das ist ein Verbrechen und ein eklatanter Verstoß gegen alles, was mir heilig ist und was der Kirche heilig ist.
In diesem Zusammenhang wird zum wiederholten Male auf folgende Passage der Hl. Schrift verwiesen:
Geliebte, da es mich sehr drängte, euch über unsere gemeinsame Rettung zu schreiben, hielt ich es für notwendig, euch mit diesem Brief zu ermahnen: Kämpft für den Glauben, der den Heiligen ein für alle Mal übergeben ist! Denn es haben sich einige Leute eingeschlichen, die schon seit Langem für das Gericht vorgemerkt sind: Gottlose, die unseres Gottes Gnade mit einem zügellosen Leben vertauschen und die Jesus Christus, unseren einzigen Herrscher und Herrn, verleugnen.
(Brief des Judas 1, 3 f.)

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Juergen
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Juergen »

kreuzzeichen hat geschrieben:
Mittwoch 9. Januar 2019, 08:28
Das Niveau des Gesprächs über "Das Werk" und die Erfahrungen von Doris Wagner berührt mich sehr negativ. Ich habe ihr Buch gelesen und auch einige der Filme gesehen, die hier angefügt werden. Man mag zu ihr als Person stehen, wie man will. Aber was hilft es, die Mißstände, die sie beschreibt hier lächerlich zu machen, indem man ihre Person schlecht macht. Was soll das für ein Christentum sein? Was ist das für ein Umgangsstil? Eine persönliche Erfahrung muss nicht allgemeingültig sein, auch nicht alle ihre Forderungen und Schlußfolgerungen muss man übernehmen. Aber sie zeigt durchaus auf einige wunde Stellen im Werk und das läßt auch Rückschlüsse zu auf ähnliche Probleme in anderen, ja sogar in klassischen Gemeinschaften. Die Kirche kann hierdurch lernen. Es gibt keine Rechtfertigung für einen Priester sich an einer Ordensschwester zu vergehen. Keine... Das ist ein Verbrechen und ein eklatanter Verstoß gegen alles, was mir heilig ist und was der Kirche heilig ist.
Die Dame erinnert mich an jemand anderen, zu dem ich schonmal was zitiert hatte:
Juergen hat geschrieben:http://kreuzgang.org/viewtopic.php?p=334523#p334523

Hier ein Zitat aus dem Artikel "Die Totalität der Geschichte und ihre Befreiung" von Dieter Hattrup; erschienen in dem Buch Geistliche und weltliche Macht. Das Paderborner Treffen 799 und das Ringen um den Sinn von Geschichte, welches an­läß­lich des 1200jährigen Bistumsjubiläums in der Reihe "Paderborner theologische Studien" als Bd. 27 erschienen ist.

D. Hattrup (S. 188) hat geschrieben:Es gibt ei­nen bi­zar­ren Au­tor in Deutsch­land, der Spe­zia­list für die An­kla­ge der Kir­che ist und sein täg­li­ches Brot da­mit ver­dient. Seit Jah­ren sam­melt er die Schat­ten des Chris­ten­tums ein uns schreibt ei­nen Band nach dem an­de­ren un­ter dem Ti­tel: 'Kri­mi­nal­ge­schich­te des Chris­ten­tums'. Er bringt kei­ne neu­en Tat­sa­chen ans Licht, aber er sam­melt Schat­ten, mög­lichst oh­ne das Licht auch nur zu er­wäh­n­en, das die­sen Schat­ten wirft. Es gibt zwar auch Kri­mi­nal­ge­schich­ten im All­ge­mei­nen, wel­che die Ver­bre­chen der Ba­ro­ne, der Bä­cker, der Rich­ter schil­dern, aber das sind hi­s­to­ri­sche Spe­zial­un­ter­su­chun­gen und kei­ne An­kla­gen, sie tref­fen kei­ne Le­ben­den. Nie­man­den gibt es, der sich mit den Ba­ro­nen, Bä­ckern oder Rich­tern von da­mals iden­ti­fi­ziert. Nur bei der Kir­che ist das an­ders, die heu­ti­ge ist 100% die da­ma­li­ge, des­halb be­kom­men die hi­s­to­ri­schen An­kla­gen ei­ne sol­che Schär­fe. So un­an­ge­nehm das für die­je­ni­gen ist, die zur Kir­che ge­hör­en, weil sie die Kir­che lie­ben: Es ist gut so! Erst durch die Frem­dan­kla­ge, ge­gen die ich mich nicht weh­re, be­kommt die Ge­schich­te ei­nen Sinn und be­hält ihn. Wer­de ich an­ge­klagt, so bin ich. - Ac­cu­sor er­go sum. Ich be­gin­ne den Sinn des Le­bens zu spür­en und die Las­ten zu tra­gen.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Peti
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Peti »

Ich kenne niemand aus dieser Gemeinschaft, weiß nur dass Kardinal Scheffczyk zu ihr gehörte.
Und der war ein sehr glaubhafter Theologe:
Als er als neu ernannter Kardinal von seiner Titelkirche Besitz ergriff,
sprach er auch über sein Wappen:
„Das Motto steht unter dem Wappen, das in folgender Weise gelesen werden kann:
auf blauem Grund erstrahlt ein goldenes Kreuz (Blau und Gold sind die Farben
meiner Heimat [Schlesien]), über dem das Herz Christi mit der Dornenkrone emporragt.
Daraus entspringen die Reichtümer der Erlösung, umgeben von sieben Feuerzungen.
Die Dornenkrone ist das Zeichen der Geistlichen Familie ‚Das Werk‘, der ich angehöre.“
http://www.theologisches.net/files/theo106.pdf
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

Vir Probatus
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Vir Probatus »

Juergen hat geschrieben:
Mittwoch 9. Januar 2019, 12:39
kreuzzeichen hat geschrieben:
Mittwoch 9. Januar 2019, 08:28
Das Niveau des Gesprächs über "Das Werk" und die Erfahrungen von Doris Wagner berührt mich sehr negativ. Ich habe ihr Buch gelesen und auch einige der Filme gesehen, die hier angefügt werden. Man mag zu ihr als Person stehen, wie man will. Aber was hilft es, die Mißstände, die sie beschreibt hier lächerlich zu machen, indem man ihre Person schlecht macht. Was soll das für ein Christentum sein? Was ist das für ein Umgangsstil? Eine persönliche Erfahrung muss nicht allgemeingültig sein, auch nicht alle ihre Forderungen und Schlußfolgerungen muss man übernehmen. Aber sie zeigt durchaus auf einige wunde Stellen im Werk und das läßt auch Rückschlüsse zu auf ähnliche Probleme in anderen, ja sogar in klassischen Gemeinschaften. Die Kirche kann hierdurch lernen. Es gibt keine Rechtfertigung für einen Priester sich an einer Ordensschwester zu vergehen. Keine... Das ist ein Verbrechen und ein eklatanter Verstoß gegen alles, was mir heilig ist und was der Kirche heilig ist.
Die Dame erinnert mich an jemand anderen, zu dem ich schonmal was zitiert hatte:
Juergen hat geschrieben:http://kreuzgang.org/viewtopic.php?p=334523#p334523

Hier ein Zitat aus dem Artikel "Die Totalität der Geschichte und ihre Befreiung" von Dieter Hattrup; erschienen in dem Buch Geistliche und weltliche Macht. Das Paderborner Treffen 799 und das Ringen um den Sinn von Geschichte, welches an­läß­lich des 1200jährigen Bistumsjubiläums in der Reihe "Paderborner theologische Studien" als Bd. 27 erschienen ist.

D. Hattrup (S. 188) hat geschrieben:Es gibt ei­nen bi­zar­ren Au­tor in Deutsch­land, der Spe­zia­list für die An­kla­ge der Kir­che ist und sein täg­li­ches Brot da­mit ver­dient. Seit Jah­ren sam­melt er die Schat­ten des Chris­ten­tums ein uns schreibt ei­nen Band nach dem an­de­ren un­ter dem Ti­tel: 'Kri­mi­nal­ge­schich­te des Chris­ten­tums'. Er bringt kei­ne neu­en Tat­sa­chen ans Licht, aber er sam­melt Schat­ten, mög­lichst oh­ne das Licht auch nur zu er­wäh­n­en, das die­sen Schat­ten wirft. Es gibt zwar auch Kri­mi­nal­ge­schich­ten im All­ge­mei­nen, wel­che die Ver­bre­chen der Ba­ro­ne, der Bä­cker, der Rich­ter schil­dern, aber das sind hi­s­to­ri­sche Spe­zial­un­ter­su­chun­gen und kei­ne An­kla­gen, sie tref­fen kei­ne Le­ben­den. Nie­man­den gibt es, der sich mit den Ba­ro­nen, Bä­ckern oder Rich­tern von da­mals iden­ti­fi­ziert. Nur bei der Kir­che ist das an­ders, die heu­ti­ge ist 100% die da­ma­li­ge, des­halb be­kom­men die hi­s­to­ri­schen An­kla­gen ei­ne sol­che Schär­fe. So un­an­ge­nehm das für die­je­ni­gen ist, die zur Kir­che ge­hör­en, weil sie die Kir­che lie­ben: Es ist gut so! Erst durch die Frem­dan­kla­ge, ge­gen die ich mich nicht weh­re, be­kommt die Ge­schich­te ei­nen Sinn und be­hält ihn. Wer­de ich an­ge­klagt, so bin ich. - Ac­cu­sor er­go sum. Ich be­gin­ne den Sinn des Le­bens zu spür­en und die Las­ten zu tra­gen.
Die Akteure in der Causa Wagner leben alle noch, die Vorwürfe (ob sie sich jetzt gegen DW oder andere richten) treffen jetzige oder ehemalige Funktionsträger, in jedem Fall aber Lebendige.
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Petrus
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Petrus »

Peti hat geschrieben:
Mittwoch 9. Januar 2019, 13:09
Ich kenne niemand aus dieser Gemeinschaft, weiß nur dass Kardinal Scheffczyk zu ihr gehörte.
Und der war ein sehr glaubhafter Theologe:milie ‚Das Werk‘, der ich angehöre.“
http://www.theologisches.net/files/theo106.pdf
nun,
den Prof. Scheffczyk habe ich gern gehört. Der sprach immer so in "geschliffener Sprache".

noch lieber hörte ich Johannes Gründel, der war der für die Moral.

(wir wußten das alle schon vorher, und hatten uns darauf schon gefreut).

immer pünktlich zwei Minuten vor der Vorlesung (wir saßen alle schon auf unseren Plätzen im Hörsaal) kam dann die Sekretärin des Lehrstuhls für Moraltheologie in der knallengen weißen Jeans, legte das Manuskript auf das Pult, und verschwand wieder. Dann - kleine Pause - großer Auftritt für den Prof.

Er hatte unsere Aufmerksamkeit :ja:

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kreuzzeichen
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von kreuzzeichen »

Oh, Dieter Hattrup - an den erinnere ich mich gerne noch aus Jugendtagen. Seine Gedanken hatten immer Tiefe und Qualität. Das würde ich auch hier sagen, wenn auch vielleicht in eine etwas andere Richtung ... als er es mit Blick auf Herrn Deschner formuliert hat.

Und was "Das Werk" angeht - würde ich keineswegs diese Gemeinschaft grundsätzlich in Zweifel ziehen aufgrund der Erfahrungen von Frau Wagner. Aber umso aufmerksamer muss man sein, wenn Gründer und Gründung allzu sehr glänzen - dass an anderer Stelle (im Schatten) sich nicht Raum für Schlechtes und Böses eröffnet. Es ist doch die Kleinausgabe der Diskussion um die Heiligkeit der Kirche angesichts der furchtbaren Verbrechen des Mißbrauchs unter ihrem Dach.
"Für jedes Problem gibt es eine einfache Lösung – klar, einleuchtend und falsch." (Henry Louis Mencken)

Vir Probatus
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Vir Probatus »

Neues Buch, neues Interview:

https://www.deutschlandfunk.de/spiritue ... _id=439479
Wagner: Ja, genau. Und das ist auch ein Punkt, der mich bis heute wundert, auch, wenn ich an die polizeilichen, die staatsanwaltlichen Ermittlungen in dem Fall denke, dass nämlich dieser Kontext, in dem ich gelebt habe, für die Ermittlungen keine Rolle gespielt hat. Die haben meinen Fall behandelt wie irgendeinen anderen, wo ich halt den Täter irgendwoher kenne und gar nicht in Betracht gezogen, dass ich zu dem Zeitpunkt, zu dem ich vergewaltigt worden bin, fünf Jahre in dieser Gemeinschaft war und schon fünf Jahre Entmündigung und Selbstaufgabe erlebt habe und in einem Kontext war, in dem alle Menschen auch in dieser Logik gelebt haben und dem ich mich deswegen einfach gar nicht wehren konnte. Die Gründe, aus denen ich mich nicht wehren konnte, haben keine Rolle gespielt. Es war nur eben der Fakt, dass ich mich nicht gewehrt habe, der dazu geführt hat, dass die Ermittlungen eingestellt wurden.
Es wäre schlimm, wenn die Justiz eine Vergewaltigungsopfer das in einem Kloster lebt und dessen Täter anders behandeln würde als jeden anderen Fall.
Das scheint die Dame noch immer nicht begriffen zu haben.
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kreuzzeichen
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von kreuzzeichen »

Ich frage mich, was Sie damit insistieren möchten?

Der Priester hat mehrfach eine Ordensschwester zum Geschlechtsverkehr genötigt. Alles tutti? Mit welcher Entspanntheit man hier und anderswo über dieses Vergehen hinweg geht, das macht mich fassunglos.

Sie sehen doch, wie derartige Mißbrauchstaten nun den Tätern auf die Füße fallen und wie sie die Kirche mit in den Sumpf hereinziehen. Oder glauben Sie ernsthaft, dass eine junge Frau mit einer Ordensberufung nur darauf gewartet hat, dass sich Mitbrüder über sie hermachen, um dann irgendwann ein Buch über ihr Leiden zu schreiben und im Radio interviewt zu werden?

Es gibt entsetzlich viele Fälle von Vergewaltigung im näheren Umfeld, die bis dato nicht bestraft werden konnten, weil der Täter das Opfer nicht mit körperlicher, sondern mit psychischer Gewalt gezwungen hat. Nicht umsonst hat ja sogar die Glaubenskongregation reagiert: "Es wurde entschieden, dass der FSO-Priester, der derzeit in der deutschen Sektion des Staatssekretariates arbeitet, seine Arbeit zum 31. Dezember 2012 beendet." Das war zu einer Zeit, da der öffentliche Druck noch nicht da war und der Fall auch innerkirchlich kaum wahrgenommen wurde.

Gott sei Dank wacht der Gesetzgeber langsam auf und bestraft Vergewaltigung auch dann, wenn das Opfer sich nicht mit Zähnen und Klauen wehren konnte und unmittelbar nach der Tat zur Beweissicherung zum Arzt ging. Für alle, denen die Sexualmoral der Kirche am Herzen liegt kann das doch nur ein Grund zur Hoffnung und zur Befriedigung sein. Dass jetzt hier auf einmal Leute, die ansonsten die kirchliche Haltung in dieser Frage verteidigen auf einmal eine staatliche Verurteilung fordern, bevor sie moralisches Fehlverhalten als solches erkennen, das verwundert mich sehr.

Wie auch immer man die Erfahrungen von Doris Wagner bewertet und betrachtet. Hier lief (und vermutlich läuft) nach wie vor etwas schief. Wie Katholiken noch heute sich am Verharmlosen beteiligen können, das erschüttert mich zutiefst.
"Für jedes Problem gibt es eine einfache Lösung – klar, einleuchtend und falsch." (Henry Louis Mencken)

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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Vir Probatus »

kreuzzeichen hat geschrieben:
Mittwoch 30. Januar 2019, 08:37
Ich frage mich, was Sie damit insistieren möchten?

Der Priester hat mehrfach eine Ordensschwester zum Geschlechtsverkehr genötigt. Alles tutti? Mit welcher Entspanntheit man hier und anderswo über dieses Vergehen hinweg geht, das macht mich fassunglos.

Sie sehen doch, wie derartige Mißbrauchstaten nun den Tätern auf die Füße fallen und wie sie die Kirche mit in den Sumpf hereinziehen. Oder glauben Sie ernsthaft, dass eine junge Frau mit einer Ordensberufung nur darauf gewartet hat, dass sich Mitbrüder über sie hermachen, um dann irgendwann ein Buch über ihr Leiden zu schreiben und im Radio interviewt zu werden?

Es gibt entsetzlich viele Fälle von Vergewaltigung im näheren Umfeld, die bis dato nicht bestraft werden konnten, weil der Täter das Opfer nicht mit körperlicher, sondern mit psychischer Gewalt gezwungen hat. Nicht umsonst hat ja sogar die Glaubenskongregation reagiert: "Es wurde entschieden, dass der FSO-Priester, der derzeit in der deutschen Sektion des Staatssekretariates arbeitet, seine Arbeit zum 31. Dezember 2012 beendet." Das war zu einer Zeit, da der öffentliche Druck noch nicht da war und der Fall auch innerkirchlich kaum wahrgenommen wurde.

Gott sei Dank wacht der Gesetzgeber langsam auf und bestraft Vergewaltigung auch dann, wenn das Opfer sich nicht mit Zähnen und Klauen wehren konnte und unmittelbar nach der Tat zur Beweissicherung zum Arzt ging. Für alle, denen die Sexualmoral der Kirche am Herzen liegt kann das doch nur ein Grund zur Hoffnung und zur Befriedigung sein. Dass jetzt hier auf einmal Leute, die ansonsten die kirchliche Haltung in dieser Frage verteidigen auf einmal eine staatliche Verurteilung fordern, bevor sie moralisches Fehlverhalten als solches erkennen, das verwundert mich sehr.

Wie auch immer man die Erfahrungen von Doris Wagner bewertet und betrachtet. Hier lief (und vermutlich läuft) nach wie vor etwas schief. Wie Katholiken noch heute sich am Verharmlosen beteiligen können, das erschüttert mich zutiefst.
Ich bin da komplett bei Ihnen. Selbstverständlich ist ein Nein ein Nein. Und in einem Kloster braucht es kein Nein, da gibt es schon die Frage nicht.
Aber zum einen war damals die Rechtslage anders, zum anderen sagt Frau Wagner "Weil sie eine Nonne in einem Kloster war" hätte die Justiz anders mit ihrem Fall umgehen müssen.
Das kann nicht sein.
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kreuzzeichen
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von kreuzzeichen »

Da bin ich ganz bei Ihnen. Aus der Sicht von Frau Wagner kann ich das verstehen, dass sie möchte, dass ihre besondere Situation berücksichtigt wird. Aber eine Staatsanwaltschaft wird dies nicht leisten können.
"Für jedes Problem gibt es eine einfache Lösung – klar, einleuchtend und falsch." (Henry Louis Mencken)

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kreuzzeichen
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von kreuzzeichen »

Heute abend kommt ein Gespräch zwischen Doris Wagner und Kardinal Schönborn im Fernsehen. Bemerkenswert! https://www.br.de/nachrichten/deutschla ... 3MW15RRt5E
"Für jedes Problem gibt es eine einfache Lösung – klar, einleuchtend und falsch." (Henry Louis Mencken)

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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Vir Probatus »

https://www.br.de/mediathek/video/missb ... 00183b451f

Da wird eine "Erklärung" des Herrn Gantioler über die angebliche "kurze gegenseitige Liebesbeziehung" nicht mehr reichen.

Die Sendung wirkt zeitweise wie ein Beichtgespräch Live, (mit 2 Poenitenten) nur die Absolution am Ende fehlt.


Aus dem Munde eines leibhaftigen Kardinals:
"Die Priesterweihe ist eine Indienstnahme und keine Verwandlung".
"Diese Ungleichheit von Mann und Frau ist eine Uralt-Sünde der Kirche!"
"Exzessive Behandlung des sechsten Gebotes. Unter Theologiestudenten wurde gewitzelt, daß man das auch als Pornografie lesen kann"

Ich denke, ich kann nun den Inhalt von 13 Jahren Religionsunterricht endgültig auf den Müll werfen.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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kreuzzeichen
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von kreuzzeichen »

Ein kleines Zitat dazu:

"„Es war ein Ausrutscher“
Pater Alois Felder bestätigt in den „Ansichten“ von ORF Radio Vorarlberg, dass es damals eine sexuelle Beziehung zwischen den Ordensleuten gegeben habe, nicht aber den Vorwurf der Vergewaltigung. Es sei erst gar nicht zu einer Gerichtsverhandlung gekommen, da es sich um einvernehmlichen Geschlechtsverkehr gehandelt habe.

Das sexuelle Vergehen des Mitbruders habe die Gemeinschaft aber gut aufgenommen. Die Priestergemeinschaft sei zu ihrem Mitbruder gestanden. Er habe auch Buße getan, und eine kurze Behandlung auf sich genommen. Es sei ein Ausrutscher gewesen, so Pater Alois Felder."
"Für jedes Problem gibt es eine einfache Lösung – klar, einleuchtend und falsch." (Henry Louis Mencken)

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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Vir Probatus »

kreuzzeichen hat geschrieben:
Donnerstag 7. Februar 2019, 07:35
Ein kleines Zitat dazu:

"„Es war ein Ausrutscher“
Pater Alois Felder bestätigt in den „Ansichten“ von ORF Radio Vorarlberg, dass es damals eine sexuelle Beziehung zwischen den Ordensleuten gegeben habe, nicht aber den Vorwurf der Vergewaltigung. Es sei erst gar nicht zu einer Gerichtsverhandlung gekommen, da es sich um einvernehmlichen Geschlechtsverkehr gehandelt habe.

Das sexuelle Vergehen des Mitbruders habe die Gemeinschaft aber gut aufgenommen. Die Priestergemeinschaft sei zu ihrem Mitbruder gestanden. Er habe auch Buße getan, und eine kurze Behandlung auf sich genommen. Es sei ein Ausrutscher gewesen, so Pater Alois Felder."
Fest steht somit: Eine der beiden Parteien lügt.
Nur welche?
Mir gibt der hohe zeitliche Abstand zwischen Tat und Anzeige zu denken.
Wenn eine Frau vergewaltigt wird, legt die sich nicht anschließend schlafen, wartet auf den nächsten Übergriff und zeigt den Täter Jahre später an. Sondern sie läuft um ihr Leben und vermutlich erstmal zum Arzt.
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kreuzzeichen
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von kreuzzeichen »

Auf diese Fragen gibt sie in Ihrem Buch glaubhaft Antwort. Es lohnt sich wirklich, das Buch zu lesen. Ohne jetzt dafür zu plädieren eindeutige Schuldige zu finden und zu benennen.
Aber ganz sicher kann man festhalten: wir reden hier nicht von einer Affaire, von "einvernehmlichen Sex" oder eine "Liebesbeziehung". Das ist wertendes Gestammel der Verantwortlichen.
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Benedikt

Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Benedikt »

kreuzzeichen hat geschrieben:
Donnerstag 7. Februar 2019, 11:23
Aber ganz sicher kann man festhalten: wir reden hier nicht von einer Affaire, von "einvernehmlichen Sex" oder eine "Liebesbeziehung". Das ist wertendes Gestammel der Verantwortlichen.
Das hat das zuständige Gericht anders gesehen. In dem Fall steht Aussage gegen Aussage. Interessanterweise bezeichnet sich Wagner nicht als Vergewaltigungsopfer, sondern als Missbrauchsopfer. Strafrechtlich gibt es aber keinen Missbrauch von Erwachsenen (von ein paar Ausnahmen abgesehen, die hier nicht greifen).

Beschämend ist freilich, dass der männliche Partner dieses illegitimen Aktes sich so schadfrei aus der Affäre ziehen kann. Gerade in Fällen, wo weltliches Recht nicht greift, sollte das kanonische Recht eingreifen.

Vir Probatus
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Vir Probatus »

kreuzzeichen hat geschrieben:
Donnerstag 7. Februar 2019, 11:23
Auf diese Fragen gibt sie in Ihrem Buch glaubhaft Antwort. Es lohnt sich wirklich, das Buch zu lesen. Ohne jetzt dafür zu plädieren eindeutige Schuldige zu finden und zu benennen.
Aber ganz sicher kann man festhalten: wir reden hier nicht von einer Affaire, von "einvernehmlichen Sex" oder eine "Liebesbeziehung". Das ist wertendes Gestammel der Verantwortlichen.
Das sehe ich ganz genau so. Ich habe auch das Buch gelesen. Aber blättern Sie mal in diesem Strang zurück in das Jahr 2014, welche Gülle da über diese Frau hier ausgegossen wurde und auf Leute die damals schon der Meinung waren, es muss sich was ändern in der "Formung". Die damals schon meinten Postkontrolle, Fernmeldekontrolle, Nachrichten- und Bücherverbote, Isolation von Angehörigen usw. seien MIßbrauch.

Meine Frau ist katholische Pfarrsekretärin und interessiert sich eigentlich nicht für solche Themen.
Sie hat gestern zufällig gestern die Sendung im BR gesehen und als ich heute zum Mittagessen kam, war sie sichtlich erschüttert.
Sie kannte die ganze Angelegenheit nicht, Sie hatte auch noch nie den Namen Doris Wagner gehört und wurde gestern erstmalig damit konfrontiert.
Sie hat sich das nicht vorstellen können.
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von HeGe »

Vir Probatus hat geschrieben:
Donnerstag 7. Februar 2019, 13:39
Das sehe ich ganz genau so. Ich habe auch das Buch gelesen. Aber blättern Sie mal in diesem Strang zurück in das Jahr 2014, welche Gülle da über diese Frau hier ausgegossen wurde und auf Leute die damals schon der Meinung waren, es muss sich was ändern in der "Formung". Die damals schon meinten Postkontrolle, Fernmeldekontrolle, Nachrichten- und Bücherverbote, Isolation von Angehörigen usw. seien MIßbrauch.
Ich weiß zwar nicht, wo damals irgendwelche "Gülle" über irgendjemanden ausgegossen worden sein soll, aber vielleicht hast du da ja ein paar konkrete Beispiele.

Wieso die von dir genannten Methoden "Missbrauch" sein sollen, erschließt sich mir aber auch nicht. Niemand wird gezwungen, in einen Orden einzutreten und niemand muss dort bleiben, wenn es ihm/ihr dort nicht gefällt. Hunderttausende, andere Ordensleute haben es ja offensichtlich auch gut überstanden.

Ich gehe ja auch nicht in einen Karateverein und beschwere mich, wenn mich dann dort jemand tritt oder schlägt.
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Vir Probatus »

HeGe hat geschrieben:
Donnerstag 7. Februar 2019, 14:02
Vir Probatus hat geschrieben:
Donnerstag 7. Februar 2019, 13:39
Das sehe ich ganz genau so. Ich habe auch das Buch gelesen. Aber blättern Sie mal in diesem Strang zurück in das Jahr 2014, welche Gülle da über diese Frau hier ausgegossen wurde und auf Leute die damals schon der Meinung waren, es muss sich was ändern in der "Formung". Die damals schon meinten Postkontrolle, Fernmeldekontrolle, Nachrichten- und Bücherverbote, Isolation von Angehörigen usw. seien MIßbrauch.
Ich weiß zwar nicht, wo damals irgendwelche "Gülle" über irgendjemanden ausgegossen worden sein soll, aber vielleicht hast du da ja ein paar konkrete Beispiele.
Bitte sehr:

viewtopic.php?f=11&t=16690&hilit=wagner&start=192
Zuerst sprach sie ganz bewusst von Vergewaltung bzw. sexuellen Missbrauch... ganz allgemein ein unbestritten schreckliches Verbrechen, geradezu ein Tabuthema, das nicht hinterfragt werden darf. Oft liegt der Verdacht nahe, dass dieser Sprachgebrauch verwendet wird, nicht um jemanden zu helfen, sondern um jemand anderem zu schaden. Hier scheint es ganz so zu sein, dass sie die Tatsache, dass Pater "Jodok" zwei-, drei- oder viermal - genau kann sie das ja selber nicht sagen! - mit ihr geschlafen hat, aus, um gegen diesen Priester bzw. gegen das 'Werk' zunächst eine unreflektierte Emotion von Abscheu und Ablehnung anzustacheln. Nachdem ihr das mehr oder weniger gelungen ist, ändert sie ihre Strategie und spricht nicht mehr vom sexuellen Missbrauch, sondern vom Missbrauch ganz allgemein, dem ihrer Meinung nach viele hinter Klostermauern ausgesetzt sind. Und nachdem sie genügend Zweifel gesät hat, behauptet sie, dass "solche hierarchischen Strukturen, die Gehorsamkeit verlangen und Armut und vor allem auch Ehelosigkeit und die Abkehr von jedweder Körperlichkeit unweigerlich zu einer Katastrophe führen" ... und damit abgeschafft gehören.
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Vir Probatus »

Vir Probatus hat geschrieben:
Donnerstag 7. Februar 2019, 06:19
https://www.br.de/mediathek/video/missb ... 00183b451f

Da wird eine "Erklärung" des Herrn Gantioler über die angebliche "kurze gegenseitige Liebesbeziehung" nicht mehr reichen.

Die Sendung wirkt zeitweise wie ein Beichtgespräch Live, (mit 2 Poenitenten) nur die Absolution am Ende fehlt.


Aus dem Munde eines leibhaftigen Kardinals:
"Die Priesterweihe ist eine Indienstnahme und keine Verwandlung".
"Diese Ungleichheit von Mann und Frau ist eine Uralt-Sünde der Kirche!"
"Exzessive Behandlung des sechsten Gebotes. Unter Theologiestudenten wurde gewitzelt, daß man das auch als Pornografie lesen kann"

Ich denke, ich kann nun den Inhalt von 13 Jahren Religionsunterricht endgültig auf den Müll werfen.

Die "Er<klärung" kam prompt:

https://gloria.tv/article/bgJenGSfV7oJ4HJnKGxzCZkLi

Gantioler und Co sind sich nicht zu primitiv, jetzt private Post zu veröffentlichen.
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Vir Probatus »

https://www.dw.com/de/ex-nonne-ich-war- ... 2nHEecZZO0

Nach 4 Jahren Diskussion und 2 Büchern weiss ich immer noch nicht, welche Partei da jetzt hemmungslos lügt.
Aber eine von beiden muss es sein.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Benedikt

Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Benedikt »

Vir Probatus hat geschrieben:
Freitag 8. Februar 2019, 06:41
https://www.dw.com/de/ex-nonne-ich-war- ... 2nHEecZZO0

Nach 4 Jahren Diskussion und 2 Büchern weiss ich immer noch nicht, welche Partei da jetzt hemmungslos lügt.
Aber eine von beiden muss es sein.
Definitiv. Der Punkt ist aber, dass in dem Fall ein Prozess geführt wurde, der in einem Freispruch endete. Insofern verhält sich Frau Wagner höchst verleumderisch, wenn sie die abgewiesenen Vorwürfe weiterhin publiziert.

Dessen ungeachtet bin ich aber geneigt, eher der Darstellung des männlichen Sexualpartners in diesem illiziten Techtelmechtel Glauben zu schenken.

CIC_Fan

Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von CIC_Fan »

Benedikt hat geschrieben:
Freitag 8. Februar 2019, 10:19
Vir Probatus hat geschrieben:
Freitag 8. Februar 2019, 06:41
https://www.dw.com/de/ex-nonne-ich-war- ... 2nHEecZZO0

Nach 4 Jahren Diskussion und 2 Büchern weiss ich immer noch nicht, welche Partei da jetzt hemmungslos lügt.
Aber eine von beiden muss es sein.
Definitiv. Der Punkt ist aber, dass in dem Fall ein Prozess geführt wurde, der in einem Freispruch endete. Insofern verhält sich Frau Wagner höchst verleumderisch, wenn sie die abgewiesenen Vorwürfe weiterhin publiziert.

Dessen ungeachtet bin ich aber geneigt, eher der Darstellung des männlichen Sexualpartners in diesem illiziten Techtelmechtel Glauben zu schenken.
Wann und Wo wurde ein Prozess geführt und freigesprochen?
das ist mir neu

Benedikt

Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Benedikt »

CIC_Fan hat geschrieben:
Freitag 8. Februar 2019, 10:40
Wann und Wo wurde ein Prozess geführt und freigesprochen?
das ist mir neu
Sorry, hatte das falsch im Kopf. Frau Wagner hat ihren Sexualpartner sowohl in Österreich als auch in Deutschland angezeigt. Vorwurf lautete jeweils Vergewaltigung. Zu einem Prozess kam es jedoch nicht, da die Staatsanwaltschaft in beiden Fällen zum Schluss kam, dass keine Straftat vorlag.

Eigentlich sollte das Opfer Frau Reisinger (Wagner) wegen Verleumdung anzeigen.

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