Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

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Torsten
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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Torsten »

Deutschland ist ein reiches Land, aber der Reichtum ist nicht gleich verteilt.
Da, wo sich der Reichtum befindet, deren Kinder werden keine Probleme mit maroden Schulen kennen. Wie las ich es irgendwo in einem Kommentar: Die 0,1% besitzen ein Drittel des Vermögens, aber hundert Prozent der Macht.

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Juergen
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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Juergen »

Torsten hat geschrieben:
Deutschland ist ein reiches Land, aber der Reichtum ist nicht gleich verteilt.
Da, wo sich der Reichtum befindet, deren Kinder werden keine Probleme mit maroden Schulen kennen. Wie las ich es irgendwo in einem Kommentar: Die 0,1% besitzen ein Drittel des Vermögens, aber hundert Prozent der Macht.
Die Idee „Reichtum“ gleich verteilen zu wollen ist ein selbstwidersprüchlich, denn es führt zur Auflösung von Reichtum. Wenn alle gleich viel haben kann keiner als reich und keiner arm bezeichnet werden, da diese Begriffe nur in der Relation zueinander sinnvoll sind. Wenn alle gleich viel haben, hat auch keiner Anteil am Reichtum, weil es diesen schlichtweg nicht gibt.

Zudem scheint es auch so, daß die Mitglieder einer solchen Gleicheitsgesellschaft, nicht dazu bereit zu sein scheinen, so ein Konzept mittragen zu wollen. „Gier“ ist auch eine Folge der Erbsünde und die wird der Mensch nicht los – also die Erbsünde schon aber eben nicht die Lust am Sündigen. Versuche solcher Alle-haben-gleichviel-Gesellschaften hat es ja schon gegeben. Es zeigte sich immer, daß es nicht funktioniert. Selbst in kleinen Gruppen funktioniert es nicht.

Da fällt mir Augustinus und seine Bekenntnisse ein
Confessiones I,7 hat geschrieben:So ist nur die Schwäche der kindlichen Glied maßen unschuldig, nicht die Kindesseele. Mit eigenen Augen beobachtete ich ein zorniges Kind; noch konnte es nicht sprechen und doch sah es bleich mit feindseligbitterem Blick auf seinen Milchbruder. Doch das weiß jeder. Mutter und Ammen sagen, daß sich das gäbe und durch irgendwelche Mittel verlöre. Ist es aber etwa auch Unschuld an der Quelle, die reichlich, ja überreichlich eine Fülle von Milch hervorströmen läßt, den der Hilfe so bedürftigen Bruder nicht zu dulden, der doch nur durch dies eine Nahrungsmittel sein Leben fristen kann?
Zuletzt geändert von Juergen am Montag 21. September 2015, 19:52, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Jürgen

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Torsten
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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Torsten »

http://gerhardschneider.at/215/9/12/c ... erwertbar/
"Es ist eine Argumentation von unseren Arbeitgebern."(Claudia Roth)

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Torsten
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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Torsten »

Juergen hat geschrieben:Die Idee „Reichtum“ gleich verteilen zu wollen ist ein selbstwidersprüchlich, denn es führt zur Auflösung von Reichtum.
Das ist ein klassisches Strohmann-Argument, weil ich nirgendwo solches gefordert habe.

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Juergen
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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Juergen »

Torsten hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Die Idee „Reichtum“ gleich verteilen zu wollen ist ein selbstwidersprüchlich, denn es führt zur Auflösung von Reichtum.
Das ist ein klassisches Strohmann-Argument, weil ich nirgendwo solches gefordert habe.
In dem von Dir zitierten Text (»Deutschland ist ein reiches Land, aber der Reichtum ist nicht gleich verteilt.«) hat es aber den Anschein, daß so etwas gefordert wird.
Was Du sagst interessiert mich recht wenig.

Aber ich hätte in der That besser nur das Zitat zitieren sollen.
Gruß Jürgen

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Torsten
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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Torsten »

Meine Güte, bist Du schnell eingeschnappt ..

Caviteño
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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Caviteño »

Torsten hat geschrieben:
Da, wo sich der Reichtum befindet, deren Kinder werden keine Probleme mit maroden Schulen kennen.
Die Reichen, die Elite, die sehr gut Verdiendenden - wie immer Du sie bezeichnen willst, lassen ihre Kinder häufig schon in der Schweiz, in England, den USA oder auch in D. auf Privatschulen bzw. Internaten ausbilden und sind dafür bereit, erhebliche Summen zu bezahlen.

Caviteño
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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Caviteño »

Sarandanon hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:Die werden doch jetzt verscheuert - ob die bei den kurdischen Frontsoldaten ankommen oder nicht vorher verhökert werden - da bin ich mir nicht so sicher.
Schließlich läßt sich mit Waffen viel Geld verdienen und für 3TEURO erhält man mit Familie bereits eine Aufenthaltserlaubnis im EU-Land Zypern..... :breitgrins:
Ist wohl nicht auszuschließen.
Es ging um das G3, das von der Bundeswehr an die Kurden geliefert wurde. Natürlich sind die im September 214 gemachten Voraussagen eingetreten - das G3 aus Bundeswehrbeständen taucht jetzt auf dem Schwarzmarkt in Erbil auf. Preis: 1.45 bis 1.8 USD.

Allerdings ist der Bundesregierung und der Bundeswehr kein Vorwurf zu machen, die hatten schließlich von der kurdischen Autonomieregierung eine "Endverbleibserklärung" :D erhalten:
"Wir haben bisher 2. Sturmgewehre nach Kurdistan geliefert", sagt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. 8. davon seien moderne G36 gewesen, die restlichen G3. Außerdem seien 8. Pistolen geliefert worden. Die kurdische Autonomieregierung hat eine Endverbleibungserklärung für die Waffen abgegeben. Darin verspricht sie, dass die Gewehre und Pistolen nicht an Dritte weitergegeben werden. "Uns wurde immer wieder zugesichert, dass dem auch vonseiten der kurdischen Regionalregierung eine hohe Bedeutung beigemessen wurde", erklärt der Sprecher des Verteidigungsministeriums.
(...)
Und es geht nicht nur um deutsche Sturmgewehre. Auch P1-Pistolen, die von der Bundeswehr an die Kurden weitergegeben wurden, sollen auf den Märkten angeboten werden. Neu ist dieser Fall nicht. In der Vergangenheit waren bereits Pistolen, welche die Bundeswehr an die afghanischen Sicherheitskräfte geliefert hatte, auf Waffenbasaren in Pakistan aufgetaucht.
(...)
Die Bundesregierung werde die Peschmerga nun mit den G3 auf dem Schwarzmarkt konfrontieren. Aber es ist bereits eine weitere deutsche Unterstützung für die Kurden aus der Bundesrepublik geplant. Die nächste Lieferung soll bis zum Ende des ersten Quartals erfolgen.
http://www.zeit.de/wirtschaft/216-1/w ... hwarzmarkt

Hoffen wir mal, daß die Waffen in der Region bleiben......

Caviteño
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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Caviteño »

Wenn schon mal - was selten ist - investiert wird, werden die notwendigen Ausbildungsmaßnahmen "vergessen":

Fregatten ohne Besatzung
Im Jahr 2007 unterschrieb die Bundeswehr den Vertrag für die vier Fregatten der neuen Schiffsklasse F 125. Doch im Etat waren nur die Schiffe selbst verbucht, mit damals kalkulierten 650 Millionen Euro pro Stück. Dass man neue Ausbildungsanlagen würde bauen müssen, um die dafür nötigen Besatzungen zu schulen, habe die Bundeswehr zwar bereits damals erkannt, schreibt der Rechnungshof. Trotzdem seien solche Ausbildungszentren nicht Teil des Projektes gewesen und damit nicht Teil des Etats.
Das Problem:
Die Fregatten sollen zwei Jahre auf See bleiben können, ohne eine Werft anlaufen zu müssen. Deswegen müssen die Besatzungen im Monatsrhytmus "fliegend" ausgetauscht werden. Man braucht also für vier Schiffe acht Besatzungen. Bisher hat man vier Crews, die ihre Ausbildung nicht beenden können, weil es z. Zt. noch kein Schiff gibt... Das erste Schiff soll jetzt bereitgestellt werden.
Damit ein "fliegender" Wechsel der Crew überhaupt möglich ist, muß es an Land ein Einsatzausbildungszentrum geben - das wird jedoch "frühestens" 2030 fertig sein.....
Dann sind vermutlich die Fregatten veraltet... :breitgrins:

Petrus
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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Petrus »

Caviteño hat geschrieben:
Dienstag 26. Januar 2016, 11:28
im September 214
war das nicht das Jahr, da 17 Tonnen Opium bei einer Inventur im kaiserlichen Palast gezählt wurden?

https://de.m.wikipedia.org/wiki/214

Caviteño
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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Caviteño »

Petrus hat geschrieben:
Donnerstag 20. Dezember 2018, 20:44
Caviteño hat geschrieben:
Dienstag 26. Januar 2016, 11:28
im September 214
war das nicht das Jahr, da 17 Tonnen Opium bei einer Inventur im kaiserlichen Palast gezählt wurden?

https://de.m.wikipedia.org/wiki/214
Sag mal Petrus, wie bist Du denn jetzt auf einen fast drei Jahre alten Beitrag von mir gestoßen und hast den Fehler entdeckt?
Respekt!

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Hubertus
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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Hubertus »

Caviteño hat geschrieben:
Freitag 21. Dezember 2018, 13:12
Petrus hat geschrieben:
Donnerstag 20. Dezember 2018, 20:44
Caviteño hat geschrieben:
Dienstag 26. Januar 2016, 11:28
im September 214
war das nicht das Jahr, da 17 Tonnen Opium bei einer Inventur im kaiserlichen Palast gezählt wurden?

https://de.m.wikipedia.org/wiki/214
Sag mal Petrus, wie bist Du denn jetzt auf einen fast drei Jahre alten Beitrag von mir gestoßen und hast den Fehler entdeckt?
Respekt!
Das war höchstwahrscheinlich kein Tippfehler - ist mir schon öfters aufgefallen, daß bei der Erneuerung der Forensoftware einige "Schluß-Nullen" in den Bestandsbeiträgen einfach getilgt wurden (vgl. z.B. hier, wo im Zuge mit Trient die mindestens 200 Jahre alten Diözesanriten erwähnt werden; jetzt sind es nur noch "2": https://www.kreuzgang.org/viewtopic.php ... 59#p705859). Im übrigen: https://data.motor-talk.de/data/galleri ... 576486.png :unbeteiligttu:
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

Caviteño
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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Caviteño »

Die nächste Pleite mit den Regierungsfliegern:

Bundespräsident sitzt fest : Defekter Flieger verzögert Steinmeiers Rückflug aus Äthiopien
Wegen eines Defekts am Regierungsflieger „Theodor Heuss“ kann Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nicht wie geplant von Äthiopien nach Berlin zurückfliegen. An dem technischen Problem der A 340 werde mit Hochdruck gearbeitet, hieß es in Addis Abeba. Ursprünglich sollte der Rückflug um 12.50 Uhr (MEZ) starten.
(...)
Steinmeier war bereits 2014 als Außenminister wegen eines Defekts am Flugzeug stundenlang in Äthiopien festgesessen. Die Regierungsflieger der Bundeswehr hatten in den letzten Monaten durch zahlreiche Defekte Schlagzeilen gemacht: So gab es Mitte Januar gleich zwei mal Verzögerungen bei der Afrika-Reise von Entwicklungsminister Gerd Müller, und die Maschine von Angela Merkel musste Anfang Dezember auf der Reise nach Buenos Aires nach kurzer Zeit wieder umdrehen.
Wenn er schon mal dort festgesessen hat, kennt er sich ja aus.....
Symbolsatter gehts nimmer: Bodenkontakt verloren, Luftnummern, Rauch im Cockpit. Die Chinesen düsen sogar hinter den Mond, Steinmeier kommt nicht nach Hause.
Von der Leyen Airlines - Regierungsflieger wieder defekt: Bundespräsident Steinmeier sitzt in Äthiopien fest

Der Ausdruck "von der Leyen-Airlines" gefällt mir, ist doch viel griffiger als "Flugbereitschaft der Bundesregierung". :breitgrins:

Diese Meldung fällt aber eindeutig in die Kategorie "fake news", obwohl sie mit mit diesem Bild versucht, authentisch zu sein:

Regierungsflieger kaputt: Steinmeier nutzt Schlepper, um nach Deutschland zu kommen

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Hubertus
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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Hubertus »

Caviteño hat geschrieben:
Donnerstag 31. Januar 2019, 00:52
Der Ausdruck "von der Leyen-Airlines" gefällt mir, ist doch viel griffiger als "Flugbereitschaft der Bundesregierung". :breitgrins:
Häme wie diese kommt uns jetzt wohl teuer zu stehen:

"Nach Pannenserie : Flugbereitschaft bekommt drei neue Maschinen"

Daraus:
Die Maschinen seien in Auftrag gegeben worden, sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) [...]
Nach "Spiegel"-Informationen plant das Verteidigungsministerium den Kauf von insgesamt drei neuen Airbus A350 direkt vom Hersteller, einen davon bereits in diesem Jahr.

Ein solche Maschine kostet nach Angaben von Experten bis zu 180 Millionen Euro. Ein Umbau auf die Ausstattung als Regierungsmaschine mit Schlaf- und Konferenzraum inklusive eines Sicherheitspakets und Kommunikationsanlagen kostet etwa weitere 100 Millionen Euro.
Hier träumt der T-Online-Reporter - oder seine Quellen - wohl. Die Listenpreise (2018) von Airbus sind ja online (s. hier). Der kleinste A-350, der -800 (um den dürfte es ja wohl gehen), beläuft sich danach auf:
280.6
Millionen Euro.

Auch wenn die Bundeswehr als gute Kundin einen entsprechenden Rabatt bekommt, fragt man sich schon, warum

a) aus zwei Großraummaschinen jetzt drei werden und

b) warum es nicht z.B. auch die - noch immer verfügbare - A330 tut (als -200 lt. Liste 238,5 Mill. €). Da die Regierungsmaschinen wohl nur einen Bruchteil der Flugmeilen zurücklegen, die bei kommerziellen Airlinern üblich sind, fiele der Mehrverbrauch sicher kaum ins Gewicht. Dazwischen länge immerhin noch der A330-neo (als -800: 259,9 Mill. €).

Eine andere Möglichkeit wäre die A330-MRTT, die ja ohnehin die A310-MRTT bei der Luftwaffe ersetzen soll. Bei einer Neubeschaffung könnten einige Maschinen primär als VIP-Transporter genutzt werden, stünden aber auch für andere Aufgaben zur Verfügung, falls benötigt - eine Lösung, für die man sich in Großbritannien entschieden hat (dort muß übrigens eine Maschine den Hauptflugbedarf von Regierung und Königshaus abdecken).


:angewidert:
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Edi
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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Edi »

Die Maschinen der Flugbereitschaft scheinen ja noch nicht sehr alt zu sein und fliegen auch weniger als die zivilen Flugzeuge der Fluggesellschaften. Wäre es da nicht sinnvoll die Flugzeuge nach und nach mal grundlegend zu überwachen und gfs, zu überholen. Das müsste doch billiger sein als wieder neue anzuschaffen. Oder irre ich mich da?
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Benedikt

Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Benedikt »

Edi hat geschrieben:
Freitag 1. Februar 2019, 20:58
Die Maschinen der Flugbereitschaft scheinen ja noch nicht sehr alt zu sein und fliegen auch weniger als die zivilen Flugzeuge der Fluggesellschaften. Wäre es da nicht sinnvoll die Flugzeuge nach und nach mal grundlegend zu überwachen und gfs, zu überholen. Das müsste doch billiger sein als wieder neue anzuschaffen. Oder irre ich mich da?
Sie könnten auch einfach ein Flugzeug chartern, das wäre noch viel billiger. Der Papst macht das schließlich auch so.

Caviteño
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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Caviteño »

Edi hat geschrieben:
Freitag 1. Februar 2019, 20:58
Die Maschinen der Flugbereitschaft scheinen ja noch nicht sehr alt zu sein und fliegen auch weniger als die zivilen Flugzeuge der Fluggesellschaften. Wäre es da nicht sinnvoll die Flugzeuge nach und nach mal grundlegend zu überwachen und gfs, zu überholen. Das müsste doch billiger sein als wieder neue anzuschaffen. Oder irre ich mich da?
Da irrst Du Dich wohl; die Maschinen sind Methusalem....

Die "Konrad Adenauer" ist zwanzig Jahre alt:
Es handelt sich um eine Maschine vom Typ Airbus A340-300, die im Jahr 2009 durch das Bundesministerium der Verteidigung von der ehemaligen Eigentümerin Lufthansa erworben wurde. Die Langstreckenmaschine wurde nach zehn Jahren im regulären Liniendienst durch Lufthansa Technik in Hamburg in 21 Monaten zum Regierungsflugzeug umgebaut.
https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_Ad ... (Flugzeug)

Die "Theodor Heuss" ist nicht erheblich jünger:
Als Nachfolger des A310 steht der Bundesregierung ein Airbus A340-313 aus dem Baujahr 2000 als Maschine für den VIP-Transport zur Verfügung. Die Langstreckenmaschine wurde nach neun Jahren im regulären Liniendienst bei der Lufthansa unter dem Namen der oberbergischen Kreisstadt Gummersbach[3] im Jahr 2009 durch die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung gekauft und ab Januar 2010 bei Lufthansa Technik in Hamburg zum Regierungsflugzeug umgebaut.
https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Heuss_(Flugzeug)

Grundsätzlich wurden bisher wohl nur Gebrauchtflugzeuge erworben:

Ein Secondhand-Flugzeug für die Kanzlerin

In dem Artikel wird über den Umbau einer A 321 berichtet, die seit 2000 zur Flotte der Lufthansa gehörte - der Artikel ist aus 2018!

Mit acht Fliegern wird häufig die Grenze erreicht, deswegen wurde ein neues Flugzeug angeschafft. Auch die Auslastung kann sich sehen lassen - 2.500 Flüge im Jahr....

@Benedikt:
Einmal abgesehen davon, daß es für das Selbstverständnis der Repräsentanten unseres Staates abträglich wäre, wenn sie bei einem Staatsbesuch aus einem Flugzeug mit der Aufschrift "Lufthansa" oder "Eurowings" steigen müßten (ok - "Air Berlin" wäre ja noch passend :D ), haben alle Regierungsflieger auch eine milit. Sicherung mit Abwehrsystemen uä an Bord.

@Hubertus:
Die Kosten für drei neue Flugzeuge dürften angesichts der Aufwendungen, die die Kanzlerin während ihrer Regentschaft dem Land aufgebürdet hat (Energie"wende", Euro"rettung", "Flüchtlings"zuzug) überhaupt nicht ins Gewicht fallen. Diese "Projekte" zeichnen sich dadurch aus, daß zweistellige Mrden-Beträge die kleinste Recheneinheit sind.

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Hubertus
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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Hubertus »

Caviteño hat geschrieben:
Samstag 2. Februar 2019, 00:37
Da irrst Du Dich wohl; die Maschinen sind Methusalem....

Die "Konrad Adenauer" ist zwanzig Jahre alt:

[...]Die "Theodor Heuss" ist nicht erheblich jünger:
Als Nachfolger des A310 steht der Bundesregierung ein Airbus A340-313 aus dem Baujahr 2000 als Maschine für den VIP-Transport zur Verfügung. Die Langstreckenmaschine wurde nach neun Jahren im regulären Liniendienst bei der Lufthansa unter dem Namen der oberbergischen Kreisstadt Gummersbach[3] im Jahr 2009 durch die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung gekauft und ab Januar 2010 bei Lufthansa Technik in Hamburg zum Regierungsflugzeug umgebaut.
https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Heuss_(Flugzeug)

Grundsätzlich wurden bisher wohl nur Gebrauchtflugzeuge erworben:


Ein 20 Jahre altes Flugzeug ist wohl kaum "Methusalem":
Quelle hat geschrieben:20 bis 40 Jahre können Maschinen normalerweise fliegen
So bilden die A340-300 auch noch bei der Lufthansa einen selbstverständlichen Teil der aktuellen Flotte. Ausgeflottet werden solche Maschinen in erster Linie aus Verbrauchsgründen, da bei großen Flotten der Minderverbrauch neuer Luftfahrzeuge stärker ins Gewicht fällt; daneben sind es aber auch Prestigegründe (Konkurrenz) und sicherlich auch das subjektive Sicherheitsgefühl bei den Passagieren.

Fakt ist jedenfalls, daß solche ausgeflotteten Fahrzeuge entweder bei anderen Airlines weiterfliegen (wo sie leider nicht immer nach Herstellervorgaben gewartet werden) oder aber ihr "zweites Leben" als Frachtflugzeug antreten. Sowohl Boeing als auch Airbus bieten für ihre Baumuster ganz regulär freighter conversion-Programme an (für den A340 zwar nicht, aber das liegt wohl v.a. daran, daß er bereits auf dem Erstmarkt nicht sehr erfolgreich war).

Und im übrigen: sehen wir uns doch mal die angeblich ach so lange Pannenserie dieser Maschinen an - der "Stern" hat ja erst vor wenigen Tagen einen "Rückblick auf die Pannen der Bundeswehrflieger" geworfen: Zweimal gab es bei Steinmeier Probleme mit der Hilfsturbine - diesmal kostete das eine Verspätung von ca. drei Stunden. Eine Zeitspanne, über der Flugreisenden überhaupt erst Entschädigung bezahlt wird.
Die Kanzlerin konnte nicht nach Buenos Aires, daß aber das Ersatzflugzeug nicht fliegen konnte, lag nicht an der Technik, sondern an der etwas befremdlichen Personalpolitik des Verteidigungsministeriums.
Olaf Scholz konnte wegen durchgenagter Kabel nicht starten. Ob neuere Maschinen deutlich schwieriger anzunagen sind, weiß ich zwar nicht, gehe aber mal davon aus, daß das nicht primär dem Alter des Flugzeugs geschuldet war.
Gerd Müller hatte zwei Pannen mit Regierungsflugzeugen, aber das war eine - neuere! - Challenger.
Bei den anderen Geschichten aus der Schröder/Fischer-Ära waren noch die Vorgängermaschinen vom Typ A310 im Einsatz.

Rechtfertigt eine solche Bilanz, die einer statistischen Ausfallquote von 1,08 Prozent entspricht (zum Vergleich: Lufthansa [2016] 2,32 Prozent), eine so hohe Investition? :hmm:
Caviteño hat geschrieben:
Samstag 2. Februar 2019, 00:37
@Hubertus:
Die Kosten für drei neue Flugzeuge dürften angesichts der Aufwendungen, die die Kanzlerin während ihrer Regentschaft dem Land aufgebürdet hat (Energie"wende", Euro"rettung", "Flüchtlings"zuzug) überhaupt nicht ins Gewicht fallen. Diese "Projekte" zeichnen sich dadurch aus, daß zweistellige Mrden-Beträge die kleinste Recheneinheit sind.
Das ist unbestreitbar so und unbestritten.
Aber offenbar blenden mittlerweile diese Größenordnungen nicht mehr nur die Fanboys/-girls/-ix* der Kanzlerin, sondern auch ihre Kritiker. Muß man also, wenn das Geld des Steuerzahlers nicht gleich im zweistelligen Mrd.bereich hinausgeworfen wird, das einfach achselzuckend zur Kenntnis nehmen? :hmm:
Und überhaupt: Müßte ein Auftrag einer solchen Größenordnung nicht vorher ausgeschrieben werden? :hmm: (Bei der Air Force One z.B. war das ja auch erfolgt.) Ich vermisse hier schon den kritischen Blick auf solche Bestellungen. Auch z.B. bzgl. der Umbauten für ~100 Mio. Euro pro Maschine: Muß der Kanzler tatsächlich eine eigene Suite haben? Wer die neue Business-Class der Lufthansa (für Bilder aus dem Inneren nach unten scrollen) kennt, darf sich schon fragen: reicht das nicht auch für die Kanzlerin und Gefolge? :hmm: Immerhin muß sich die Königin von England und die britischen Politiker mit vergleichbarem Standard zufriedengeben (Link zu Bildern s.o. mein gestriger Post; auf "in Großbritannien entschieden" klicken). :hmm:
Und warum gibt es dazu keinerlei öffentliche Diskussion? :hmm:
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

Caviteño
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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Caviteño »

Hubertus, nimmst Du ernsthaft an, daß bei der Ausschreibung für eine neue Airforce One z.B. Airbus den Auftrag erhalten hätte?
Es gibt doch nur zwei Anbieter: Airbus und Boeing und ebenso wie D. oder F. immer eine Maschine von Airbus als repräsentativen Regierungsflieger bestellen werden, wird der US-Präsident immer in einer Boeing fliegen.

Eine Ausschreibung für die Umbauten, die vor allem zur der Sicherung der Maschine notwendig sind, könnte zwar erfolgen - aber würde man hier wirklich einem chinesischen oder einem US-Unternehmen den Zuschlag erteilen, selbst wenn sie preisgünstiger wären? Vermutlich hätte man sogar beim Angebot einer Firma aus der EU Bedenken - zu Recht, wie das handy der Kanzlerin zeigt, denn auch "Partner" schrecken nicht davor zurück, die "Freunde" abzuhören.

Bzgl. der Kosten: Ich gehe schon davon aus, das Airbus hier einen ordentlichen Rabatt geben wird; es ist schließlich Werbung. Außerdem könnte/wird es preiswerter sein, erforderliche Sicherheitsvorkehrungen sofort beim Bau der Maschine einzusetzen als eine 10 Jahre alte Maschine auseinanderzunehmen, alles neu einzubauen und anschließend wieder zusammen zu setzen.

Insofern ja - man kann natürlich über die Neuanschaffung diskutieren. Ich bin aber schon der Meinung, daß man nicht unbedingt mit 20 Jahre alten A 340 als Regierungsfliegern durch die Gegend reisen muß, selbst wenn einige solcher Maschinen bei der Lufthansa noch im Einsatz sind.
Es ist mir auch ziemlich egal, ob Merkel mit Linie nach Bs. As. fliegen muß oder Steinmeier irgendwo in Afrika festsitzt. So eine Pleite wie der Flug zum G 20 Gipfel wird aber von der Konkurrenz genüßlich ausgeschlachtet und da interessiert es niemanden, ob es sich um einen technischen Fehler in der Maschine oder die Ursache (aufgrund der Sparmaßnahmen) bei der Personalplanung lag.

Ich habe kein Problem damit, wenn jetzt drei neue A 350 gekauft und umgebaut werden. Auf die voraussichtliche Nutzungsdauer von 10 - 15 Jahren verteilt, dürften die Anschaffungskosten überschaubar sein.

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Hubertus
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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Hubertus »

Caviteño hat geschrieben:
Sonntag 3. Februar 2019, 04:47
Hubertus, nimmst Du ernsthaft an, daß bei der Ausschreibung für eine neue Airforce One z.B. Airbus den Auftrag erhalten hätte?
Es gibt doch nur zwei Anbieter: Airbus und Boeing und ebenso wie D. oder F. immer eine Maschine von Airbus als repräsentativen Regierungsflieger bestellen werden, wird der US-Präsident immer in einer Boeing fliegen.
Natürlich nicht. Eine Ausschreibung sorgt aber m.E. schon dafür, daß sich die Hersteller einigermaßen ins Zeug legen, um (auch finanziell) überzeugende Angebote vorzulegen.
Caviteño hat geschrieben:
Sonntag 3. Februar 2019, 04:47
Eine Ausschreibung für die Umbauten, die vor allem zur der Sicherung der Maschine notwendig sind, könnte zwar erfolgen - aber würde man hier wirklich einem chinesischen oder einem US-Unternehmen den Zuschlag erteilen, selbst wenn sie preisgünstiger wären? Vermutlich hätte man sogar beim Angebot einer Firma aus der EU Bedenken - zu Recht, wie das handy der Kanzlerin zeigt, denn auch "Partner" schrecken nicht davor zurück, die "Freunde" abzuhören.
Um die Sicherheitsumbauten ging es mir hier nicht.
Caviteño hat geschrieben:
Sonntag 3. Februar 2019, 04:47
Bzgl. der Kosten: Ich gehe schon davon aus, das Airbus hier einen ordentlichen Rabatt geben wird; es ist schließlich Werbung. Außerdem könnte/wird es preiswerter sein, erforderliche Sicherheitsvorkehrungen sofort beim Bau der Maschine einzusetzen als eine 10 Jahre alte Maschine auseinanderzunehmen, alles neu einzubauen und anschließend wieder zusammen zu setzen.
Möglicherweise ist das gar nicht der Fall:
Quelle hat geschrieben:Eine A350 kostet laut Airbus-Preisliste mindestens 280 Millionen Dollar, doch gibt es Spekulationen, dass die Bundeswehr billigere Prototypen kauft. Hinzu kämen dann noch Kosten für VIP-Ausstattung und Selbstschutzsysteme (nochmals 100 bis 150 Millionen Euro pro Flugzeug).
Das Kosteneinsparungsargument (durch Umrüstung) entfiele damit u.U.
Caviteño hat geschrieben:
Sonntag 3. Februar 2019, 04:47
Es ist mir auch ziemlich egal [...]
Ich habe kein Problem damit [...]
Das merkt man. Ich wehre mich trotzdem dagegen, daß offenbar neue Maschinen per ordre du mufti angeschafft werden sollen. Dabei lehne ich, nota bene, nicht grundsätzlich eine u.U. sinnvolle Neubeschaffung ab. Aber es ist mittlerweile charakteristisch für dieses Land, daß solche Entscheidungen völlig unhinterfragt und scheinbar selbstverständlich einfach durchgewunken werden. Wenn jeder nur das an der Regierung kritisiert, womit er persönlich kein Problem hat, fehlt es freilich an einer konsequenten Kontrolle. :/
Mir fehlt hier a.j.F. die Einstellung, daß sich die Regierung für Anschaffungen aus Steuergeldmitteln zu rechtfertigen hat, nicht diejenigen, die dies ggf. einfordern.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von taddeo »

Hubertus, wohin Ausschreibungen in Deutschland führen, sieht man doch: Handynetze, BER, Bundeswehr. Alles ausgeschrieben, alles ein Desaster.

Man muß doch fast froh sein, wenn die Regierung mal einfach was kauft, weil es schnell gehen und funktionieren muß.

Caviteño
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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Caviteño »

Hubertus hat geschrieben:
Sonntag 3. Februar 2019, 19:39
Natürlich nicht. Eine Ausschreibung sorgt aber m.E. schon dafür, daß sich die Hersteller einigermaßen ins Zeug legen, um (auch finanziell) überzeugende Angebote vorzulegen.
Wenn es aber faktisch nur einen Monopolanbieter (Airbus) gibt, dürfte dieser Zwang nicht vorliegen - man bekommt den Auftrag auf jeden Fall. Da ist es mE viel wahrscheinlicher, daß man ein "gutes" Angebot vorlegt - es geht ja schließlich auch um unbezahlte Werbung - und sich die dabei entstehenden Verluste bei anderen (Militär-)Aufträgen erstatten läßt.
Hubertus hat geschrieben:
Sonntag 3. Februar 2019, 19:39
Möglicherweise ist das gar nicht der Fall:
Quelle hat geschrieben:Eine A350 kostet laut Airbus-Preisliste mindestens 280 Millionen Dollar, doch gibt es Spekulationen, dass die Bundeswehr billigere Prototypen kauft. Hinzu kämen dann noch Kosten für VIP-Ausstattung und Selbstschutzsysteme (nochmals 100 bis 150 Millionen Euro pro Flugzeug).
Das Kosteneinsparungsargument (durch Umrüstung) entfiele damit u.U.
Das Kosteneinsparungsargument verlagert sich dann auf den Kauf. Der Kauf eines Prototypen ist preiswerter als der Kauf einer vollausgerüsteten Maschine.
Hubertus hat geschrieben:
Sonntag 3. Februar 2019, 19:39
Ich wehre mich trotzdem dagegen, daß offenbar neue Maschinen per ordre du mufti angeschafft werden sollen. Dabei lehne ich, nota bene, nicht grundsätzlich eine u.U. sinnvolle Neubeschaffung ab. Aber es ist mittlerweile charakteristisch für dieses Land, daß solche Entscheidungen völlig unhinterfragt und scheinbar selbstverständlich einfach durchgewunken werden. Wenn jeder nur das an der Regierung kritisiert, womit er persönlich kein Problem hat, fehlt es freilich an einer konsequenten Kontrolle. :/
Mir fehlt hier a.j.F. die Einstellung, daß sich die Regierung für Anschaffungen aus Steuergeldmitteln zu rechtfertigen hat, nicht diejenigen, die dies ggf. einfordern.
"per ordre du mufti" werden sie ja nicht gekauft - die formalrechtlichen Bestimmungen (Zustimmung des Haushaltsausschusses) werden eingehalten. Daß die Abgeordneten in diesem Gremium häufig nicht das Rückgrat haben, solche Regierungswünsche abzulehnen oder kritisch zu überprüfen, ist leider Tatsache und nicht auf den Kauf von neuen Flugzeugen beschränkt.
Aber wie sollte es denn anders laufen?
Eine Volksabstimmung, ob die Flugzeuge angeschafft würden? :D
Eine "breite, öffentliche" Diskussion, die dann auf die Frage hinausliefe, ob eine Dusche eingebaut werden darf oder nicht. :patsch:

Wenn ich schreibe, daß ich mit der Anschaffung neuer Maschinen "kein Problem halte", bedeutet das, daß die Neuanschaffung mE notwendig und gerechtfertigt ist. Nicht nur wegen der vergleichsweise geringen Kosten, sondern auch, weil bei einer Weiternutzung der alten Maschinen immer wieder das Problem besteht, daß sie ausgerechnet dann ihren Dienst versagen, wenn es besonders "publikumswirksam" ist.
Alternativ könnte natürlich auch ein "leasing" geprüft werden. Aber ob das preiswerter ist... :hmm:

@taddeo:
Das es in anderen Ländern mit dem Ausbau des Mobilfunks schneller geht und auch eine breitere Versorgung erfolgt, liegt an der Struktur des deutschen Mobilfunkmarktes. Jeder Anbieter errichtet seine eigenen Masten. Will z.B. O2 die Masten der Telekom nutzen, müssen dafür deftige Gebühren gezahlt werden.
In den USA gibt es Gesellschaften z. B. American Tower oder Crown Castle, die ausschließlich die Funkmasten aufstellen und dann an alle drei/vier großen Telefongesellschaften vermieten. Die Infrastruktur ist so ausgelegt, daß bis zu sechs verschiedene Telefongesellschaften einen Masten nutzen könnten. Alle zahlen das Gleiche. Eine Abzocke des Konkurrenten ist nicht möglich, weil die Masten von einem Dritten aufgestellt und betrieben werden.

Vorteile: Die Telefongesellschaften müssen keine Mrden in die Hand nehmen, um Funkmasten zu errichten. Sie können für weniger Geld mieten und somit eine größere Fläche bedienen.
Anleger können in ein relativ sicheres Vermietungsgeschäft investieren mit planbaren Rückflüssen. Große Kapitalsammelstellen (Versicherungen, Fonds) suchen in Zeiten von Null- und Niedrigzinsen händeringend nach solchen Anlagemöglichkeiten.

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Hubertus
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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Hubertus »

Caviteño hat geschrieben:
Montag 4. Februar 2019, 03:11
Eine Volksabstimmung, ob die Flugzeuge angeschafft würden? :D
Eine "breite, öffentliche" Diskussion, die dann auf die Frage hinausliefe, ob eine Dusche eingebaut werden darf oder nicht. :patsch:
Alles klar, Du willst mich offenbar nicht verstehen.
Daß aber jemand, der sich sonst als Verfechter direkter Demokratie geriert, gerade dieses Beispiel wählt, um sich über die Meinung des Mitdiskutanten lustig zu machen, ist mich schon sauer aufgestoßen.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Caviteño »

Nach den Pleiten mit den Flugzeugen ist jetzt eine Lösung in Sicht:
Nach den Pannen bei der Flugbereitschaft verändert die Bundeswehr die Regeln für den Einsatz der Flugzeuge. Sie bietet Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an, dass künftig eine zweite Maschine samt Besatzung mitfliegt. Bei einem Defekt stünde dann gleich ein Ersatzflugzeug bereit. Auch Außenminister Heiko Maas und Vizekanzler Olaf Scholz könnten profitieren.
https://www.tagesschau.de/inland/flugbe ... r-101.html

Grund könnte die letzte Pleite sein, die Außenminister Maas in Afrika ereilte. vdL-Airlines mußte ein Ersatzflugzeug nach Afrika schicken, dort saß der Außenminister fest, weil das Fahrwerk seines Jets defekt war. Besonders schlimm: Er verpaßte einen wichtigen privaten Termin - der Geburtstag seines Sohnes.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/h ... 55904.html

Ein Kommentar zu diesen Narreteien:

Vorgezogener 1. April? Bundespräsident und Kanzlerin fliegen demnächst „stereo“

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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Caviteño »

Auch eine viermonatige Generalüberholung macht die Regierungsflieger nicht pannensicher:

Deutscher Regierungsflieger erleidet nächste Panne
Beim ersten Dienstflug des Regierungsfliegers "Konrad Adenauer" nach einer viermonatigen Generalüberholung hat es gleich wieder eine Panne gegeben. Nach der Landung in New York wurde ein Reifenschaden festgestellt, so dass das Flugzeug nicht selbständig in die Parkposition fahren konnte.
Da auch andere Medien entsprechend berichten, kann man eigentlich ausschließen, daß es sich um einen April-Scherz handelt. Leider!

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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Caviteño »

Caviteño hat geschrieben:
Montag 1. April 2019, 16:36
Auch eine viermonatige Generalüberholung macht die Regierungsflieger nicht pannensicher:

Deutscher Regierungsflieger erleidet nächste Panne
Hier ein ausführlicher Bericht über die Panne:

Erneute Fliegerpanne bremst Heiko Maas aus

Besonders pikant: Der Außenminister war bis Freitag abend in New York, flog über das Wochenende mal eben kurz zurück nach Berlin, um sich dann am Montag morgen wieder auf den Weg nach New York zu machen.
Dabei war Maas erst am Freitag an den East River nach New York gereist. Sitzung des Sicherheitsrates zum Ende des Monats mit französischen Vorsitz zum UN-Einsatz in Mali und zu Friedenseinsätzen überhaupt. Fürs Wochenende eilte Maas zurück nach Berlin. Am sehr frühen Montagmorgen dann wieder nach New York.
Soviel zum Thema Klimawandel und CO²-Ausstoß. Steinmeier fliegt von Berlin nach Schleswig-Holstein, um schulschwänzende Kinder zu unterstützen und Maas mal eben über's Wochenende von New York zurück nach Berlin....
Wie heißt es in der Bibel: "An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen..."

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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Caviteño »

Von der Berlin ist man einiges gewohnt. Jetzt sind mal wieder die Schußwaffen der Polizei an der Reihe:

1800 Berliner Polizisten sollen sich 56 Gewehre teilen

Davor kaufte man 1139 gebrauchte und ausgemusterte Pistolen aus Schleswig-Holstein zum Stückpreis von einem Euro. Vierzig Maschinenpistolen lieh man sich von der Bundeswehr zum Preis von 13.000 €/Jahr. Dann werden 300 Sturmgewehre und 300.000 Schuß Munition bestellt - aber die enthält zuviel Gift.
„Von den bestellten 300 Gewehren fielen 115 bereits in der Waffen-Werkstatt wegen weiterer Probleme durch. Der Rest ist nicht eingeschossen und liegt rum. Nur 56 Gewehre sind zurzeit einsatzbereit. Es ist fraglich, in welchem Zustand die Waffen sind, wenn damit 1800 Bereitschaftspolizisten damit beschult wurden.“

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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Caviteño »

Ein Journalist der NZZ wird in einem Bahnhof in D. bestohlen. Er schildert seine Erfahrungen mit der deutschen Polizei und macht sich Gedanken über das Land:

Tristesse im Polizeirevier - innere Sicherheit hat in Deutschland keine Priorität
Die Unterhaltung findet auf dem Polizeiposten des Bahnhofs statt. Abgestossene Möbel, ramponierte Tapeten und ein ausgetretener Kunststoff-Fussboden; die Zimmerpflanze lässt ihre Blätter hängen. Das ganze Interieur vermittelt den Eindruck, dass sich in Deutschland tatsächlich niemand für innere Sicherheit interessiert. Immerhin gibt es einen Computer.
(...)
Manche Bahnhöfe haben Kameras, manche nicht. Manchmal gibt es zwar Kameras, aber deren Aufnahmen werden nicht immer gespeichert. Und manchmal, so fügt einer der beiden Beamten hinzu, sei die Festplatte mit der Aufzeichnung defekt – seit Wochen oder gar Monaten. Und das alles nicht an einsamen Stationen im Schwarzwald oder auf der Schwäbischen Alb, sondern auf frequentierten Bahnhöfen im süddeutschen Raum.
Der Journalist kann die Aussage von Friedrich Merz nachvollziehen, daß die Union Teile der Bundespolizei an die AfD verliere, weil sie sich nicht ohne wenn und aber hinter die Polizei stelle. Die CDU hätte ihren Markenkern - die innere Sicherheit - verloren.

Jetzt werden wieder mehr Polizeibeamte eingestellt. Fraglich ist allerdings, ob auch die Haushaltsmittel für die Sachaufwendungen entsprechend erhöht werden. Das sind wohl Zweifel angebracht und an hilfreiche Gesetzesänderungen z.B. bei Abschiebungen oder zur Überwachung im Netz denkt man besser überhaupt nicht, um Enttäuschungen zu vermeiden.

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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Protasius »

Caviteño hat geschrieben:
Freitag 22. November 2019, 08:30
Ein Journalist der NZZ wird in einem Bahnhof in D. bestohlen. Er schildert seine Erfahrungen mit der deutschen Polizei und macht sich Gedanken über das Land:

Tristesse im Polizeirevier - innere Sicherheit hat in Deutschland keine Priorität
Die Unterhaltung findet auf dem Polizeiposten des Bahnhofs statt. Abgestossene Möbel, ramponierte Tapeten und ein ausgetretener Kunststoff-Fussboden; die Zimmerpflanze lässt ihre Blätter hängen. Das ganze Interieur vermittelt den Eindruck, dass sich in Deutschland tatsächlich niemand für innere Sicherheit interessiert. Immerhin gibt es einen Computer.
(...)
Manche Bahnhöfe haben Kameras, manche nicht. Manchmal gibt es zwar Kameras, aber deren Aufnahmen werden nicht immer gespeichert. Und manchmal, so fügt einer der beiden Beamten hinzu, sei die Festplatte mit der Aufzeichnung defekt – seit Wochen oder gar Monaten. Und das alles nicht an einsamen Stationen im Schwarzwald oder auf der Schwäbischen Alb, sondern auf frequentierten Bahnhöfen im süddeutschen Raum.
Der Journalist kann die Aussage von Friedrich Merz nachvollziehen, daß die Union Teile der Bundespolizei an die AfD verliere, weil sie sich nicht ohne wenn und aber hinter die Polizei stelle. Die CDU hätte ihren Markenkern - die innere Sicherheit - verloren.

Jetzt werden wieder mehr Polizeibeamte eingestellt. Fraglich ist allerdings, ob auch die Haushaltsmittel für die Sachaufwendungen entsprechend erhöht werden. Das sind wohl Zweifel angebracht und an hilfreiche Gesetzesänderungen z.B. bei Abschiebungen oder zur Überwachung im Netz denkt man besser überhaupt nicht, um Enttäuschungen zu vermeiden.
Der Artikel zeigt nicht nur, daß die Ermittlungsbehörden personell und sachlich auf Verschleiß gefahren werden; er zeigt auch, daß weder Politik noch Nachrichtendienste Ahnung von modernen Kommunikationsmitteln zu haben scheinen. Die Forderung nach Zugang zu verschlüsselten Messenger-Diensten wie Whatsapp und Telegram ist von Sachkenntnis kaum getrübt; Telegram bspw. hat in Rußland gewaltige Probleme, weil es technisch mit der Software gar nicht möglich ist, den Ermittlungsbehörden Zugang zu den entschlüsselten Nachrichten zu geben, wie es ein russisches Gesetz von 2018 erfordert, da die Schlüssel auf den Endgeräten der Nutzer gespeichert sind.

Selbst wenn die Messenger-Dienste für die Nachrichtendienste Hintertüren einbauen würden (die Kriminelle in kurzer Zeit auch finden würden), ist es vielleicht illegal, aber kein Hexenwerk Apps zu schreiben, die die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wieder einbauen.
Philip Zimmerman, Entwickler von PGP, hat geschrieben:Wenn Privatsphäre für illegal erklärt wird, haben nur noch Gesetzlose Privatsphäre.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Caviteño »

Geld ist viel zu viel da - es kann überhaupt nicht abgerufen werden und bleibt liegen:

Staat bekommt Milliarden an Investitionsmitteln nicht ausgegeben
Allein beim Bund sind 19,2 Milliarden Euro aufgelaufen. Zählt man Länder, Kommunen und Forschungseinrichtungen hinzu, käme man sogar auf einen Betrag von rund 35 Milliarden Euro. Darin sind allerdings einige Doppelbuchungen enthalten. Wie hoch der Geldstau genau ist, lässt sich nicht sagen. Er dürfte sich aber auf erheblich mehr als 20 Milliarden Euro summieren.
Die Probleme sind die Kommunen, denen die Bau- und Planungsingenieure fehlen. Auch Umweltauflagen, lange Genehmigungsverfahren (man denke nur an die Betuwe-Linie) sowie wachsender Widerstand in der Bevölkerung führen zu langen Zeitverzögerungen.
Von geplanten Investitionen in Höhe von 34,7 Milliarden Euro haben sie im Jahr 2018 gerade mal 22,8 Milliarden Euro realisiert. Und das trotz eines von der staatlichen KfW-Bank mit 138 Milliarden Euro bezifferten Investitionsstaus.
Zu Recht wird in dem Artikel die Frage gestellt, was die Aufgabe der "schwarzen Null" bringen soll, wenn man schon jetzt das Geld nicht ausgeben kann.
Wie das mit der "Klimawende" werden soll, ist auch mit einem großem Fragezeichen zu versehen. Die dafür notwendigen Investitionen sind erheblich:

- 75 Mrden € alternative Energien, Stromnetze und Verkehrswege;
- 60 Mrden € für die Bahn in den nächsten zehn Jahren;
- 20 Mrden € jeweils für Autobahnen und Breitbandausbau

Wahrscheinlich setzt man deswegen zunächst auch auf Verbote und Steuererhöhungen - obwohl man das Geld nicht sinnvoll ausgeben kann. Eine durchgreifende Steuerentlastung wäre eigentlich notwendig.

Marcus, der mit dem C
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Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Marcus, der mit dem C »

Was auch zum nicht unerheblichen Teil schuld sein dürfte, sind die Eigenanteile derjenigen, die die Zuschüsse bekommen sollen. Denn der Bund gibt meistens nur einen Anteilszuschuß und erwartet, daß der Rest vom Zuschußnehmer gestemmt wird. Wenn da die Kohle klamm ist, dann kann der Bund jedes Jahr Milliarden in den Haushalt stellen und jedes Jahr stolz verkünden, daß man besser abgeschnitten hat, als geplant.

Bei Merkels Gästen war es ja auch so, die Kommunen sollten investieren und bezahlen, der Bund wollte Kosten erstatten. Aber jeder Planungsfehler über Dinge, die gar nicht in der Verantwortung der Kommunen stand, wie Zahl der Gäste und deren Verteilung (mW von Bund und Ländern beschlossen) wurde bei der nachträglichen Erstattung ausgeschlossen. Es gab Gemeinden, die Wohncontainer geordert hatten, weil man ihnen prospektive Zuweisungszahlen genannt hatte. Als dann Monate später die Zahlen revidiert wurden und sie die Bestellung anpassen wollten, kam verständlicherweise die Auskunft der Firma, wer bestellt der bezahlt. Wenn man nur einhundert Container abruft von tausend bestellten, die Firma aber schon mit dem Bau begonnen hat, dann muß jemand für den Schaden aufkommen. Absatzrisiko, Lagerkosten für noch nicht verkaufte Container etc.

Das Problem an dem Ganzen ist, daß immer mehr der Bund entscheidet, was und wie es die Länder und Kommunen zu tun haben. Finanziert wird das Ganze nicht separat sondern oft über Anteilsschlüssel an den Umsatzsteuereinnahmen. Zugrunde gelegt werden dafür Plankosten, nachdem diese in aufwendiger Arbeit von diversen Haushaltsexperten schöngerechnet wurden bis zur parlamentarischen Beschlußfähigkeit. Mit realen Kosten hat das nix zu tun.
"Das katholische Modell ist ja seit 2000 Jahren am Scheitern und daher dringend ablösungsbedürftig"

Benedikt

Re: Fehlende Ersatzinvestitionen - Verschleiß überall

Beitrag von Benedikt »

Marcus, der mit dem C hat geschrieben:
Dienstag 7. Januar 2020, 13:59
Bei Merkels Gästen war es ja auch so,
Kannst du dir diese Faschistensprache bitte sparen. Danke!

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