Damit wird dann auch deutlich, daß es nicht damit getan ist, einen neuen Airbus zu kaufen. Das Geld dürfte man wohl noch haben. Die Ausbildung einer neuen, zusätzlichen Crew ist dagegen weitaus zeitaufwendiger. Auf dem "freien Markt" dürften entsprechende Piloten kaum zu rekrutieren sein, schließlich gehören Flugzeugführer zu den besser bezahlten Personen.
Für Merkel war es jedenfalls eine Blamage, die ihresgleichen sucht. Nicht nur, daß sie verspätet ankam, weil ihr Flugzeug nicht funktionierte. Schwerer dürfte für sie wiegen, daß ihre Journalisten nicht mitkommen konnten und der G 20 Gipfel aufgrund der nur möglichen Berichterstattung aus zweiter Hand zu einem Non-event wird.
Vieles drehte sich zum Auftakt dieses Gipfels um die Frage, wer wen um wie viele Minuten versetzte.
Manch einem der Organisatoren dürfte es deshalb sogar ganz recht gewesen sein, dass eine Verspätung alle anderen in den Schatten stellte. Das vorherrschende Gesprächsthema am Freitag in Argentinien war natürlich, weshalb es ausgerechnet die Deutschen nicht hinkriegen, ein Flugzeug mit ihrer Kanzlerin pünktlich über den Atlantik zu schicken.
Wegen eines technischen Defekts ihres Regierungsflugzeugs hatte Merkel am Donnerstagabend auf dem Weg von Berlin nach Buenos Aires bereits in Köln landen müssen. Am Freitag ging es für die Kanzlerin dann via Spanien auf einem gewöhnlichen Linienflug nach Argentinien. Sie verpasste deshalb nicht nur ihr Gespräch mit Macri, sondern auch den sogenannten Retiro, das einzige Treffen, bei dem alle Staats- und Regierungschefs unter sich waren.
Gipfel der Pannen