Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Deutsches Targetguthaben:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 78194.html
Wie man hört, werden in den USA ähnliche Salden zwischen den einzelnen Staaten des USA jährlich ausgeglichen.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 78194.html
Wie man hört, werden in den USA ähnliche Salden zwischen den einzelnen Staaten des USA jährlich ausgeglichen.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Prof. Sinn schreibt in seinem Buch "Die Target-Falle" dazu:
Prof. Sinn fordert in seinem Buch die Bundesregierung zu Neuverhandlungen über das EZB-Statut auf, räumt dieser Forderung allerdings kaum eine Chance auf Verwirklichung ein.Prof. Sinn - Die Target-Falle hat geschrieben: Anders als in Europa bleibt die Schuld in den USA aber nicht stehen und baut sich von Jahr zu Jahr weiter auf, sondern wird im April eines jeden Jahres getilgt, indem die Eigentumsrechte an dem Clearing-Portfolio zwischen den District Feds entsprechend neu verteilt werden unter Berücksichtigung der Veränderung in den ISA-Salden. Das ist der entscheidende Unterschied. Nur in Europa können sich die Einwohner einer Region das Geld nach Belieben aus der Notenpresse ziehen, um anderswo einzukaufen und dann zu einem Zins von derzeit 0,75 % anschreiben lassen. In den USA kann man nicht anschreiben lassen. Dort muss man stattdessen echte, marktfähige Wertpapiere abtreten, die mit 6 % verzinst sind.
(...)
Bis zum heutigen Tage müssen die Zahlungsbilanzdefizite durch die Übergabe echter Vermögensobjekte ausgeglichen werden. Die Vorstellung, man könne auf den Ausgleich verzichten und sich mit dem bloßen Anschreiben auf dem Bierdeckel begnügen wie in Europa, ist im Lichte der Entwicklungsgeschichte des US-amerikanischen Systems nachgerade absurd.
Im Gegensatz zur EZB ist das FED zwar eine staatliche Institution, hat aber private Anteilseigner.
https://de.wikipedia.org/wiki/Federal_Reserve_System
Die hat auch die Schweizer Notenbank (SNB), sie ist sogar eine börsennotierte Aktiengesellschaft. Man stelle sich nur einmal vor, die SNB wäre Teil des Eurosystems - der Aufschrei der Aktionäre über die Vermögensverluste (nichts anderes sind die Target-Salden) wäre unüberhörbar.
Aber in D. mißtraut man ja allem "Privaten" - der Staat soll es richten. Man glaubt - trotz zweimaligem Währungszusammenbruch im letzten Jahrhundert - an die Überlegenheit staatlichen Handelns und mag sich nicht vorstellen, daß "Private" es besser können.
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Dieses System der FED hat auch handfeste wirtschaftsgeschichtliche Hintergründe, denn in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es etliche Pleiten bei den Bundesstaaten, die die anderen Bundesstaateen erheblich belasteten. Diese nicht-bankrotten Bundesstaaten haben dann auf dem Hintergrund ihrer Erfahrungen auf einen korrekten und zeitnahen Ausgleich der Salden geachtet.Caviteño hat geschrieben: ↑Montag 9. Juli 2018, 06:37Prof. Sinn schreibt in seinem Buch "Die Target-Falle" dazu:
Prof. Sinn fordert in seinem Buch die Bundesregierung zu Neuverhandlungen über das EZB-Statut auf, räumt dieser Forderung allerdings kaum eine Chance auf Verwirklichung ein.Prof. Sinn - Die Target-Falle hat geschrieben: Anders als in Europa bleibt die Schuld in den USA aber nicht stehen und baut sich von Jahr zu Jahr weiter auf, sondern wird im April eines jeden Jahres getilgt, indem die Eigentumsrechte an dem Clearing-Portfolio zwischen den District Feds entsprechend neu verteilt werden unter Berücksichtigung der Veränderung in den ISA-Salden. Das ist der entscheidende Unterschied. Nur in Europa können sich die Einwohner einer Region das Geld nach Belieben aus der Notenpresse ziehen, um anderswo einzukaufen und dann zu einem Zins von derzeit 0,75 % anschreiben lassen. In den USA kann man nicht anschreiben lassen. Dort muss man stattdessen echte, marktfähige Wertpapiere abtreten, die mit 6 % verzinst sind.
(...)
Bis zum heutigen Tage müssen die Zahlungsbilanzdefizite durch die Übergabe echter Vermögensobjekte ausgeglichen werden. Die Vorstellung, man könne auf den Ausgleich verzichten und sich mit dem bloßen Anschreiben auf dem Bierdeckel begnügen wie in Europa, ist im Lichte der Entwicklungsgeschichte des US-amerikanischen Systems nachgerade absurd.
Im Gegensatz zur EZB ist das FED zwar eine staatliche Institution, hat aber private Anteilseigner.
https://de.wikipedia.org/wiki/Federal_Reserve_System
Die hat auch die Schweizer Notenbank (SNB), sie ist sogar eine börsennotierte Aktiengesellschaft. Man stelle sich nur einmal vor, die SNB wäre Teil des Eurosystems - der Aufschrei der Aktionäre über die Vermögensverluste (nichts anderes sind die Target-Salden) wäre unüberhörbar.
Aber in D. mißtraut man ja allem "Privaten" - der Staat soll es richten. Man glaubt - trotz zweimaligem Währungszusammenbruch im letzten Jahrhundert - an die Überlegenheit staatlichen Handelns und mag sich nicht vorstellen, daß "Private" es besser können.
In manchen Dingen kann die USA durchaus als Vorbild dienen ................
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Prof. Sinn: Vier Handlungsoptionen für Italien
und alle sind mit erheblichen Nachteilen verbunden:
1. innere Abwertung durch Lohnsenkung usw.
2. höhere Inflation in den Nordländern
3. Transferunion
4. Euro-Austritt
Man wird sich also, so lange es irgendwie geht, weiter durchschummeln wollen....
und alle sind mit erheblichen Nachteilen verbunden:
1. innere Abwertung durch Lohnsenkung usw.
2. höhere Inflation in den Nordländern
3. Transferunion
4. Euro-Austritt
Man wird sich also, so lange es irgendwie geht, weiter durchschummeln wollen....
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Caviteño hat geschrieben: ↑Dienstag 10. Juli 2018, 12:59Prof. Sinn: Vier Handlungsoptionen für Italien
für mich schaut der irgendwie so aus wie ein Reservekapitän im Ruhestand, der noch nie zur See fuhr.
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Aber Petrus, wir wollen Menschen doch nicht nach ihrem Aussehen beurteilen.
Er mag Dich an "Käpt'n Iglo" erinnern - aber ohne ihn wäre die Problematik der TARGET-Salden noch immer nicht bekannt.
Er mag Dich an "Käpt'n Iglo" erinnern - aber ohne ihn wäre die Problematik der TARGET-Salden noch immer nicht bekannt.
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Ein erfolgreicher Kampf gegen die Geldwäsche in der EU scheitert an nationalen Befindlichkeiten:
Das grösste Geschütz gegen Geldwäscherei
Aus der groß angekündigten europ. Lösung i.S. SWIFT ist auch noch immer nichts geworden. Vor acht Jahren (2010) gab die EU den USA die Möglichkeit, die Finanzströme auszuwerten. Die "Europäer" sollten innerhalb von fünf Jahren ein eigenes System aufbauen. Dazu sind sie offensichtlich nicht in der Lage - große Klappe, nichts dahinter - sie können es nicht und sind weiter auf die Daten aus den USA angewiesen.
Das grösste Geschütz gegen Geldwäscherei
Da muß sich niemand wundern, wenn die entscheidenden Hinweise zur Geldwäsche aus den USA kommen - wie in Lettland der Fall, wo man die Sanktionen gegen Nordkorea umgehen wollte....Doch angesichts einer ganzen Reihe von Geldwäscherei-Skandalen stellt sich die Frage, ob der Rechtsweg reicht und ob es nicht einen politischen Ruck bräuchte, wenn die EU ihren Ruf als Avantgarde im Kampf gegen Geldwäscherei nicht ganz aufs Spiel setzen möchte. Denn Länder wie Malta oder Lettland sind nicht nur säumig, sondern offenbar auch desinteressiert, selbst die alten Regeln für die Kontrolle der Geldströme zu respektieren.
(...)
Das Problem seien die gravierenden Qualitätsunterschiede bei der Kontrolle in den einzelnen Mitgliedsstaaten. Die EU-Staaten haben sich zwar auf gemeinsame Regeln geeinigt, doch Kontrolle und die Strafverfolgung sind Sache der nationalen Geldwäschereibehörden geblieben.
Aus der groß angekündigten europ. Lösung i.S. SWIFT ist auch noch immer nichts geworden. Vor acht Jahren (2010) gab die EU den USA die Möglichkeit, die Finanzströme auszuwerten. Die "Europäer" sollten innerhalb von fünf Jahren ein eigenes System aufbauen. Dazu sind sie offensichtlich nicht in der Lage - große Klappe, nichts dahinter - sie können es nicht und sind weiter auf die Daten aus den USA angewiesen.
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Flucht aus den ital. Staatsanleihen:
Angst vor SchuldenexplosionAusländische Investoren flüchten aus Italien
in dem Artikel werden auch weitere Fragen zum Bestand des Euros diskutiert.
Angst vor SchuldenexplosionAusländische Investoren flüchten aus Italien
Man wartet auf den Haushatsentwurf für 2019, der im September von der neuen Regierung vorgelegt werden soll. Setzt man auf Schulden, dann droht der Eurozone die nächste Krise. Warum kann IT nicht so wie GR "gerettet" werden:Ausländische Investoren stoßen italienische Staatsanleihen immer stärker ab. Nach neuesten Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) verkauften sie im Juni Papiere für 38 Milliarden Euro, im Mai waren es bereits 34 Milliarden Euro gewesen. Die Abflüsse erreichen damit schon den zweiten Monat in Folge Rekordniveau. Die zunehmende Nervosität an den Finanzmärkten treibt die Renditen italienischer Anleihen nach oben und drückt auch den Euro.
(...)
Auf 2,3 Billionen Euro belaufen sich Italiens Verbindlichkeiten, das Land steht für ein Viertel aller Schulden im Euroraum. Müsste der Rettungsfonds ESM einspringen, um die Regierung in Rom zu finanzieren, wäre er nach spätestens zwei Jahren am Ende. Italien ist einfach zu groß zum Retten.
Zombie-Währung ohne ZukunftDer Unterschied zu Italien ist lediglich, dass die EU dem Leichtgewicht Griechenland Vorschriften und Bedingungen aufs Auge drücken konnten. Das ist bei Italien – der drittgrössten Wirtschaftsmacht im Euroraum – nicht so einfach möglich. Denn rund ein Drittel der Staatsschuldpapiere in den Tresoren der EZB stammen aus Italien. Da befiehlt der Schuldner und nicht der Gläubiger.
in dem Artikel werden auch weitere Fragen zum Bestand des Euros diskutiert.
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Und zusätzlich sollte man auch die finanzielle Situation der französischen Volkswirtschaft incl. der des französischen Staates im Auge behalten!Caviteño hat geschrieben: ↑Donnerstag 23. August 2018, 12:32Flucht aus den ital. Staatsanleihen:
Angst vor SchuldenexplosionAusländische Investoren flüchten aus Italien
Man wartet auf den Haushatsentwurf für 2019, der im September von der neuen Regierung vorgelegt werden soll. Setzt man auf Schulden, dann droht der Eurozone die nächste Krise. Warum kann IT nicht so wie GR "gerettet" werden:Ausländische Investoren stoßen italienische Staatsanleihen immer stärker ab. Nach neuesten Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) verkauften sie im Juni Papiere für 38 Milliarden Euro, im Mai waren es bereits 34 Milliarden Euro gewesen. Die Abflüsse erreichen damit schon den zweiten Monat in Folge Rekordniveau. Die zunehmende Nervosität an den Finanzmärkten treibt die Renditen italienischer Anleihen nach oben und drückt auch den Euro.
(...)
Auf 2,3 Billionen Euro belaufen sich Italiens Verbindlichkeiten, das Land steht für ein Viertel aller Schulden im Euroraum. Müsste der Rettungsfonds ESM einspringen, um die Regierung in Rom zu finanzieren, wäre er nach spätestens zwei Jahren am Ende. Italien ist einfach zu groß zum Retten.
Zombie-Währung ohne ZukunftDer Unterschied zu Italien ist lediglich, dass die EU dem Leichtgewicht Griechenland Vorschriften und Bedingungen aufs Auge drücken konnten. Das ist bei Italien – der drittgrössten Wirtschaftsmacht im Euroraum – nicht so einfach möglich. Denn rund ein Drittel der Staatsschuldpapiere in den Tresoren der EZB stammen aus Italien. Da befiehlt der Schuldner und nicht der Gläubiger.
in dem Artikel werden auch weitere Fragen zum Bestand des Euros diskutiert.
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Dirk Müller über verschiedene Szenarien der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung:
Wie funktioniert Enteignung?
IMHO verständlich und nachvollziehbar erklärt ...............
Wie funktioniert Enteignung?
IMHO verständlich und nachvollziehbar erklärt ...............
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Schuldenschnitt, Besteuerung und/oder Inflation - anders geht es nicht. Ökonomische Gesetze, die auch die Regierung mit dem angeblichen "Primat der Politik" nicht aushebeln kann. Sollte insbesondere die Kanzlerin seit 1989 wissen.....Raphael hat geschrieben: ↑Samstag 25. August 2018, 07:54Dirk Müller über verschiedene Szenarien der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung:
Wie funktioniert Enteignung?
IMHO verständlich und nachvollziehbar erklärt ...............
PS:
Ich war in der letzten Woche in der Schweiz: MWSt-Satz 7,8% (zu 19%), Staatsquote unter 35% (zu 44%), Züge kommen pünktlich, Straßen sind in Schuß, Rentenniveau mit Säule I und II bei 60% des letzten Einkommens und die übrigen sozialen Leistungen mindestens auf deutschem Niveau.
Frage: Warum ist das in D. nicht auch der Fall?
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Bei der Rente liegt mE der große Unterschied in der sog. 2. Säule, die in der Schweiz verpflichtend ist und über die Pensionskassen abgewickelt wird. Hier baut der einzelne Beitragszahler in seinem Arbeitsleben ein Guthaben, das ihm zugerechnet wird. Dieses Guthaben kann er sich im Zeitpunkt der Pensionierung zu 2/3 (im Fall einer Auswanderung sogar gänzlich) auszahlen lassen. Da werden normalerweise Beträge im mittleren sechsstelligen Betrag erreicht....
Insofern ist das Schweizer Modell eben nicht nur umlagefinanziert wie das deutsche.
Ob die Einzahlungspflicht "für alle" etwas bringt, dahinter stehen mE große Fragezeichen. Erstens bringen Einzahlungsverpflichtungen auch entsprechende Bezugsrechte der Einzahlenden mit sich und zweitens unterscheidet sich die Altersstruktur der "Befreiten" nicht von der der übrigen Bevölkerung. Insofern würden "alle" auch in den kritischen Jahren ab 2025/30 "in Rente" gehen...
MaW: Eine Ausweitung des Rentensystems "auf alle" würde im Moment höhere Einzahlungen bringen, denen noch keine Auszahlungsverpflichtungen gegenüberständen. Mittelfristig würde sich aber nichts ändern, weil der Erweiterung der Beitragszahlerbasis (auf Beamte, Selbstständige) auch entsprechende Auszahlungsansprüche gegenüberständen.
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Die AfD befindet sich derzeit in einem internen Abstimmungsprozeß, die Vorschläge für die Zukunft des deutschen Rentensystems hervorbringen soll .....................Caviteño hat geschrieben: ↑Sonntag 26. August 2018, 16:32Bei der Rente liegt mE der große Unterschied in der sog. 2. Säule, die in der Schweiz verpflichtend ist und über die Pensionskassen abgewickelt wird. Hier baut der einzelne Beitragszahler in seinem Arbeitsleben ein Guthaben, das ihm zugerechnet wird. Dieses Guthaben kann er sich im Zeitpunkt der Pensionierung zu 2/3 (im Fall einer Auswanderung sogar gänzlich) auszahlen lassen. Da werden normalerweise Beträge im mittleren sechsstelligen Betrag erreicht....
Insofern ist das Schweizer Modell eben nicht nur umlagefinanziert wie das deutsche.
Ob die Einzahlungspflicht "für alle" etwas bringt, dahinter stehen mE große Fragezeichen. Erstens bringen Einzahlungsverpflichtungen auch entsprechende Bezugsrechte der Einzahlenden mit sich und zweitens unterscheidet sich die Altersstruktur der "Befreiten" nicht von der der übrigen Bevölkerung. Insofern würden "alle" auch in den kritischen Jahren ab 2025/30 "in Rente" gehen...
MaW: Eine Ausweitung des Rentensystems "auf alle" würde im Moment höhere Einzahlungen bringen, denen noch keine Auszahlungsverpflichtungen gegenüberständen. Mittelfristig würde sich aber nichts ändern, weil der Erweiterung der Beitragszahlerbasis (auf Beamte, Selbstständige) auch entsprechende Auszahlungsansprüche gegenüberständen.
Die Einbeziehung der Beamten in ein gesamtgesellschaftliches Solidarsystem nach dem Schweizer Vorbild wird wohl an an der Alimentationsverpflichtung des Staates scheitern, die durch die am Gesetzgebungsverfahren Beteiligten lautstark und einflußstark vorgetragen werden wird.
Alle anderen Veränderungen an dem monolithischen Rentensystem werden wohl in jedem Falle vor dem Verfassungsgericht landen.
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Vermutlich wäre die Einbeziehung der Beamten auch von den Gebietskörperschaften überhaupt nicht finanzierbar. Sie müßten neben den RV-Beiträgen auch weiterhin die Pensionen für die Ruheständler zahlen und auch die erworbenen Pensionsansprüche der noch Aktiven blieben bestehen....Raphael hat geschrieben: ↑Sonntag 26. August 2018, 17:33Die Einbeziehung der Beamten in ein gesamtgesellschaftliches Solidarsystem nach dem Schweizer Vorbild wird wohl an an der Alimentationsverpflichtung des Staates scheitern, die durch die am Gesetzgebungsverfahren Beteiligten lautstark und einflußstark vorgetragen werden wird.
Alle anderen Veränderungen an dem monolithischen Rentensystem werden wohl in jedem Falle vor dem Verfassungsgericht landen.
Eine Umstellung des gesamten Rentensystems ist nur schrittweise und mit langen Übergangszeiten möglich.
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Beim letzten Mal wurden auch Wohltaten verteilt, die Renten wurden erhöht und dynamisiert. Das bisherige Kapitaldeckungsverfahren wurde auf das Umlageverfahren umgestellt, die Probleme (wie in der Politik üblich) in die Zukunft verlagert.
Ansonsten sind die Umstände schon vergleichbar. Damals wie heute herrschte gute bzw. Hochkonjunktur, der Staat erzielte Überschüsse (damals im Julius-Turm gelagert). Auch Altersarmut war damals wie heute ein Thema und Wahlen stehen ja immer irgendwann an.... Bei den Wahlen 1957 errang die Union die absolute Mehrheit. Die Rentenreform dürfte einen nicht unwesentlichen Anteil daran gehabt; ebenso wie die Rückholung der Kriegsgefangenen durch Adenauer.
Näheres hier:
Rentenreform 1957
Diesmal geht es nicht um Wohltaten sondern um Zukunftssicherung und die kostet entweder Beiträge, Steuern oder längere Lebensarbeitszeit.
Außerdem ist die Lage aber viel komplexer. Neben der Altersversorgung für Beamte bestehen z.B. auch große berufsständische Versorgungswerke, die nach dem Kapitaldeckungsverfahren strukturiert sind. Was soll denn mit deren Aktiva geschehen? Überführung in die gesetzliche RV und im Ausgleich wird Anspruch auf gesetzl. Rente gewährt?
Der Chefarzt und der erfolgreiche Rechtsanwalt werden sich bedanken....
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Wie gesagt: Ich weiß es.
Warum gibt es in der Schweiz keinen Aufstand der Reichen dagegen, daß sie einzahlen müssen?
Und warum dürfen sich Manager reichlich bedienen, haften aber nicht für ihre Fehler.
Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert – na bravo!
Warum gibt es in der Schweiz keinen Aufstand der Reichen dagegen, daß sie einzahlen müssen?
Und warum dürfen sich Manager reichlich bedienen, haften aber nicht für ihre Fehler.
Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert – na bravo!
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Also, da hätte ich einen Vorschlag!Caviteño hat geschrieben: ↑Montag 27. August 2018, 13:08Außerdem ist die Lage aber viel komplexer. Neben der Altersversorgung für Beamte bestehen z.B. auch große berufsständische Versorgungswerke, die nach dem Kapitaldeckungsverfahren strukturiert sind. Was soll denn mit deren Aktiva geschehen? Überführung in die gesetzliche RV und im Ausgleich wird Anspruch auf gesetzl. Rente gewährt?
Der Chefarzt und der erfolgreiche Rechtsanwalt werden sich bedanken....
Die berufsständischen Versorgungswerke werden in die ges. RV integriert, wobei die dort Versicherten einen Anspruch in genau der Höhe erhalten, der zum Zeitpunkt der Integration besteht. Die in den Versorgungswerken angesammelten Aktive werden als "Einmalzahlung" von der ges. RV dankend entgegengenommen.
Ab dem Zeitpunkt der Integration sind alle ehemaligen "Berufsständler" ganz normale Versicherte wie alle anderen SV-pflichtigen Arbeitnehmer auch.
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Vielleicht, weil der Betrag von ca. 5% für die umlagenfinanzierte Säule I auch für "Reiche" gering ist - zumal die Steuerbelastung für "Reiche" insgesamt geringer ist?
Vielleicht, weil man durch die vielen Volksentscheide - auch in Finanzsachen - die Möglichkeit hat, mitzuentscheiden, wie die Steuergelder ausgegeben?
Vielleicht, weil das System von Anfang an so aufgebaut war?
Im übrigen wirst Du doch wohl auch nicht glauben, daß die Beiträge der paar "Reichen", die nicht in die DRV einzahlen, daß gesamte System grundlegend zum Besseren verändern würden. Es würde in paar Millionen mehr vereinnahmt, die schneller ausgegeben wären, als sie auf den Konten gelandet sind. Um welche Größenordnungen es sich handelt wird beim Blick auf den Bundeszuschuß deutlich: Er betrug 2016 = 61,3 Mrden und bestritt fast ein Viertel (23,6%) der Rentenausgaben.
http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/ ... nanzierung
Soll da wirklich das Wohl der RV an der Einbeziehung der paar "Reichen" liegen?
ME ist das Problem viel grundlegender: Wie schafft es die Schweiz bei niedrigeren Steuersätzen und niedrigeren Sozialausgaben trotzdem eine bessere Infrastruktur und ein -mindestens- gleichwertiges Sozialsystem zu unterhalten? MaW: Wo versickert hier das Geld?
"Fehler" ist natürlich ein großes, allumfassendes Wort - da müßte man schon wissen, welcher Einzelfall denn nun gemeint ist.
Der Liebling der Boulevardpresse, Middelhoff, hat für seine Fehler mit einem Aufenthalt in einer JVA und dem Verlust seines Vermögens bezahlt.
Die "Fehler" anderer Manager können auch außerhalb ihres Einflußbereiches liegen. Wenn z.B. die Bundesregierung durch eine "über-Nacht-Entscheidung" das gesamte Geschäftsmodell aushebelt (Energiewende) und dadurch Arbeitsplätze abgebaut werden müssen, ist dies kaum den Managern vorzuwerfen. Ähnliches gilt für die deutsche Automobilindustrie und dem E-Auto. Auch hier hat die Politik ein ganz gehöriges Maß an Mitschuld. Wo sind denn die Bauauflagen für Neubauten, die überall E-Tankstellen für die Autos vorgeschreibeb? Wo sind die Programme für Aufladestationen an den Autobahnraststätten?
Bei der Bankenrettung waren es überwiegend die staatlichen Landesbanken, die durch waghalsige Spekulationen in die Krise gerieten und vom Steuerzahler gerettet wurden. Eigentümer waren/sind die Gebietskörperschaften. Ihre Vertreter (Politiker) haben sowohl bei der Aufsicht als auch bei der Aushandlung der Verträge versagt.
Bei den privaten Banken stellen sich andere Fragen. Warum wurde die Commerzbank "gerettet"? Warum hat man sie nicht - wie die USA es bei Lehman taten - in die Pleite geschickt? Warum wurde es der Commerzbank erlaubt, sich vor der Zinszahlung für die stille Einlage des Bundes durch einen Buchhaltertrick zu drücken, obwohl ein Mrden-Gewinn ausgewiesen wurde?
Im übrigen sollte man auch nicht aus dem Gedächtnis streichen, daß die strategischen Entscheidungen der Unternehmen von den Aufsichtsräten zu billigen sind und dort sitzen - richtig, auch die Vertreter der Arbeitnehmer.
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Du wirst es uns sagen. Weil: Du weißt es.Siard hat geschrieben: ↑Montag 27. August 2018, 14:53Wie gesagt: Ich weiß es.
Warum gibt es in der Schweiz keinen Aufstand der Reichen dagegen, daß sie einzahlen müssen?
Und warum dürfen sich Manager reichlich bedienen, haften aber nicht für ihre Fehler.
Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Interessanter Artikel in der NZZ:
Schweizerische Nationalbank hat 800 000 000 000 Franken aus dem Nichts geschaffen
(Anmeldung erforderlich)
Es geht um die Gelder, die im Zuge der Finanzkrise in die Schweiz transferiert wurden - der Franken als Fluchtwährung. Die SNB erhielt damit vor allem Euro aber auch US-Dollar und Yen, die sie jetzt auf den Kapitalmärkten anlegt.
Man geht davon aus, daß - im Falle einer erneuten (Euro-)Krise - weitere Gelder in die Schweiz fließen und dort angelegt werden. Inflationär wirkt dieser Vorgang nicht, denn die Gelder werden nicht für den Konsum genutzt.
Richtig ärgerlich wird es, wenn man sich im Vergleich die Situation in D. vor Augen führt. Auch nach D. werden aus den Südländern größere Beträge verlagert. Allerdings tritt hier der entgegengesetzte Effekt ein: Die Bundesbank erwirbt nur (wertlose) Target-Forderungen, die im Falle eines Scheiterns oder einem Ausscheiden eines Landes aus dem Euro wohl wertlos sein dürften. Gleichzeitig steht man noch mit dreistelligen Mrden-Beträgen im Obligo für die Haftungen im Rahmen des ESM usw..
Man stelle sich einmal vor, es gäbe noch die DM. Ähnlich wie der Schweizer Franken (wenn auch in geringerem Umfang) diente sie damals als "Fluchtwährung" für die schwächeren Währungen im Süden Europas. Ähnlich wie heute die SNB könnte die Bundesbank dann die zugeflossenen Beträge gewinnbringend anlegen.
Tempi passati - aber angeblich ist D. ja das Land, das am meisten vom Euro profitiert...
Schweizerische Nationalbank hat 800 000 000 000 Franken aus dem Nichts geschaffen
(Anmeldung erforderlich)
Es geht um die Gelder, die im Zuge der Finanzkrise in die Schweiz transferiert wurden - der Franken als Fluchtwährung. Die SNB erhielt damit vor allem Euro aber auch US-Dollar und Yen, die sie jetzt auf den Kapitalmärkten anlegt.
Die Anlage erfolgt zu 80% in festverzinslichen Papieren, 20% sind in Aktien angelegt. Die Rendite beträgt 2%.Wegen der Einzigartigkeit der Situation setzt sich nur langsam die Erkenntnis durch, dass diese Devisenreserve keine Zeitbombe ist, die uns bald einmal um die Ohren fliegt - sondern im Gegenteil eine Art Volksvermögen.
«Mittlerweile ist auch innerhalb der SNB unbestritten, dass die grosse Bilanz kein Problem darstellt. Es gibt überhaupt keine Notwendigkeit, diese rasch wieder zu schrumpfen», sagt Franz Jaeger, emeritierter Professor für Wirtschaftspolitik.
Eine Rendite von 2% bedeutet einen Ertrag von ca. 16 Mrden CHF im Jahr - Geld, das für zusätzliche Ausgaben zur Verfügung steht. Zum Vergleich: Der Haushaltsansatz für das Innenministerium (Ministerium Inneres, Bau und Heimat) betrug 2018 14,13 Mrden €.Allein von Januar bis Juni spülten sie Zinsen und Dividenden von 6,9 Mrd. Fr. in die Kassen der SNB.
Man geht davon aus, daß - im Falle einer erneuten (Euro-)Krise - weitere Gelder in die Schweiz fließen und dort angelegt werden. Inflationär wirkt dieser Vorgang nicht, denn die Gelder werden nicht für den Konsum genutzt.
Richtig ärgerlich wird es, wenn man sich im Vergleich die Situation in D. vor Augen führt. Auch nach D. werden aus den Südländern größere Beträge verlagert. Allerdings tritt hier der entgegengesetzte Effekt ein: Die Bundesbank erwirbt nur (wertlose) Target-Forderungen, die im Falle eines Scheiterns oder einem Ausscheiden eines Landes aus dem Euro wohl wertlos sein dürften. Gleichzeitig steht man noch mit dreistelligen Mrden-Beträgen im Obligo für die Haftungen im Rahmen des ESM usw..
Man stelle sich einmal vor, es gäbe noch die DM. Ähnlich wie der Schweizer Franken (wenn auch in geringerem Umfang) diente sie damals als "Fluchtwährung" für die schwächeren Währungen im Süden Europas. Ähnlich wie heute die SNB könnte die Bundesbank dann die zugeflossenen Beträge gewinnbringend anlegen.
Tempi passati - aber angeblich ist D. ja das Land, das am meisten vom Euro profitiert...
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Es macht halt einen Unterschied, ob man sein Geld leihweise einer von 'ner Staatspleite bedrohten Regierung oder einem solventen, geschäftlich erfolgreichen Weltkonzern zur Verfügung stellt!
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Wie die letzte große Finanzkriese gezeigt hat, macht letztlich es keinen.
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Die Finanzkrise war riesig, aber ob sie deswegen zu Finanzkriese geworden ist, wage ich dann doch 'mal zu bezweifeln!
Es gibt außer leichtsinnigen Banken auch andere solvente, geschäftlich erfolgreiche Weltkonzerne.
Aber wenn es richtig knallt (knallen würde), dann ist selbst die Rente nicht sicher, auch wenn Blümchen genau das behauptet hat!
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Davon waren doch im wesentlichen die Finanzinstitute (und in der Folge auch Staaten) betroffen - und nicht die Weltkonzerne, die Raphael vermutlich meint. Darunter fallen z.B. CocaCola, Johnson&Johnson, Microsoft oder Apple.
Es gibt auch Unternehmen, die seit über einen langen Zeitraum kontinuierlich Dividenden zahlen (York Water über 200 Jahre) - Staaten, die über zweihundert Jahre keine Pleite hingelegt haben, wirst Du aber suchen müssen....
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Fünf Gründe, warum es keine europ. Einlagensicherung geben sollte:
Die EU versündigt sich an der Demokratie
Ein besonders schwerwiegendes Argument:
Die EU versündigt sich an der Demokratie
Ein besonders schwerwiegendes Argument:
Unterschiedliche Qualität von Kreditbearbeitung zwischen Nordländern und Südländern
Die Bilanzen der Euro-Banken weisen nicht mehr bediente Kredite in Höhe von 910 Mrd € auf. Zwischen der Qualität der verschiedenen Länder liegen tiefe Kluften: von 0,7% Ausfällen des luxemburgischen Gesamtbestandes bis zu 46,7% Verlusten des griechischen.
Die schlimme Qualität bei den Kreditverlusten weist auf die gleich schlechte Qualität der Kreditbearbeitung hin, aus welchen Gründen auch immer.
(...)
Die Qualität der südländischen Kreditbearbeitung ist der professionellen Qualität der nordländischen weit unterlegen. Die offensichtliche Schadensquelle – und schon sie allein – gebietet dringend, die Euro-Einlagensicherung zu verhindern.
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Die Bankenunion kommt vor das Bundesverfassungsgericht; die mündliche Verhandlung findet Ende November statt.
In dem hervorragenden Artikel der NZZ - so etwas sucht man in deutschen Medien vergebens - werden der Streitgegenstand und insbesondere die Einwände der Kläger dargestellt.
Gegenstand des Verfahrens sind die Aufsicht über die Großbanken (hier wird eine Kompetenzverlagerung nach Brüssel ohne Rechtsgrundlage geltend gemacht) und der einheitl. Abwicklungsmechanismus (hierfür wäre ua eine ZweiDrittel-Mehrheit notwendig) . Sie sind bereits in Kraft getreten.
Der umstrittenste Teil - die gemeinsame Einlagensicherung - befindet sich noch in Planungsphase.
Warum hört man nichts von den deutschen Sparkassen und Volksbanken, die über eigene, funktionierende Sicherungssystem verfügen? Die Antwort:
Leider sind bei den Sparkassen und Volksbanken keine Eigentümer in Sicht, die die Vorstände zu Klagen zwingen könnten.
In dem hervorragenden Artikel der NZZ - so etwas sucht man in deutschen Medien vergebens - werden der Streitgegenstand und insbesondere die Einwände der Kläger dargestellt.
Gegenstand des Verfahrens sind die Aufsicht über die Großbanken (hier wird eine Kompetenzverlagerung nach Brüssel ohne Rechtsgrundlage geltend gemacht) und der einheitl. Abwicklungsmechanismus (hierfür wäre ua eine ZweiDrittel-Mehrheit notwendig) . Sie sind bereits in Kraft getreten.
Der umstrittenste Teil - die gemeinsame Einlagensicherung - befindet sich noch in Planungsphase.
Warum hört man nichts von den deutschen Sparkassen und Volksbanken, die über eigene, funktionierende Sicherungssystem verfügen? Die Antwort:
Zorn der Politik - das erinnert mich an die Energiekonzerne unmittelbar nach der Energiewende. Bei den folgenden Hauptversammlungen wurden die Vorstände von Eon und RWE von den Aktionären aufgefordert, gegen die Enteignung gerichtlich vorzugehen. Das wurde zunächst abgelehnt, weil man eine "einvernehmliche Lösung" anstrebe. Erst als später auf den Hauptversammlungen Schadenersatzforderungen gegen den Vorstand angedroht wurde, ging man vor Gericht - und gewann.Eigentlich müssten laut Beobachtern die Sparkassen sowie die Volks- und Raiffeisenbanken gegen die Bankenunion in Karlsruhe klagen, vor allem angesichts der geplanten Vergemeinschaftung der Einlagensicherung. Doch das scheint für keine der beiden Bankengruppen ein Thema zu sein. Wie hinter den Kulissen zu hören ist, haben die Institute zu viel Respekt vor dem Zorn der Politik, wenn sie die Brüsseler Pläne torpedieren. Aus Berlin kam offenbar die unverhohlene Ansage, dass die Regierung sich entsprechend weniger für die Anliegen der beiden Bankenverbünde in Deutschland und andernorts einsetzen werde, wenn diese mit ihrer Kritik an der gemeinsamen Einlagensicherung überzögen und in Karlsruhe vorstellig würden.
Leider sind bei den Sparkassen und Volksbanken keine Eigentümer in Sicht, die die Vorstände zu Klagen zwingen könnten.
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Prof. Otte führt in dem Interview aus:
Er verweist auch auf die Idee der "Minibots, die vor einigen Monaten für IT diskutiert wurde und die praktisch eine Parallelwährung darstellen würden. Ich hatte darauf bereits hingewiesen:
https://www.kreuzgang.org/viewtopic.php ... ts#p859476
Kaum jemand wird bestreiten, daß die Spannungen in den letzten Jahren (seit 2010) zugenommen haben und der Euro immer weniger "attraktiv" wird. Nur noch die Habenichtse aus dem Süden und Südosten der EU wollen unbedingt in die Währungsunion. Schweden, Polen, Ungarn, die eigentlich verpflichtet wären, den Euro einzuführen, verschwenden daran keinen Gedanken.
Der Preis ist halt zu hoch. Die einen bezahlen mit Arbeitslosigkeit, die anderen mit Nullzinsen, Zombieforderungen an andere Länder und der Gefahr weiterer Transferzahlungen.
Glaubst Du wirklich, daß die Nordländer weiter für den Süden zahlen werden? Bei den "europa"-sedierten Deutschen mag das ja noch der Fall sein, die fühlen sich auch gut dabei - aber NL, Finnen, Österreicher? Werden die stärker werdenden "nationalistischen" Parteien in den Ländern weiteren Sparpaketen bzw. Tranferzahlungen zustimmen?
Schau Dir den "Vorläufer" des Euros an:
Lateinische Münzunion
Die Lehre:
Man kann Gebiete mit unterschiedlicher Wirtschaftskraft nicht in einem Währungsgebiet zusammenfassen, ohne Ausgleichs- (Transfer)zahlungen einzurichten - s. Länderfinanzausgleich in D..
Wirtschaftliche Gesetze setzen sich auch gegen politischen Willen durch - haben wir doch vor 30 Jahren beim Zusammenbruch der soz. Länder gesehen oder vor weniger als zehn Jahren in GR. Die Alternative wäre also nur ein Brüsseler Zentralstaat mit einheitl. Steuer- und Sozialgesetzen (von Lappland bis zur Algarve und von Irland bis zur Ukraine). Glaubst Du an eine Verwirklichung dieser Voraussetzungen bei einem Konstrukt, das noch nicht einmal in der Lage ist, die eigenen Außengrenzen zu schützen und vereinbarte Regeln durchzusetzen?
(Hervorhebung von mir)MONEY: Sie haben schon 2016 in einem Interview davon gesprochen, dass der Euro quasi dazu verdammt ist zuplatzen. Warum?
Otte: Ich habe das nicht erst vor zwei Jahren gesagt, sondern bereits vor gut 20 Jahren im April 1998 ein Thesenpapier für den American Council on Germany geschrieben, in dem ich dieses Szenario prophezeit habe. Der Euro muss platzen, und er wird platzen. Das System kann nicht funktionieren.
MONEY: Und wann ist es so weit?
Otte: Ich rechne damit, dass es in den kommenden zwölf bis 24 Monaten zu massiven Turbulenzen kommt. Das könnte den Austritt eines Landes beinhalten, aber auch einen Schuldenschnitt.
Er verweist auch auf die Idee der "Minibots, die vor einigen Monaten für IT diskutiert wurde und die praktisch eine Parallelwährung darstellen würden. Ich hatte darauf bereits hingewiesen:
https://www.kreuzgang.org/viewtopic.php ... ts#p859476
Kaum jemand wird bestreiten, daß die Spannungen in den letzten Jahren (seit 2010) zugenommen haben und der Euro immer weniger "attraktiv" wird. Nur noch die Habenichtse aus dem Süden und Südosten der EU wollen unbedingt in die Währungsunion. Schweden, Polen, Ungarn, die eigentlich verpflichtet wären, den Euro einzuführen, verschwenden daran keinen Gedanken.
Der Preis ist halt zu hoch. Die einen bezahlen mit Arbeitslosigkeit, die anderen mit Nullzinsen, Zombieforderungen an andere Länder und der Gefahr weiterer Transferzahlungen.
Glaubst Du wirklich, daß die Nordländer weiter für den Süden zahlen werden? Bei den "europa"-sedierten Deutschen mag das ja noch der Fall sein, die fühlen sich auch gut dabei - aber NL, Finnen, Österreicher? Werden die stärker werdenden "nationalistischen" Parteien in den Ländern weiteren Sparpaketen bzw. Tranferzahlungen zustimmen?
Schau Dir den "Vorläufer" des Euros an:
Lateinische Münzunion
Die Lehre:
Man kann Gebiete mit unterschiedlicher Wirtschaftskraft nicht in einem Währungsgebiet zusammenfassen, ohne Ausgleichs- (Transfer)zahlungen einzurichten - s. Länderfinanzausgleich in D..
Wirtschaftliche Gesetze setzen sich auch gegen politischen Willen durch - haben wir doch vor 30 Jahren beim Zusammenbruch der soz. Länder gesehen oder vor weniger als zehn Jahren in GR. Die Alternative wäre also nur ein Brüsseler Zentralstaat mit einheitl. Steuer- und Sozialgesetzen (von Lappland bis zur Algarve und von Irland bis zur Ukraine). Glaubst Du an eine Verwirklichung dieser Voraussetzungen bei einem Konstrukt, das noch nicht einmal in der Lage ist, die eigenen Außengrenzen zu schützen und vereinbarte Regeln durchzusetzen?
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II
Die „Vorhersagen“ zum Euro erinnern etwas an die Silvester-/Neujahrs-Vorhersagen von Wahrsagern vor Jahren: Da wurde jedes Jahr der Tod des Papstes (JP II) vorhergesetzt, doch der alte Mann wollte einfach nicht den Vorhersagen folgen.
Silvester 2004/2005 hat man dann aufgehört den Tod des Papstes zu weissagen. Und just in dem Jahr stab er dann.
Fazit: Solange der Tod des Euro vorhergesagt wird, bleibt er uns erhalten.
Silvester 2004/2005 hat man dann aufgehört den Tod des Papstes zu weissagen. Und just in dem Jahr stab er dann.
Fazit: Solange der Tod des Euro vorhergesagt wird, bleibt er uns erhalten.
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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