Hallo,
ich bin's mal wieder mit einer Frage.
Ich habe mal (im Rahmen von "Bibeltagen" bei den Jesuiten) gehört, dass in der Bibel das Fehlen von Namen bei Personen allgemein auf eine fehlende Gottesbeziehung hinweist. Dies wurde beim Gleichnis von reichen Mann und vom armen Lazarus (Lk. 16,19-31) so erläutert.
Lazarus wird in der Erzählung mit seinem Namen genannt, das deutet auf seine Beziehung zu Gott hin. Der Name des reichen Mannes wird nicht erwähnt, er wird nur "reicher Mann" oder "Reicher" genannt. Dies weist auf das Fehlen einer Beziehung zu Gott hin.
Ist diese These allgemein bekannt bzw. anerkannt ?
Hat jemand das auch schon mal gehört ? Gibt es vielleicht Bücher oder Links dazu ?
Gruß
Angelika
Fehlende Namen = fehlende Gottesbeziehung ?
Interessanterweise gibt es auch z.B. Papyrus 75 in dem der Reiche einen Namen bekommt: Νευης
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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- Robert Ketelhohn
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Zunächst einmal ist das wenn schon, dann wohl nur für gleichnishafte Erzählungen gemeint, nicht für historische Berichte; sonnst nennte ich sogleich Pontius Pilatus und seine Frau als Gegenbeispiele, neben tausend andern. Freilich bleiben auch manche historische Personen ohne Namen, so der Hauptmann von Capharnaum und die Schwiegermutter des Petrus (Mt 8).
Auch für die Gleichnisse Jesu stimmt das aber nicht. Die Person, die das Bild Gottes im Gleichnis ist, ist ohnehin nie benannt. Aber auch andere nicht: So sind nicht nur die fünf törichten Jungfrauen, sondern auch die fünf klugen namenlos. Nicht nur der schlechte Knecht ist namenlos, sondern auch die beiden guten, welche ihre Talente vermehrt hatten. Ebenso bleibt namenlos der Kaufmann, der die kostbare Perle fand, ebenso auch der, welcher den Schatz im Acker fand.
Auch für die Gleichnisse Jesu stimmt das aber nicht. Die Person, die das Bild Gottes im Gleichnis ist, ist ohnehin nie benannt. Aber auch andere nicht: So sind nicht nur die fünf törichten Jungfrauen, sondern auch die fünf klugen namenlos. Nicht nur der schlechte Knecht ist namenlos, sondern auch die beiden guten, welche ihre Talente vermehrt hatten. Ebenso bleibt namenlos der Kaufmann, der die kostbare Perle fand, ebenso auch der, welcher den Schatz im Acker fand.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Andererseits findet man bei der Auferweckung der Tochter des Jarius, den Jarius namentlich erwähnt aber doch eher zweifelnd als er sagt, daß seine Tochter tot sein und Jesus sich nicht mehr hinbemühen brauche; Jesus redet die Tochter aber nicht mit Namen an.
Beim "verlorenen Sohn" werden beide Söhne nicht mit Namen genannt, soll das dann bedeuten, daß sie beide die gleiche Gottesbeziehung hatten?
Ich glaube, da wird mehr in den Text hineingelesen als herausgelesen.
Beim "verlorenen Sohn" werden beide Söhne nicht mit Namen genannt, soll das dann bedeuten, daß sie beide die gleiche Gottesbeziehung hatten?
Ich glaube, da wird mehr in den Text hineingelesen als herausgelesen.
Gruß Jürgen
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Glaub ich auch, wobei mir grad der reiche Jüngling einfällt....Juergen hat geschrieben:Ich glaube, da wird mehr in den Text hineingelesen als herausgelesen.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Also, es ging bei der These wohl hauptsächlich um den Gegensatz, wenn also ein Name genannt wird, ein anderer nicht.
Wenn gar keine Namen genannt werden (bei den törichten und klugen Jungfrauen, bei dem verlorenen und zurückgebliebenen Sohn usw.), dann kann man die These wohl nicht anwenden.
Bei Jairus und seiner Tochter könnte es doch gerade passen. Jairus hatte eine Gottesbeziehung, seine Tochter (noch) nicht.
Aber ich denke auch, dass die These nicht so ganz hieb- und stichfest ist.
Gruß
Angelika
Wenn gar keine Namen genannt werden (bei den törichten und klugen Jungfrauen, bei dem verlorenen und zurückgebliebenen Sohn usw.), dann kann man die These wohl nicht anwenden.
Bei Jairus und seiner Tochter könnte es doch gerade passen. Jairus hatte eine Gottesbeziehung, seine Tochter (noch) nicht.
Aber ich denke auch, dass die These nicht so ganz hieb- und stichfest ist.
Gruß
Angelika
*kopfkratz*Linus hat geschrieben:Glaub ich auch, wobei mir grad der reiche Jüngling einfällt....Juergen hat geschrieben:Ich glaube, da wird mehr in den Text hineingelesen als herausgelesen.
Der reiche Jüngling. Das ist natürlich kein "lukanisches Sondergut"; während die Larzarusgeschichte zum lukanischen Sondergut gehört - ja sogar zu dem sog. "anthropos tis"-Gleichnissen.
Gruß Jürgen
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Juergen hat geschrieben:*kopfkratz*Linus hat geschrieben:Glaub ich auch, wobei mir grad der reiche Jüngling einfällt....
Der reiche Jüngling. Das ist natürlich kein "lukanisches Sondergut"; während die Larzarusgeschichte zum lukanischen Sondergut gehört - ja sogar zu dem sog. "anthropos tis"-Gleichnissen.
häää? nix verstehen fachkinesisch, ich tu das nich sprechen tun...
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"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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