Kurze Fragen - kurze Antworten VI

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Protasius
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Protasius »

MW gab es auch im Osten Statuen, wenn auch sehr viel weniger davon erhalten sind (Ikonoklasten, später bilderfeindliche Moslems im byzantinischen Reich).
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Lycobates
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Lycobates »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:
Freitag 18. Mai 2018, 21:00
Man kann sicher sagen, dass in der lateinischen Kirche sich der Aristotelismus durchsetzte und in der Orthodoxie nicht, jedenfalls in der Zeit, in der die Statuen in die westlichen Kirchen Einzug hielten.
Waren denn Bessarion, Demetrios Kydones und Gennadios Scholarios Ikonoklasten?
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
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Bonitas

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Bonitas »

Liebe Forumsmitglieder,

Herzlichen Dank für die Antworten!
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:
Freitag 18. Mai 2018, 21:00
Man kann sicher sagen, dass in der lateinischen Kirche sich der Aristotelismus durchsetzte und in der Orthodoxie nicht, jedenfalls in der Zeit, in der die Statuen in die westlichen Kirchen Einzug hielten.
Ich habe einen Lexikoneintrag über Aristotelismus nachgeschlagen. Dennoch konnte ich nicht ableiten was das mit Statuen im Westen zu tun haben könnte. Vielleicht kann das hier etwas näher ausgeführt werden.
Protasius hat geschrieben:MW gab es auch im Osten Statuen, wenn auch sehr viel weniger davon erhalten sind (Ikonoklasten, später bilderfeindliche Moslems im byzantinischen Reich).
Das verstehe ich nicht. Warum sollten Ikonoklasten nur Statuen, aber nicht Ikonen entfernen? Und wenn sowohl Statuen als auch Ikonen entfernt wurden, warum wurden dann nur Ikonen wiedereingeführt?

Sascha B.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Sascha B. »

Ecce Homo hat geschrieben:
Freitag 18. Mai 2018, 13:00
Sascha B. hat geschrieben:
Mittwoch 16. Mai 2018, 19:17
Den Link fand ich auch. Wobei die Leute, weche dort hingehen, seit mindestens 10 Jahren in Rente wären. Ich werde einfach mal denkath. Stadtpfarrer fragen, sein Pfarrhaus ist genau nebenan, seh den daher alle paar Tage mal laufen.
Bitte, schreib dann danach hier mal, was darunter bei euch verstanden wird... :)
Es handelte sich dabei um einen EInzelsegen mit Handauflegung. Die Namenswahl war laut Kaplan reiner Zufall.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

Sascha B.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Sascha B. »

Dekret
Heiliges Offizium
unseres Heiligen Vaters
Pius XII.
über die Haltung der Gläubigen gegenüber der kommunistischen Partei
"Dieser Obersten Heiligen Kongregation sind folgende Fragen vorgelegt worden:

1. ob es erlaubt sei, sich in die kommunistischen Parteien einzuschreiben oder diese zu fördern;

2. ob es erlaubt sei, Bücher, Zeitschriften, Zeitungen oder Flugblätter herauszugeben, zu verbreiten oder zu lesen, die die kommunistische Theorie oder Praxis stützen, oder in solchen zu schreiben;

3. ob Gläubige, die mit Wissen und Willen die in Nr. 1 und 2 angeführten Handlungen begehen, zu den Sakramenten zugelassen werden können;

4. ob Gläubige, die die materialistische und antichristliche Lehre der Kommunisten bekennen, und insbesondere diejenigen, die diese auch verteidigen und propagieren, ipso facto als Abtrünnige vom katholischen Glauben der in spezieller Weise dem Heiligen Stuhl vorbehaltenen Exkommunikation verfallen.

Ihre Eminenzen, die Hochwürdigsten, mit dem Schutz des Glaubens und der Sitte betrauten Väter haben im Anschluß an die Stellungnahme der Hochwürdigsten Konsultoren in der Vollversammlung am 28. Juni 1949 beschlossen, dass zu antworten sei:

Zu 1. Nein: denn der Kommunismus ist materialistisch und antichristlich; die kommunistischen Führer zeigen sich zudem, auch wenn sie zuweilen mit Worten behaupten, sie bekämpften die Religion nicht, doch de facto in Lehre und Handeln als Feinde Gottes, der wahren Religion und der Kirche Christi;

Zu 2. Nein: da sie durch das Kanonische Recht verboten sind (can. 1399);

Zu 3. Nein, nach den üblichen Grundsätzen der Sakramentsverweigerung gegenüber denen, die nicht in der rechten Verfassung sind;

Zu 4. Ja."

Am folgenden Donnerstag, dem 30. desselben Monats und Jahres, hat S. H. Papst Pius XII. in der üblichen, S. Exezellenz dem Hochwürdigsten Herrn Assessor des Heiligen Offiziums gewährten Audienz diese Entschließung der Hochwürdigsten Väter gebilligt und angeordnet, dass sie in den Acta Apostolicae Sedis veröffentlicht werde.
Rom, 1. Juli 1949.

Ist das ganze so noch gültig? War ja lange vor V2.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

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Siard
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Siard »

Durch die normative Kraft des Faktischen dürfte es als erledigt zu betrachten sein.

CIC_Fan

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von CIC_Fan »

wie z.b. die Verurteilung der "hl" Sr Faustina

Bonitas

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Bonitas »

Hallo CIC_Fan!
CIC_Fan hat geschrieben:
Samstag 9. Juni 2018, 11:51
wie z.b. die Verurteilung der "hl" Sr Faustina
Welche Verurteilung?

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Siard
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Siard »

Sie stand auf dem Index. Bestimmte Aussagen wurden explizit als häretisch eingestuft.

Bonitas

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Bonitas »

Siard hat geschrieben:
Sonntag 10. Juni 2018, 14:31
Sie stand auf dem Index. Bestimmte Aussagen wurden explizit als häretisch eingestuft.
Danke, das wusste ich nicht. :)

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Siard
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Siard »

Gerne.

Das sie heiliggesprochen wurde, läßt für die überfällige Kanonisierung Martin Luthers hoffen. :blinker:

CIC_Fan

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von CIC_Fan »

verurteilt 1958 und 1959
hier bitte eine kurze Zusammenfassung
Am 19. November 1958 wurde festgestellt, dass die Übernatürlichkeit der Visionen nicht festgestellt werden könne, dass das Fest der göttlichen Barmherzigkeit, das die Jesus-Erscheinung Faustyna für den Oktavtag nach dem Ostersonntag auftrug, nicht eingeführt werden dürfe und dass das Andachtsbild und die spezifischen Andachtsformen zur göttlichen Barmherzigkeit, wie Sr. Faustyna sie vermittelt hatte, nicht verbreitet werden dürfen.

Am 6. März 1959 wurde diese Entscheidung in verschärfter Form wiederholt: Die besagte Andachtsweise sei verboten und die Bischöfe sollten darüber wachen, dass sie nicht trotzdem und gegen diese Entscheidung weitergeführt werde. Immerhin hatte sie sich in Polen mit Erlaubnis der Bischöfe bereits weithin ausgebreitet.

Eine Begründung für diese Ablehnung wurde nicht beigegeben.

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Siard
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Siard »

Einen guten Artikel darüber findest Du hier.

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Lupus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Lupus »

Danke für diesen Link!
Ich habe mich der Mühe unterzogen die 55 Seiten umfassenden Ausführungen zu lesen.
Sie bestärken mich in meiner seit der Lektüre jenes "Tagebuchs" bestehenden Skepsis.
+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

Sascha B.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Sascha B. »

Ganz abgesehen davon sieht mir der Faustyna-"Jesus" etwas zu polnisch aus. Ich habe so meine Zweifel dass die Juden, welche vor 2000 Jahren in Israel lebten Slawen waren. :pfeif:

Generell stehe ich diesen ganzen Privat"offenbarungen" sehr skeptisch gegenüber.

1. Die Offenbarung schloß mit dem Tod des letzten Apostels ab. Es kann also nichts neues, heilsrelevantes, mehr kommen.
2. Daraus folgt, dass es Zeitverschwendung ist, sich damit zu beschäftigen. Es bringt nichts und im schlimmsten fall schadet es, denn...
3. ...können sich auch der Teufel und die Dämonen unter falscher Identität zeigen und uns in die Irre führen oder mit falschem Stolz erfüllen (Ich bin so heilig, mir erscheint der Herr oder sonst was).
4. Kann man eine psychsche Störung oder bewussten Betrug nicht gänzlich ausschließen. Sr. Faustyna z.B. ist lange Tod, wer will da noch eine Diagnose wagen?

Da bleibe ich lieber bei der Lehre der Väter, bete meine Gebete und das muss reichen. Lieber kein Risiko eingehen und Wunder-/Spektakelsucht ist sowieso bedenklich.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

Coturnix
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Coturnix »

Wie steht die katholische Morallehre eigentlich zum Thema Selbstjustiz?
Natürlich ist die staatliche Obrigkeit grundsätzlich zu achten (Röm 13) und ihre Gerichtsurteile sind auch in der Regel anzuerkennen.
Aber ein Beispiel: Eine Frau wird vergewaltigt und kennt den Täter. Sie zeigt ihn zunächst nicht an weil sie eingeschüchtert ist. Als sie ihn dann später doch anzeigt spricht die staatliche Obrigkeit sprichtden Täter mangels Beweise frei.
Lädt die Frau nun Schuld auf sich, wenn sie den Täter selber richtet oder ist dies als Mord anzusehen (Bzw. als Todsünde zu klassifizieren)? Prinzipiell gilt ja: Wenn sie ihn auf irgendeine Weise während der Tat hätte töten können, wäre dies ja wohl erlaubt (Tötung aus Notwehr). Darf sie ihn aber auch nach der Tat töten oder ist dies in jedem Fall verboten, weil keine unmittelbare Gefahr mehr zu bestehen scheint?

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Siard
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Siard »

Eine Erweiterung um den Fall eines Freispruchs aus politischen Gründen fände ich sinnvoll und aktuell.

Raphael

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Raphael »

Coturnix hat geschrieben:
Dienstag 12. Juni 2018, 10:50
Wie steht die katholische Morallehre eigentlich zum Thema Selbstjustiz?
Natürlich ist die staatliche Obrigkeit grundsätzlich zu achten (Röm 13) und ihre Gerichtsurteile sind auch in der Regel anzuerkennen.
Aber ein Beispiel: Eine Frau wird vergewaltigt und kennt den Täter. Sie zeigt ihn zunächst nicht an weil sie eingeschüchtert ist. Als sie ihn dann später doch anzeigt spricht die staatliche Obrigkeit sprichtden Täter mangels Beweise frei.
Lädt die Frau nun Schuld auf sich, wenn sie den Täter selber richtet oder ist dies als Mord anzusehen (Bzw. als Todsünde zu klassifizieren)? Prinzipiell gilt ja: Wenn sie ihn auf irgendeine Weise während der Tat hätte töten können, wäre dies ja wohl erlaubt (Tötung aus Notwehr). Darf sie ihn aber auch nach der Tat töten oder ist dies in jedem Fall verboten, weil keine unmittelbare Gefahr mehr zu bestehen scheint?
In dem von Dir geschilderten Fall, wäre die während der eigenen Verteidigung erfolgte Tötung des ungerechten Angreifers gerechtfertigt und die Frau hätte daher keine Schuld auf sich geladen.

Wenn sie jedoch nach Abschluß eines ordentlichen Gerichtsverfahrens Rache übt, entfällt der Rechtfertigungsgrund und die Tat wird unmoralisch. Die im Vorfeld geschilderten Umstände können dann nur noch die subjektive Schuld mindern, aber nicht mehr ganz beseitigen.

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Siard
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Siard »

Raphael hat geschrieben:
Dienstag 12. Juni 2018, 13:50
Wenn sie jedoch nach Abschluß eines ordentlichen Gerichtsverfahrens Rache übt, entfällt der Rechtfertigungsgrund und die Tat wird unmoralisch.
Wäre sie dies nicht schon nach Ende der unmittelbaren Gefahr?
Wie ist es, wenn das Urteil (offensichtlich) aus unmoralischen Gründen zustande kommt?

Raphael

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Raphael »

Siard hat geschrieben:
Dienstag 12. Juni 2018, 14:23
Raphael hat geschrieben:
Dienstag 12. Juni 2018, 13:50
Wenn sie jedoch nach Abschluß eines ordentlichen Gerichtsverfahrens Rache übt, entfällt der Rechtfertigungsgrund und die Tat wird unmoralisch.
Wäre sie dies nicht schon nach Ende der unmittelbaren Gefahr?
Streng genommen schon, aber das war ja nicht gefragt worden. :anton:

Wobei es IMHO ausgesprochen schwierig ist, eine exakte zeitliche Grenze zu ziehen. :hmm:

Man stelle sich vor, der Unhold fällt im Wald über eine Frau her. Und unmittelbar nach geschehener Tat, der Täter liegt von seinen "Anstrengungen" noch ganz erschöpft am Boden, kann sich die geschändete Frau einen herumliegenden Ast greifen und zieht Selbigen dem Unhold über den Schädel, welcher daraufhin einen letalen Bruch erfährt. Noch Notwehr oder schon unbillige Rache? :pirat:
Siard hat geschrieben:
Dienstag 12. Juni 2018, 14:23
Wie ist es, wenn das Urteil (offensichtlich) aus unmoralischen Gründen zustande kommt?
Auch dann gilt: MEIN ist die Rache spricht der HERR!

Selbstjustiz ist abzulehnen und die Notwehrsituation ist offenbar nicht mehr gegeben. :hmm:

HeGe
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von HeGe »

Raphael hat geschrieben:
Dienstag 12. Juni 2018, 14:32
Man stelle sich vor, der Unhold fällt im Wald über eine Frau her. Und unmittelbar nach geschehener Tat, der Täter liegt von seinen "Anstrengungen" noch ganz erschöpft am Boden, kann sich die geschändete Frau einen herumliegenden Ast greifen und zieht Selbigen dem Unhold über den Schädel, welcher daraufhin einen letalen Bruch erfährt. Noch Notwehr oder schon unbillige Rache? :pirat:
Bei einer Beurteilung nach deutschem Strafrecht würde hier Notwehr gegen die Vergewaltigung wohl ausscheiden, da der Angriff nicht mehr gegenwärtig ist. Der Angriff könnte dennoch gerechtfertigt sein, wenn die Frau den Tod des Vergewaltigers nicht aus Rache beabsichtigte, sondern bspw. von ihrem Festnahmerecht nach § 127 StPO Gebrauch machen wollte oder der Täter konkrete Anstalten machte, weitere Angriffe zur Verdeckung der vorherigen Straftat zu unternehmen.
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Siard
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Siard »

HeGe hat geschrieben:
Dienstag 12. Juni 2018, 14:40
Bei einer Beurteilung nach deutschem Strafrecht würde hier Notwehr gegen die Vergewaltigung wohl ausscheiden, da der Angriff nicht mehr gegenwärtig ist.
Nach einem Urteil sogar ganz sicher! :)

Sich nicht zu rächen …
fällt das unter Nächsten- oder Feindesliebe? Wobei das ja neuerdings das selbe zu sein scheint.

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Amigo
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Amigo »

Protasius hat geschrieben:
Freitag 8. September 2017, 22:08
Nach universalkirchlichem Recht (cann. 1250–1253/CIC 1983) ist der Fleischverzicht an jedem Freitag, auf den kein Hochfest fällt, zu halten. Diese Regelungen nach lokalen Erfordernissen zu modifizieren liegt im Ermessen der jeweiligen Bischofskonferenz; die polnische Bischofskonferenz hat mW gar keine entsprechenden Erleichterungen erlassen, die diversen angelsächsischen Bischofskonferenzen haben die Abstinenz auf die Fastenzeit beschränkt, und die deutsche auf Karfreitag und Aschermittwoch. Insofern ist diese Frage durchaus von Bedeutung.

In Bezug auf die Frage nach der Fleischbrühe: Nach den für das deutsche Reich geltenden Fastenregeln durften mW auch Speisen mit Fleischbrühe an Abstinenztagen verzehrt werden; nach universalkirchlichem Recht war das gemäß can. 1250/CIC 1917 nicht der Fall. Eine neuere Regelung dieser Materie ist mir nicht bekannt.
Bin neugierig, wie das mit dem "Kunstfleisch aus der Retorte" zu handhaben sein wird. Einige jüdische Gelehrte haben sich das aus Sicht der jüdischen Speisegebote angeschaut und schon festgestellt, dass Retortenfleisch kein Fleisch im Sinne des mosaischen Gesetzes ist, wenn tatsächlich kein "Stück Tier" (sondern nur Tier-DNA) enthalten ist... :achselzuck:

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Amigo
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Amigo »

Bin aber aus einem anderen Grund in diesem Thread gelandet:

Was betet eigentlich der Ortsbischof (oder der Papst) im Hochgebet, wenn er ohne Konzelebrant zelebriert? Spricht beispielsweise der Wiener Kardinal Christoph Schönborn dann auch "...in Gemeinschaft mit deinem Diener, unserem Papst Franziskus, unserem Bischof Christoph..."? Oder lässt er die Nennung seiner selbst sinnvollerweise weg?

Ich hab ihn noch nie ohne Konzelebranten erlebt, und diese Stelle betete immer ein Konzelebrant...

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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Marcus, der mit dem C »

Amigo hat geschrieben:
Montag 26. November 2018, 09:33
Bin aber aus einem anderen Grund in diesem Thread gelandet:

Was betet eigentlich der Ortsbischof (oder der Papst) im Hochgebet, wenn er ohne Konzelebrant zelebriert? Spricht beispielsweise der Wiener Kardinal Christoph Schönborn dann auch "...in Gemeinschaft mit deinem Diener, unserem Papst Franziskus, unserem Bischof Christoph..."? Oder lässt er die Nennung seiner selbst sinnvollerweise weg?

Ich hab ihn noch nie ohne Konzelebranten erlebt, und diese Stelle betete immer ein Konzelebrant...
Meiner Erinnerung nach kommt etwas wie: "und mir Deinem unwürdigen Diener" an der Stelle, aber es ist "Tradition", daß es immer einen Konzelebranten gibt, der dann den normalen Textabschnitt betet.
"Das katholische Modell ist ja seit 2000 Jahren am Scheitern und daher dringend ablösungsbedürftig"

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Juergen
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Juergen »

Amigo hat geschrieben:
Montag 26. November 2018, 09:33
Bin aber aus einem anderen Grund in diesem Thread gelandet:

Was betet eigentlich der Ortsbischof (oder der Papst) im Hochgebet, wenn er ohne Konzelebrant zelebriert? Spricht beispielsweise der Wiener Kardinal Christoph Schönborn dann auch "...in Gemeinschaft mit deinem Diener, unserem Papst Franziskus, unserem Bischof Christoph..."? Oder lässt er die Nennung seiner selbst sinnvollerweise weg?

Ich hab ihn noch nie ohne Konzelebranten erlebt, und diese Stelle betete immer ein Konzelebrant...
In der AEM steht:
109. Der Priester setzt das eucharistische Hochgebet entsprechend den Anweisungen in den einzelnen Hochgebeten fort. Wenn der Zelebrant Bischof ist, fährt er nach den Worten "in Gemeinschaft mit deinem Diener, unserem Papst N.", fort: "und mir, deinem unwürdigen Diener." Der Ordinarius wird mit folgenden Worten genannt: "in Gemeinschaft mit deinem Diener, unserem Papst N., und unserem Bischof (Kapitularvikar, Prälat, Präfekten, Abt) N." Die Koadjutoren und Weihbischöfe dürfen im Hochgebet genannt werden. Wenn es mehrere sind, werden sie zusammenfassend erwähnt: "… und unserem Bischof N. und seinen Weihbischöfen" 60. Diese Formulierungen sind dem betreffenden Text der verschiedenen Hochgebete anzupassen.
Gruß Jürgen

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Niels
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Niels »

Ich habe schon Bischöfe ohne Konzelebranten erlebt, und da wurde genau das im Hochgebet verwendet, was Marcus mit dem C oben schrieb: "Und/mit (?) mir, Deinem unwürdigen Diener".
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Lycobates
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Lycobates »

Amigo hat geschrieben:
Montag 26. November 2018, 09:33
Was betet eigentlich der Ortsbischof (oder der Papst) im Hochgebet, wenn er ohne Konzelebrant zelebriert? Spricht beispielsweise der Wiener Kardinal Christoph Schönborn dann auch "...in Gemeinschaft mit deinem Diener, unserem Papst Franziskus, unserem Bischof Christoph..."? Oder lässt er die Nennung seiner selbst sinnvollerweise weg?
Im Ritus servandus steht (VIII,2):
Si Celebrans est Episcopus, Archiepiscopus vel Patriarcha, omissis prædictis verbis [sc. "et Antístite nostro N.,"], eorum loco dicit: et me indígno servo tuo.
Summus autem Pontifex cum celebrat, omissis verbis: una cum fámulo tuo Papa nostro N. et Antístite nostro N., dicit: una cum me indígno fámulo tuo, quem gregi tuo præésse voluísti. Et continuant omnes, ut sequitur: et ómnibus orthodóxis, etc.
Fett von mir.
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Amigo
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Amigo »

Besten Dank an alle Experten - meine Frage ist glasklar beantwortet! :ja:

CIC_Fan

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von CIC_Fan »

und was betet der Zelebrant in Zeiten der Vakanz

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Lycobates
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Lycobates »

CIC_Fan hat geschrieben:
Montag 26. November 2018, 13:12
und was betet der Zelebrant in Zeiten der Vakanz
Vide signaturam meam!

Nach dem Ritus servandus:
verba praedicta omittuntur
obwohl es da eine kleine syntaktische Unklarheit gibt :blinker:
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Juergen
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Juergen »

Seit einiger Zeit bekomme ich per Post den „Athanasiusboten“. Da muß mich wohl irgendwer als Leser geworben haben.

https://www.athanasiusbote.de/

Was hat man von dem Verein zu halten?
Manches, was man da liest ist doch etwas, ja, wie soll ich sagen…? :hmm:
Gruß Jürgen

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