Integrationspolitik 2

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Raphael

Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Raphael »

ziphen hat geschrieben:
Donnerstag 19. April 2018, 22:15
Raphael hat geschrieben:
Donnerstag 19. April 2018, 06:46
In Berlin geschieht folgendes:
Attacke auf Kippaträger

Jeder darf dreimal raten, welchen ethnischen Hintergrund denn wohl der Angreifer hat! :pfeif:

Hoffentlich wecken derlei Vorfälle endlich auch die Gutmenschen auf .......
Berliner Zeitung hat geschrieben:Wie Polizeisprecher Winfrid Wenzel bestätigte, handelt es sich um einen 19-jährigen Flüchtling aus Syrien.
Ich kann eine gewisse Schadenfreude nicht verhehlen.
Diese Sorte von Freude kommt bei mir nicht tatsächlich nicht zum Zuge! :unbeteiligttu:

Auffällig an dem Vorgang ist vielmehr, daß er gehypt wird, weil es einen - zumindest angeblichen - Juden getroffen haben soll. In so einem Falle fühlt sich selbst unsere "über alles geliebte" Bundeskanzlerin bemüßigt, schnellstens ein Statement zu veröffentlichen, während sie bei den vielen Todes-Opfern des Breitscheidplatzes ausgesprochen "cool" geblieben ist. :hmm:

Mit einem solchen Verhalten legt sie die Maßstäbe ihres moralischen Koordinatensystems offen. :maske:

Petrus
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Petrus »

Caviteño hat geschrieben:
Freitag 20. April 2018, 01:22

Der Betroffene gibt an, kein Jude, sondern arabischer Israeli zu sein. Er habe die Kippa von einem Freund geschenkt bekommen
Das gleiche habe ich auch mal mit meiner Kippa gemacht, die aus dem Nachlaß eines Freundes stammt. Ich habe mir meine Kippa aufgesetzt und bin einfach mal in München einige Stationen Trambahn gefahren. Auf einmal herrschte Eiseskälte. In der Trambahn. Gespräche verstummten. 1/3 der Fahrgäste haben demontrativ weggeschaut, 1/3 haben mich angestarrt, als käme ich vom Mond, und 1/3 hat mich angeschaut mit kaltem Blick, der sagte:"Was soll das Ding? Was bildest Du Dir eigentlich ein? Wir sind hier in Deutschland!"

HeGe
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von HeGe »

Tagesschau hat geschrieben: Verdacht auf Korruptionsskandal im BAMF

Eine leitende BAMF-Mitarbeiterin soll Hunderte Asylanträge positiv beschieden haben, obwohl es keine rechtliche Grundlage gab. Laut NDR, Radio Bremen und "SZ" sollen Asylbewerber dafür mit Bussen eigens nach Bremen gebracht worden sein. [...]
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ziphen
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von ziphen »

Caviteño hat geschrieben:
Freitag 20. April 2018, 01:22
Der Betroffene gibt an, kein Jude, sondern arabischer Israeli zu sein. Er habe die Kippa von einem Freund geschenkt bekommen, der ihm gesagt habe, es sei nicht sicher, damit in die Öffentlichkeit zu gehen. Er habe das Gegenteil beweisen wollen.
Das steht ja auch schon in dem Artikel der Berliner Zeitung.



Korruptionsverdacht geben die Leiterin des Bamf in Bremen:
haz.de hat geschrieben: Die Leiterin des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) in Bremen soll nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung, NDR und Radio Bremen in über 1200 Fällen Asyl gewährt haben, obwohl die Voraussetzungen dafür nicht gegeben waren.
[…]
Sie soll mit drei Anwälten aus Niedersachsen zusammengearbeitet haben, die ihr systematisch Asylbewerber zugeführt haben sollen…
Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass die Dame das bei dem Posten aus Geldnot gemacht hat. Entweder ist sie selbst der Volksgruppe angehörig oder es liegen ideologische Gründe vor.

PS: Na toll, habe ich wieder zu lange gebraucht… :roll:
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.

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Niels
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Niels »

"Die Polizei hat einen Herner (15) festgenommen, der in einem Essener U-Bahnhof einer 17-Jährigen eine Bierflasche über den Kopf geschlagen haben": https://www.waz.de/staedte/essen/bierfl ... 71795.html

Bei "Welt online" steht da irgendwo auch das übliche "soll": https://www.welt.de/vermischtes/article ... ommen.html

Das schenke ich hiermit der "WAZ".

Dort liest man auch:
Es handelt sich laut Polizei um einen 15-jährigen Schüler aus Herford, der gegen 10 Uhr morgens festgenommen wurde. Weitere Details sind nicht bekannt. Er werde jetzt vernommen. Dann entscheide sich auch, ob ein Haftbefehl beantragt werde. „Wir hoffen, dass er mit uns redet und auch sagt, wer bei ihm war“,(...). Der festgenommene Jugendliche sei polizeibekannt wegen mehrerer Delikte, unter anderem Körperverletzung und Raub.
:nein:

Arme Kindheit. 30 Sozialstunden in der Veltins-Brauerei. Oder alle Vorträge von Herrn Gabriel an der Uni Bonn anhören. Besser noch: ein Praktikum im Kanzleramt bei Frau Dr. M.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Sascha B.
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Sascha B. »

Niels hat geschrieben:
Freitag 20. April 2018, 12:53
"Die Polizei hat einen Herner (15) festgenommen, der in einem Essener U-Bahnhof einer 17-Jährigen eine Bierflasche über den Kopf geschlagen haben": https://www.waz.de/staedte/essen/bierfl ... 71795.html

Bei "Welt online" steht da irgendwo auch das übliche "soll": https://www.welt.de/vermischtes/article ... ommen.html

Das schenke ich hiermit der "WAZ".

Dort liest man auch:
Es handelt sich laut Polizei um einen 15-jährigen Schüler aus Herford, der gegen 10 Uhr morgens festgenommen wurde. Weitere Details sind nicht bekannt. Er werde jetzt vernommen. Dann entscheide sich auch, ob ein Haftbefehl beantragt werde. „Wir hoffen, dass er mit uns redet und auch sagt, wer bei ihm war“,(...). Der festgenommene Jugendliche sei polizeibekannt wegen mehrerer Delikte, unter anderem Körperverletzung und Raub.
:nein:

Arme Kindheit. 30 Sozialstunden in der Veltins-Brauerei. Oder alle Vorträge von Herrn Gabriel an der Uni Bonn anhören. Besser noch: ein Praktikum im Kanzleramt bei Frau Dr. M.
Folter halte ich nun in diesem Fall doch für eine etwas zu harte Strafe. :pfeif:
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

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ar26
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von ar26 »

Petrus hat geschrieben:
Freitag 20. April 2018, 10:11
Caviteño hat geschrieben:
Freitag 20. April 2018, 01:22

Der Betroffene gibt an, kein Jude, sondern arabischer Israeli zu sein. Er habe die Kippa von einem Freund geschenkt bekommen
Das gleiche habe ich auch mal mit meiner Kippa gemacht, die aus dem Nachlaß eines Freundes stammt. Ich habe mir meine Kippa aufgesetzt und bin einfach mal in München einige Stationen Trambahn gefahren. Auf einmal herrschte Eiseskälte. In der Trambahn. Gespräche verstummten. 1/3 der Fahrgäste haben demontrativ weggeschaut, 1/3 haben mich angestarrt, als käme ich vom Mond, und 1/3 hat mich angeschaut mit kaltem Blick, der sagte:"Was soll das Ding? Was bildest Du Dir eigentlich ein? Wir sind hier in Deutschland!"
Das hast Du falsch verstanden. Du wussten alle, dass Du Christ bist und gerade Deine Religion verleugnet, indem Du vorgibst, einer anderen anzugehören. Das fanden die nicht i.O.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

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Cath1105
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Cath1105 »

Unser lieben Gutmenschen werden auch dieses als Einzelfall bagatellisieren.
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Caviteño
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

Cath1105 hat geschrieben:
Freitag 20. April 2018, 20:37
Unser lieben Gutmenschen werden auch dieses als Einzelfall bagatellisieren.
und in den Medien wird es relativiert. Sogar die FAZ beteiligt sich daran:
Auch zur Judenverfolgung durch Migranten in Deutschland hat der Autor [Reinhard Müller in der FAZ vom 19.4.2018] eine neue Sprachregelung gefunden. Er nennt den Angriff vom Prenzlauer Berg eine „Pöbelei“ und dann heißt es, gegen Ende des Leitartikels: „Vertriebene Palästinenser bringen eigene Erfahrungen mit Israel mit, die ebenso zu achten sind wie die Zeichen ihrer Religion.“
Der neue Antisemitismus und seine Relativierer
"In Deutschland ist es wichtiger, Verständnis zu haben als Verstand."
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Cath1105
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Cath1105 »

Wie sagte noch Fr. Dr. Angela Merkel: "Freiheit ist Verantwortung für das Gegenüber". Das bedeutet nicht, alles abzunicken, was dem Gegenüber so in den Sinn kommt.-
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Lilaimmerdieselbe
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Verständnis kann man für alles mögliche haben, ich habe zur Zeit Verständnis für durchgeknallte Kurden. Aber das rechtfertigt Straftaten noch lange nicht und dispensiert auch nicht von deren Verfolgung.

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Cath1105
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Cath1105 »

Genau. Aber dann bitte nicht mit zweierlei Maß messen, werter Staat.
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umusungu
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von umusungu »

Niels hat geschrieben:
Freitag 20. April 2018, 12:53
Arme Kindheit. 30 Sozialstunden in der Veltins-Brauerei. Oder alle Vorträge von Herrn Gabriel an der Uni Bonn anhören. Besser noch: ein Praktikum im Kanzleramt bei Frau Dr. M.
Dummes Geschwätz ......

Caviteño
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:
Samstag 21. April 2018, 07:46
Verständnis kann man für alles mögliche haben, ich habe zur Zeit Verständnis für durchgeknallte Kurden. Aber das rechtfertigt Straftaten noch lange nicht und dispensiert auch nicht von deren Verfolgung.
Man kann das doch nicht auf Straftaten beschränken. Das viele "Verständnis", das den hier einwandernden Muslimen entgegengebracht wird, gilt doch insbesondere ihren Verhaltensweisen - vom Handschlag mit Frauen bis zu den Essensvorschriften in Kantinen.
Wer dafür immer "Verständnis" aufbringt und nicht darauf dringt, daß man hier eine andere Kultur hat, gibt die eigene Kultur immer weiter auf.
Ein gelungenes Beispiel wie es auch anders geht, konnte man in diesen Tagen in Frankreich sehen:

Muslimin darf nach verweigertem Handschlag nicht Französin werden

Da wurde auch kein "Verständnis" (oder noch schlimmer "Respekt") gezeigt, sondern klar signalisiert: Hier gelten andere Regeln. Du darfst sicher sein, die nächsten Muslimas werden sich überlegen, was ihnen wichtiger ist: Handschlag oder franz. Paß. Hätte man andererseits den Kapriolen stattgegeben, wäre es relativ schnell dazu gekommen, daß die Begrüßung per Handschlag bei diesem Anlaß entfallen würde.

Caviteño
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »


Lilaimmerdieselbe
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

In Kantinen gibt man doch nicht eigenes auf, wenn man die Möglichkeit einräumt, dort auch als Muslim oder Vegetarier satt zu werden.
Zu Begrüßungssitten fällt mir vor allem ein, dass ich eine Verbeugung angenehmer finde, als wenn mich ein Mensch umarmt, was häufiger vorkommt. Da wünsche ich mir auch Verständnis, und zwar für das individuelle Abstandsbedürfnis.

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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:
Sonntag 22. April 2018, 12:29
In Kantinen gibt man doch nicht eigenes auf, wenn man die Möglichkeit einräumt, dort auch als Muslim oder Vegetarier satt zu werden.
Abgesehen davon, daß das Problem nicht nur in Kantinen sondern z.B. auch bei gemeinsamen Grillfesten uä auftaucht, sind nicht alle Kantinen so aufgestellt, daß sie zwei oder mehr Essen zur Auswahl anbieten können.
Ich erinnere an die Schweinefleischdiskussion vor einiger Zeit, in der sich sogar die Kanzlerin genötigt sah, eine Stellungnahme abzugeben:

Merkel bittet Migranten um Toleranz für Schweinebraten

Aber nicht nur "Schweinefleisch" sind ein "Verständnisproblem". Etwas ähnliches gilt auch für die Minderleistungen muslimischer Schüler während des Ramadans, die Forderungen nach Gebetsräumen in Schulen, Gebetspausen während der Arbeitszeit usw.. All das wird von den Medien wohlwollend unter dem Rubrum "Verständnis haben" geschildert.
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:
Sonntag 22. April 2018, 12:29
Zu Begrüßungssitten fällt mir vor allem ein, dass ich eine Verbeugung angenehmer finde, als wenn mich ein Mensch umarmt, was häufiger vorkommt. Da wünsche ich mir auch Verständnis, und zwar für das individuelle Abstandsbedürfnis.
Mir gefallen hier auf den PH die - aus Spanien kommenden - Sitten des "abrazos" und "beso, beso" auch nicht, habe ich aber zu akzeptieren. Im übrigen ist es nicht wichtig, welche Begrüßungsform man persönlich vorzieht. Wenn in einer Gesellschaft bei bestimmten Ereignissen der Handschlag üblich ist, dieser aber dann von Personen einer bestimmten Bevölkerungsgruppe mit religiösen Hinweisen konsequent verweigert wird, muß man für ein solches Verhalten kein "Verständnis" aufbringen. Insofern sind die behördlichen Maßnahmen in Frankreich (hatte ich oben verlinkt) oder auch in der Schweiz (Muslime werden zum Handschlag gezwungen) richtig und zeugen von Rückgrat.

Man darf gespannt sein, ob die neueste Rechtsprechung des EuGH zum am 15. 05 beginnenden Ramadan, auch in den deutschen Medien ihren Niederschlag finden wird und wenn ja, in welcher Form:

Stopschild für deutschen Sonderweg - 2017 Ramadan am privatwirtschaftlichen Arbeitsplatz feiern – zum letzten Mal!
Die Anwendung des EuGH-Urteils bedeutet, dass auch deutsche Arbeitgeber jetzt ihre unternehmerische Freiheit ausüben, so dass Arbeitgeber diese Neutralitätsregel in ihrem Unternehmen einführen können. Damit können dann zukünftig auch weitere Zeichen und Riten religiöser Muslime am Arbeitsplatz untersagt werden. So z. B. das islamische Kopftuch, die Vollverschleierung, das bezahlte Gebet am Arbeitsplatz, die getrennte Essenszubereitung, die Geschlechtertrennung und die Freistellung zum Freitagsgebet in der Moschee. Wie schon erwähnt, ein Paradigmenwechsel.
Volltext des EuGH-Urteils

Lilaimmerdieselbe
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Wo gab es denn bezahlte Gebetszeiten am Arbeitsplatz in Deutschland? Auch dass man nicht nur halales Essen sondern auch noch dessen separate Zubereitung hätte fordern können, ist mir völlig neu. Warum sollte es überhaupt Regeln für private Grillfeste geben?
Einen deutschen Polizeibeamten hat man mit 1000 Euro Bußgeld und eine Abmahnung in der Personalakte auch bereits zum Handschlag gezwungen. Nun sind Beamte tatsächlich ein Sonderfall. Aber für die gesamte Gesellschaft würde ich das nicht durchsetzen wollen.

Caviteño
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

Der Autor des Buches Gebetspausen am Arbeitsplatz Erwartungen gefluechteter Muslime: Basiswissen fuer Arbeitgeber, Michael Wolski, schreibt hierzu:
Die hier schon lebenden Muslime haben vor den Arbeitsgerichten bisher durchgesetzt:

2 bis 3 bezahlte kurze Gebetspausen während der Arbeitszeit (Urteil 2002)
unbezahlte Freistellung zum Besuch der Moschee am Freitagmittag
Verweigerung des Transports von Alkohol in Flaschen aus religiösen Gründen (Urteil 2011)
Tragen des islamischen Kopftuchs (Urteil 2012)
Bezahlte Gebetspausen hängen von der Art der Tätigkeit ab:
Im Januar 2002 urteilte das Landesarbeitsgericht Hamm, dass Chefs nicht verpflichtet sind, Gebetspausen während der Arbeitszeit zu akzeptieren – wenn dadurch betriebliche Störungen verursacht werden (Az.: 5 Sa 1782/01).
(...)
Beeinträchtigt das Fehlen des Mitarbeiters die Arbeitssicherheit oder den betrieblichen Frieden, muss der Angestellte auf sein Gebet verzichten oder es später nachholen – das Gebet nachzuholen ist im Islam zulässig, so Fachanwältin Hussain-Hämäläinen.
Bei kleineren Störungen sieht es anders aus: „Wenn man mal einen Telefonanruf verpasst, kann ein Kollege einspringen“, sagt Martin Hensche. Fälle, in denen Chefs das Gebet verbieten dürfen, sind eher selten, so der Rechtsanwalt.
(...)
Nach § 616 BGB haben Mitarbeiter bei kurzen Pausen Anspruch auf Bezahlung, wenn die Pause aus persönlichen Gründen stattfindet, die der Mitarbeiter nicht selbst verschuldet – was bei religiösen Ritualen der Fall ist.
https://www.impulse.de/recht-steuern/re ... 60711.html

Der von Dir erwähnte Fall eines deutschen Polizisten betraf die Gratulation einer Kollegin, die ihrem muslimischen Kollegen zur Beförderung per Handschlag gratulieren wollte. Dieser lehnte den Handschlag der Frau ab.

http://www.spiegel.de/karriere/deutschl ... 98458.html

Natürlich stellt sich in einem solchen Zusammenhang die Frage, wie besagter Polizeibeamter es generell mit dem Grundgesetz hält. Es ist ja auch richtig, daß die Vorgesetzten hier ein wachsames Auge haben, wie damals beim deutschen Botschafter in Marokko, Murad Wilfried Hofmann, der in seinem Buch wortgewaltig gegen die "Alkohol-Nikotin-Schweinefleisch-Gesellschaft" zu Felde zog.

Zum Handschlag:
Es kommt eben immer auf die Umstände an. An den meisten Schweizer Schulen ist der Handschlag zwischen Schülern und Lehrern Tradition und dementsprechend wurde auch seine Weigerung aus religiösen Gründen von der Schulverwaltung sanktioniert.
Im übrigen finde ich es ziemlich "daneben", wenn ein Handschlag aus religiösen Gründen verweigert wird. Das hat nun überhaupt nichts mit Integration zu tun.

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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

Als ich diese Nachricht las, fiel mir dieser Strang ein.

Natürlich wird jetzt wortreich ausgeführt, daß das Buffet immer erst gegen 21:00 Uhr eröffnet worden sei. Wenn es aber immer so war und keine Besonderheit ist, warum wird dann bei der Einladung ausdrücklich erwähnt:
Aufgrund von Ramadan wird das Buffet erst nach Sonnenuntergang sein (21:00 Uhr)
:hmm:

Wollte man hier besonders darauf hinweisen, wie "verständnisvoll" man inzwischen ist?

PS: "Buffet... wird sein" - lernt man das heute so beim Abitur? :hae?:

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Niels
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Niels »

"Massenschlägerei nach Beleidigungen im Internet": https://www.welt.de/vermischtes/article ... ernet.html
Ein 17-Jähriger habe nach einer mutmaßlichen Schmähung seiner Angehörigen in einem sozialen Netzwerk am Montag mit sieben Freunden den Verursacher der Nachricht aufgesucht, wie die Polizei am Dienstag mitteilte.
Die Gruppe sei jedoch auf rund 20 Personen getroffen, mit denen es sofort eine Schlägerei gegeben habe. Nach Zeugenaussagen wurden dabei auch Stöcke und andere Gegenstände verwendet. (...)
:ikb_gathering: ---> :ikb_boxing: ---> :ikb_boxed:
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Niels »

„Es gibt Bereiche, in die Polizisten nicht alleine reingehen, sondern nur in größeren Teams. Solche Bereiche gibt es mittlerweile in fast allen NRW-Großstädten. Hier müssen wir klare Präsenz zeigen und deutlich machen, dass jeder, der in diesem Land wohnt, sich an Recht und Gesetz zu halten hat.“: https://www.welt.de/politik/deutschland ... gehen.html
:turban:
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

Niels hat geschrieben:
Mittwoch 25. April 2018, 11:10
https://www.welt.de/politik/deutschland ... gehen.html
Aus dem verlinkten Artikel:
Mit 41.000 Mitgliedern ist die GdP in Nordrhein-Westfalen die größte Polizeigewerkschaft. Sie wurde am 22. Juni 1948 als „Bund der Polizeibeamten Nordrhein-Westfalen“ gegründet. Damals waren die Polizisten lediglich mit einem Schlagstock bewaffnet.
(Hervorhebung von mir)

und genau siebzig Jahre später liest man für Schleswig-Holstein folgendes:
Die neuen Schutzwesten - sogenannte VPA M-Plattenträgersysteme - reichen vom Kehlkopf bis zum oberen Beinbereich und können sogar militärische Munition aus Schnellfeuergewehren abhalten. An dem Plattenträgersystem befindet sich auch ein Erste-Hilfe-Kit, um in besonderen Gefahrenbereichen, in die Sanitäter nicht hinein dürfen, medizinische Erstversorgung leisten zu können.
Die neue Westen sind in den Streifenwagen untergebracht, die jetzt ein ausgeklügeltes Beladesystem für Ausrüstungsgegenstände erhalten.
(...)
Die neuen Helme mit Titan-Legierung bieten Schutz gegen Kugeln aus Revolvern, Pistolen und Maschinenpistolen.
(...)
Die 531 neuen Sturmgewehre MCX vom Hersteller Sig Sauer aus Eckernförde haben nach Angaben eines Polizeisprechers einen Stückpreis von etwa 2500 Euro.
Die Streifenbeamten tragen Pistolen, in den Streifenwagen wird auch in Zukunft die MP5 liegen. Das neue Modell MCX soll künftig in größeren Polizeiwagen des Typs Mercedes Vito vorhanden sein.
http://www.kn-online.de/Nachrichten/Sch ... -gewappnet

Die Ausrüstung wurde nicht für irgendwelche Sondereinheiten beschafft, sondern für den "normalen" Streifendienst.
Da stellt sich die Frage: Was passiert eigentlich, wenn sich "Zivilpersonen" des Streifenwagens bemächtigen und so Sturmgewehr usw. kommen?

Generell sollte uns die notwendige Aufrüstung der Polizei aber nicht überraschen, schließlich wurde es von der Politik verklausuliert angekündigt:

„Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch. Und ich freue mich drauf!“

An Sturmgewehre im Streifenwagen hatten wohl die wenigsten Bürger gedacht. ;D

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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

Jetzt dürfen wir die "geschenkten Menschen" wohl auch endgültig behalten:
Aha, die Bundesregierung zeigt sich also verärgert darüber, dass Machthaber Baschar al-Assad in einem neuen „Dekret 10“ den syrischen Staat ermächtigt, für zerstörte Gebiete Bebauungspläne zu erstellen. Bisherige Grundbesitzer müssten danach innerhalb von 30 Tagen Eigentumsrechte nachweisen. Erscheint niemand beim Katasteramt, fällt das Eigentum an den Staat.
https://www.tichyseinblick.de/daili-es- ... leichsamt/

s.a. hier: http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 05052.html

Ist im Grunde aber nicht neu. Gunnar Heinsohn hatte schon 2016 darauf hingewiesen:

Warum Syrer nie mehr Deutschland verlassen werden

dazu auch: https://think-beyondtheobvious.com/stel ... en-werden/

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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

Die Behörden wissen, was los ist - dringen damit aber in der Öffentlichkeit nicht durch. Dieser Artikel aus Thüringen ist eine Ausnahme:

„Diese Männer lassen sich nicht integrieren“ – Kritik am Umgang mit kriminellen Flüchtlingen

Während die Überschrift ein Integrationshemmnis nur bei "kriminellen Flüchtlingen" sieht, kommt im Artikel ganz klar zum Ausdruck, daß es sich um Araber - meist aus Marokko und als Libyer ausgegeben - handelt. Die Chancen auf eine Integration sind aussichtslos:
Dass je einer der neu nach Apolda gekommenen jungen Männer aus dem arabischen Raum die Deutschprüfung B2 schafft, um sich klar und detailliert ausdrücken zu können und damit die Tür ins Berufsleben zu öffnen, hält Speiser nach nur wenigen Wochen Erfahrung für „völlig unrealistisch“.
Denn diese Männer, die bisher mangels Aufenthaltsrecht nur am Programm „Start Deutsch“ zur Vermittlung einfacher Sprachkenntnisse teilnehmen dürfen, „machen große Probleme“.
(...)
„Ich nehme keine Kursteilnehmer aus Nordafrika mehr auf. Allenfalls nach Rücksprache mit der Polizei und mit Michael Rauch.“ Denn er, wiederholt Speiser, mache sich große Sorgen um die – meist weiblichen – Dozenten.
Mitunter erstaunt allerdings auch, daß die Behörden -aus welchen Gründen auch immer- nicht in der Lage sind, die Identität zu klären. Es soll sich meist um Marokkaner handeln. Bei denen ist aber - wie ich bereits mehrfach verlinkt habe - eine Identitätsfeststellung überhaupt kein Problem. In Rabat sitzt ein deutscher Verbindungsbeamter mit Zugriff auf das dortige Computersystem. Dort kann die Identität anhand der Fingerabdrücke, die für die Paßausstellung usw. genommen werden, sofort festgestellt werden. Das war auch bei den Kriminellen in Mannheim der Fall - und die Lösung bzgl. ihrer Altersangabe.

https://www.rnz.de/nachrichten/metropol ... 52030.html

MaW: Warum wird kein "Personenfeststellungsverfahren" durchgeführt? Wenn die rechtlichen Voraussetzungen nicht vorliegen, müssen die eben geschaffen werden.

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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

Die bereits erwähnte Migranten "karawane" hat Mexiko durchquert und ist jetzt an der Grenze von San Diego angekommen. Die Migranten - überwiegend aus Honduras - wollen in den USA Asyl beantragen. Wie das dort abläuft wird hier beschrieben:
Generally, when asylum seekers come to the U.S. border, they begin a process that can take months or even years to resolve. Many spend most, if not all, of that time in detention facilities run by private prison companies contracted with Immigration and Customs Enforcement.
They are interviewed and screened by multiple federal agencies, and at the end, they have to prove to judges that their stories meet the requirements under asylum law to be granted protection.
(...)
Migrants can ask for asylum at any port of entry along the U.S. border. If they come through El Chaparral to the PedWest side of the port at San Ysidro, they are stopped by security guards who make sure travelers have documentation before walking through the gate into the U.S. side of the port.
Customs and Border Protection officers take asylum seekers to a processing area for “inadmissibles,” or people who don’t have permission to enter the U.S., where they’re held in temporary cells.
What happens when someone asks for asylum at the border

Der Artikel führt aus, daß die Bedingungen für Asylbewerber unter Trump verschärft wurden. Er erwähnt jedoch auch, daß bereits unter Obama dieser Prozeß in Gang gesetzt wurde:

Even before Trump, asylum seeker already caught up in clogged system

Es ist also in vielen "reichen" Ländern so, daß man versucht, über Asyl eine Einwanderung zu erreichen. Allerdings sind die Unterschiede, wie man mit den Asylsuchenden umgeht, doch erheblich. Während in den USA die Zeit bis zur Entscheidung über den Antrag überwiegend in Zellen verbracht wird, erfolgt die Unterbringung in D. meist in eigenen Wohnung mit einem Zuschuß zum Lebensunterhalt, der bar ausgezahlt wird - pull-Effekte, wie aus dem Lehrbuch.

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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Cath1105 »

Ein besonders Marketing benötigt Deutschland eben nicht. Wir können getrost auf die Mund-zu-Mund-Propaganda hoffen.
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Niels »

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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Cath1105 »

Das sind doch alles bedauerliche Einzelfälle.
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Niels »

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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Cath1105 »

I werd no ganz narrisch ...
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Niels
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Niels »

Cath1105 hat geschrieben:
Montag 30. April 2018, 19:34
I werd no ganz narrisch ...
In Balve spricht man jetzt kein Platt mehr?
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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