PascalBlaise hat geschrieben: ↑Dienstag 8. August 2017, 21:44
Die gezogene Parallele: Töten von Tieren, um Felle zu erhalten, um die Blöße zu bedecken - Opfertod Christi ist doch an den Haaren herbeigezogen. ...
Nein, das ist sie keineswegs. Die Parallele, nämlich daß zur "Bedeckung" von Schuldigen in jedem Fall das Blut Unschuldiger vergossen werden muß, findet sich sowohl in jüdischen Auslegungen als auch erst recht im Christentum.
Genau dieses Bild vom unschuldigen Opfer(-lamm), das wir Sünder sozusagen "
als Kleidung anziehen", kommt unter anderem mehrfach in den Paulusbriefen vor. In der Einheitsübersetzung liest sich das so:
Legt (als neues Gewand) den Herrn Jesus Christus an ... [Röm 13,14]
Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus (als Gewand) angelegt [Gal 3,27]
... usw.
Oder lies dir mal das Gleichnis Mt 22, 1-14 durch. Welche Deutung hättest du für "
das Hochzeitsgewand", außer Christus selbst?
Das Lächerliche am diskutierten Ausgangstext ist m.E. nicht die Parallele, die du als "
an den Haaren herbeigezogen" kritisierst, sondern die Tatsache, daß der Text mehr von "korrekten Klamotten" handelt als von Christus, und damit vom wesentlichen ablenkt.