Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
Caviteño
Beiträge: 12637
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von Caviteño »

Immer wieder treffend auf den Punkt gebracht von Michael Klonovsky:
Der niederländische Politiker Geerd Wilders, Vorsitzender der Partij voor de Vrijheid, hat einen Personenschutzstatus wie der Papst. Warum nur, wenn die von ihm heraufbeschworene Gefahr gar nicht so schlimm ist, wie er sie darstellt?
http://www.michael-klonovsky.de/acta-diurna - 13. März 2017

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Kommt selten vor, aber ist geschehen: Ein Politiker hat mal ins Gesetz geschaut. Die Ministerpräsidentin des Saarlandes will Wahlkampf nach dem Aufenthaltsgesetz regeln. Die Kanzlerin steht jetzt da.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Das Staatsfernsehen hält jetzt zum Trost der Kanzlerin Händchen und hofft auf Grundgesetz widrige Gelder.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Eigentlich soll der Bürger wissen, was die Bundesregierung mit seinem Geld plant. Deshalb ist die Tagesordnung des Kabinetts von Bedeutung, vor allem wenn viel mehr Geld für Rüstung ausgegeben werden soll. Die Schummelministerin kann da gar nix für. Die Wünsche für höhere Ausgaben kommen aus den USA. Das ganze könnte jedoch zu einem bürokratischen Schildbürgerstreich werden. Denn Politikwissenschaftler haben beobachtet, dass Bürokratien - und auch die Bundeswehr ist zunächst nichts anderes als eine Verwaltung - dazu neigen, sich selbst zu vergrößern. Abteilungen etwa verplempern Geld gegen Ende des Haushaltjahres, nur um keine Kürzungen hinnehmen zu müssen. Daher ist es gefährlich, einer Behörde dicke Scheine in die Schublade zu legen und dann erst zu fragen: Wofür braucht ihr das eigentlich? Idealerweise läuft öffentliche Geldausgabe anders: 1. Wir haben ein Problem. 2. Wir sehen eine Lösung. 3. Wir brauchen dafür Mittel. 4. Das Problem ist behoben. Wenn aber Strategie und Taktik noch nicht vorliegen und der Markt noch gar nicht schöne, neue Wehrtechnik bietet, die auch tatsächlich funktioniert, sollte die Materialbeschaffung nicht etwa bei Beratern im Berliner Bermudadreieck für Steuergelder verschwinden. Vielmehr sollten im Wehretat Rücklagen gebildet werden. Der fromme Bürgerwunsch an die Bundesregierung lautet also: Verbratet das Geld nicht auf Teufel-komm-raus.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Die SZ war fleißig und hat sich einmal umgehört, wie Unternehmen auf die EuGH-Urteile zur Berufskleidung reagieren. Ergebnis: Die Verbände reagieren entspannt. Die Unternehmen regeln das liberal in eigener Verantwortung.

Im Februar war die SZ nicht ganz so fleißig bei einer Meldung über ein Berufungsverfahren in Berlin: Eine Bewerberin hatte wegen Benachteiligung 8680 Euro Entschädigung zugesprochen bekommen. Nicht berichtet wurde, wieviel sie der Prozess gekostet hat. Tatsächlich könnte die Entschädigung in die Taschen von Anwalt und Gericht geflossen sein. Schätzungsweise blieben der Klägerin keine 600 Euro:

https://anwaltverein.de/de/service/prozesskostenrechner

Damit dürfte der Anreiz für den Versuch allerdings gering sein, aus dem Persönlichkeitsrecht einen Anspruch abzuleiten und sich wegen Diskriminierung einzuklagen.

Der Europäische Gerichtshof gibt allerdings jetzt den Hinweis, dass keine Entschädigung zu erwarten ist, wenn die Einstellungsbedingungen vor Bewerbung klar waren.

Die Gründe des Landes für eine restriktive Auswahl von Grundschullehrern könnte darin liegen, dass es die Integration nicht fördert, wenn ein Kind in einer städtischen Schule vier Jahre von einer Person mit mangelnder Bereitschaft zur Integration in die städtische Kultur unterrichtet wird.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Zu den kleineren Parteien im Parlament der Niederlande zählt inzwischen der Christen Democratisch Appèl. In den 50-er Jahren stellten die Vorgängerparteien fast die Hälfte der Abgeordneten. Von einst 77 Sitzen sind nach der eigentlichen Gründung 1977 nur 13 übriggeblieben. In Wellenbewegungen haben sich Hollands Christdemokraten immer rarer gemacht. Dabei profitierten sie noch einmal vom Verschleiß der Sozialdemokraten und bildeten von 2002 bis 2010 vier Kabinette unter CDA-Chef Balkenende. Dieser hatte Rechtswissenschaft, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte studiert und an einer protestantischen Privatuniversität in Amsterdam christlich-soziale Philosophie gelehrt. Als Ministerpräsident schloss er eine Koalition mit den Liberalen und Populisten. Nach dem 11. September hatte das multikulturelle Holland einen Schock erlitten, von dem die CDA zunächst profitierte, dann aber selbst unter die Räder geriet. Im vierten Anlauf versuchte sich Balkenende mit seiner CDA in einer Großen Koalition über Wasser zu halten. Doch wollte sich der Koalitionspartner nicht länger in Afghanistan engagieren. Dazu lief der Wahlkampf 2010 aus dem Ruder. Die CDA halbierte sich. Nach einem neuen liberal-populistischen Experiment sackte die CDA 2012 abermals. Noch wird sie als Mitglieder stärkste Partei der Niederlande betrachtet.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Die Medien interessieren sich derzeit für die Steuererklärungen des Herrn Trump. Das Thema kommt zur rechten Zeit, denn noch nicht alle Bundesbürger haben ihre Steuererklärung abgegeben. Vielleicht möchten die Redakteure ihre eigene gerne veröffentlichen oder die von Herrn Schulz. Zum Beispiel.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Ermittlungen bei Audi und der Ministerpräsident auf Reisen. Es gibt soviel zu tun in der Welt.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Niederlande
Liberale behaupten sich - Sozialdemokraten klarer Verlierer

Die Niederländer haben gewählt: Nach ersten Prognosen haben sich die Liberalen trotz deutlicher Verluste bei den Sitzen im Parlament als stärkste Kraft behauptet. Dreimal mehr Verluste mussten die Sozialdemokraten hinnehmen und sind damit klarer Verlierer der Wahl. Die blau-rote Regierung hat damit eine deutliche Abfuhr erhalten. Die Christdemokraten haben sich konsolodiert und voraussichtlich sechs Sitze hinzugewonnen. Die Populisten unter Wilders stehen nicht schwächer da, auch wenn der Zuwachs mit vier Sitzen geringer ausfiel. Knapp die Hälfte der verlorenen Sitze dürften die Grünen den Sozialdemokraten abgenommen haben. Da Ministerpräsident Rutte eine neuerliche Koalition mit den Populisten ausgeschlossen hat, dürfte die Regierungsbildung schwierig werden. Zwar hat der Ministerpräsident einen erneuten Auftrag zur Regierungsbildung. Doch um auf die selbe Zahl an Sitzen zu kommen wie bisher, braucht die Regierung Unterstützung von drei weiteren Parteien, mindestens in Form des Tolerierens. Die Regierungsbildung könnte sich lange hinziehen. Die Niederlande sind offenbar nicht handlungsfähiger geworden.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Werden die voraussichtlich stark geschrumpften Sozialdemokraten - erwartet werden nur 5 von 150 Sitzen ( 3,33 Prozent ) - die Niederlande hängen lassen?

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Die ersten Reaktionen deutscher Politiker klingen sehr nach Feierabend. Kanzleramtschef Altmaier verbreitet Sektlaune, Ministerpräsident Seehofer zeigt sich nach allen Seiten offen, Herr Gabriel sagt einfach mal was Europäisches. Herr Schulz übt sich IN STAATSTRAGENDEN WICHTIGEN SÄTZEN. Viel Heuchelei mischt sich unter die Erleichterung derer, die den Populisten durch große Aufmerksamkeit vier zusätzliche Sitze zugepuscht haben. Der Wilders-Effekt in den Umfragen "Erst aufblasen, dann abzischen lassen" hat nicht so ganz funktioniert.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

USA unregierbar: Gerichte verhöhnen Verfassung. Mit politischen Urteilen tanzen Sie dem populistischen Präsidenten auf der Nase rum. Rechtsstaat adé? Wer kann da noch vermitteln?

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Seehofer hat die Obergrenze seiner Glaubwürdigkeit erreicht. Das könnte ihm einen ähnlichen Erfolg bescheren wie Ministerpräsident Rutte. Wenn nicht ihm, dann dem Parteiensystem in Deutschland. Wegen Schildbürgerpolitik mag es demnächst kein Wachstum mehr geben. Außer im Bläh-Bundestag und bei den Schulden.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Tomas Avenarius sollte mal nachdenken, was der Sinn einer exklusiven Staatsbürgerschaft ist und warum es den Schildbürgern gar nicht um die Türken ging, als diese aufgeweicht wurde. Bei der Staatsbürgerschaft geht es den Schildbürgern ums Wahlrecht und um neue Wähler. Um das zu benennen, bräuchte Avenarius keinen Anlauf über fünf Absätze Stehsatz nehmen.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Der EU-Haushalt ist so ein bisschen europäisches Sozialamt für die armen Länder und die reichen EU-Funktionäre. Da kommt die drohende Beitragskürzung durch die Briten in Höhe von acht Prozent ungelegen. Wahrscheinlich wird es die armen Länder treffen. Weil die Dynamik der deutschen Wirtschaft ohnehin maßgeblich vom Hamsterrad des Bundesfinanzministers ausgeht, müsste ansonsten der Hamster schneller laufen: sprich Schulden machen. Denn die Bonität des Bundes ist größer als ein Gyrosspieß in Athen. Wo bleibt da der Sinn?

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Der US-Präsident braucht Geld. Das könnte mit Einreisenden hereinfließen. Statt Einreise zu verbieten, könnte er sie verkaufen, indem er für eine Sicherheitsüberprüfung Geld verlangt. Eigentlich läuft das ja schon so ähnlich. Die Preise könnten natürlich nach Aufwand in der Region gestaltet werden. Außerdem könnte Trump seine Mauer an Mexiko als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme verkaufen. Jetzt muss er zeigen, ob er besser Geschäfte machen kann als sein Vorgänger im geliehenen Anzug.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Herr Prantl sollte zum Theater gehen. Mit analytischem Kommentar hat das nichts zu tun. Er wirft mit Begriffen um sich, die er nicht ausreichend erklärt, aber erklärungsbedürftig sind. Er betreibt Begriffsverwischung, Emotionalisierung, Verdummung. Er konzentriert sich mehr auf die Haltung von Kopf und Händen, als auf seine Inhalte. Solche Videokommentare sind überflüssige Selbstbespiegelung. Kopfsalat mit Sprechblasen. Und irgendwie Fernsehen von gestern. Nur heute technisch leichter zu realisieren.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit der Bundeskanzlerin wirkte Gastgeber Trump höflich, konzentriert, partnerschaftlich und in erster Linie engagiert für einen freien, aber doch fairen Handel, der Nachteile für die USA ausgleicht. Gemeinsam mit der Kanzlerin nahm er die Verantwortung in der Welt in den Blick und setzte einen Akzent auf die gemeinsame Sicherheitspolitik, vor allem in der NATO. Dabei brachte er sein Anliegen höherer Ausgaben für die Verteidigung vor, vor allem bei den Partnern. Auf die Frage eines amerikanischen Journalisten nach der Sozialversicherung in den USA, merkte die Kanzlerin an, dass sie natürlich die deutschen Interessen vertrete und dies wegen übertragener Kompetenzen im europäischen Rahmen tue, dass aber auch ihr höhere Anstrengungen in der gemeinsamen Sicherheitspolitik ein Anliegen seien. Zugleich zeigte sie Verständnis für die Rolle des Präsidenten, der dies für die amerikanische Seite tue. Der gewievte Händeschüttler Trump hatte sich schlitzohrig eine neue Variante ausgedacht und vermied das wiederholte Händeschütteln für die Fotografen, obwohl sich die Kanzlerin mutig dazu bereit zeigte. Manche halten Trump für unberechenbar, andere lassen ihm diese Varianten reichen Feinheiten als Humor durchgehen.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Vom ersten Händeschütteln hätte sich die Deutsche Industrie noch mehr erhofft. Verbandschef Kempf lobt die Absage des US-Präsidenten an Isolationismus und die Bereitschaft der Kanzlerin, die Gespräche über einen Freihandelsvertrag zwischen der EU und Amerika für beide Seiten Gewinn bringend abzuschließen. Außenhandelspräsident Börner erwartet von der EU, Fairness mit dem Präsidenten zu präzisieren. Das erfordert seiner Ansicht nach langen Atem und Geduld mit Blick auf den Handelsvertrag TTIP. Kempf wiederholte zwar nicht die Symbolzahl der Kanzlerin 810.000, sondern sprach von bis zu 700.000 Arbeitsplätzen in den USA durch deutsche Unternehmen sowie einer Qualifizierungsoffensive für den digitalen Wirtschaftswandel. Aber er unterstrich die Rolle Deutschlands als drittgrößter ausländischer Arbeitgeber in den Vereinigten Staaten. Ein Handelsvertrag steigere die Investitionen und sichere Arbeitsplätze auf beiden Seiten des Atlantiks. Amerika first unterstreicht den ersten Platz der USA für den deutschen Außenhandel. Freier Handel bedeutet beste Qualität zum günstigsten Preis. Der Gleichgewichtspreis für deutsche Exportgüter sollte sich für US-Bürger durch Steuern und Zölle nicht verschlechtern. Wettbewerbsverzerrungen gilt es, durch TTIP zu verhindern, damit die Preise in den Märkten wirklich Effizienz abbilden und eine optimale Allokation der Mittel ermöglichen. Günstiger Einkauf verschafft die Mittel für die Überwindung der Immobilienkrise und für mehr Jobs in den USA.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Nach dem G20-Treffen in Bonn haben sich die G20-Länder gestern und heute in Baden getroffen. Doch das Treffen ist ergebnislos zu Ende gegangen. Ein klares Bekenntnis zum Freihandel blieb aus. Hoffnungen auf eine besseres Ergebnis Anfang Juli in Hamburg bleiben offen.

Hamburg hat als Geburtsstadt Symbolwert für die Kanzlerin. Wirtschaftlich gilt Hamburg nach wie vor als Tor zur Welt. Außerdem ist Hamburg Standort des Flugzeugbauers Airbus.

Inhaltlich deutet sich ein Wandel für den Handel durch den Regierungswechsel in den USA an. Rein optisch können sich die Staaten über mangelndes Wachstum nicht beklagen. Vor zwei Jahren ist allerdings der Export abgeknickt und dümpelt seitdem auf hohem Niveau. Dienstleistungen sind davon weniger betroffen. Vielmehr hat die Industrie gelitten.

Wegen Abwanderung von Produktionsstätten etwa nach Mexiko will der US-Präsident Handelsverträge auf den Prüfstand stellen. Für die laufenden Verhandlungen mit der EU zeichnet sich Diskussionsbedarf ab.

Nominal sind die USA die größte Wirtschaft der Welt. Mit großem Abstand teilen sie sich die drei vorderen Plätze mit der EU und China. Real verhielt es sich vor zwei Jahren andersrum. 2015 hatte China die Nase vorn, vor der EU und den USA.

Die wichtigsten Handelspartner für die USA sind Kanada, Mexiko und China. Der Handel mit Kanada und Mexiko ist seit 25 Jahren im NAFTA-Vertrag geregelt. Der Handel mit China ist bilateral vereinbart. Seit mindestens zehn Jahren kaufen die Amerikaner mehr ein, als sie verkaufen. Dass die Wirtschaft trotzdem wächst hängt mit öffentlichen Ausgaben und Schulden zusammen.

Während Mexiko Produktionsstätten anzieht, kauft China seit zwei Jahren weniger in den USA ein. Zu zwei Dritteln verkaufen die Amerikaner Güter, zu einem Drittel Dienstleistungen. Die Güter teilen sich fast zur Hälfte in Investitionsgüter und Hilfsstoffe auf. Bei den Hilfsstoffen handelt es sich um Chemie und Ölprodukte. Verbrauchsgüter, darunter Handys, verkaufen die Amerikaner nur zu einem kleinen Teil.

Mit Autos und mit Flugzeugen machen die USA bei den Einzelposten das meiste Geld. Deutsche Autohersteller lassen in den USA bauen. Das ist noch billiger als die relativ niedrigen Zölle. Allein mit Flugzeugen verdienen die USA soviel wie mit Lebensmitteln.

Auch in Europa kaufen die Amerikaner gerne ein. Ein Drittel der EU-Exporte kommt aus Deutschland. Deshalb ist Deutschland am Handelsvertrag TTIP mit den USA so sehr interessiert. Durch diesen Handelsvertrag versprechen sie sich eine Angleichung von Normen und Bestimmungen.

Da etwa zwei gleich große Vertragspartner am Tisch sitzen, wäre dieser Vertrag fair. Würden die USA mit jedem einzelnen Land in Europa verhandeln, könnten sie kleine Länder über den Tisch ziehen. Auch werden die Europäer darauf achten, dass die USA Schulden nicht nach Europa drücken. Denn wenn der Export sinken sollte, sind höhere Verteidigungslasten nicht anders zu stemmen.

Gerade die Abwanderung von Produktionsstätten von den USA in andere Länder zeigt, wie wichtig gleiche Standards sind. Denn die Produktion verlagert sich dorthin, wo sie die günstigsten Bedingungen findet.

Attraktiv in Deutschland ist zum Beispiel das hohe Ausbildungsniveau. Das sorgt für Know How und eine hohe Made-in-Germany-Qualität in der Fertigung.

Schließlich spielen für den Handel auch die Währungen Dollar und Euro eine Rolle. Das haben die G20-Länder in Baden-Baden als wichtig erkannt. Eine Harmonisierung der Währungen ist für die Annäherung der Wirtschaftsräume USA und EU ein wichtiges Thema, das den Abschluss eines Freihandelsvertrages begünstigen kann.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Ein Blick in die Medien macht derzeit nicht viel Freude. Dabei geht es nicht einmal um schlechte Nachrichten. Viel mehr ist es das recherchier- und denkfaule Schimpfen vieler Kommentatoren auf den unbequemen Bündnispartner. Denn der US-Präsident will Geld.

Das kann er sich leihen. Oder sich bei anderen holen. Deshalb sucht er nach offenen Rechnungen. Und sieht auf einmal die Kosten von Obamas Party. Aber auch Obama war nur ein Zwerg auf den Schultern von Riesen. Reichtum und Ruin der amerikanischen Wirtschaft haben ihre Wurzeln in einer eigensinnigen Sicherheits- und riskanten Finanzpolitik.

Man muss nicht auf Murad und Safi zurückgehen, um die Kriege am Golf zu betrachten, sondern auf Präsident Bush. Interessant wird es für die Debatte um die Sicherheitsausgaben ab 2003. Völkerrechtswidrig zogen die USA gegen den Irak in den Krieg. Eine NATO-Aktion war das nicht.

Die Militärausgaben stiegen in der Folge signifikant. Und betrugen bis zum Ende der Besatzungszeit im Irak 2011 schließlich das 1,6-fache gegenüber dem Ausgangsjahr.

Deutschland beteiligte sich indirekt. Das drückte sich auch im Wehretat aus. Dieser war zwischen 2003 und 2006 bis zum Regimewechsel ebenfalls 1,6-fach erhöht.

Tatsächlich liegen die Finanzprobleme der USA nicht an der Sicherheitspolitik. Und die NATO hat sich auch nicht in die sicherheitspolitische Hängematte der USA gelegt. Auch Deutschland kann man das nicht vorwerfen.

Vielmehr stiegen die Schulden ab der Finanzkrise 2007 auch der USA ins Unermessliche. Und wären die Vereinigten Staaten nicht ein bisschen robuster als Griechenland - wir wollen uns das gar nicht ausmalen, Herr Trump:

https://de.statista.com/statistik/daten ... odukt-bip/

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Die realen Verteidigungslasten werden 2017 bei 1,8 Prozent der Wirtschaftsleistung ( BIP ) liegen. In den realen Verteidigungslasten sind auch die Folgekosten der amerikanischen Außenpolitik durch Flüchtlinge mit einbezogen. Bei einem Wehretat von 37 Milliarden Euro plus Flüchtlingskosten von 20 Milliarden Euro und einer prognostizierten Wachstumsrate des BIP von 1,5 Prozent für 2017 ergibt sich der reale Verteidigungsbeitrag von 1,8 Prozent. Man darf also die Bruttorechnung nicht ohne die Nebenkosten für Kollateralschäden aufstellen. Die Ausgaben für Flüchtlinge sind Solidarbeiträge nicht nur für die Flüchtlinge selbst, sondern auch für die USA und deren Außenpolitik.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Das erste Mal habe ich die Berliner Mauer Anfang der Achtziger gesehen. Wir wohnten im Stuttgarter Hof, einer Hotelruine, nicht weit entfernt vom Checkpoint Charlie und turnten in der Deutschlandhalle für Olympia. Der Anblick der Mauer war beklemmend. Noch einmal das selbe beklemmende Erlebnis zum Katholikentag "Christi Liebe ist stärker". Wenig später reisten wir mit der Bundeswehr zur Innerdeutschen Grenze und beobachteten Grenzer gegenüber wie Tiere im Zoo. Später lud mich in Wannsee ein ortsbekannter Alkoholiker in einer Kneipe auf eine Falsche Wein ein, erzählte mir von Deutschlandpolitik und seinen Mauergeschichten. Mit diesen Erfahrungen im Rücken erlebte ich Jahre später Tijuana:

https://www.google.de/maps/place/Tijuan ... 71!6m1!1e1

Man kann sich gut vorstellen, dass ich damals schon nicht begeistert war. Wieder umfing mich dieselbe Beklemmung. Und ich fragte mich: Wie ist das bloß möglich. Das Land der Freiheit ist an der Südgrenze ein Knast? Jetzt will US-Präsident Trump die Mauer ausbauen. Richtig schön soll sie werden. Ästhetisch. Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen. Eine 9 Meter hohe Beklemmung kann man nicht wegpinseln.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

EU-Verwaltungschef Juncker könnte die Türkei mit Mokka retten. Raki ist bei Juncker vielleicht nicht das probate Mittel. Er könnte dem Diktator" das Gesicht tätscheln. Mokka hat hingegen eine belebende Wirkung. In Bild am Sonntag äußerte er sich nach Informationen der FAZ zuversichtlich. Der Deal mit den Flüchtlingen würde sich für die Türken lohnen. Die Türkei solle ihre Küsten nicht dem Gesindel überlassen. Aber eins mag der Chef über den Rand der Mokkatasse ganz deutlich sagen: Die Todesstrafe geht gar nicht. Die Abschaffung vor einem Jahrzehnt war doch Voraussetzung für den Beitritt.

Caviteño
Beiträge: 12637
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von Caviteño »

overkott hat geschrieben:
Sonntag 19. März 2017, 09:32
Das Land der Freiheit ist an der Südgrenze ein Knast? Jetzt will US-Präsident Trump die Mauer ausbauen. Richtig schön soll sie werden. Ästhetisch. Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen. Eine 9 Meter hohe Beklemmung kann man nicht wegpinseln.
Wieso ein Knast?

Aus einem Knast kommt man ohne weiteres nicht hinaus - die US-Amerikaner und alle anderen können sehr wohl ausreisen. Ob sie wieder einreisen dürfen, das bestimmen die USA. Ich kann daran nichts Verwerfliches feststellen, wenn ein Land seine Grenzen sichert, um illegale Einreisen zu erschweren. Für "Schengen-gewöhnte" Deutsche mag das seit Merkels Grenzöffnung natürlich anders sein.

Im übrigen sind mir in Tijuana nicht der Grenzzaun, sondern die Straßencafes und Gaststätten in Erinnerung geblieben. Da fiel mir wieder ein, was ich in San Diego und L.A. bei dem herrlichem Wetter (unbewußt) vermißt habe: Belebte Plätze mit Straßengaststätten, in denen man sitzen und ein Bier oder ein anderes alkoholisches Getränk verzehren kann.

Mir hat es immer gut in Tijuana und in Mexiko gefallen. Leider ist es inzwischen ziemlich gefährlich geworden...

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Caviteño hat geschrieben:
Sonntag 19. März 2017, 11:12
overkott hat geschrieben:
Sonntag 19. März 2017, 09:32
Das Land der Freiheit ist an der Südgrenze ein Knast? Jetzt will US-Präsident Trump die Mauer ausbauen. Richtig schön soll sie werden. Ästhetisch. Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen. Eine 9 Meter hohe Beklemmung kann man nicht wegpinseln.
Wieso ein Knast?

Aus einem Knast kommt man ohne weiteres nicht hinaus - die US-Amerikaner und alle anderen können sehr wohl ausreisen. Ob sie wieder einreisen dürfen, das bestimmen die USA. Ich kann daran nichts Verwerfliches feststellen, wenn ein Land seine Grenzen sichert, um illegale Einreisen zu erschweren. Für "Schengen-gewöhnte" Deutsche mag das seit Merkels Grenzöffnung natürlich anders sein.

Im übrigen sind mir in Tijuana nicht der Grenzzaun, sondern die Straßencafes und Gaststätten in Erinnerung geblieben. Da fiel mir wieder ein, was ich in San Diego und L.A. bei dem herrlichem Wetter (unbewußt) vermißt habe: Belebte Plätze mit Straßengaststätten, in denen man sitzen und ein Bier oder ein anderes alkoholisches Getränk verzehren kann.

Mir hat es immer gut in Tijuana und in Mexiko gefallen. Leider ist es inzwischen ziemlich gefährlich geworden...
Wir sind damals nach Mexiko auch durch die Grenzanlagen eingereist.

Ich will da jetzt gar nicht von hilfsbereiten Amerikanern erzählen, die uns sofort als Touristen erkannt haben, die etwas planlos durch die Gegend liefen. Das Wetter war gemischt. SeaWorld war toll. L.A. war drei Wochen her und war auch bald wieder scheduled. Für: nach Hause.

Ja, ja. Tijuana, war wie ein Besuch in Ost-Berlin.

Caviteño
Beiträge: 12637
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von Caviteño »

overkott hat geschrieben:
Sonntag 19. März 2017, 11:24
Ja, ja. Tijuana, war wie ein Besuch in Ost-Berlin.
Wie Ost-Berlin?

Es gab bei der Einreise überhaupt keine Grenzkontrollen auf mexikanischer Seite, die fanden erst später südlich bei Ensenada statt. Wenn ich da an die Einreise in die Hauptstadt der DDR denke, wird mir heute noch ganz anders. Da ist ein Vergleich einfach unzulässig. Allerdings war die Behandlung durch die Vopos korrekt. In Mexiko würde ich darauf nicht unbedingt wetten.

Aber das Waren- und Restaurantangebot in Tijuana schlugen doch wohl Ost-Berlin um Längen. Wenn ich in San Diego bin, gehört immer ein Ausflug über die Grenze dazu. Tijuana ist nicht so steril wie San Diego - Lärm, Gedränge, Unordnung. Das brauche ich dann auch mal. :breitgrins:

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Ten years after. Die Finanzkrise ist offenbar immer noch das größte Problem der USA. Zahlungsfähig sind die Staaten durch Kredite aus China. Und Japan. Billions of billions of Dollars. Dann folgen die kleinen Geldanleger. Belgien hofft mit ein paar hundert Milliarden auf eine sichere Anlage, die Karibik usw. Großbritannien has got its fingers in everything. Und die Schweiz hat nicht nur Nummernkonten. Konnte man alles vor einem Jahr in der Wirtschaftswoche lesen. Dann weiß man auch, wer Krisengewinner ist. Weiß der Schäuble, wie wir aus dem Ding wieder rauskommen.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Bonn hat den Abriss einer Ära schon seit 1949 hinter sich. Als damals Grundgesetz geschrieben wurde, blieb die Stadt selbst bescheiden und Deutschlands Wohnzimmer. Ein bisschen Weißes Haus bauten sich Geschäftsleute an die Reuterstraße. Wenig geschmackvoll. Ein Wochenblatt hielt das für Weltstadtschminke. Kein Kompliment für Weltstädte. Eine zwangsfinanzierte Redaktion kalauert darüber beinahe literarisch. Bevor das Gebäude heute pulverisiert wurde, war Denkmalschutz in der Debatte. Doch die Bonner wollten nicht jeden Pups der Geschichte in Gläsern konservieren. Für frischen Wind sorgen mehr und mehr attraktive Baumaßnahmen rund um das neue UN-Viertel. Bonn ist ein moderner Wirtschaftsstandort geworden und zeigt das auch mit Beton und Glas. Der Posttower ist für das neue Bonn der sinnenfälligste Ausdruck. Google Streetview ist da nicht mehr ganz up-to-date:

https://www.google.de/maps/@50.7134895, ... a=!3m1!1e3

Es lohnt sich also, sich mal wieder selbst von Bonn ein Bild zu machen.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Der neue SPD-Vorsitzende findet Rotrot gar nicht so schlimm und träumt von Abrüstung. Angesichts einer agressiven Außenpolitik Russlands ist das ein verheerendes Signal. Ob das Saarland die kommunistische Plattform im Bett der Regierung haben will, entscheidet sich am nächsten Sonntag.

Im Zwangsfernsehen lobte der große Vorsitzende Schulz den abtrünnigen Nebenbuhler Lafontaine ( "Pensionsaffäre", "Rotlichtaffäre" ), Zwangsfernsehen schenkte ihm ein Lächeln. Erichs Enkel - Lafontaine-Label des linken Sozialdemokraten Ristock - legte 1994 die Presse im "Lex Lafontaine" an die Kette. Sein Comeback im Saarland versucht Lafontaine als Populist mit Rückenwind des Populisten Schulz. ( Dabei meint Populismus unethische oder unrealistische Versprechen für das rechte oder linke Wählerspektrum. )

Anders als Deutschland hat Russland seine Militärausgaben Jahr für Jahr erhöht. Während die Bundesrepublik auch ihren relativen Anteil der Wehrausgaben an der Wirtschaftsleistung ( BIP ) zurückgefahren hat von 2 Prozent ( 1992 ) auf 1,2 Prozent ( 2015 ), hat die Föderation ihren Anteil im selben Zeitraum auf hohem Niveau gehalten von 4,9 ( 1992 ) auf 5,4 ( 2015 ). Durch den kontinuierlichen Anstieg der Rüstungsausgaben in Russland kann man also den erhöhten Anteil am BIP nicht mit Schwankungen der Wirtschaftsleistung begründen. Auch die Militärausgaben der USA stiegen kontinuierlich bis 2010 und entwickelten sich auch relativ zum BIP den russischen nicht unähnlich. Gleichwohl hat der Westen seit 2010 einseitig abgerüstet. Eine Erhöhung der Ausgaben für Rüstung auf 2 Prozent orientiert sich an den Militärausgaben Chinas. Der relativ konstante Anteil seit zehn Jahren bedeutet jedoch angesichts eines rasanten Wirtschaftswachstums seit den 90-er Jahren eine enorme Aufrüstung.

Auch für Russland bedeuten die Militärausgaben eine enorme Belastung. Denn auch in Moskau rollt der Rubel nur einmal: mehr Kanonen = weniger Butter. Der Staatsverbrauch geht zulasten des Privatkonsums. Und vor allem der Investitionen. Denn auch Russland braucht Brücken, Straßen, Schulen, Linienflüge, Internet und Freiheit.

Mit einer Politik der Schwäche wird Rotrot die Bundesrepublik jedoch in Bedrängnis bringen. Vom Saarland aus will Rotrot Deutschland in die Zange nehmen.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

Schuldenturm auf schwabbelndem Boden: Erdbeben sind in Japan Alltag. Denn vor den Küsten der Inselgruppe stoßen sich die Erdplatten wie Widder, die aufeinanderrennen.

Auf welchem Fundament aber steht Japans Schuldenturm? Mit 250 Prozent der Wirtschaftsleistung ist er der höchste der Welt. Und woher nehmen die Japaner das Geld, um die USA zu finanzieren?

Eins nach dem anderen.

Japan ist nicht im Ausland verschuldet, sondern bei den eigenen Leuten, heißt es. Jedenfalls zu 90 Prozent. Das finanzielle Fundament scheint also solider als das Feuer unter den japanischen Vulkanen.

Weil die Japaner fleißig sparen, können sie auch Geld verleihen. 1,3 Billionen Dollar lassen sie sich von den Amerikanern verzinsen. Das entspricht 6,6 Prozent der US-Schulden und steht mit 11,7 Prozent als Guthaben der eigenen Staatsverschuldung gegenüber.

Außerdem hat Japan eine eigene Notenbank. Sollte das Geld knapp werden, werden neue Zahlen getippt. Das geht zu Lasten der Sparer, fördert aber den Export.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Kommentare zu unsortierten Tagesnachrichten

Beitrag von overkott »

FAZ für Kinder: Ätsch, Amerika. Es folgen 189 Worte Dummlall über Trump, Deutschland und Japan. Anlass dafür ist die CeBIT. Statt dieser dämlichen Ätschi-Ätschi-Nummer hätte man sich ein paar Informationen gewünscht.

Der deutsch-japanische Handel lohnt sich. Für die Japaner auf jeden Fall. Denn die verkaufen mehr nach Deutschland, als sie abnehmen. Doch auch die Deutschen fahren nicht schlecht dabei. Schließlich macht ein günstiger Einkauf den Verkauf leichter, zum Beispiel in den USA. Nur... ohne den Verkauf in den USA nützt auch der günstige Einkauf nichts. Ätschi?

Das vorige Jahr war ein gutes Jahr für beide Seiten. Denn nicht nur die Importe aus Japan ( + 8,6 Prozent ), auch die Exporte nach Japan ( + 7,7 ) sind gestiegen. Die Deutschen kaufen in Japan vor allem, was mit Daten zu tun hat, mit Elektronik und Optik. Deshalb ist die CeBIT wichtig. Außerdem kaufen die Deutschen Maschinen, Autos, Autoteile. Die Japaner ordern aus Deutschland außer Autos und Autoteilen, auch alles, was mit Daten zu tun hat, Pharma, Chemie und Maschinen. Deutschland fragte in Japan besonders Medikamente nach ( + 62 ), Exportschlager waren die sonstigen Fahrzeuge ( + 145 ).

Muss sich Trump deswegen von der FAZ eine Nase drehen lassen? Das Auswärtige Amt lässt die Luft aus dem Ballon: Die Deutschen kaufen in vielen Ländern ein - Japan liegt auf Platz 15. Auch die Japaner fragen nicht zuerst in Deutschland: Platz 19. Vor allem im Hightechbereich kann den Japanern kaum einer etwas vormachen ( siehe 3D-Kameras ). Als Zulieferer für elektronische Steuer- und Speicherbausteine stehen die Japaner in der Weltrangliste ganz oben.

Gut, ein Handelsabkommen soll die positive Entwicklung fortschreiben.

Warum nur muss man sich diese Infos selbst raussuchen?

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema