Kurze Fragen - kurze Antworten VI

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Sascha B.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Sascha B. »

Es war ein gesonderter Gottesdienst unter der Leitung eines befreundeten Diakons.
Nur hat eben der erste Pfarrer diesen Aufgrund der früheren kirchlichen Ehe diesen nicht gestattet. Beim zweiten Versuch in einer anderen Pfarrei hats dann geklappt. Es muss ja irgendwelche Vorschriften dazu geben. Entweder ist es möglich oder eben nicht.

Wobei ich die Position des zweiten Pfarrers teile da die gute Frau nunmal unbedingt diese zweite Ehe mit Gottes segen eingehen wollte und nicht rein Weltlich.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

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overkott
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von overkott »

Der Ersatz eines Segens durch einen Segen ist nicht sinnvoll. Entweder betrachtet die Kirche eine Verbindung als legitim oder nicht. Die Kirche kann daher keine illegitime Verbindung durch Segen für gut befinden. Im engeren Sinn ist die Gutheißung kein Glückwunsch. Ein Pfarrer kann also jedem einzelnen alles Gute wünschen, ohne ihre illegitime Verbindung zu segnen. Natürlich wird er seine geliebten Kinder auch nicht daran hindern können, etwas zu tun, was nicht seinen Segen hat. Gott der Herr, der die verborgensten Winkel des Herzens kennt, wird sein letztes Wort darüber sprechen.

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Niels
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Niels »

"Im liberalen Sinne heißt liberal nicht nur liberal": https://www.youtube.com/watch?v=lY4XkU3uBuQ
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overkott
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von overkott »

Das hatten wir ja schon mit dem Parteivorsitzenden und seinem Vize: Der liberale Mainstream wird von der Bundesregierung zu häufig rechts liegen gelassen.

Petrus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Petrus »

overkott hat geschrieben:Der Ersatz eines Segens durch einen Segen ist nicht sinnvoll.
Da hast Du recht.

PascalBlaise
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von PascalBlaise »

Kennt jemand Beispiele für Heilige (post- oder besser noch prä-Schisma), die unmittelbar nach oder aufgrund der Taufe (Nottaufe, keine Bluttaufe) Märtyrer wurden? Danke!
– et lux in tenebris lucet et tenebrae eam non comprehenderunt –

Coturnix
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Coturnix »

Kann mir jemand von euch eine Adresse empfehlen, an die man sich bei vertraulichen Fragen zum Thema christl. Partnerschaft kostenlos zur Beratung bei Problemen und Krisen wenden kann? (Im Prinzip also christliche Internetseelsorge). Ich wäre sehr froh, wenn ihr mir da weiterhelfen könntet.

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taddeo
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von taddeo »

Coturnix hat geschrieben:Kann mir jemand von euch eine Adresse empfehlen, an die man sich bei vertraulichen Fragen zum Thema christl. Partnerschaft kostenlos zur Beratung bei Problemen und Krisen wenden kann? (Im Prinzip also christliche Internetseelsorge). Ich wäre sehr froh, wenn ihr mir da weiterhelfen könntet.
Ich weiß nicht, wo du wohnst - aber schau mal da: https://bayern.onlineberatung-efl.de/ueber-uns.html

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Hubertus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Hubertus »

PascalBlaise hat geschrieben:Kennt jemand Beispiele für Heilige (post- oder besser noch prä-Schisma), die unmittelbar nach oder aufgrund der Taufe (Nottaufe, keine Bluttaufe) Märtyrer wurden? Danke!
Sieh z.B. hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Barbara_von_Nikomedien
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Marion
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Marion »

Hl. Aetherius
Inzwischen war auch dem Conanus ein Engel erschienen, der ihm auftrug, er solle seiner Braut entgegenreisen, was er auch tat. In Mainz stieß er zu der Schar der Jungfrauen und wurde in dieser Stadt auf den Namen Aetherius getauft. Von dort ging die Reise wie vorgesehen weiter bis nach Köln, wo sich das Schicksal der Pilger erfüllte. Wie die Wölfe über die Lämmer, so fielen die Hunnen über die frommen Frauen und ihre Gefolgschaft her.
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Marion
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Marion »

Tiburtius von Rom
Drum tu mir nichts an, was den Zorn Gottes wider dich erregen könnte! Auf diese Worte hin wagte es Valerian nicht, sie anzurühren. Ja, er erklärte sogar, er wolle an Christus glauben, wenn er diesen Engel sehen dürfe. Cäcilia erwiderte ihm, ohne Taufe sei das nicht möglich. Voll Verlangen, den Engel zu sehen, versprach er nun, sich taufen zu lassen. Auf Veranlassung Cäcilias ging er dann auch zu Papst Urban, der wegen der Verfolgung in den Grabkammern der Martyrer an der Appischen Straße verborgen lebte, und ließ sich von ihm taufen. Darauf kam er wieder zu Cäcilia; er traf sie betend an und neben ihr sah er einen Engel, der ein himmlisches Licht ausstrahlte. Da staunte er, als er das sah. Sobald er sich von seinem Schrecken etwas erholt hatte; rief er seinen Bruder Tiburtius. Auch dieser ließ sich von Cäcilia im christlichen Glauben unterrichten und von Urban taufen. Da durfte auch er den Engel schauen, den sein Bruder gesehen hatte. Beide erlitten kurz danach unter dem Stadthalter Almachius mutig das Martyrium.
http://herzmariae.blogspot.com.br/213/ ... -vita.html
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PascalBlaise
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von PascalBlaise »

@Hubertus, Marion: Danke! So etwas in der Art habe ich gemeint.Wobei im Zitat über Aetherius mit keinem Wort die Taufe erwähnt wird.
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Marion
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Marion »

Marion hat geschrieben:Hl. Aetherius
Inzwischen war auch dem Conanus ein Engel erschienen, der ihm auftrug, er solle seiner Braut entgegenreisen, was er auch tat. In Mainz stieß er zu der Schar der Jungfrauen und wurde in dieser Stadt auf den Namen Aetherius getauft. Von dort ging die Reise wie vorgesehen weiter bis nach Köln, wo sich das Schicksal der Pilger erfüllte. Wie die Wölfe über die Lämmer, so fielen die Hunnen über die frommen Frauen und ihre Gefolgschaft her.
Hier ist die ganze Geschichte : http://www.ursulinen-graz.at/konvent/in ... /hl-ursula
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Kilianus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Kilianus »

ad-fontes hat geschrieben: Spontan fallen mir dazu eine historische und eine theologische Begründung ein:

I) In Analogie zum Baumstarkschen Gesetz der Erhaltung des Alten in liturgisch hochwertiger Zeit, bewahrt das Pontifikalhochamt einen älteren Usus.

II) Auch wenn jeder Priester in persona Christi handelt, so ist doch der Bischof in besonderer Weise (als Erstliturge seiner Herde) Christusrepräsentant; daher begründen sich auch andere, außerliturgische Ehrerweisungen, wie der Genuflex bei der Begrüßung.
I ist sachlich sicher zutreffend, II ist, nun ja, allenfalls sekundär.

Daß der Tabernakel auf dem Hochaltar steht, ist ja eine gegenreformatorische Reaktion, steht aber in einer gewissen Spannung zur inneren Logik der Meßfeier. Sie setzt eine eucharistische Präsenz Christi nur von der Konsekration bis zur Kommunion voraus. Insofern verpflichtet die Regel dazu, die ideale Ordnung wenigstens in der liturgisch besonders hochwertigen Situation des Pontifikalamts herzustellen - und am Gründonnerstag. Bis heute schreibt das Missale eigentlich vor, den Tabernakel bereits vor der Messe vom letzten Abendmahl zu lehren.

Insofern ist auch die postkonziliare Trennung von Zelebrationsaltar und Tabernakel durchaus als Versuch einer Rückgewinnung der Tradition zu werten. Allerdings ist es seither in aller Regel nicht gelungen, schlüssige räumliche Lösungen zu finden - wenn man von separaten Sakramentskapellen in Kathedraltradition absieht, die aber nur in größeren Kirchenbauten zu verwirklichen sind.

PascalBlaise
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von PascalBlaise »

Marion hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Hl. Aetherius
Inzwischen war auch dem Conanus ein Engel erschienen, der ihm auftrug, er solle seiner Braut entgegenreisen, was er auch tat. In Mainz stieß er zu der Schar der Jungfrauen und wurde in dieser Stadt auf den Namen Aetherius getauft. Von dort ging die Reise wie vorgesehen weiter bis nach Köln, wo sich das Schicksal der Pilger erfüllte. Wie die Wölfe über die Lämmer, so fielen die Hunnen über die frommen Frauen und ihre Gefolgschaft her.
Hier ist die ganze Geschichte : http://www.ursulinen-graz.at/konvent/in ... /hl-ursula
Ups, entschuldige, das hab ich wohl übersehen.
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Seraphina
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Seraphina »

Hallöle! Ich brauche mal kurz Hilfe.

Mir wurde gesagt, es gäbe im CIC einen Kanon, der ziemlich wörtlich sagt, das Gesetz dürfe nie über der Liebe stehen. Weiß jemand zufällig, welcher das ist? Ich finde es nämlich nicht :tuete:

Danke :)
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Juergen
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Juergen »

Seraphina hat geschrieben:Hallöle! Ich brauche mal kurz Hilfe.
Mir wurde gesagt, es gäbe im CIC einen Kanon, der ziemlich wörtlich sagt, das Gesetz dürfe nie über der Liebe stehen. Weiß jemand zufällig, welcher das ist? Ich finde es nämlich nicht :tuete:
Gemeint ist vermutlich damit ein Teilsatz im letzten Canon des CIC:
Can. 1752 — Bei Versetzungssachen sind die Vorschriften des can. 1747 anzuwenden, unter Wahrung der kanonischen Billigkeit und das Heil der Seelen vor Augen, das in der Kirche immer das oberste Gesetz sein muß.
Diesen Teilsatz kennen in der Kirche alle linken Gutmenschen, selbst dann, wenn sie keinen anderen Canon des CIC kennen und das Kirchenrecht auch sonst weitgehend ignorieren oder gar ablehnen. :tuete:
Gruß Jürgen

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Hubertus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Hubertus »

Seraphina hat geschrieben:Hallöle! Ich brauche mal kurz Hilfe.

Mir wurde gesagt, es gäbe im CIC einen Kanon, der ziemlich wörtlich sagt, das Gesetz dürfe nie über der Liebe stehen. Weiß jemand zufällig, welcher das ist? Ich finde es nämlich nicht :tuete:

Danke :)
Ich vermute mal, das bezieht sich auf den Schlußkanon:
CIC/1983 hat geschrieben:Can. 1752 — Bei Versetzungssachen sind die Vorschriften des can. 1747 anzuwenden, unter Wahrung der kanonischen Billigkeit und das Heil der Seelen vor Augen, das in der Kirche immer das oberste Gesetz sein muß.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Juergen
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Juergen »

Hubertus hat geschrieben:Ich vermute mal, das bezieht sich auf den Schlußkanon:
Sagte ich sowas in der Art nicht auch schon? :roll:

Zwei … ein Gedanke :D
Gruß Jürgen

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Hubertus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Hubertus »

Juergen hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:Ich vermute mal, das bezieht sich auf den Schlußkanon:
Sagte ich sowas in der Art nicht auch schon? :roll:

Zwei … ein Gedanke :D
Ach, deine Antwort hatte ich gar nicht gesehen. :tuete:
Vmtl, weil Seraphinas Beitrag ganz unten auf der letzten Seite angezeigt worden war.
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ziphen
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von ziphen »

CIC/1983 hat geschrieben:Can. 1752 — Bei Versetzungssachen sind die Vorschriften des can. 1747 anzuwenden, unter Wahrung der kanonischen Billigkeit und das Heil der Seelen vor Augen, das in der Kirche immer das oberste Gesetz sein muß.
Ohne jetzt den ganzen Zusammenhang zu kennen, fällt mir bei dem Text etwas auf:
CIC/1983 hat geschrieben:Can. 1752 — Bei Versetzungssachen sind die Vorschriften des can. 1747 anzuwenden, unter Wahrung der kanonischen Billigkeit und das Heil der Seelen vor Augen, das in der Kirche immer das oberste Gesetz sein muß.
Schränkt das nicht etwas ein?
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das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.

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Juergen
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Juergen »

Jetzt werd' mal nicht zum Spielverderber.
Gruß Jürgen

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Hubertus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Hubertus »

ziphen hat geschrieben:
CIC/1983 hat geschrieben:Can. 1752 — Bei Versetzungssachen sind die Vorschriften des can. 1747 anzuwenden, unter Wahrung der kanonischen Billigkeit und das Heil der Seelen vor Augen, das in der Kirche immer das oberste Gesetz sein muß.
Ohne jetzt den ganzen Zusammenhang zu kennen, fällt mir bei dem Text etwas auf:
CIC/1983 hat geschrieben:Can. 1752 — Bei Versetzungssachen sind die Vorschriften des can. 1747 anzuwenden, unter Wahrung der kanonischen Billigkeit und das Heil der Seelen vor Augen, das in der Kirche immer das oberste Gesetz sein muß.
Schränkt das nicht etwas ein?
Das Prinzip suprema lex salus animarum wird als eine Art Grundnorm, als hermeneutisches Prinzip des Kirchenrechts angesehen, die bewußt an den Ende gestellt wurde, um ihre Bedeutung als konstitutives Prinzip des Kirchenrechts zu verdeutlichen.
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Seraphina
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Seraphina »

Danke euch :)

Es geht gar nicht darum, irgendeinen linken zeitgeistkonformen Absolutheitsanspruch daraus zu ziehen ;) es ging mir wirklich nur darum, die entsprechende Stelle zu finden. Danke nochmal dafür :)
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ziphen
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von ziphen »

Hubertus hat geschrieben:Das Prinzip suprema lex salus animarum wird als eine Art Grundnorm, als hermeneutisches Prinzip des Kirchenrechts angesehen, die bewußt an den Ende gestellt wurde, um ihre Bedeutung als konstitutives Prinzip des Kirchenrechts zu verdeutlichen.
Da ich nicht sicher bin, frage ich lieber mal nach: Meinst du das ernst oder willst du mich verkohlen? (Ich packe doch nicht Bestimmung, die quasi als Grundsatz auf alle Bereiche einwirken soll, in einen Nebensatz einer Bestimmung eines Bereiches in dem es - wie mir scheint - ums Dienstrecht geht.)
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Hubertus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Hubertus »

ziphen hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:Das Prinzip suprema lex salus animarum wird als eine Art Grundnorm, als hermeneutisches Prinzip des Kirchenrechts angesehen, die bewußt an den Ende gestellt wurde, um ihre Bedeutung als konstitutives Prinzip des Kirchenrechts zu verdeutlichen.
Da ich nicht sicher bin, frage ich lieber mal nach: Meinst du das ernst oder willst du mich verkohlen? (Ich packe doch nicht Bestimmung, die quasi als Grundsatz auf alle Bereiche einwirken soll, in einen Nebensatz einer Bestimmung eines Bereiches in dem es - wie mir scheint - ums Dienstrecht geht.)
Siehe z.B. hier; daraus:
A questo punto è ovvio che la Commissione Codificatrice dovette valutare e seguire il principio della “salus animarum” non solo come clausola-limite, per offrire cioè soluzioni normative atte a prevenire o reprimere situazioni peccati enutritivæ, ma anche e soprattutto come ratio e assoluto principio ispiratore dell’intero ordinamento canonico. È questa la ragione per cui il Legislatore ha voluto coronare il nuovo Codice di Diritto Canonico affermando nel suo ultimo canone che, nella Chiesa, sempre deve essere “suprema lex” la “salus animarum”[8]. Ed ha fatto questa solenne dichiarazione dopo aver affermato, in rapporto alla norma concreta del canone ma ciò vale anche per tutta la normativa codiciale, il dovere di applicarla “servata æquitate canonica”, quasi a sottolineare l’intima connessione esistente tra l’æquitas e la salus animarum nell’intero ordinamento canonico[.]
Der Google Übersetzer macht seinem Ruf mal wieder alle Ehre, aber für ein Globalverständnis der Stelle reicht es:
An dieser Stelle ist es offensichtlich, dass die Kommission Coder zu bewerten und das Prinzip der "salus animarum" nicht nur als Limit-Klausel folgen, bieten Lösungen, die Vorschriften enutritivæ Sünden Situationen zu verhindern oder zu bekämpfen konzipiert, sondern auch und vor allem als Verhältnis und absolute Prinzip inspiriert die ganze kanonische Ordnung. Dies ist der Grund, warum der Gesetzgeber in der Kirche in ihrem letzten Kanon des neuen Codex des kanonischen Rechtes zu krönen Angabe muss immer "suprema lex", die "salus animarum" [8] gewünscht hat. Und er machte diese Äußerung nach der Feststellung , in Bezug auf die konkrete Norm des Kanons, aber das gilt auch für die gesamte normative des Kodex, die Pflicht, sie anzuwenden "servata æquitate kanonische", als ob die innige Verbindung zwischen dem Aequitas zu betonen und salus animarum in der gesamten kanonischen Ordnung
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Juergen
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Juergen »

ziphen hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:Das Prinzip suprema lex salus animarum wird als eine Art Grundnorm, als hermeneutisches Prinzip des Kirchenrechts angesehen, die bewußt an den Ende gestellt wurde, um ihre Bedeutung als konstitutives Prinzip des Kirchenrechts zu verdeutlichen.
Da ich nicht sicher bin, frage ich lieber mal nach: Meinst du das ernst oder willst du mich verkohlen? (Ich packe doch nicht Bestimmung, die quasi als Grundsatz auf alle Bereiche einwirken soll, in einen Nebensatz einer Bestimmung eines Bereiches in dem es - wie mir scheint - ums Dienstrecht geht.)
Päpstl. Rat für die Gesetztestexte:
Salus animarum, principio dell'ordinamento canonico
(Eine dt. Version gibt es auf den Seiten des Vatikans nicht)



Edit: Formatierung, Tippfehler
Zuletzt geändert von Juergen am Freitag 25. November 2016, 13:57, insgesamt 2-mal geändert.
Gruß Jürgen

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ziphen
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von ziphen »

Ok, du meinst es ernst. Die Mühe, den Text zu suchen, hättest du dir nicht machen müssen. Danke!
(Ich halte das systematisch trotzdem für Bullshit. :unbeteiligttu: )

Auch dir, Juergen, ein Dankeschön
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
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Juergen
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Juergen »

ziphen hat geschrieben:(Ich halte das systematisch trotzdem für Bullshit. :unbeteiligttu: )
Ja, du hast recht. Es wäre sinnvoller so etwas in eine Präambel zu schreiben.
Der Nachteil ist dann aber: Dann liest keiner mehr den Codex. :pfeif:
Gruß Jürgen

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overkott
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von overkott »

Juergen hat geschrieben:
ziphen hat geschrieben:(Ich halte das systematisch trotzdem für Bullshit. :unbeteiligttu: )
Ja, du hast recht. Es wäre sinnvoller so etwas in eine Präambel zu schreiben.
Der Nachteil ist dann aber: Dann liest keiner mehr den Codex. :pfeif:
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ad-fontes
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von ad-fontes »

Gilt der gregorianische Kalenderstil in der gesamten Katholischen Kirche (inkl. der kath. Ostkirchen)?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

CIC_Fan

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von CIC_Fan »

Was meinst du mit "Kalenderstil"?

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