Frau Schunke, die 27jährige Journalistin, deren Artikel "Ich muß gar nix" ich oben verlinkt hatte, nimmt Stellung zu der Kritik an dem Artikel:Imame in Dänemark sagen ihren Gläubigen, du darfst nicht zur Polizei gehen, wenn dein Mann dich vergewaltigt und untreue Frauen darfst du steinigen. „Wir haben zwei Menschen als Spione ausgebildet,“ sagt Thomas Breinholt, Programm-Direktor im dänischen TV2, die beiden haben alles mit versteckten Kameras festgehalten. Moral Noshad Sharifi, Redakteur von nrc.nl hat den Dänen interviewt.
Eine Frau kommt zum Imam mit der Frage: Ich werde von meinem Mann geschlagen und vergewaltigt, darf ich zur Polizei gehen? „Nein“, sagen sieben Imame von acht Moscheen in Dänemark. Die meisten sagen auch, du darfst dich nicht einmal scheiden lassen.
Was die Dänen in den Wochen danach noch zu sehen bekamen: Einen Imam, der sagt, dass man Kinder ab 10 Jahren schlagen muss, wenn sie nicht beten wollen, Einen Imam, der sagt, dass man fremdgehende Frauen steinigen muss.
Seit die Dänen diese Bilder im März gesehen haben, sind sie immer noch geschockt. Zwei Monate später wird immer noch auf der Straße, in den Zeitungen und im Fernsehen über diese TV-Serie gesprochen. Über sie wurden etwa 4.000 Artikel geschrieben, sie hat in Dänemark bereits einen prestigeträchtigen journalistischen Preis gewonnen, sagt Thomas Breinholt, der für den Inhalt der Serie verantwortliche Programm-Direktor.
I am GutmenschEigentlich kann man, wenn man so einen Kommentar veröffentlicht wie ich vorgestern, die Uhr danach stellen, wann der erste linksgrüne Weltverbesserer einen auf das Elend in der Dritten Welt aufmerksam macht, an dem man durch die westliche Ausbeutung selbstredend in hohem Maße beteiligt sei. Nicht wundern bräuchte man sich da, heißt es, wenn die Menschen sich hier zu uns auf den Weg machen würden und nun sei es an uns, etwas zurückzugeben.
Ja, ein dahin gepfeffertes „Ich muss gar nix“ erscheint im ersten Augenblick egoistisch, mitunter kaltherzig. Denn in der linken Welt ist das so einfach. Da ist der gut, dessen „gut sein“ man unmittelbar erkennen kann. An Aussagen, wie solchen, dass es eben unsere verdammte Pflicht sei, die Grenzen offen zu lassen und all diese Menschen aufzunehmen. Dass wir mindestens eine Teilschuld an der Situation in den Heimatländern dieser Leute tragen. Und an dem ewigen Kampf gegen alles, was in der linken oder einfach nur politisch ahnungslosen und sich deshalb der Mehrheit anschließenden Welt irgendwie als rechts, rassistisch oder was auch immer gilt.
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Es war der fundamentale Fehler unserer Regierung, diese Probleme, die in rasender Geschwindigkeit auf uns zukamen, so lange ignoriert zu haben. Alles wäre besser gewesen als die jetzige Situation. Viel einfacher und deutlich effektiver hätte man Flüchtlingshilfe vor Ort und in den Nachbarländern organisieren können. Ohne Menschen zu entwurzeln und uns in Unsicherheit und kulturelle Konflikte zu führen. Aber auch jetzt kann die Antwort nicht heißen, dass wir alles bedingungslos schlucken uns ausbaden müssen. Auch jetzt müssen immer noch Lösungen her, die besser sind als jetzigen. Die Welt ist zu komplex für eure einfachen Antworten.
Nur leider ist gerade das hier in Europa und vor allem in Deutschland nicht möglich. Denn der Diskurs ist immer noch tabuisiert bzw. überlässt man ihn jenen, die sich mit stolz geschwellter Brust „Gutmensch“ nennen, obwohl sie genau das eben nicht sind, weil ihnen in aktionistischen Scheuklappen letztlich egal ist, welche Konsequenzen ihre Einstellung mit sich bringt.