In einer gestern ausgestrahlten Radiosendung des SWR kam ein Islamwissenschaftler, der für das LKA Rheinland-Pfalz arbeitet, zu Wort, der zur Entstehungsgeschichte des IS folgendes ausführte:overkott hat geschrieben:Die Geschichte der ISIS, seit einem Jahr IS, ist schnell erzählt. Die Gruppierung ist seit der US-Invasion im Irak 2003, also seit 12 Jahren aktiv. Die Führungsspitze besteht aus ehemaligen Geheimdienstoffizieren der irakischen Armee. Es handelt sich also im Kern nicht um einen Theologenzirkel, sondern um eine militärisch ausgebildete Partisanengruppe mit Guerillataktik. Ohne Unterstützung der Bevölkerung hätte sich der IS nicht ausbreiten können. Ideologisch ist in sunnitischen Gebieten die Kalifatsidee zur Rechtfertigung von Herrschaft von großer Bedeutung. Im Irak stützt sich der IS auf die unterdrückte sunnitische Minderheit, in Syrien auf einen Teil der unterdrückten sunnitischen Mehrheit. In Syrien kämpft der IS gegen das Regime und gegen die Kurden. Daraus wird deutlich, wo Ähnlichkeiten zwischen PLO und IS auch als "politische Widerstandsbewegung" bestehen.
Beim IS handelt es sich um eine Gruppierung, die aus internen Machtkämpfen von Al-Qaida entstanden ist. Während Al-Qaida eine echte Terrororganisation mit dem Ziel (geblieben) sei, den Westen durch "Nadelstiche" zu schwächen, hätte sich der IS von Beginn an zum Ziel gesetzt, staatliche Strukturen aufzubauen, mithin ein Kalifat zu errichten.