Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
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kreuzzeichen
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von kreuzzeichen »

Ja, es gibt noch eine ganze Reihe Eremitinnen und Eremiten. Einige sind einem Kloster angeschlossen, z.B. Trappisten bzw. Benediktiner, andere leben als Diözesaneremiten.
Es gibt einige Bücher hierüber. Ich muss aber nachsehen, dann kann ich die Titel schreiben. Kürzlich hat wohl eine - eigentlich evangelische Autorin - ein ganz neues Buch verfasst.
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Linus
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von Linus »

Matthäus hat geschrieben:Gibt es eigentlich in unserer Kirche noch Eremiten?

Ich meine nicht solche, die als Orden organisiert sind, so wie vorrangig die Kamaldulenser (OSBCam).
Kann man es heutzutage in unserer westlichen Gesellschaft überhaupt noch schaffen, als Einzelner, autark bzw. unabhängig von Staat und Wirtschaft ein solch radikales Leben in Abgeschiedenheit zu leben?
viewtopic.php?f=11&t=188&start=36

http://www.zenit.org/de/articles/einsam ... d-eremiten

http://www.lmdfdg.at/?q=di%C3%B6zesaneremiten
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kreuzzeichen
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von kreuzzeichen »

Maria Anna Leenen, selbst Eremitin hat einige Bücher geschrieben, z.B. "Einsam und allein? Eremiten in Deutschland"; von Freddy Derwahl gibt es ein Buch "Eremiten". "Allein ist auch genug: Wie moderne Eremiten leben" von Ebba Hagenberg-Miliu - hier geht es aber auch um "exotische" Eremiten, also Leute, die nicht nur als christlichen Motiven eremitisch leben.
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Matthäus
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von Matthäus »

Danke für die weiterführenden Hinweise :)
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Linus
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von Linus »

Besonders interessant sind die englischen Schmuckeremiten :D
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kreuzzeichen
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von kreuzzeichen »

Linus, Du denkst an diese Einsiedelei, die schon seit längerem einen Einsiedler sucht?
http://www.einsiedelei.ch/
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kreuzzeichen
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von kreuzzeichen »

Oh, der "Job" in Solothurn ist vergeben: http://www.news.ch/Bernerin+wird+neue+E ... detail.htm
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Linus
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von Linus »

kreuzzeichen hat geschrieben:Linus, Du denkst an diese Einsiedelei, die schon seit längerem einen Einsiedler sucht?
http://www.einsiedelei.ch/
Nein, daran dacht ich nicht. Sondern an http://de.wikipedia.org/wiki/Schmuckeremit

Im übrigen gibts vom Verein Betanien zwei Häuser die sehr "einsiedlerhaft" bewohnt werden - einmal im Villgratental und einmal in Schleedorf. (jeweils mit Hauskapelle & Tabernakel)
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kreuzzeichen
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von kreuzzeichen »

So viel anders ist es in Solothurn auch nicht. Die letzte Eremitin war zuvor Religionslehrerin. Es ist ihr einfach zu voll geworden, zu viel Tourismus. Die Stadt Solothurn zahlt 2000 Franken. Dafür muss der Eremit vor Ort sein, für Ordnung und Sauberkeit sorgen und mit den Besuchern sprechen. Also sagen wir mal "Schmuckeremitin" zu heutigen Bedingungen. Die aktuelle Eremitin ist geschieden und Mutter von vier Kindern und darf sich demnächst "Schwester" nennen.
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von overkott »

Heiliger Bruder Klaus, bitte für sie.

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Linus
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von Linus »

kreuzzeichen hat geschrieben:Die aktuelle Eremitin ist geschieden und Mutter von vier Kindern und darf sich demnächst "Schwester" nennen.
ist das jetzt schlimm oder wie?

PS. In Saalfelden gibts auch ne Eremitage - sie wird von St. Lambrecht (OSB) aus betreut
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Senensis
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von Senensis »

Nun, ich würde sagen: etwas ungewöhnlich.
et nos credidimus caritati

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kreuzzeichen
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von kreuzzeichen »

Wieso die Nachfrage? Findest Du es schlimm? Mir kommt es nur insgesamt etwas sonderbar vor mit diesem Solothurner Eremiten. Ich finde es auch sonderbar, dass man eine "Eremitenstelle" annimmt und dann auf einmal "Schwester" ist. Ich würde da eher anders daran gehen und denke, das ist eine Berufung und je nach meinem Lebensumfeld (ob ich nun Ordensmensch bin oder nicht) muss sich dafür ein Ort und ein Lebensunterhalt entwickeln. Das kann natürlich in Solothurn irgendwie zusammen passen (und hat es ja in der Vergangenheit wohl auch schon). Gegen Muttersein habe ich nichts. Da ich selbst aber vier Kinder habe stelle ich mir Eremitendasein und Vaterpflichten miteinander schwierig vor...
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berneuchen
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von berneuchen »

kreuzzeichen hat geschrieben:Wieso die Nachfrage? Findest Du es schlimm? Mir kommt es nur insgesamt etwas sonderbar vor mit diesem Solothurner Eremiten. Ich finde es auch sonderbar, dass man eine "Eremitenstelle" annimmt und dann auf einmal "Schwester" ist. Ich würde da eher anders daran gehen und denke, das ist eine Berufung und je nach meinem Lebensumfeld (ob ich nun Ordensmensch bin oder nicht) muss sich dafür ein Ort und ein Lebensunterhalt entwickeln. Das kann natürlich in Solothurn irgendwie zusammen passen (und hat es ja in der Vergangenheit wohl auch schon). Gegen Muttersein habe ich nichts. Da ich selbst aber vier Kinder habe stelle ich mir Eremitendasein und Vaterpflichten miteinander schwierig vor...
Hat aber in der Schweiz eine alte Tradition : Bruder Klaus (Niolaus von der Flüe )

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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von Raphaela »

kreuzzeichen hat geschrieben:.... Da ich selbst aber vier Kinder habe stelle ich mir Eremitendasein und Vaterpflichten miteinander schwierig vor...
Denk an Klaus von der Flüe, der konnte es auch (ein Schweizer übrigens)
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

Raphaela
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von Raphaela »

berneuchen hat geschrieben:
kreuzzeichen hat geschrieben:Wieso die Nachfrage? Findest Du es schlimm? Mir kommt es nur insgesamt etwas sonderbar vor mit diesem Solothurner Eremiten. Ich finde es auch sonderbar, dass man eine "Eremitenstelle" annimmt und dann auf einmal "Schwester" ist. Ich würde da eher anders daran gehen und denke, das ist eine Berufung und je nach meinem Lebensumfeld (ob ich nun Ordensmensch bin oder nicht) muss sich dafür ein Ort und ein Lebensunterhalt entwickeln. Das kann natürlich in Solothurn irgendwie zusammen passen (und hat es ja in der Vergangenheit wohl auch schon). Gegen Muttersein habe ich nichts. Da ich selbst aber vier Kinder habe stelle ich mir Eremitendasein und Vaterpflichten miteinander schwierig vor...
Hat aber in der Schweiz eine alte Tradition : Bruder Klaus (Niolaus von der Flüe )
Oh, hatte ich vorhin gar nicht gesehen....
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

Ralf

Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von Ralf »

Raphaela hat geschrieben:
kreuzzeichen hat geschrieben:.... Da ich selbst aber vier Kinder habe stelle ich mir Eremitendasein und Vaterpflichten miteinander schwierig vor...
Denk an Klaus von der Flüe, der konnte es auch (ein Schweizer übrigens)
Nee, der konnte es nicht - der hat Frau und Kinder nämlich 1467 verlassen.

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Athanasius0570
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von Athanasius0570 »

Die Eremitin wird ja wohl auch nicht mit ihren 4 Kindern einziehen ...
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kreuzzeichen
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von kreuzzeichen »

Mir plätschert die Diskussion hier etwas zu sehr. Ich habe schon mal geschrieben, dass ich der Meinung bin, dass der Herr zum Einsiedler beruft. Und das man sich nicht zum Einsiedler machen kann, weil das alles so romantisch klingt oder es eine idyllische Einsiedelei gibt. Bei Nikolaus von Flüe ist das sicher eine besondere Situation zu einer anderen Zeit gewesen. Wäre schon gern dabei gewesen, als er seiner Frau gegenüber von seiner Berufung berichtet hat. Wir werden heute nur die geschönte Variante kennen. Und es ist ja auch für viele, die sich mit Bruder Klaus auseinandersetzen, ein Stolperstein in seiner Biografie. Aber diese konkrete Heiligenbiografie stellt ja kein eremitisches Ideal dar. Mit meiner Biografie hätte ich zumindest bei den Kamaldulensern und den Kartäusern keine Chance auf Aufnahme. Aber in Solothurn, da könnte ich Einsiedler werden, wenn Sr. Benedikta nicht mehr will.
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kreuzzeichen
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von kreuzzeichen »

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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von kreuzzeichen »

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Athanasius0570
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von Athanasius0570 »

In den Artikeln heißt es, sie führe seit 2011 ein eremitisches Leben. Sie ist also nicht anlässlich der "Stellenausschreibung" auf die Idee gekommen, sich Sr. Benedikta zu nennen und ab jetzt Einsiedlerin zu spielen.
§1 des Can. 603 CIC(1983) ist wohl so zu verstehen, dass die Kirche das eremitische Leben auch ohne kirchenrechtliche Anerkennung schätzt. Der problemlosen Ablegung der Gelübde wird bei Sr. Benedikta eventuell ein bestehendes Eheband im Wege stehen.(Ob das auch für "eine andere heilige Bindung" gilt, müsste uns ein Kirchenrechtler sagen.)
Du wirst ja auch Mitgliedern einer neuen Ordensgründung, die noch keine diözesane Anerkennung hat, nicht absprechen, eine echte Berufung zu haben, oder?
Zuletzt geändert von Athanasius0570 am Sonntag 6. Juli 2014, 22:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Athanasius0570
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von Athanasius0570 »

kreuzzeichen hat geschrieben:Bei Nikolaus von Flüe ist das sicher eine besondere Situation zu einer anderen Zeit gewesen. Wäre schon gern dabei gewesen, als er seiner Frau gegenüber von seiner Berufung berichtet hat. Wir werden heute nur die geschönte Variante kennen. Und es ist ja auch für viele, die sich mit Bruder Klaus auseinandersetzen, ein Stolperstein in seiner Biografie.
Für wen das ein Stolperstein ist (nachdem Bruder Klaus kanonisiert ist!), für den müsste das ganze Evangelium eine ziemlich holprige Piste sein.
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kreuzzeichen
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von kreuzzeichen »

Noch mal ganz langsam und für alle zum noch mal nachlesen: Ich habe keinerlei Anlass an der Person der Eremitin irgendetwas zu kritisieren. Weder ihren Lebenslauf noch ihre Berufung noch sonst was. Dazu kenne ich die Frau überhaupt nicht. Verwundert hat mich einzig der Namenswechsel, da ich das mit dem Ordensleben verbinde. Ich wollte auch hier nicht die Person (weder ihre noch die der Vorgänger zur Diskussion stellen). Ich fand allein das Verfahren zur Wahl und Findung eines Eremiten in Solothurn zumindest so sonderbar, dass ich es hier zur Diskussion stellen wollte.
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von kreuzzeichen »

Das Evangelium ist für mich in er Tat eine "holprige Piste" mit manchem Stolperstein. Aber ich denke, so soll es auch sein.
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Ralf

Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von Ralf »

Athanasius0570 hat geschrieben:
kreuzzeichen hat geschrieben:Bei Nikolaus von Flüe ist das sicher eine besondere Situation zu einer anderen Zeit gewesen. Wäre schon gern dabei gewesen, als er seiner Frau gegenüber von seiner Berufung berichtet hat. Wir werden heute nur die geschönte Variante kennen. Und es ist ja auch für viele, die sich mit Bruder Klaus auseinandersetzen, ein Stolperstein in seiner Biografie.
Für wen das ein Stolperstein ist (nachdem Bruder Klaus kanonisiert ist!), für den müsste das ganze Evangelium eine ziemlich holprige Piste sein.
Für mich ist es das auch. Und mein Lieblingsheiliger, Franz von Assisi, macht es mir mit seinem Bruch mit seinem Vater auch nicht leicht. Es soll ja auch nicht leicht sein, hat ja niemand versprochen.

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Linus
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von Linus »

Senensis hat geschrieben:Nun, ich würde sagen: etwas ungewöhnlich.
Nein, das nicht - bloß wenn eine Ordensschwester (Karmelitin) dem Papst ein Kind entgegenstreckt, damit ers segnet, und sagt "ich bin die Oma" (was in diesem Fall auch stimmt, ich kenne die Familie - so geschehen bei BXVI's Besuch in Mariazell.)
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von Raphaela »

Athanasius0570 hat geschrieben:In den Artikeln heißt es, sie führe seit 2011 ein eremitisches Leben. Sie ist also nicht anlässlich der "Stellenausschreibung" auf die Idee gekommen, sich Sr. Benedikta zu nennen und ab jetzt Einsiedlerin zu spielen.
§1 des Can. 603 CIC(1983) ist wohl so zu verstehen, dass die Kirche das eremitische Leben auch ohne kirchenrechtliche Anerkennung schätzt. Der problemlosen Ablegung der Gelübde wird bei Sr. Benedikta eventuell ein bestehendes Eheband im Wege stehen.(Ob das auch für "eine andere heilige Bindung" gilt, müsste uns ein Kirchenrechtler sagen.)
Es war eine weltliche Zeitung, die von Scheidung geschrieben hat. Keiner von uns weiß, ob die Ehe nicht vielleicht annulliert wurde!

Und: Ich habe mehrere Personen kennengelernt, die geheiratet haben, aber geschieden sind. - Und sehr viele von ihnen sagten, dass sie eigentlich in jungen Jahren die Berufung zum Ordensleben oder Priestertum spürten, diesem aber nicht nachkamen.... - Erst die gescheiterte Ehe brachte sie wieder zu ihrer Berufung zurück.
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Athanasius0570
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von Athanasius0570 »

Raphaela hat geschrieben:
Athanasius0570 hat geschrieben:In den Artikeln heißt es, sie führe seit 2011 ein eremitisches Leben. Sie ist also nicht anlässlich der "Stellenausschreibung" auf die Idee gekommen, sich Sr. Benedikta zu nennen und ab jetzt Einsiedlerin zu spielen.
§1 des Can. 603 CIC(1983) ist wohl so zu verstehen, dass die Kirche das eremitische Leben auch ohne kirchenrechtliche Anerkennung schätzt. Der problemlosen Ablegung der Gelübde wird bei Sr. Benedikta eventuell ein bestehendes Eheband im Wege stehen.(Ob das auch für "eine andere heilige Bindung" gilt, müsste uns ein Kirchenrechtler sagen.)
Es war eine weltliche Zeitung, die von Scheidung geschrieben hat. Keiner von uns weiß, ob die Ehe nicht vielleicht annulliert wurde!
Deshalb habe ich "eventuell" geschrieben.
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von Athanasius0570 »

kreuzzeichen hat geschrieben:Noch mal ganz langsam und für alle zum noch mal nachlesen: Ich habe keinerlei Anlass an der Person der Eremitin irgendetwas zu kritisieren. Weder ihren Lebenslauf noch ihre Berufung noch sonst was. Dazu kenne ich die Frau überhaupt nicht. Verwundert hat mich einzig der Namenswechsel, da ich das mit dem Ordensleben verbinde. Ich wollte auch hier nicht die Person (weder ihre noch die der Vorgänger zur Diskussion stellen). Ich fand allein das Verfahren zur Wahl und Findung eines Eremiten in Solothurn zumindest so sonderbar, dass ich es hier zur Diskussion stellen wollte.
Einen wichtiger Punkt für den Eremiten in unserer Welt (Westeuropa, 21.Jhdt., ...) stellt der Lebensunterhalt (inkl. Sozialversicherung etc.) dar, für den er selbst verantwortlich ist und der ja auf eine Weise erlangt werden sollte, die dem eremitischen Leben möglichst wenig hinderlich ist.
Da ist die Betreuung einer (Wallfahrts)Kirche und/oder einer traditionellen Einsiedelei eine günstige Situation.
Ob die damit verbundenen "Pfründe" von der Kirche, von einem Mäzen, einer Gemeinde oder einem Verein vergeben werden, ist doch völlig nebensächlich, solange keine dem geistlichen Leben zuwiderlaufenden Bedingungen daran geknüpft sind. (Ob die beschriebene Form des Trubels als hinderlich oder als Chance gesehen wird, hängt von der "ihm eigenen Lebensweise" (can. 603) ab, ich hätte mich nicht für Solothurn beworben, da ziehe ich den Trubel des Schulwesens vor ...).
Dass von 119 Bewerbungen überhaupt nur 6 in Betracht gezogen wurden, lässt mich vermuten, dass bei der Bestellung durchaus verantwortungsvoll vorgegangen wurde.
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von Athanasius0570 »

Athanasius0570 hat geschrieben:
kreuzzeichen hat geschrieben:Bei Nikolaus von Flüe ist das sicher eine besondere Situation zu einer anderen Zeit gewesen. Wäre schon gern dabei gewesen, als er seiner Frau gegenüber von seiner Berufung berichtet hat. Wir werden heute nur die geschönte Variante kennen. Und es ist ja auch für viele, die sich mit Bruder Klaus auseinandersetzen, ein Stolperstein in seiner Biografie.
Für wen das ein Stolperstein ist (nachdem Bruder Klaus kanonisiert ist!), für den müsste das ganze Evangelium eine ziemlich holprige Piste sein.
kreuzzeichen hat geschrieben:Das Evangelium ist für mich in er Tat eine "holprige Piste" mit manchem Stolperstein. Aber ich denke, so soll es auch sein.
Ralf hat geschrieben:Für mich ist es das auch. Und mein Lieblingsheiliger, Franz von Assisi, macht es mir mit seinem Bruch mit seinem Vater auch nicht leicht. Es soll ja auch nicht leicht sein, hat ja niemand versprochen.
Gut, da habe ich offensichtlich einen sehr unterschiedlichen Zugang.
Wenngleich ich auch froh bin, dass in meinem Fall der Weg zu einer solchen besonderen Nachfolge Christi nicht über einen Bruch sondern einer allmählichen Entwicklung liegt.
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taddeo
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von taddeo »

Ralf hat geschrieben:
Athanasius0570 hat geschrieben:
kreuzzeichen hat geschrieben:Bei Nikolaus von Flüe ist das sicher eine besondere Situation zu einer anderen Zeit gewesen. Wäre schon gern dabei gewesen, als er seiner Frau gegenüber von seiner Berufung berichtet hat. Wir werden heute nur die geschönte Variante kennen. Und es ist ja auch für viele, die sich mit Bruder Klaus auseinandersetzen, ein Stolperstein in seiner Biografie.
Für wen das ein Stolperstein ist (nachdem Bruder Klaus kanonisiert ist!), für den müsste das ganze Evangelium eine ziemlich holprige Piste sein.
Für mich ist es das auch. Und mein Lieblingsheiliger, Franz von Assisi, macht es mir mit seinem Bruch mit seinem Vater auch nicht leicht. Es soll ja auch nicht leicht sein, hat ja niemand versprochen.
Was Klaus von der Flüe angeht, ist das auch für mich bis heute ein Punkt, den ich nur bedingt verstehe. Allerdings muß man berücksichtigen, daß er ja seine Frau und die vielen Kinder nicht unversorgt zurückgelassen hat, sondern sie m. W. materiell weit über das damals normale Maß absichern konnte. Üblicherweise wäre eine vielfache Mutter ohne Mann im Haus damals sonst ein Sozialfall schlimmsten Ausmaßes geworden (auf deutsch: mitsamt ihren Kindern verhungert), das ist aber hier nicht passiert.

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