Vir Probatus hat geschrieben:http://pius.info/archiv-news/717-aktuel ... swallfahrt
Einladung zu einer "Jubiläumswallfahrt"
Die Wallfahrt ist kein religiöser Tourismus, sondern sie ist eine Kundgebung des Glaubens uns soll Zeit des Gebetes und der Buße sein. Wir sind traditionelle Katholiken: Die Pilger werden gebeten auf ihre Kleidung zu achten, um anderen ein gutes Beispiel zu geben. Für die Frauen: keine Hosen und in den Kirchen Kopfbedeckung und bedeckte Arme.
Ergo: Wer als Frau Hosen trägt glaubt nicht oder nicht richtig oder tut das damit dann nicht so richtig kund ?
Ist es nicht vielmehr der Gedanke des "Untertanseins" der Frau (der Erniedrigung) der dahinter steckt ? Und genau das ist dann als "Glaube" kundzutun ?
Hallo Vir Probatus
Ich glaube zu verstehen, was dich daran stört, aber dein Zirkelschluss: Wer als Frau Hosen trägt glaubt nicht, ist falsch.
Meine Frau trägt im Alltag auch Röcke aber meistens Hosen, weil es bequemer ist. Wenn wir aber in die Kirche gehen zieht sie einen Rock an, das ist Sie von der orthodoxen Kirche so gewöhnt und macht es in der katholischen genauso.
Warum aber zwänge ich mich auch im Sommer in "ordentliche Kleidung" wenn ich in die Kirche gehe obwohl ich bei der Hitze lieber in kurzen Hosen und Badelatschen gehen würde?
In einer Kultursendung im Fernsehen wurde einmal darüber diskutiert warum man sich, wenn man z.B. in die Oper geht "fein anzieht", man könnte die Vorstellung doch viel besser in einem ausgelatschten Jogginganzug geniessen ?
Die Antwort des Musikers darauf war, das dies auch etwas mit dem Respekt zu tun habe den man den Künstlern zollen würde etc…
Ich sehe das ähnlich.
Um noch ein paar Gemeinplätze zu strapazieren: Natürlich hat der Glauben nichts mit Äusserlichkeiten zu tun und Gott sieht nicht auf unsere Kleidung sondern in unser Herz.
Ich bin auch ziemlich sicher das Gott ein zerlumpter Gläubiger lieber ist als ein fein gekleideter Heuchler, aber dennoch ziehe ich mich ordentlich an, aus Respekt. Denn Gott weiss das ich die kurze Hose und die Badelatschen nicht anhabe, weil ich arm bin,
sondern weil ich zu faul war um mir für Ihn etwas unbequemes anzuziehen.
Letztendlich gibt es den von Dir als unangenehm empfundenen Zwang überall im Leben: Wenn Du in die Oper gehst, beim Bewerbungsgespräch oder wenn Du mit deiner Frau essen gehst und sie sich für dich aufbrezelt.
Was den Zwang bei der Piusbruderschaft zum Rock betrifft, so hast Du zumindest die Freiheit, da nicht hin zu gehen.
Und was die Orthodoxen betrifft: Geh mal als Frau ohne Kopfbedeckung in eine Liturgie, Du kommst keine 3 Meter, dann steht schon eine freundliche Frau hinter Dir und "bittet" dich ein Tuch (gibt es leihweise am Eingang) um den Kopf zu legen. Da brauchst Du kein Gespräch a la " Denken sie ohne Tuch hätte ich keinen Glauben?"
anzufangen.
Umgekehrtes Beispiel: ein Freundin von uns ist Freikirchlerin aus Russland. In Russland war sie die Kopfbedeckung beim Gottesdienst gewöhnt. Als sie sich nun bei uns eine Gemeinde gesucht hat, wurde sie deswegen immer genervt. Zwar "liebevoll" aber dennoch auf eine herablassende Art:
"Tu das Ding von deinem Kopf", "Gott braucht das nicht", immer auf diese fiese "liebevolle Art" als würde man einem Kleinkind die Welt erklären. Nun, sie hat sich dann eine andere Gemeinde gesucht. Soviel zu Thema " Modern, frei und piep piep piep Jesus hat uns alle lieb".
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila