umusungu hat geschrieben:die katholische Soziallehre ist mit Kardinal Marx auch vertreten - Gott sei Dank!
Ich habe bisher noch nicht genau verstanden, welches Problem die aktuelle Kurie hatte.
Die Williamsgeschichte lässt vermuten, dass es ein Informationsdefizit bei den zuständigen Behörden gab.
Und die Vatileaksgeschichte lässt auf ein Loyalitätsproblem schliessen.
Beides ist nicht unbedingt auf strukturelle Probleme zurückzuführen, sondern eher auf handelnde Personen.
Meiner Ansicht nach hätte es ausgerecht, einige Personen auszutauschen. Aber möglicherweise ist die Kurie auch aufgebläht und daher lahm. Dann könnte man mal Spitzenkräfte aus der Wirtschaft beauftragen, die sich mit der effizienten Organisation einer Kurie beschäftigen können. Der Bischof von Rom könnte dann entscheiden, ob und wie er die Vorschläge annimmt.
Ich halte aber eher das Personal für problematisch. Hier wäre bei der Neubesetzung ein tiefgreifender Persönlichkeitsccheck im Hinblick auf die charakterliche und aufgabenbezogene Qualifikation zielführend.
Inwiefern aber nun ein Gremium aus Kardinälen diese Aufgaben erfüllen sollte, und inwiefern die kath. soziallehre (die ich -Leo sei dank- sehr befürworte) weiterhelfen sollte, verstehe ich überhaupt nicht.
Herrschten denn innerhalb der Kurie sozial ungerechte Zustände? Und war dort etwa die soziale Frage ein Problem?
Ich ahne ein bisschen, dass es bei dem Schlagwort Kurienreform nicht um eine organisatorische Reform geht, sondern um eine kirchenpolitische Reform, um die inhaltliche Richtung des Vatikans zu infiltrieren. Aber abwarten, Gründe zur Skepsis gibt es immer wieder, und Auswege ja Gott sei dank auch.