Papst Franz I. - 2. Akt

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Maurus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Maurus »

Eremit1994 hat geschrieben:Papst Franziskus zum Thema Reichtum u. Armut:
«Es tut mir weh, wenn ich einen Priester oder eine Nonne in einem nagelneuen Auto sehe. So etwas geht nicht!» Natürlich seien Autos notwendig, «doch es reicht auch ein demütigeres, nicht wahr? Denkt daran, wie viele Kinder verhungern». Was man dabei eingespart habe, könne man diesen Kindern zukommen lassen. Denn nur ein «kurzer Nervenkitzel kann uns nicht wirklich glücklich machen», betonte Franziskus und warnte davor, die Freude der Welt „im modernsten Smartphone und im schnellsten Auto» zu suchen.
Messe u. Zusammenkunft mit Seminaristen

Genau zu diesem Thema habe ich vor Kurzem hier etwas geschrieben, das ein paar Usern hier nicht gefallen hat, sinngemäß: keine teuren Autos u. Limousinen. Ein gebrauchtes, kleines Auto bringt einen auch von A nach B. Das kann man nicht verantworten, solange so viele Menschen im Elend leben u. verhungern.

Jetzt lasse ich zu diesem Thema hier nur noch den Papst sprechen.

Der Eremit
Ja, lass ihn mal sprechen. So lautet das Originalzitat: "Einige sagen vielleicht: Die Freude entspringt dem, was man hat. So kommt es, dass wir das neuste Smartphonemodell brauchen, den schnellsten Motorroller, das schicke Auto… Aber ich sage euch, ganz ehrlich: Mir tut es weh, wenn ich einen Priester oder eine Schwester mit dem neuesten Automodell sehe: Das geht doch nicht! Das geht nicht! Ihr denkt vielleicht, Padre, sollen wir jetzt Fahrrad fahren? Das Fahrrad ist gut! Mons. Alfred [Xuereb, sein Sekretär, adr] fährt auch Fahrrad. Ich denke, wir brauchen Autos für die Arbeit, wenn wir unterwegs sind… Aber nehmt bitte ein bescheideneres Modell, ja?"

Also erst keinen Neuwagen, dann vielleicht ein Fahrrad, schließlich ein bescheideneres Modell. Ja, was nun? Ein neuer Lupo kostet weniger als ein gebrauchter Passat. Zudem habe ich an die Aussagen des Papstes dieselben Anfragen wie damals: Es gibt keine Gebrauchtwagen ohne Neuwagen. Also taugt es nicht als Erweis höherer Moralität, wenn man sich einen Gebrauchtwagen kauft, denn das geht nur, wenn andere ihren Neuwagen verkaufen, solange diese noch benutzbar sind. Sonst gäbe es nämlich keinen Gebrauchtwagen.

Ich würde mir daher auch als Nichtpriester tendenziell zwar eher einen Gebrauchtwagen anschaffen, aber mich deswegen ob meienr Demut in den Himmel zu loben, dass käme mir um Traum nicht in den Sinn. Der Gebrauchtwagenkäufer nutzt das bestehende, von Franziskus kritisierte System gerade aus. Ergo kann er es nicht gleichzeitig verdammen.

Und woher stammt dein Text? Wer hat denn das mit den verhungernden Kindern da hereingepackt? Autos kauft man meist auf Kredit, wer nimmt denn einen Kredit auf, um zu spenden?

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holzi
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von holzi »

Für die meisten von ist ein Automobil ein Werkzeug. Das soll es auch sein. Wenn es zum Statussymbol wird, dann darf man sich auch fragen lassen, warum man das wirklich braucht.

Jean-Louis
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Jean-Louis »

Dem Papst kann man in dieser Sache nun wirklich nicht widersprechen. Aber wenn der Typ des Autos oder des Smartphones zum Hauptproblem der heutigen Kirche wird, können wir auch gleich einpacken. Gerade in Bezug auf das Priesterbild gäbe es mehr und Wesentlicheres zu sagen.

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marcus-cgn
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von marcus-cgn »

Die Konsum-Kritik von Papst Franz ist in vielerlei Hinsicht unglücklich. Die Wohlfahrt der Völker beruht ja im wesentlichen auf dem Konsum. Man braucht sich nur für den Industriestandort Deutschland vorzustellen was passieren würde, wenn Niemand mehr hochwertige Neuwagen kaufen würde.

Ein Weltpriester in nicht zur Armut verpflichtet. Er soll ein gutes Beispiel für seine Gemeinde abgeben. Da er in Deutschland über ein überdurchschnittlich hohes Einkommen verfügt sendet er ein fragwürdiges Signal aus, wenn er den Konsum verweigert. Welches Beispiel gibt er denn dann? Wie die Gesellschaft durch unnötige Konsumverweigerung der Wirtschaft schadet und Arbeitsplätze vernichtet? Nochmals, ein Weltpriester ist nicht zur Armut verpflichtet. Er arbeitet viel und leistet durch das Zölibat bereits einen hohen Verzicht. Die Kirche sollte ein Interesse daran haben, dass es ihren Priestern gut geht und ihnen das Leben nicht vermiesen. Wenn einer in seiner Freizeit gerne Musik hört, dann sollte er auch keine Hemmungen haben sich eine teure Anlage zu kaufen wenn das Geld da ist. Wer gerne kostspielige Urlaubsreisen unternimmt sollte es tun, solange er es kann, Ein Priester wird sicher einen Teil seines Einkommens spenden. Für die Höhe braucht er sich weder von seinem Bischof, noch vom Papst beraten zu lassen.

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Maurus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Maurus »

holzi hat geschrieben:Für die meisten von ist ein Automobil ein Werkzeug. Das soll es auch sein. Wenn es zum Statussymbol wird, dann darf man sich auch fragen lassen, warum man das wirklich braucht.
:daumen-rauf:

Stefan

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Stefan »

Jean-Louis hat geschrieben:Dem Papst kann man in dieser Sache nun wirklich nicht widersprechen. Aber wenn der Typ des Autos oder des Smartphones zum Hauptproblem der heutigen Kirche wird, können wir auch gleich einpacken. Gerade in Bezug auf das Priesterbild gäbe es mehr und Wesentlicheres zu sagen.
Vor der Einlassung Franzens war aber der Typ des Autos und des Smartphones kein Thema - nun ist es eins. Wieso können wir dann einpacken?
Ich finde es gut, dass endlich die Botschaft Christi ernst genommen wird. Der Herr ist schließlich auch auf einem Esel geritten und nicht auf einem vornehmen Reitpferd.
Entweder nimmt man die Botschaft ernst, oder man lässt es komplett sein - mit allen Konsequenzen.
Eine Konsequenz ist auch, dass Konsumverweigerung zu grösserer Armut führt, da die produzierten Waren weniger Abnehmer finden.
Aber ist das so schlecht?

Aktuell beschäftigt sich auch der folgende Bestseller mit der Frage, was man zum "guten Leben" braucht:
http://www.welt.de/kultur/literarischew ... Leben.html

Dort wird ein Betrag von 46. Euro/Jahr genannt - alles was darüber ist, ist Luxus.
Ich halte den Betrag für zu hoch; die Hälfte würde es auch tun.

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Gamaliel
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Gamaliel »

Einmal davon abgesehen, daß die Wortmeldung von Papst Franz nicht sonderlich tiefgründig ist, ist die Erinnerung an die standesgemäße Bescheidenheit durchaus richtig.

Auch seine Vorgänger im Papstamt nahmen dazu wiederholt Stellung, z.B:
Pius XII. - Menti nostrae hat geschrieben: Immer und immer wieder ermahnen Wir euch, geliebte Söhne, die unbeständigen und vergänglichen Dinge dieser Welt nicht zu sehr zu lieben.
[...]
Auch die Priester, die nicht durch ein besonderes Gelübde der Armut gebunden sind; sollen sich dennoch von der Liebe zur Armut leiten lassen. Diese Liebe soll sich in Maß und Einfachheit der Lebensweise und in der Schlichtheit der Wohnung äußern. Ihren letzten Siegel soll sie aber in einer edelmütigen Wohltätigkeit gegen die Armen finden.
Pius XI. - Ad catholici sacerdotii hat geschrieben:Mitten in der Korruption der Welt, in der alles käuflich und verkäuflich ist, muss er [= der Priester] frei von jeglicher Selbstsucht wandeln, in heiliger Verachtung für jede niedrige Gier nach irdischem Gewinn, auf der Suche nach Seelen und nicht nach Geld, nach Gottes Ehre und nicht nach seiner eigenen.
[...]
„Sammelt euch nicht Schätze auf Erden, wo Rost und Motten sie verzehren, wo Diebe sie ausgraben und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel!" (Matth. 6, 20.) Wenn man bedenkt, das Judas, ein Apostel Christi, „einer der Zwölfe" — wie traurig die Evangelisten bemerken —, gerade durch den Geist der Habsucht nach irdischen Gütern in den Abgrund seiner Bosheit gestürzt wurde, dann begreift man, wie derselbe Geist im Laufe der Jahrhunderte so viel Unglück über die Kirche hat bringen können. Diese Habsucht, die vom Heiligen Geist „die Wurzel aller Übel" (1 Tim. 6,10) genannt wird, kann zu jedem Verbrechen hinreißen.

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marcus-cgn
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von marcus-cgn »

Ich finde die Einlassung von Papst Franz auch schon deshalb etwas unpassend, weil ich nun wirklich keinen einzigen Priester kenne - katholisch oder evangelisch - der eine ungesunde Neigung zum Luxus hätte. Es gibt hier kein ernsthaftes Problem...dass hat eher den Charkter eines medientauglichen Scheingefecht: Seht her! Der Papst wäscht den Pfaffen mal gründlich den Kopf, die waren schon lange mal fällig!

Dann hätte Franz eher die Konsumgesellschaft als solche kritisieren sollen...dass hätte dann aber auch das Streben der ämeren Schichten nach materiellen Wohlstand eingeschlossen. Ein schwieriges Dilemma.

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Torsten
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Torsten »

Gamaliel hat geschrieben:
Pius XII. - Menti nostrae hat geschrieben: Immer und immer wieder ermahnen Wir euch, geliebte Söhne, die unbeständigen und vergänglichen Dinge dieser Welt nicht zu sehr zu lieben.
[...]
Auch die Priester, die nicht durch ein besonderes Gelübde der Armut gebunden sind; sollen sich dennoch von der Liebe zur Armut leiten lassen. Diese Liebe soll sich in Maß und Einfachheit der Lebensweise und in der Schlichtheit der Wohnung äußern. Ihren letzten Siegel soll sie aber in einer edelmütigen Wohltätigkeit gegen die Armen finden.
Immer und immer wieder. Die Liebe zur Armut. Das erspart eine Menge Arbeit und Probleme.

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holzi
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von holzi »

marcus-cgn hat geschrieben:Ich finde die Einlassung von Papst Franz auch schon deshalb etwas unpassend, weil ich nun wirklich keinen einzigen Priester kenne - katholisch oder evangelisch - der eine ungesunde Neigung zum Luxus hätte.
Doch, die gibt's!

Salmantizenser
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Salmantizenser »

holzi hat geschrieben:
marcus-cgn hat geschrieben:Ich finde die Einlassung von Papst Franz auch schon deshalb etwas unpassend, weil ich nun wirklich keinen einzigen Priester kenne - katholisch oder evangelisch - der eine ungesunde Neigung zum Luxus hätte.
Doch, die gibt's!
Nicht nur Priester. Als kleiner Bub hat mich die Pastoralreferentin immer sehr beeindruckt, wie sie in der Kirche immer in den grauesten Alben herumlaufen konnte, vor der Kirche aber ihren Audi TT stehen hatte :glubsch:

Stefan

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Stefan »

marcus-cgn hat geschrieben:Dann hätte Franz eher die Konsumgesellschaft als solche kritisieren sollen...dass hätte dann aber auch das Streben der ämeren Schichten nach materiellen Wohlstand eingeschlossen. Ein schwieriges Dilemma.
Man nennt es übrigens christlichen Glauben.

Stefan

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Stefan »

Salmantizenser hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:
marcus-cgn hat geschrieben:Ich finde die Einlassung von Papst Franz auch schon deshalb etwas unpassend, weil ich nun wirklich keinen einzigen Priester kenne - katholisch oder evangelisch - der eine ungesunde Neigung zum Luxus hätte.
Doch, die gibt's!
Nicht nur Priester. Als kleiner Bub hat mich die Pastoralreferentin immer sehr beeindruckt, wie sie in der Kirche immer in den grauesten Alben herumlaufen konnte, vor der Kirche aber ihren Audi TT stehen hatte :glubsch:
Das finde ich noch nicht mal für sich genommen so schlimm - das kann man als punktuelle Schwäche ansehen.
Viel erschreckender finde ich die Halten jener Kreise, sich durch den vorgeblichen Dienst in der Kirche ein Erwerbseinkommen zu sichern,
um sich so vor den Beschwernissen einer redlichen Berufstätigkeit zu drücken.
Angenehmer Job, die Sonntagsmesse zu "gestalten", dabei sich ehrenamtlicher "engagierter" Gemeindemitglieder zu bedienen,
sich als guter Mensch zu fühlen, ein latentes Feindbild gegenüber den "Ewiggestrigen" zu pflegen und für diesen ganzen Mist auch noch
ein nettes, halbwegs sicheres Gehalt zu bekommen, welches weder unterdurchschnittlich noch in irgendeiner Weise etwas mit Armut zu tun hat.

Und zu allem Überfluß agitiert man in diesen Kreisen auch noch durch geeignete Theologie gegen Priesterberufungen....das sind keine pauschalen
Unterstellungen. Das beruht auf persönlichen Erfahrungen.

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Linus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Linus »

holzi hat geschrieben:Für die meisten von ist ein Automobil ein Werkzeug. Das soll es auch sein. Wenn es zum Statussymbol wird, dann darf man sich auch fragen lassen, warum man das wirklich braucht.
´

Zeig mir ein Auto, daß kein Statusymbol ist, wäre es nur Werkzeug, würds nicht 23 Stunden am Tag irgendwo ungenutzt herumstehen.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Kai
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Kai »

Was ist denn das für eine Logik?

Ich besitze auch eine Rohrzange. Die liegt mehr Zeit ungenutzt im Werkzeugkasten als mein Auto ungenutzt rumsteht. Und glaub mir: die Zange ist sicher keine Statussymbol für mich.
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
(Eric Sammons)

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holzi
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von holzi »

Linus hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:Für die meisten von ist ein Automobil ein Werkzeug. Das soll es auch sein. Wenn es zum Statussymbol wird, dann darf man sich auch fragen lassen, warum man das wirklich braucht.
Zeig mir ein Auto, daß kein Statusymbol ist, wäre es nur Werkzeug, würds nicht 23 Stunden am Tag irgendwo ungenutzt herumstehen.
Wenn Hammer, Beißzange und das andere Zeug auch wochenlang im Werkzeugkasten rumliegen, dann ändert's doch nichts daran, daß es Werkzeuge sind.

Edit: Kai war schneller

Pilgerer
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Pilgerer »

Habgier wurde immer schon verurteilt. Lk 12,15; "Und er sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat."

Es schadet der Seele, wenn jemand einen impliziten Kult um den Besitz (oder Nichtbesitz) macht. Der christliche Mittelweg ist: etwas besitzen und dennoch arm vor Gott sein, oder nichts besitzen und dennoch reich durch Gott zu sein. "Denn das Wesen dieser Welt vergeht." (1. Kor. 7,31)
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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Gallus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Gallus »

Linus hat geschrieben:Zeig mir ein Auto, daß kein Statusymbol ist, wäre es nur Werkzeug, würds nicht 23 Stunden am Tag irgendwo ungenutzt herumstehen.
Meins. Es fährt zwar sehr flott, aber wäre es ein Statussymbol, dann würde ich es häufiger als einmal jährlich waschen und auch mal die ganzen Parkdellen entfernen lassen.

Will sagen: Man kann ein Auto fahren, weil es einfach Spaß macht, oder weil man es auf dem Land benötigt, und nicht weil man irgendwas damit signalisieren will.

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taddeo
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von taddeo »

Gallus hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Zeig mir ein Auto, daß kein Statusymbol ist, wäre es nur Werkzeug, würds nicht 23 Stunden am Tag irgendwo ungenutzt herumstehen.
Meins. Es fährt zwar sehr flott, aber wäre es ein Statussymbol, dann würde ich es häufiger als einmal jährlich waschen und auch mal die ganzen Parkdellen entfernen lassen.

Will sagen: Man kann ein Auto fahren, weil es einfach Spaß macht, oder weil man es auf dem Land benötigt, und nicht weil man irgendwas damit signalisieren will.
:daumen-rauf:
Gilt für mich dasselbe. Ich bin froh um die Alltagsqualitäten meines Karren (zuverlässig, geräumig, sparsam, flott), aber mit 8 Jahren und 200.000 km auf dem Buckel und bei DER Marke ist es sicher kein Statussymbol.

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Linus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Linus »

mh meins ist ein inzwischen 2 einhalbjähriger kia ceed (sozusagen auch wenig status, aber dennoch: der erste neuwagen den wir uns geleistet haben samt verhandlung - 25 % vom listenpreis) mit gut 51000 km das ist für mich status genug. auch wenns andere als nicht besonders prestigeträchtig sehen. (und ja wir brauchens - allein um in den nächsten supermarkt zu kommen : 4 km)
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HeGe
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von HeGe »

Interessante Diskussion, aber ich würde darum bitten, langsam wieder den engeren Bezug der Diskussion zum Papst herzustellen, vielen Dank.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

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taddeo
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von taddeo »

HeGe hat geschrieben:Interessante Diskussion, aber ich würde darum bitten, langsam wieder den engeren Bezug der Diskussion zum Papst herzustellen, vielen Dank.
Ich weise darauf hin, daß mein Auto von einer Marke stammt, die schon vor "dem Konzil" einen Großteil und heute noch einzelne Exemplare des Päpstlichen Fuhrparks gestellt hat. ;D

Stefan

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Stefan »

Ein bisschen erinnert es mich an meine erbärmliche Jugendzeit, in der man sich kirchenseitig/jugenarbeitsseitig mit nichts Wichtigerem zu beschäftigen hatte,
als in abgewrackten Anoraks über die "reichen Spießer" zu echauffieren. Das wäre ja noch ok gewesen, wenn sich die gleichen Typen nicht
über gespendete (!) gut erhaltene Kleidungsstücke für die Dritte Welt hergemacht hätten, um sich zunächst mit den brauchbarsten Stücken selbst auszustatten.

Eremit1994
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Eremit1994 »

Zitat Maurus:

"Und woher stammt dein Text? Wer hat denn das mit den verhungernden Kindern da hereingepackt?"


Hier noch einmal das Zitat mit Quellenangabe:

«Es tut mir weh, wenn ich einen Priester oder eine Nonne in einem nagelneuen Auto sehe. So etwas geht nicht!» Natürlich seien Autos notwendig, «doch es reicht auch ein demütigeres, nicht wahr? Denkt daran, wie viele Kinder verhungern». Was man dabei eingespart habe, könne man diesen Kindern zukommen lassen. Denn nur ein «kurzer Nervenkitzel kann uns nicht wirklich glücklich machen», betonte Franziskus und warnte davor, die Freude der Welt „im modernsten Smartphone und im schnellsten Auto» zu suchen.


http://www.kath.net/news/41963

Eine etwas andere Übersetzung:

„Ich sage Euch, ehrlich, es tut mir weh, wenn ich einen Priester oder eine Ordensfrau im neusten Automodell sehe. Das geht so nicht! Ich glaube, dass das Auto notwendig ist, weil man viel arbeitet und von da nach dort kommen muss. Aber nehmt ein bescheideneres, ja!? Und wenn Euch dieses tolle Modell gefällt, denkt an die vielen Kinder, die an Hunger sterben. Nur das!“


http://blog.zdf.de/papstgefluester/2013 ... -priester/


Das sind die Quellen, die ich gefunden habe. In beiden wird das Verhungern von Kindern erwähnt. Was ist denn Deine Quelle, Maurus. Leider hast Du keine angegeben. Es würde mich sehr interessieren, was der Papst tatsächlich gesagt hat.

Der Eremit
https://christliche-gedichte-und-gebete.jimdosite.com/
https://christliche-gedichte-heilige.jimdosite.com/
https://christliche-gedichte-wallfahrtsorte.jimdosite.com/wallfahrtsorte/
https://gedichte-heroldsbach-altoetting-wigratzbad.jimdosite.com/

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Gamaliel
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Gamaliel »

Pope Francis wants statue of himself removed from Buenos Aires cathedral

Daraus:
Since its installation two weeks ago believers visited the statue in the cathedral’s garden to pay homage to the pontiff, while tourists posed for photos alongside it. But Pope Francis, formerly Archbishop of the Argentine capital, was reportedly horrified at the news.

He got straight on the phone and had strong words with the priest responsible telling him: ‘Get that thing down, immediately’, the Argentinian newspaper Clarin reported.

Raphael

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Raphael »

..
He [PP Franziscus] got straight on the phone and had strong words with the priest responsible telling him: ‘Get that thing down, immediately’, the Argentinian newspaper Clarin reported.
Er mag es offenbar nicht, wenn man wegen ihm selber einen Personenkult startet! :daumen-rauf:

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martin v. tours
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von martin v. tours »

Kann ich gut verstehen. Ich möchte das auch nicht.
Ist auch grässlich, wie ein WinkeWinke - Onkel aus Disneyland, noch dazu neben der Gottesmutter.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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holzi
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von holzi »

Raphael hat geschrieben:
..
He [PP Franziscus] got straight on the phone and had strong words with the priest responsible telling him: ‘Get that thing down, immediately’, the Argentinian newspaper Clarin reported.
Er mag es offenbar nicht, wenn man wegen ihm selber einen Personenkult startet! :daumen-rauf:
Schrieb ich doch: viewtopic.php?p=681957#p681957

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Gamaliel
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Gamaliel »

Sandro Magister: The calculated silence on ethical issues

Daraus:
It cannot be an accident that after 120 days of pontificate Pope Francis has not yet spoken the words abortion, euthanasia, homosexual marriage.
[...]
This silence of his is another of the factors that explain the benevolence of secular public opinion in his regard.

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Marion
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Marion »

Papst Franz hat geschrieben:True reconciliation means that God in Christ took on our sins and He became the sinner for us. When we go to confession, for example, it isn’t that we say our sin and God forgives us. No, not that! We look for Jesus Christ and say: 'This is your sin, and I will sin again'
http://www.news.va/en/news/pope-the-chr ... ad-to-reco
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

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Gamaliel
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Gamaliel »

Marion hat geschrieben:
Papst Franz hat geschrieben:True reconciliation means that God in Christ took on our sins and He became the sinner for us. When we go to confession, for example, it isn’t that we say our sin and God forgives us. No, not that! We look for Jesus Christ and say: 'This is your sin, and I will sin again'
http://www.news.va/en/news/pope-the-chr ... ad-to-reco
Hier auch auf Deutsch (wobei es offensichtlich Abweichungen gibt):
Die wahre Versöhnung bedeutet, dass Gott in Christus unsere Sünden auf sich genommen hat und sich für uns zur Sünde gemacht hat. Und wenn wir zum Beispiel zur Beichte gehen, dann ist das nicht so, dass wir die Sünde einfach hersagen und Gott uns vergibt. Nein, das ist es nicht! Wir finden Jesus Christus vor und sagen ihm: ‚Das ist deines, und ich mache dich zur Sünde ein weiteres Mal’.
(Kath.net "beglückt" die Leser regelmäßig mit den "Franziskus-Perlen".)

Lilaimmerdieselbe
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Ja, aber ist es nicht so? Sind denn meine Sünden nicht mein unrühmlicher Beitrag zu Jesu Sühneopfer? Werde ich nicht realistisch davon ausgehen müssen, dass meine gebeichteten Sünden nicht meine letzten sein werden? Ich bin schon froh, wenn ich es schaffe, wenigstens nicht auf dieselbe Art wieder zu sündigen.

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